Hinweis: Der Redeinhalt enthält nur die tatsächlich gesprochenen Worte des jeweiligen Politikers. Jede Art von Zwischenruf oder Reaktion aus dem Plenum wird aus dem Redeinhalt gelöscht und durch eine Positions-ID im Format ({ID}) ersetzt.
Meine Damen und Herren, die Sitzung ist eröffnet.
Bevor ich den einzigen Punkt der Tagesordnung aufrufe, muß ich eine Änderung des heute mittag verkündeten Wahlergebnisses bekanntgeben.
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Bei der erneuten Zählung der Stimmzettel durch die dafür verantwortlichen Schriftführer, die während der Mittagspause zur Kontrolle durchgeführt worden ist, hat sich herausgestellt, daß bei der ersten Zählung ein Päckchen Nein-Stimmen unter die Ja-Stimmen geraten war.
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und daher 20 Nein-Stimmen versehentlich als JaStimmen gezählt wurden.
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Ich darf darauf aufmerksam machen, daß es sich um eine interfraktionell zusammengesetzte Schriftführergruppe handelt.
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Meine Damen und Herren, ich werde veranlassen, daß dieser Vorgang unverzüglich geprüft wird.
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Das entspricht auch einem Begehren der CDU/CSU-Fraktion.
Ich gebe nunmehr, meine Damen und Herren, das endgültige Ergebnis bekannt. Gesamtzahl der abgegebenen Stimmkarten: 493. Auf Ja lauten 269 Stimmkarten,
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auf Nein lauten 223 Stimmkarten; eine ungültige Stimmkarte, keine Enthaltung.
Von den Berliner Abgeordneten sind insgesamt 22 Stimmkarten abgegeben worden; davon lauten 13 auf Ja und 9 auf Nein.
Der Abgeordnete Brandt ist also mit 269 Stimmen zum Bundeskanzler gewählt worden.
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Meine Damen und Herren, der Herr Bundespräsident hat mir mitgeteilt, daß er nach Art. 63 des Grundgesetzes den heute vom Bundestag gewählten Abgeordneten Willy Brandt zum Bundeskanzler ernannt hat.
Nach Art. 64 des Grundgesetzes leistet der Bundeskanzler bei der Amtsübernahme vor dem Bundestag den in Art. 56 des Grundgesetzes festgelegten Eid. Herr Bundeskanzler, ich bitte Sie, zur
Eidesleistung
zu mir zu treten.
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Herr Bundeskanzler, ich überreiche Ihnen das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und bitte Sie, den Eid zu sprechen.
Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.
Herr Bundeskanzler, ich darf Ihnen die herzlichsten Glückwünsche dieses Hauses für Ihr hohes Amt aussprechen.
Ich stelle fest, meine Damen und Herren, der Herr Bundeskanzler hat den im Grundgesetz vorgeschriebenen Eid vor dem Bundestag geleistet.
Ich berufe die nächste Sitzung des Bundestages auf Freitag, den 15. Dezember, 10 Uhr, ein.
Die Sitzung ist geschlossen.