Hinweis: Der Redeinhalt enthält nur die tatsächlich gesprochenen Worte des jeweiligen Politikers. Jede Art von Zwischenruf oder Reaktion aus dem Plenum wird aus dem Redeinhalt gelöscht und durch eine Positions-ID im Format ({ID}) ersetzt.
Die Sitzung ist eröffnet.
Ich begrüße Sie alle herzlich. Ich wünsche uns gute
Beratungen und hoffentlich weise Entscheidungen.
Ich rufe zunächst unseren Tagesordnungspunkt 1 auf:
Wahl eines Stellvertreters des Präsidenten
Ich darf - und muss vielleicht auch -, bevor wir in
diesen Wahlgang eintreten, eine Bemerkung zur Verfahrenslage machen. Wir haben, wie aus der konstituierenden Sitzung ja hinlänglich in Erinnerung, eine etwas
komplizierte Lage, auch mit Blick auf den Wortlaut unserer Geschäftsordnung und die konkrete Situation, in
der wir uns befinden. Da es eine ganz eindeutige Formulierung für präzise den Sachverhalt, mit dem wir es jetzt
zu tun haben, in der Geschäftsordnung nicht gibt, benötigen wir eine Verständigung - wenn eben möglich auch
Einvernehmen - über das Verfahren, mit dem wir das
Präsidium komplettieren wollen.
Zu diesem Zweck habe ich in der vorletzten Woche
die Geschäftsführer aller Fraktionen zu einem Gespräch
gebeten, um ein solches Einvernehmen unter allen Fraktionen möglichst herbeizuführen. Das ist gelungen. Wir
waren uns unter allen Fraktionen - in Gestalt ihrer Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer - einig, dass wir
die in der konstituierenden Sitzung unterbrochene Wahl
wieder aufnehmen und heute in einem vierten Wahlgang
nach den gleichen, damals getroffenen Verfahrensentscheidungen die Wahl eines weiteren Vizepräsidenten
vornehmen. Das bedeutet im Klartext, dass für diesen
vierten Wahlgang nach dem unter den Fraktionen hergestellten Einvernehmen die relative Mehrheit reicht, also
der Kandidat oder die Kandidatin mehr Ja- als Neinstimmen erreichen muss.
Ich darf fragen, ob darüber Einvernehmen im Haus besteht, so zu verfahren. - Das ist ganz offenkundig der Fall.
Weil mir natürlich sehr bewusst ist, dass man mit beachtlichen Argumenten auch die Auffassung vertreten
kann, dass anders hätte verfahren werden sollen oder
müssen ({0})
das ist ja so -, halte ich ausdrücklich fest, dass der Bundestag mit ganz breiter Mehrheit, die offenkundig auch
ausreichen würde, um von der Geschäftsordnung abzuweichen - was unsere Geschäftsordnung ebenfalls
ausdrücklich zulässt -, dieser Verfahrensvereinbarung
zustimmt. Ich bedanke mich sehr für das Entgegenkommen, insbesondere bei all den Kolleginnen und Kollegen, die, wie ich weiß, damit persönlich nicht so ganz
glücklich sind. Das wird uns im Übrigen im Lauf der Legislaturperiode an der einen oder anderen Stelle noch
einmal passieren können; ich meine nicht konkret die
jetzige Lage, aber das begrenzte Glück über die jeweils
zu treffenden Entscheidungen.
Für diesen Wahlgang hat die Fraktion Die Linke den
Abgeordneten Dr. Lothar Bisky als einen der Stellvertreter des Präsidenten vorgeschlagen. Werden weitere Vorschläge gemacht? - Das ist offensichtlich nicht der Fall.
Dann darf ich noch einige Hinweise zur Durchführung des Wahlgangs geben. Für diesen vierten Wahlgang
ist wieder, wie in der konstituierenden Sitzung für den
dritten Wahlgang entschieden, die einfache Mehrheit
ausreichend, also mehr Ja- als Neinstimmen. Für die
Wahl benötigen Sie Ihren grünen Wahlausweis, den Sie,
soweit noch nicht geschehen, den Stimmkartenfächern in
der Lobby entnehmen können.
Die grüne Stimmkarte für den Wahlgang wird Ihnen
von den Schriftführern an den Ausgabetischen neben
den Wahlkabinen ausgegeben. Da die Wahl geheim ist,
dürfen Sie Ihre Stimmkarte nur in der Wahlkabine ankreuzen und müssen Sie die Stimmkarte ebenfalls noch
in der Wahlkabine in den Umschlag legen. Der guten
Ordnung halber füge ich hinzu: Stimmkarten, die mehr
als ein Kreuz, andere Namen oder Zusätze enthalten,
sind ungültig.
Nach Kennzeichnung Ihrer Stimmkarte gehen Sie
bitte zu den Wahlurnen, die neben den Sitzreihen der
Bundesregierung und des Bundesrates sowie am Stenografentisch aufgestellt sind. Bevor Sie die Stimmkarte in
die Wahlurne werfen, müssen Sie dem Schriftführer an
der Wahlurne Ihren Wahlausweis übergeben.
Redetext
Präsident Dr. Norbert Lammert
Ich bitte nun die Schriftführerinnen und Schriftführer,
die vorgesehenen Plätze einzunehmen. - Das scheint bereits der Fall zu sein. Man könnte den Eindruck haben,
dass Einzelne schon wählen, obwohl der Wahlgang noch
gar nicht eröffnet wurde.
Ich eröffne hiermit den Wahlgang und bitte um eine
möglichst zügige Erledigung der damit verbundenen
Verpflichtungen.
Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, die ihre
Stimmkarte noch nicht abgegeben haben, dies jetzt möglichst zügig zu tun. Man muss nicht den längsten denkbaren Weg nehmen, wenn vier oder fünf Wahlurnen im
Plenarsaal aufgestellt sind, und es beschleunigt die Prozedur schon sehr, wenn man nicht erst kurz vor Schließen des Wahlganges seine Stimmkarte abholt.
Ich habe den Eindruck, dass nun alle ihre Stimme abgegeben haben. - Ich schließe den Wahlgang und bitte
die Schriftführerinnen und Schriftführer, die Urnen mitzunehmen und die Stimmen auszuzählen.
Ich unterbreche die Sitzung bis zur Bekanntgabe des
Wahlergebnisses für etwa 15 Minuten.
({1})
Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet. Ich
bitte Sie, Platz zu nehmen.
Ich teile Ihnen das Ergebnis des gerade durchgeführten Wahlganges für die Wahl eines Stellvertreters des
Präsidenten mit: abgegebene Stimmen 595, gültige
Stimmen 595. Mit Ja haben gestimmt 249, mit Nein haben gestimmt 310,
({0})
enthalten haben sich 36 Mitglieder des Hauses.1)
({1})
Damit hat der Kollege Dr. Bisky die Mehrheit der abgegebenen Stimmen nicht erreicht.
Interfraktionell ist vereinbart, dass heute kein weiterer
Wahlgang durchgeführt wird, sodass wir in der ausgedruckten Tagesordnung fortfahren.
Ich rufe nun den Tagesordnungspunkt 2 auf:
Beratung und Beschlussfassung des Antrags der
Bundesregierung
Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der
gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des
Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen
und des Art. 5 des Nordatlantikvertrags sowie
der Resolutionen 1368 ({2}) und 1373 ({3})
des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen
- Drucksache 16/26 -
1) Anlage 2
Wir werden über den Antrag der Bundesregierung im
Anschluss an die Debatte namentlich abstimmen.
Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
diese Aussprache eineinhalb Stunden vorgesehen. Dazu höre ich keinen Widerspruch. Dann ist das so vereinbart.
Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort zunächst dem Bundesminister der Verteidigung, Peter
Struck.
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die erste inhaltliche Entscheidung, die der
16. Deutsche Bundestag zu treffen hat, ist von großer
Bedeutung für die Soldatinnen und Soldaten, die wir in
einen gefährlichen Auftrag schicken, für die Sicherheit
in der Welt beim Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Gleichermaßen ist der zu fassende Beschluss
ein Ausweis für die gewachsene Verantwortung
Deutschlands überall auf der Welt. Die Völkergemeinschaft, vertreten durch die Vereinten Nationen, erwartet
dies von uns und wir stellen uns dieser Pflicht.
({0})
Als Bundesminister der Verteidigung will ich zunächst klarstellen: Militärisches Handeln ist nicht die
erste Option. Vor den Soldaten sind die Diplomaten, die
Entwicklungshelfer von Regierungsorganisationen und
Nichtregierungsorganisationen, die Menschenrechtler,
die Weltbank und andere internationale Institutionen gefordert, um gegen die Ursachen von Terrorismus zu
kämpfen. Aber danach bleiben Situationen, die nur mithilfe militärischer Mittel gelöst werden können. Genau
diesen Ansatz setzt die internationale Gemeinschaft in
Afghanistan um. Gesellschaftlicher Wiederaufbau, die
Verabschiedung einer afghanischen Verfassung, die
Wahlen des Präsidenten und des Parlaments charakterisieren diesen erfolgreichen Weg.
Der Einsatz militärischer Kräfte hat sich über Afghanistan hinaus als unerlässliches Instrument der internationalen Staatengemeinschaft im Kampf gegen diese neue
Geißel der Menschheit erwiesen. Der UN-Sicherheitsrat
hat am 13. September 2005 mit der Resolution 1623 die
Weltgemeinschaft erneut zur Zusammenarbeit aufgefordert, um terroristische Handlungen zu verhüten und zu
bekämpfen. Die bisherigen Einsätze von Streitkräften
der an der Operation Enduring Freedom beteiligten
Staaten haben terroristische Rückzugsgebiete beseitigt,
wichtige Transportwege unterbunden und stabilisierend
auf die Länder am Horn von Afrika gewirkt. Deshalb hat
das Bundeskabinett in der vergangenen Woche entschieden, dass Deutschland, vorbehaltlich der Zustimmung
dieses Hauses, weiterhin bis zu 2 800 Soldaten der
Bundeswehr und entsprechende Ausrüstung bei der
UN-mandatierten Operation Enduring Freedom einsetzen kann.
Meine Damen und Herren, im Hinblick auf die Diskussionen in den Fraktionen will ich hinzufügen: Diese
Obergrenze wird zurzeit nicht ausgeschöpft. Für die
Bundesregierung erkläre ich, dass die Oppositionsfraktionen bei einer Aufstockung des Kontingents auf dem
üblichen Weg einbezogen werden. Dies soll auch für die
Nachfolgeregierung gelten. Mit anderen Worten: Ich
gehe davon aus, dass auch die Nachfolgeregierung bei
einer Aufstockung des Kontingents mit den Oppositionsfraktionen darüber redet. Ich denke, ich spreche auch in
Ihrem Namen, Herr Kollege Jung.
Auch künftig geht es darum, ein hohes Maß an Flexibilität bei militärischen Maßnahmen im Kampf gegen
den internationalen Terrorismus zu erhalten. Nur auf
diese Weise kann auf wechselnde Einsatzerfordernisse
schnell und angemessen reagiert werden. Je unberechenbarer die Terroristen agieren, umso wichtiger ist es für
die internationale Koalition, für glaubwürdige und effiziente Einsätze ein Spektrum militärischer Optionen
zur Verfügung zu haben. Das Spektrum der deutschen
Aktivitäten im Rahmen von Enduring Freedom bleibt
anspruchsvoll: Die Bundeswehr wird sich am Horn von
Afrika weiterhin an der Taskforce 150 mit einer Fregatte
mit zwei Bordhubschraubern und, wenn nötig, weiteren
Marinekräften beteiligen. Diese Region war in der Vergangenheit mehrfach Schauplatz von Attentaten terroristischer Gruppierungen. In den vergangenen zwölf Monaten wurden 749 Schiffe und Boote überprüft.
Deutschland hat von Dezember 2004 bis März 2005 erneut den Kommandeur für die internationale Marinestreitkraft am Horn von Afrika gestellt. Eine erneute
Übernahme dieser Funktion ist von August bis Dezember 2006 geplant.
Die Bundeswehr wird sich weiterhin auch am bündnisgemeinsamen Beitrag der Marinekräfte der NATO für
den Kampf gegen den Terrorismus im Mittelmeer beteiligen. In den vergangenen zwölf Monaten war die Bundeswehr mit einer Fregatte an der Operation Active
Endeavour im östlichen Mittelmeer beteiligt, zeitweise
zusätzlich mit einem U-Boot. Dabei wurden 653 Schiffe
überprüft. Die Bundeswehr hält darüber hinaus einen
Airbus A310 und eine Challenger CL601 für luftgestützte medizinische Notfallversorgung durchgehend in
24- bzw. 12-Stunden-Bereitschaft. Zur weiträumigen
Seeüberwachung wurden in der Vergangenheit auch Seeluftstreitkräfte eingesetzt.
Herr Präsident, meine Damen und Herren, Deutschland und die Bundeswehr handeln in Solidarität mit unseren Verbündeten und Partnern auf der Grundlage der
Beschlüsse des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen.
Dies gilt für die Operation Enduring Freedom, über die
wir heute zu entscheiden haben, genauso wie für die
deutsche Beteiligung an ISAF, über die wir bereits entschieden haben. Stabilisierungsaufgaben und aktive Terroristenbekämpfung sollten aus politischen, rechtlichen
und praktischen Erwägungen weiterhin getrennt bleiben.
({1})
Sie alle wissen, dass ich aller Wahrscheinlichkeit
nach hier zum letzten Male als Verteidigungsminister
rede.
({2})
Wohlgemerkt: als Verteidigungsminister!
({3})
Wenn meine Fraktion dies will, werde ich sicher noch
öfter das Wort ergreifen, meine Damen und Herren.
({4})
- Den Beifall habe ich erwartet.
Deshalb erlauben Sie mir, eine kurze Bilanz meiner
Amtszeit als Bundesminister der Verteidigung zu ziehen.
({5})
Die Bundeswehr ist heute eine Armee im Einsatz;
({6})
Landesverteidigung findet auch am Hindukusch statt.
Selbstverständlich wird die Heimatverteidigung nicht
vernachlässigt. Auch dafür werden die Soldatinnen und
Soldaten ausgebildet; aber wichtiger sind natürlich die
bestmögliche Vorbereitung auf und Ausrüstung für die
Auslandseinsätze.
Circa 6 500 Angehörige der Bundeswehr sind heute
in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo, in Afghanistan
und am Horn von Afrika. Deutsche Soldatinnen und Soldaten sind als Militärbeobachter im Sudan, in Äthiopien,
Eritrea und Georgien. Sie leisten dort einen wichtigen
Dienst und legen Ehre für unser Land ein.
({7})
Ihr Auftrag ist gefährlich und sie verdienen den Rückhalt
des Parlaments und der Bevölkerung.
({8})
Die Bundeswehr feiert in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag. Sie ist in dieser Zeit entschieden für den Frieden eingetreten und das wird auch so bleiben. Fast
374 000 Frauen und Männer arbeiten in der Bundeswehr
und der Wehrverwaltung hier in Deutschland und an vielen Stellen auf der Welt. Ihnen gilt mein besonderer
Dank für ihre Leistungen.
({9})
Herr Präsident, meine Damen und Herren, ich habe versucht, meinen Teil dazu beizutragen, und danke dem
Deutschen Bundestag für die gute Zusammenarbeit.
({10})
Ich erteile das Wort dem Kollegen Dr. Friedbert
Pflüger für die CDU/CSU-Fraktion.
({0})
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Der „Tagesspiegel“ in Berlin hat vor wenigen
Tagen die Geschichte eines jungen Palästinensers wiedergegeben: Arbeitslos verlässt der 18-Jährige sein
Elternhaus in Jordanien; in Essen wird sein Asylantrag
abgelehnt, aber aus humanitären Gründen darf er in
Deutschland bleiben. Er spricht kaum Deutsch; immer
mehr bestimmen Alkohol und Drogen seinen Alltag. In
Krefeld lernt er dann eine muslimische Gemeinde kennen. Er sucht nun immer mehr Halt im Gebet. Über den
Moscheeverein wird Geld für seine Pilgerfahrt nach
Mekka gesammelt. Auf dem Weg dorthin schwärmt man
ihm von Afghanistan vor. Er landet schließlich in einem
Ausbildungslager von al-Qaida. Dort lernt er, sich in Europa zu tarnen und Bomben zu bauen. 2001 wird er nach
Deutschland zurückgeschickt. Die deutschen Behörden
merken nicht, dass er monatelang in Afghanistan in einem Terrorcamp war. Der junge Mann, inzwischen völlig fanatisiert, nimmt von hier aus Kontakt zu al-Sarkawi
auf. Mit seiner Gruppe spioniert er Anschlagsziele bei
uns, in Berlin und Düsseldorf, aus. Zum Glück lauschen
die Sicherheitsbehörden der Bundesrepublik mit. Die
Gruppe wird festgenommen.
Was lehrt uns dieser Einblick in eine ganz konkrete
terroristische Karriere?
({0})
Erste Lehre: Die Antiterroroperation Enduring Freedom war und ist richtig.
({1})
In den Terrorcamps der al-Qaida unter der Talibanherrschaft in Afghanistan wurden mindestens 20 000 Terroristen ausgebildet und in alle Welt geschickt. Es war
richtig, dass die internationale Staatengemeinschaft Terroristen und Taliban angegriffen, die Terrorlager ausgeschaltet und einem demokratischen Verfassungsprozess
in Afghanistan, dem „Petersberg-Prozess“, den Weg bereitet hat.
({2})
CDU und CSU haben den entsprechenden Mandaten
Enduring Freedom und ISAF sowie den sie begleitenden
politischen Prozess von Beginn an unterstützt.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion stimmt auch heute
der Verlängerung des Einsatzes der Bundeswehr im Rahmen der Antiterroroperation Enduring Freedom zu. Die
Fortsetzung dieses Einsatzes ist notwendig, weil die
weltweite Bedrohung durch den internationalen Terrorismus weiterhin unverändert besteht; sie ist sogar noch gewachsen.
Wir möchten - ich glaube, das kann ich im Namen aller Kollegen im Hause sagen - den Soldaten, die im
Rahmen von Enduring Freedom ihr Leben einsetzen,
herzlich für ihren Dienst an Freiheit und Sicherheit von
uns Deutschen danken.
({3})
Die zweite Lehre: Ziele in Düsseldorf und Berlin
wurden ausspioniert. Es ist wahr, der Terror ist längst zu
uns in die westliche Welt gekommen: New York und
Washington am 11. September 2001, Madrid im März
2004 und London im Juli dieses Jahres. Gestern wurde
in Australien durch eine Großrazzia der Plan eines groß
angelegten Terrorangriffes in allerletzter Minute gestoppt. In der letzten Woche berichtete „Le Figaro“ von
dem Versuch islamistischer Terroristen, in Frankreich
mit Boden-Luft-Raketen aus Tschetschenien französische Passagierflugzeuge abzuschießen. In Kopenhagen
wurden vor wenigen Tagen sieben Muslime im Alter von
16 bis 20 Jahren festgenommen, die nach Erkenntnissen
der dänischen Polizei einem Terrornetzwerk angehören
sollen. Sie hatten Selbstmordanschläge in Europa geplant.
Es kann überall passieren - auch bei uns. Al-Qaida
geht es um die Errichtung der weltweiten Herrschaft des
Islam, so wie ihn seine Führer verstehen. Der Terror
richtet sich nicht in erster Linie gegen das, was wir tun,
sondern gegen das, was wir sind, nämlich Ungläubige.
Der im Frühsommer 2004 bei einer Razzia getötete AlQuaida-Führer Abd al-Asis al-Muqrin hat es so gesagt:
Wir müssen Juden und Christen töten. Dabei dürfen
wir uns heutzutage nicht von Grenzen einschränken
lassen … Wir müssen die Häuser der Gotteslästerer
in eine Hölle verwandeln … Deshalb sollen alle aktiven Einheiten in der ganzen Welt die geographischen Grenzen überwinden. Es muss ihnen gelingen, die Länder der Gotteslästerer in Kriegszonen
zu verwandeln.
Die dritte Lehre: Wieso durfte der Jordanier in
Deutschland bleiben? Wer kümmerte sich um ihn?
Wieso merkten die Behörden nicht, dass er über Monate
in Afghanistan und nicht bei uns lebte? Ist es nicht wahr,
was der aus Syrien stammende kurdische Intellektuelle
Tariq Hamo sagt?
Europa war lange ziemlich kompromissbereit gegenüber islamistischen Extremisten. Die Regierungen gaben ihnen Bewegungsfreiheit und Handlungsspielraum. Und das ist der Grund, warum sie
ihre fundamentalistischen Ideen innerhalb der islamischen Gesellschaften Europas überhaupt so gut
verbreiten konnten. Das trug auch dazu bei, dass
sich die Muslime in Europa nicht integrieren konnten.
Die vierte Lehre: Wenn der Terror überall stattfinden
kann, dann müssen wir auch überprüfen, ob wir alles
zum Schutz unserer Bevölkerung getan haben. Meine
Partei hat im Juli 2005, zwei Tage vor dem Londoner UBahn-Anschlag, in Hannover einen Kongress zu der
Frage durchgeführt, wie weit wir vorbereitet sind, um einen großen Terroranschlag zu bewältigen. Die dabei angehörten Praktiker von THW, Deutschem Roten Kreuz,
Feuerwehr und Polizei haben uns deutlich zu verstehen
gegeben, dass es noch einen erheblichen Verbesserungsbedarf zur Bewältigung dieser neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen gibt. Konzepte für Großschadenslagen seien unzureichend vorhanden. Blutkonserven
stünden nicht ausreichend zur Verfügung. Für Brandschwerstverletzte gebe es in Deutschland nur 25 bis
30 Betten insgesamt. Feuerwehr und DRK beklagten zudem, dass es kein System für die Dekontamination von
Verletzten und Gerät gebe. Sie hätten weder das Geld
noch das Personal dazu.
Es darf nicht sein, dass wir nach einer möglichen Katastrophe, die niemand will und die um Himmels willen
hoffentlich niemals kommen wird, zugeben müssen: Wir
haben zwar alles gewusst, es war überall zu lesen, aber
wir haben nicht alles Menschenmögliche getan. - Dazu
gehört auch die vorbehaltlose Prüfung und Beantwortung der Frage, ob wir nicht bei der Bewältigung asymmetrischer Bedrohungen, ergänzend zu Polizei und
Grenzschutz, die Bundeswehr mit ihren spezifischen Fähigkeiten im eigenen Land einsetzen können.
Die fünfte Lehre: Wenn wir den islamistischen Terrorismus erfolgreich bekämpfen wollen, dann ist es neben
allen polizeilichen und militärischen Maßnahmen vor allen Dingen wichtig, sich mit ihm politisch auseinander
zu setzen. Bei allen Sorgen und Ängsten über die Bedrohung durch islamistische Terroristen darf es nicht dazu
kommen, dass wir Islam und extremistischen Islamismus in einen Topf werfen. Im Gegenteil: Beides muss
sauber unterschieden werden. Es wäre der größte Fehler,
wenn es zu einem Kampf der Zivilisationen, zu einem
Kampf zwischen Christen und Islamisten, käme. Wir
müssen vielmehr erreichen, dass wir die Terroristen gemeinsam mit der großen Mehrheit der friedliebenden
Muslime isolieren und bekämpfen.
Ein Beispiel dafür ist der in Algerien geborene
Mohammed Arkoun. Er lehrt Ideengeschichte an der Pariser Sorbonne. Er wurde von einer aus fünf arabischen
Intellektuellen bestehenden Jury mit dem Ibn-RuschdPreis für freies Denken ausgezeichnet, weil er in seinen
Schriften die Ähnlichkeiten zwischen Islam und Christentum herausarbeitet, anstatt die Unterschiede aufzubauschen. Es ist unendlich wichtig, dass sich solche Stimmen
durchsetzen. Nicht wir, aber gemäßigte, aufgeklärte Muslime können vielleicht junge Muslime erreichen.
Es gibt eine positive Entwicklung. Immer mehr europäische Muslime von Rang erheben ihre Stimme gegen
den Terror. Auch in Deutschland scheinen die muslimischen Dachorganisationen aufgewacht zu sein. Sie distanzieren sich lauter und vernehmlicher vom Terror als
früher. Wir begrüßen das außerordentlich. Denn es ist
ungeheuer wichtig, dass den jungen Muslimen aus ihrer
eigenen Gemeinde widersprochen wird, wenn sie zu Extremismus und Gewalt neigen.
({4})
Die sechste Lehre: Wir werden den Terror nur besiegen, wenn es gelingt, in den islamischen Ländern Diktatur, Willkür, Arbeitslosigkeit, Vetternwirtschaft sowie
Perspektiv- und Würdelosigkeit abzubauen. Denn diese
sind der ideale Nährboden für radikale Ideen, politisch
motivierte Gewalt sowie islamistischen Extremismus.
Ziel muss es sein, dass die Menschen eine selbstbestimmte Perspektive bekommen und ihnen der Anschluss an die Globalisierung gelingt.
({5})
Auch dafür gibt es immer mehr positive Signale.
Ein Beispiel ist Ägypten. Dass erstmals ein ägyptischer Präsident nicht per Referendum, sondern per Wahl
mit mehr als einem Gegenkandidaten bestimmt wurde,
war ein richtiger Schritt in Richtung Demokratie. Ägyptische Oppositionelle sprechen sogar von einem Wendepunkt in der Geschichte Ägyptens und der Chance für
den Aufbau eines neuen Staates, bei dem sie sich aktiv
einbringen können.
Zusammen mit den Kollegen Gloser und Stinner
konnte ich Bundeskanzler Schröder auf seiner Reise in
den Golf begleiten. Wir haben eigentlich überall in den
Golfstaaten Bewegungen für mehr Frauenrechte und
mehr Demokratie erlebt. Selbst in Saudi-Arabien hat es
immerhin kommunale Wahlen gegeben. Das sind gute
und wichtige Entwicklungen. Auch wenn diese Staaten
erst am Anfang stehen, sollten wir sie bestärken, wenn
sie ihre Petrodollars jetzt das erste Mal auch für Reformen und für eine Öffnung ausgeben.
Oder nehmen wir den Irak. Als Zeichen des friedlichen politischen Widerstandes gegen die täglichen feigen Terroranschläge haben die Iraker für eine Verfassungsordnung gestimmt, die für das Land einmalig und
in der arabischen Welt ohne Beispiel ist. Das gibt Anlass
zu Hoffnung und macht jenen in der arabischen Welt
Mut, die sich für mehr Demokratie und Freiheit einsetzen. Wir müssen den Menschen im Irak das Signal geben, dass wir trotz der schwierigen Lage an das Gelingen
des Weges glauben, den die große Mehrheit des Irak jetzt
wagt.
Auch wenn in den Staaten des größeren Mittleren Ostens bis zur Verwirklichung von Freiheit und guter Regierungsführung noch erhebliche Hindernisse aus dem
Weg zu räumen sind, so widerlegen die bisherigen Entwicklungen doch das Vorurteil, dass Islam und Demokratie nicht zusammenpassen würden. Was bisher an ersten, gewiss noch unzureichenden Reformen und
Liberalisierungsschritten gegangen wurde, müssen wir,
so gut es geht, fördern und begleiten.
Um jedem Missverständnis vorzubeugen: Wir wollen
keinen Kulturimperialismus und keine Belehrungen. Wir
haben keinen Grund zu Überheblichkeit. Die Staaten der
Region müssen ihren eigenen Weg der Modernisierung
finden. Aber wir wollen unsere Unterstützung leisten,
wenn in der arabischen Welt vorhandene demokratische
Traditionen weiterentwickelt werden.
Siebente und letzte Lehre: Ein wichtiger Faktor für
das Bemühen, diese Entwicklungen zu fördern, ist, wie
glaubwürdig wir alle uns für die Lösung des Nahostkonfliktes auf der Grundlage der Roadmap einsetzen. Der
Stachel des Palästinaproblems sitzt überall in der arabischen Welt sehr tief. Es ist gut, dass sich die EU noch
stärker engagiert und mit der Polizeimission einen eigenen Sicherheitsbeitrag leisten wird. Wir werden zwischen unserer Welt und der islamischen Welt keinen
Frieden finden, wenn dieser Konflikt nicht fair, gerecht
und dauerhaft gelöst wird und wenn in dieser Region
nicht die Gewalt auf beiden Seiten ein Ende hat. Dazu
müssen alle Staaten in der Region einen Beitrag leisten.
({6})
Das gilt auch und gerade für den Iran. Deshalb
möchte ich an dieser Stelle für meine Fraktion in aller
Deutlichkeit sagen: Die barbarische Sprache des iranischen Präsidenten gegen Israel ist völlig unakzeptabel.
({7})
Wer Israel ausradieren will, der verstärkt doch den Verdacht, dass sein Atomprogramm einem anderen als dem
vorgeblich friedlichen Zweck dient.
({8})
Wir haben uns parteiübergreifend immer wieder für
den kritischen Dialog mit Teheran eingesetzt. Wir haben
auch und gerade in Amerika dafür geworben, einer friedlichen, diplomatischen Lösung eine Chance zu geben.
Aber klar sein muss doch auch: Ein Land, das Israel vernichten will, kann nicht Partner der Bundesrepublik
Deutschland sein.
({9})
Bernard Lewis kommt in seinem Buch „What Went
Wrong?“ - „Was lief falsch?“ -, in dem er den Niedergang des Islam als der einst größten, fortschrittlichsten
und offensten Kultur analysiert, zu dem Schluss, dass die
Staaten des Nahen Ostens jetzt über ihren künftigen Weg
entscheiden müssen. Wenn die Völker des Nahen Ostens
weiter so verfahren würden wie bisher und die Schuld
für alle Probleme, für alle Rückständigkeiten immer nur
bei anderen, nämlich beim Westen, abladen, die Schuld
aber nie bei sich selbst, sondern immer in Amerika, in
Israel, im Westen schlechthin suchen würden, dann wären sie nicht in der Lage, den Anschluss an die moderne
Welt zu finden. Dann, so schreibt er, wird der Selbstmordattentäter womöglich zur Metapher für die gesamte Region und es wird keinen Ausweg aus der Spirale von Gewalt und Hass geben.
Wir alle wollen das Gegenteil. Wir alle stehen in der
großen Verpflichtung, auf den Islam zuzugehen, die großen humanen Traditionen des Islam zu würdigen, anzuerkennen und überall zu fördern. Wir stehen aber auch in
der Verantwortung, dort, wo es Terrorismus und Extremismus gibt, diesen entschieden entgegenzutreten.
Deshalb stimmen wir heute Enduring Freedom zu.
({10})
Nächster Redner ist der Kollege Dr. Werner Hoyer für
die FDP-Fraktion.
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es
ist ja schon bemerkenswert: Die letzte Entscheidung des
alten Deutschen Bundestages betraf einen Militäreinsatz,
ISAF. Die erste Entscheidung des neuen Bundestages
betrifft ebenfalls einen Militäreinsatz, Operation Enduring Freedom. Wir entscheiden mittlerweile verdammt
häufig über Militäreinsätze. Trotzdem darf das niemals
zur Routine werden.
({0})
In diesem Fall geht es sogar um einen wirklich besonderen Einsatz: Es handelt sich unter gar keinen Umständen um einen Einsatz, den man als Aufbauhilfe oder
Ähnliches verbrämen kann, sondern um einen
Kampfeinsatz. Es geht konkret darum, dass unsere Soldaten und Soldatinnen kämpfen müssen. Wir tragen also
eine riesige Verantwortung. Deswegen dürfen wir auch
niemals mit einer Art Routine über diesen Einsatz entscheiden.
Wir müssen uns immer wieder vergegenwärtigen,
dass es um einen Einsatz geht, der als sehr frühe Antwort
auf den 11. September 2001 zu verstehen ist. Der Geist,
der die Mitglieder dieses Hauses damals geeint hat - die
Entschlossenheit, einen deutschen Beitrag zur Bekämpfung des Terrorismus zu leisten und diesem Anschlag
auf die Vereinigten Staaten von Amerika, der ein Anschlag auch auf uns war, entgegenzutreten -, sollte uns
auch leiten, wenn wir über die weitere Entwicklung der
Operation Enduring Freedom entscheiden.
({1})
Das Parlament ist hierbei in einer ganz besonderen
Pflicht; denn es nimmt seine Rechte wahr. Das hat das
Parlament in den letzten Jahren, wie ich finde, in sehr
verantwortlicher Weise getan. Durch den Parlamentsvorbehalt hat nicht nur das Parlament eine zentrale
Funktion übernommen; vielmehr hat der Parlamentsvorbehalt auch den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sehr gut getan. Die Einsätze sind dadurch, dass das
Parlament sehr genau hingesehen hat, nicht schlechter
geworden.
({2})
Deswegen sind wir der Überzeugung, dass der Parlamentsvorbehalt auch in Zukunft eine wichtige Rolle
spielen muss. Wir müssen übrigens, nachdem wir nun
erste Erfahrungen mit dem Entsendegesetz gesammelt
haben, auch einmal darüber sprechen, wie sie zu bewerten sind und ob wir Konsequenzen aus ihnen ziehen
müssen. Denn mit den Rechten, die das Parlament im
Sinne unserer Soldatinnen und Soldaten wahrnimmt, gehen auch Pflichten einher, die teilweise gar nicht so
leicht zu tragen sind: Zum einen müssen wir Auffassungen vertreten, die nicht unbedingt populär sind, und zum
anderen müssen wir uns - auch vom Verfahren her - auf
Bedingungen einlassen, die unsere Arbeit nicht leichter
machen. Das gilt bei der Operation Enduring Freedom
im besonderen Maße; denn hier bedeutet das Brechen
von Geheimhaltungsbestimmungen eine unmittelbare
Gefährdung unserer Soldaten. Dazu darf es nicht kommen.
({3})
Daher bin ich sehr irritiert, dass über eines der wichtigen, in bestimmten Abständen stattfindenden Gespräche
zwischen den Obleuten bzw. besonderen Vertrauenspersonen der Fraktionen und dem Bundesminister der Verteidigung, die als geheim gelten und im Lagezentrum
des Verteidigungsministeriums geführt werden, am
nächsten Tag etwas in der Zeitung steht. Das halte ich
für unverantwortlich, Herr Kollege Schäfer.
({4})
Die FDP-Fraktion wird den Parlamentsvorbehalt auch
in Zukunft hochhalten. Wir sind der Meinung, dass wir
auch über den Entsendeausschuss noch einmal neu nachdenken müssen; denn in unserem gestrigen Gespräch haben wir gemerkt, dass diese Entscheidung gar nicht so
leicht zu treffen ist, übrigens auch deshalb, weil wir, was
die Geheimhaltungsbestimmungen angeht, im internationalen Vergleich in eine schwierige Situation kommen.
Ich bin letzte Woche in Washington gewesen und
habe mit einigen amerikanischen Kollegen gesprochen.
Dort habe ich von ihnen über bestimmte Themen sehr
viel erfahren. Allerdings hätte ich unseren Geheimhaltungsbestimmungen zufolge noch nicht einmal mit dem
Auge zucken dürfen, um zu demonstrieren, ob ich etwas
schon gewusst habe oder nicht. Wir brauchen also eine
internationale Harmonisierung der Bestimmungen über
den Umgang mit der Geheimhaltung. Aber Geheimhaltung ist erforderlich und zwingend notwendig: im Interesse der Sicherheit unserer Soldaten und - nebenbei bemerkt - ihrer Familien.
Meine Damen und Herren, wir werden den Parlamentsvorbehalt auch aus folgendem Grund sehr stark betonen: Ich will einer großen Koalition zwar nicht unterstellen, dass sie automatisch zu Machtmissbrauch neigt
- ganz bestimmt nicht -, aber es besteht schon die Gefahr, dass möglicherweise eine gewisse Hemdsärmeligkeit eintritt. Genau das wollen wir im Umgang mit der
Bundeswehr auf jeden Fall vermieden wissen. Deshalb
werden wir am Parlamentsvorbehalt festhalten.
({5})
Die schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe der
Operation Enduring Freedom ist nicht erledigt. Übrigens
ist sie auch erforderlich - das ist ein Teilaspekt -, um die
Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten zu gewährleisten, die im Rahmen von ISAF zum Einsatz kommen.
Also: Diese Aufgabe, gerade im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet, ist nicht erledigt. Die Aufgabe vor
Ostafrika ist nicht erledigt. Wir werden den Angehörigen
der Bundeswehr hier noch einiges zumuten müssen.
Deswegen ist es umso wichtiger, dass das Mandat
präzise definiert ist. Der Einsatzraum ist sehr großzügig
dimensioniert. Man weiß ja nicht, was kommt: Letzte
Woche gab es ja eine Überraschung mit einem Kreuzfahrtschiff. Aber auch von der quantitativen Dimension
ist das schon sehr großzügig angelegt: Wir haben vor
vier Jahren mit 3 900 Soldaten angefangen, sind jetzt bei
3 200 und es hat einige Überredungskraft gekostet, an
eine weitere Reduzierung zumindest heranzugehen. Die
Bundesregierung hat um 300 reduziert. Ich erkenne das
an, ich halte es aber bei weitem nicht für ausreichend.
Wenn man das neue Seeraumüberwachungsflugzeug
schon einsetzen könnte, wenn man noch eine Fregatte
oder einen Einsatzgruppenversorger nach Dschibuti
schicken würde, käme man auf eine Größenordnung, so
sehr man es auch hochrechnen mag, von vielleicht
1 500, aber dann ist Schluss. Hier ist nun von 2 800 die
Rede. Dabei haben wir große Bedenken. Ich bedauere,
dass sich die Bundesregierung nicht dazu bereit finden
konnte, hier eine realistische Größe zu nennen. Denn sosehr Flexibilität erforderlich ist - das sehe ich ein -, der
Verdacht eines Vorratsbeschlusses sollte schnellstens
ausgeräumt werden.
({6})
Wenn eine völlig neue Situation entsteht, die es erforderlich macht, erheblich aufzustocken - quantitativ und gegebenenfalls auch qualitativ -, dann sollte die Bundesregierung an das Parlament herantreten und sich diesen
Einsatz neu legitimieren lassen.
Ich freue mich, Herr Bundesminister, dass Sie heute
eine Erklärung abgegeben haben, die diesen Bedenken
Rechnung trägt. Ich sehe natürlich: Zwischen der Befassung der Fraktionen und dem konstitutiven Beschluss
des Bundestages ist noch ein Unterschied. Vielleicht
können wir im nächsten Jahr diesen Schritt auch noch
gehen. Aber Sie sind, von daher gesehen, auf dem richtigen Weg.
Meine Damen und Herren, wir als Freie Demokraten
tragen mit großer Mehrheit den Antrag zur Verlängerung
des Mandats der Operation Enduring Freedom mit nicht ohne Bauchgrimmen aufgrund der Elemente, die
ich gerade zum Schluss vorgetragen habe, aber doch in
der Verantwortung für die deutsche Beteiligung an dem
Kampf gegen den internationalen Terrorismus, aus Verantwortung gegenüber den Soldatinnen und Soldaten.
Herr Minister Struck, ich vermute, das war Ihre letzte
Rede als Bundesverteidigungsminister. Für die Fraktion
der Freien Demokraten bedanke ich mich für eine gute
Zusammenarbeit. Aber mein noch sehr viel wichtigerer
Dank gilt an dieser Stelle den Angehörigen der Bundeswehr, den Soldatinnen und Soldaten im Einsatz und ich
wünsche ihnen, dass sie alle heil nach Hause kommen.
Herzlichen Dank.
({7})
Für die Fraktion Die Linke hat nun das Wort der Kollege Oskar Lafontaine.
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Fraktion Die Linke lehnt die Fortsetzung des
Einsatzes bewaffneter deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische
Angriffe auf die USA ab.
({0})
Vielmehr fordert sie heute den Bundestag auf, das Mandat für diese Militäraktionen zu beenden und die
Bundesregierung zu beauftragen, die Einsätze des Kommandos Spezialkräfte in Afghanistan unverzüglich einzustellen.
({1})
Im Gegensatz zur Bundesregierung und zur Mehrheit
des Deutschen Bundestages sind wir nicht der Auffassung, dass die in Rede stehenden Militäreinsätze ein angemessener Beitrag zur Bekämpfung des internationalen
Terrorismus sind. Sie bewirken nach unserer Auffassung
eher das Gegenteil: Die Spirale militärischer Gewalt
führt, wie wir insbesondere im Irak täglich beobachten,
zu immer neuen terroristischen Anschlägen. Sie vergrößert die Gefahr, dass terroristische Angriffe demnächst auch auf dem Territorium der Bundesrepublik
Deutschland stattfinden. Mittlerweile kursieren im Internet Warnungen afghanischer Islamisten, die darauf hinweisen, dass die Bundeswehr in Afghanistan Moslems
getötet habe. Inzwischen gibt es einen Sachstandsbericht
des Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrums, in dem
darauf hingewiesen wird, dass die deutsche Sicherheitslage entscheidend aufgrund der Vorgänge in Afghanistan
beurteilt wird.Man muss auch wissen, dass der Tod eines
Taliban- oder Clanführers seine Angehörigen und seine
Anhänger verpflichtet, Rache zu üben. Diese Verpflichtung ist jedoch nicht so gefasst, dass diese Rache nur auf
dem Territorium Afghanistans geübt werden kann.
Meine Damen und Herren, wer den Terrorismus bekämpfen will, muss wissen, was er unter Terrorismus
versteht. Wenn ich aufmerksam gelesen und zugehört
habe, dann ist es so: Die amtierende Bundesregierung
und die Fraktionen, die den militärischen Einsätzen in
den vergangenen Legislaturperioden zugestimmt haben,
haben der deutschen Öffentlichkeit bis zum heutigen
Tage nicht erklärt, was sie unter Terrorismus eigentlich
verstehen.
({2})
Das kann ja noch nachgeholt werden. Auf diese Erklärung sind wir wirklich gespannt.
({3})
Für die Linken ist Terrorismus das Töten unschuldiger Zivilisten zum Erreichen politischer Ziele. Wer den
Terrorismus mit militärischen Mitteln bekämpfen will,
muss daher sicherstellen, dass die Schuldigen - in diesem Fall die Kombattanten - die Ziele von Vergeltungsakten sind. Wird die durch das internationale Recht vorgegebene Pflicht, Unschuldige zu schonen, grob verletzt,
dann werden die militärischen Einsätze zur Bekämpfung des Terrorismus selbst zu Terrorakten.
({4})
Spätestens seit der flächendeckenden Bombardierung
afghanischer Städte und Dörfer durch die Vereinigten
Staaten, bei der viele Tausende unschuldiger Menschen
ums Leben kamen, ist die Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe ebenso völkerrechtswidrig wie die
Beteiligung Deutschlands am Jugoslawienkrieg und am
Irakkrieg.
({5})
Der Verweis auf den Irakkrieg mag viele von Ihnen
überraschen, lesen Sie doch immer wieder, dass sich
Deutschland nicht am Irakkrieg beteiligt habe. Zwar ist
und bleibt es verdienstvoll, dass sich die Regierung
Schröder geweigert hat, im UNO-Sicherheitsrat einem
Mandat für einen Angriff der USA auf den Irak zuzustimmen. Dass wir uns im Irakkrieg aber nicht neutral
verhalten haben, hat das Bundesverwaltungsgericht vor
einiger Zeit in wünschenswerter Klarheit festgestellt.
Das verdient auch hier im Deutschen Bundestag einmal
gesagt zu werden. Das Parlament kann über dieses wichtige Urteil doch nicht einfach hinweggehen.
({6})
Das Gericht hat der Klage des Bundeswehrmajors
Florian Pfaff stattgegeben, der sich während des Irakkrieges geweigert hatte, an einem Softwareprojekt der
Bundeswehr weiterzuarbeiten, mit dem nach seiner Auffassung mittelbar ein völkerrechtswidriger Krieg unterstützt wurde. Daraufhin haben seine Vorgesetzten veranlasst, dass er auf seinen Geisteszustand untersucht
wurde, und er wurde degradiert. Das Bundesverwaltungsgericht hat diesen Soldaten in vollem Umfang rehabilitiert.
({7})
Im Namen der Fraktion Die Linke spreche ich diesem
Soldaten heute im Deutschen Bundestag den Respekt für
seine tapfere Haltung aus.
({8})
Der Kernsatz der Begründung des Urteils lautet:
Eine Beihilfe zu einem völkerrechtlichen Delikt ist
selbst ein völkerrechtliches Delikt.
Dieser Satz trifft in vollem Umfang auf die militärische
Mission zu, die der Bundestag heute verlängern will. Vor
allem trifft er auf die Einsätze der KSK in Afghanistan
zu. Die bisherige Geheimhaltungspraxis über Art und
Umfang ihres Einsatzes ist nicht mit dem Sicherheitsbedürfnis dieser Einheit zu begründen. Sie verschleiert
vielmehr den völkerrechts- und verfassungswidrigen
Charakter der Einsätze dieser Sondereinheit.
({9})
Wenn der Krieg gegen den Terror so geführt wird wie
in den letzten Jahren, dann werden wir genau die Werte
untergraben, die die Terroristen ins Visier nehmen: die
Menschenrechte und die Rechtsstaatlichkeit. - So urteilte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi
Annan.
Statt zur Bekämpfung des Terrorismus auf völkerrechtswidrige militärische Maßnahmen zu setzen, muss
die Bundesrepublik Deutschland in den betroffenen Regionen zur Förderung der sozialen und politischen
Rechte beitragen und dabei helfen, Armut, Bildungsnotstand und Arbeitslosigkeit abzubauen.
({10})
Der Terrorismus kann eben nicht durch diese Art von
Krieg bekämpft, geschweige denn ausgerottet werden.
Wenn im Bombenhagel viele Unschuldige sterben,
wachsen immer neue Terroristengenerationen heran.
({11})
Die vor einigen Jahren eingeleitete Enttabuisierung
des Militärischen war daher einer der großen Fehler der
deutschen Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg.
({12})
Insbesondere die Beteiligung am Afghanistan- und die
mittelbare Beteiligung am Irakkrieg erhöhen die Gefahr
terroristischer Anschläge in Deutschland. Sie ist mit der
Pflicht, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden,
nicht zu vereinbaren.
Der Krieg ist darin schlecht, dass er mehr böse
Menschen macht, als er deren wegnimmt.
So schrieb der Königsberger Philosoph Immanuel Kant.
Es wäre ein Fortschritt, wenn Deutschland diese Maxime des Königsberger Philosophen in Zukunft wieder
beherzigen würde.
({13})
Selbstverständlich ist den Soldaten, die ihren Dienst
tun, Respekt entgegenzubringen. Aber wir sind - das ist
hochaktuell - dann auch verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass sie für ihre Einsätze entsprechend ausgerüstet
sind. Es mehren sich in der Öffentlichkeit kritische Stimmen, die darauf hinweisen, dass die Ausrüstung der
Soldaten bei weitem nicht reicht, um sie in solch gefährliche Einsätze zu schicken. Auch dies muss vor dem
Deutschen Bundestag einmal angemerkt werden.
({14})
Die Linke ist nicht der Auffassung, dass Deutschland
- wie es so populär formuliert worden ist - am Hindukusch verteidigt wird.
({15})
Wir glauben, dass Deutschland immer noch in Deutschland verteidigt werden muss und dass wir den besten
Beitrag zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus
leisten, wenn wir das Völkerrecht beachten und auf zivile, friedliche Mittel sowie auf die Entwicklungshilfe
setzen, um die Ursachen des Terrors zu bekämpfen.
({16})
Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erhält nun
das Wort der Kollege Winfried Nachtwei.
Herr Präsident! Geehrte Kolleginnen und Kollegen!
Zunächst eine Vorbemerkung: Ich bedauere, dass Kollege Bisky nicht zum Vizepräsidenten gewählt wurde.
({0})
Nun direkt zum nächsten neuen Kollegen. Kollege
Lafontaine, Sie haben hier ein Zerrbild der deutschen
Beiträge zur internationalen Terrorismusbewältigung entworfen.
({1})
Die Konsequenzen Ihrer Forderung, bezogen auf Afghanistan, sind ganz eindeutig und klar: volle Bewegungsund Anschlagsfreiheit für die Taliban- und andere Terrorgruppen und Zerstörung des UN-mandatierten Stabilisierungsprozesses, der schon schwierig genug ist.
({2})
In der Tat ist die Entscheidung über den Antrag der
Bundesregierung keine Routine und darf keine Routine
sein, auch wenn es für viele von uns die vierte Entscheidung solcher Art ist; denn es geht hier um Menschenleben, um Gewalt- und Kriegseindämmung. Deshalb haben wir uns immer wieder zu fragen: Ist dies notwendig,
dringlich und ergiebig? Ist dies legal und verantwortbar?
Was sind die Alternativen?
Zur Erinnerung: Deutsches Territorium ist bisher von
terroristischen Anschlägen verschont geblieben. Aber
dies ist kein Grund zur Beruhigung und kein Grund zu
der illusionären Annahme, diesen Zustand dadurch aufrechterhalten zu können, indem sich Deutschland aus allem heraushält.
Der UN-Generalsekretär hat in seinem großen Bericht
vom 21. März dieses Jahres zum Thema Terrorismus
festgestellt - er hat den Terrorismus dabei treffend definiert und die Bundesregierung hat dies voll unterstützt -:
Der transnationale Terrorismus hat sich in den letzten fünf Jahren zu einer immer akuteren Gefahr entwickelt. Grenzüberschreitende Netzwerke terroristischer Gruppen verfügen mittlerweile über eine
globale Reichweite, machen gemeinsame Sache
und stellen eine globale Bedrohung dar. Diese
Gruppen machen aus ihrem Wunsch keinen Hehl,
nukleare, biologische und chemische Waffen zu erwerben. Schon ein einziger derartiger Anschlag und
die dadurch möglicherweise ausgelöste Kettenreaktion könnten unsere Welt für immer verändern.
Die hochrangige Gruppe zur UN-Reform hat in ihrem
Bericht vom vergangenen Dezember festgestellt:
Die Angriffe in den vergangenen fünf Jahren gegen
mehr als zehn Mitgliedstaaten auf vier Kontinenten
haben gezeigt, dass die al-Qaida und die mit ihr
verbundenen Gruppierungen eine weltweite Bedrohung für alle Mitglieder der Vereinten Nationen und
für die Vereinten Nationen selbst darstellen. In öffentlichen Erklärungen hat die al-Qaida die Vereinten Nationen speziell als ein wesentliches Hindernis
für ihre Ziele erwähnt und sie als einen ihrer Feinde
definiert.
Wir sollten nicht vergessen, dass es nicht nur die
Resolution des Sicherheitsrats vom 14. September
gibt. Vielmehr hat der Sicherheitsrat seit dem 11. September 2001 zu dieser Problematik insgesamt 22 Resolutionen einstimmig beschlossen, in denen der internationale Terrorismus gebrandmarkt wurde und die Staaten
dazu aufgefordert wurden, im Rahmen der Charta der
Vereinten Nationen und des humanitären Völkerrechts
- das ist eine sehr wichtige Auflage, die zwingend notwendig ist - jeden ihnen möglichen Beitrag zu leisten.
Die Berichte stellen auch klar, dass eine globale Gesamtstrategie gegen den Terrorismus notwendig ist.
Es liegt eigentlich auf der Hand: Direkte Täterverfolgung, Gefahrenabwehr, politische Isolierung und mittelund langfristig wirkende Ursachenbekämpfung gehören
untrennbar zusammen.
({3})
Genau darin, dies global und unter Bündnispartnern
durchzusetzen, liegt die Schwierigkeit.
Dabei müssen wir nüchtern feststellen, dass der
Hauptfehler in diesem Bereich in vielen Ländern die Reduzierung der Terrorismusbekämpfung auf das militärische, polizeiliche und nachrichtendienstliche Element
ist. Dies bewirkt den bekannten und berüchtigten HydraEffekt.
({4})
Es ist allerdings völlig unzureichend, sich nur auf die
Ursachenbekämpfung zu beschränken. Das ist zwar sehr
wichtig, hilft aber gegenüber akuten terroristischen Bedrohungen überhaupt nicht.
Die deutschen Beiträge zur Terrorismusbekämpfung gehen über dieses gesamte Spektrum von der Ursachenbekämpfung bis hin zur direkten Gefahrenabwehr
und Terrorismusverfolgung und verfolgen einen primär
politischen und ganzheitlichen Einsatz.
({5})
Man kann deutlich erkennen, dass unter den vielen deutschen Beiträgen zur Terrorismusbekämpfung die Beiträge zur Stabilisierung Afghanistans und die Gegnerschaft gegen den Irakkrieg von wirklich strategischer
Bedeutung sind. Transnationaler Terrorismus lässt sich
nicht mit Krieg besiegen. Das ist uns völlig klar.
({6})
Bestimmte Akteure und Aktionsformen sind aber ohne
Militär nicht einzudämmen. Beides muss auseinander
gehalten werden.
Deutschland beteiligt sich an der Operation Enduring
Freedom nicht pauschal und uneingeschränkt, sondern
mit ausgewählten und präzisen Fähigkeiten, insgesamt
zurückhaltend und mit klarer rechtsstaatlicher Begrenzung.
({7})
Das größte Kontingent besteht aus Marinekräften zur
Seeraumüberwachung. Dies ist notwendig und nützlich,
um dort terroristische Bewegungen - zumindest deren
Bewegungsfreiheit - einzuschränken.
Es ist richtig - das ist von allen angesprochen worden -:
Potenziell am riskantesten ist der zeitweilige Einsatz von
maximal 100 Soldaten der KSK in Afghanistan. Dass
Afghanistan nicht mehr das Rückzugs- und Ausbildungsgebiet für den transnationalen Terrorismus ist, ist
ein enormer Fortschritt.
({8})
Dieser Fortschritt ist aber nur dann zu halten, wenn Stabilisierung und Aufbau in Afghanistan insgesamt vorankommen.
({9})
Beides ist durch enorme Gewaltpotenziale gefährdet,
über die man nicht einfach hinwegreden oder hinwegblicken kann. Diese Gewaltpotenziale sind ohne die
Ausweitung der ISAF-Stabilisierungstruppe und die
Rückendeckung durch Enduring Freedom nicht einzudämmen und zu bewältigen.
Umgekehrt: Ohne Enduring Freedom keine ISAF,
keine Stabilisierungschance für Afghanistan. Deshalb
hat sich Präsident Karsai - übrigens im Unterschied zu
den Formulierungen im Antrag der Linkspartei - ausdrücklich für die Präsenz dieser Truppen ausgesprochen.
({10})
Er hat sich darüber hinaus sogar - wir teilen das nicht für das Zusammenfügen von ISAF und der OEF ausgesprochen.
Ein erhebliches Problem bei der Zusammenarbeit im
Rahmen der OEF ist allerdings, dass sich die US-Streitkräfte bekanntermaßen und in erschütternder Weise
nicht an die Genfer Konvention halten, vor allem, was
die Behandlung von Gefangenen angeht.
({11})
Die deutschen Soldaten sind hier eindeutig und zwingend an Recht und Gesetz gebunden. Dies ist auch vom
Ministerium klargestellt worden.
Es wäre in Hinblick auf die insgesamt notwendige
Geheimhaltung im Zusammenhang mit der KSK sehr
hilfreich, wenn die Bundesregierung hier die Geheimhaltung auf das Ausmaß beschränken würde, welches
zum Schutz von Operationen und Personen notwendig
ist.
Zusammengefasst: Die heute beantragten Beiträge
zur Operation Enduring Freedom sind notwendig und
verantwortbar. Die Bundesrepublik sieht sich damit ganz
und gar nicht in dem zu Recht kritisierten Krieg gegen
den Terrorismus; vielmehr liegt sie voll auf der Linie
dessen, was in den Resolutionen des UN-Sicherheitsrates und in den höchsten UN-Berichten eingefordert
wird. Deshalb stimmt die grüne Fraktion in ihrer übergroßen Mehrheit dem Antrag der Bundesregierung zu.
Danke schön.
({12})
Ich erteile dem Kollegen Professor Gert Weisskirchen
für die SPD-Fraktion das Wort.
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Der Grund dafür, dass wir das Mandat für Enduring Freedom verlängern - wir sind dankbar, dass die
Bundesregierung die Zahl der Soldaten auf insgesamt
2 800 senkt -, ist ganz einfach und ganz eindeutig
- möglicherweise wird Oskar Lafontaine das noch lernen -: Die Menschen auf dieser Welt und zuallererst in
Afghanistan müssen eine Chance auf ein eigenes,
selbstbestimmtes Leben in Freiheit haben. Darum geht
es.
({0})
Es geht auch darum, dass Afghanistan endlich eine
Chance erhält, eine lange historische Erfahrung, die dem
Land immer wieder von außen aufgezwungen worden
ist, hinter sich zu lassen, sich selbst zu befreien. Die
Herrscher Persiens und die Gewaltherrscher anderswo
haben immer wieder ein Auge auf dieses kleine Land geworfen. Am Ende haben die Taliban und al-Qaida den
Zerfallsprozess, der in Afghanistan stattgefunden hat,
genutzt und von dort ihre terroristischen Eroberungsversuche unternommen. Das musste auch militärisch gestoppt werden. Wie sollte es denn anders gehen?
({1})
- Nein, das ist der zentrale Punkt.
Oskar Lafontaine hat eben in der Debatte das Stichwort Jugoslawien genannt. Ich komme nicht daran vorbei, deutlich zu sagen: Haben wir denn alle vergessen,
was vor zehn Jahren in Srebrenica geschehen ist? Es gab
Tausende von Menschen, die von den VN hätten gerettet
werden können. Milosevic hat nichts anderes getan, als
eben jene Tausende gefangen zu nehmen und viele davon zu ermorden. Das musste doch gestoppt werden!
({2})
Auch da gilt ganz eindeutig: Dieses Stoppen darf natürlich nicht ausschließlich auf das Militärische begrenzt
werden; das darf nicht sein. Es muss eine Gesamtstrategie entwickelt werden, bei der das Militärische ein zurückgenommenes, behutsam angewendetes Moment ist.
Wenn man sieht, dass das Kontingent derjenigen, die in
der Operation am gefährdetsten sind, zumindest gegenwärtig nicht ausgeschöpft wird, dann zeigt das, dass die
Bundesregierung dafür gesorgt hat, dass mit dem Instrument des Militärs behutsam, zurückhaltend und
vorsichtig umgegangen wird und dass es keine Militarisierung gegeben hat. Das soll auch so bleiben.
({3})
Ich glaube, es kommt in der Tat darauf an, darauf zu achten, dass Enduring Freedom in die Gesamtstrategie der
ISAF eingebettet bleibt, und dass dafür gesorgt wird,
dass die logistischen Linien der Terroristen gestoppt
bzw. unterbrochen werden, damit sich der Terrorismus
nicht weiter ausbreitet.
Wenn man - zu Recht - Kofi Annan zitiert, dann
sollte man das, was er am 21. März dieses Jahres geschrieben hat, vollständig wiedergeben. Er hat gesagt,
dass der Terrorismus alles bedroht, wofür die VN stehen:
die Achtung der Menschenrechte, die Herrschaft des
Rechts, den Schutz der Zivilpersonen, die Toleranz zwischen Völkern und Nationen und die friedliche Beilegung von Konflikten. Das ist genau das, wozu sich die
Bundesregierung verpflichtet hat. Enduring Freedom ist
ein Teilbereich der gesamtstrategischen Überlegungen.
Wir stimmen ausdrücklich dem zu, was Joschka Fischer,
der hier als Abgeordneter Platz genommen hat, in den
vergangenen Jahren ständig deutlich gemacht hat: Das
Militärische ist nur ein Teil. Viel wichtiger aber sind alle
zivilen Instrumente, die eingesetzt werden. Sie müssen
durch Enduring Freedom gestärkt und unterstützt werden. Sonst können sie keinen zivilen Prozess in Afghanistan oder anderswo fördern.
Zu Recht ist gefordert worden, dass die Entwicklungspolitik eine starke Rolle spielen müsse. Das kann
man in Afghanistan sehr genau beobachten. Ich nenne in
diesem Zusammenhang die zentralen Vorhaben, die von
der Entwicklungsministerin vorangetrieben werden, die
aber nur gelingen können, wenn es ein Mindestmaß an
Sicherheit in Afghanistan gibt: entwicklungsorientierte
Nothilfe, Stärkung der Rolle der Frauen in der Gesellschaft, Ernährungssicherung, Schaffung von tragfähigen
Strukturen im ländlichen Raum, Förderung der Privatwirtschaft und Schaffung von Arbeitsplätzen, Wiederaufbau von starken wirtschaftlichen Strukturen, Aufbau
eines Gesundheitswesens, Stärkung der Menschenrechte, insbesondere der Frauenrechte, Aufbau der Infrastruktur.
Es ist gewiss richtig: Ein zentraler Teil des Kampfes
beinhaltet, die Ursachen, die zu Terrorismus führen, zu
zerstören und den Boden, der von Ideologen und Protagonisten, die versuchen, den Islam als Maskerade zu
benutzen, bereitet wird, unfruchtbar zu machen. Entsprechende entwicklungspolitische Schritte hat die
Gert Weisskirchen ({4})
Bundesregierung eingeleitet. Sie müssen fortgesetzt
werden. Aber sie brauchen militärische Unterstützung;
denn ohne eine solche Unterstützung können sie zivilgesellschaftliche Prozesse nicht vorantreiben. Sie brauchen
gerade in Gesellschaften, die höchst gefährdet sind, die
Unterstützung des Militärs. Deshalb stimmt die SPDBundestagsfraktion für eine Fortsetzung des Einsatzes
im Rahmen von Enduring Freedom.
Ich möchte noch einen Punkt aufgreifen, der vorhin vom Kollegen Nachtwei zu Recht genannt worden ist. Das alles kann nur stattfinden, wenn es - genauso wie bei Enduring Freedom - gelingt, eine
internationale Abstimmung herbeizuführen, wenn
der Sicherheitsrat seine Entscheidung getroffen hat
- das war bereits 22-mal der Fall - und wenn darüber
hinaus - genauso wie bei Enduring Freedom 82 Nationen einen Teil ihres Militärs in einen gemeinsamen internationalen Einsatz einbringen und mithelfen, dass die logistischen Linien, die die Terroristen
versuchen aufzubauen, durchschnitten werden. Das ist
nicht einfach nur ein Versuch, den Terrorismus zu bändigen, sondern es ist die einzige Chance.
Es gibt sicher einige, die in diesem Punkt anderer
Auffassung sind. Ich bin der Meinung, dass die einzige
Chance, dass sich Frieden auf der Welt durchsetzt, darin
besteht, dafür zu sorgen, dass der Angriff, der von Terroristen geplant bzw. durchgeführt wird, gestoppt wird.
Enduring Freedom ist ein Teil der Maßnahmen, zwar nur
ein kleiner und ein behutsam eingesetzter, aber ein wichtiger. Deshalb stimmt die SPD-Bundestagsfraktion dem
Antrag der Bundesregierung zu.
({5})
Nächster Redner ist der Kollege Christian Schmidt,
CDU/CSU-Fraktion.
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen
und Kollegen! Die vierte Mandatsverlängerung für
Enduring Freedom, die wir heute beschließen wollen
und der wir seitens der CDU/CSU-Fraktion unsere Zustimmung geben, zeigt natürlich auch: Je länger und
häufiger verlängert wird, desto deutlicher wird, dass das
Problem, das dem Einsatz zugrunde liegt, bisher nicht
gelöst ist. Die Lage hat sich verbessert, aber sie ist immer noch schwierig.
Kollege Weisskirchen, Sie haben in beeindruckender
Weise versucht, auf den Punkt zu bringen, dass wir natürlich bei der Frage - ({0})
- Ich darf das doch einmal erwähnen, wenn ein Kollege
der SPD etwas Vernünftiges gesagt hat. Ich sage das
gerne.
({1})
- Da ich anschließend noch auf den Kollegen Hoyer zu
sprechen kommen und einige positive Bemerkungen machen möchte, bitte ich die FDP-Fraktion um Geduld.
Es geht im Kern darum, dass wir einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Wir sehen sowohl den Einsatz
des Militärs als auch den der anderen Strukturen, haben
aber auch nicht nur begrenzt Afghanistan im Auge. Hier
ist eine Wurzel ausgerottet worden. Ich hoffe, dass das
der Fall ist und nicht Neues nachwächst. Wir müssen
aber auch auf andere Gebiete achten. Hier ist die Tätigkeit der Bundeswehr am Horn von Afrika ein entscheidender Faktor. Ich darf das, was der Verteidigungsminister im Hinblick auf die Information des Hauses gesagt
hat, aufnehmen, nämlich dass dann, wenn sich die Notwendigkeit zeigen sollte, den Einsatz zu ändern oder neu
zu strukturieren, das in Absprache mit dem Parlament
und in Kenntnis des Hauses passieren muss.
Allerdings halte ich es für richtig, dass wir uns gerade
aus diesem Grund nicht an dem Einzelfall festhalten und
den einzelnen Problemfall - in diesem Fall Afghanistan - zum Marker dafür nehmen, wie groß und wie
strukturiert der Einsatz sein kann bzw. sein darf. Deswegen halte auch ich es für wichtig, dass wir bei
2 800 Soldaten geblieben sind. Die Reduzierung ergibt
sich auch dadurch, dass die Seeaufklärung seitens der
Bundeswehr mit den gegenwärtigen Flugzeugen nicht
mehr möglich ist. Die alten sind nicht mehr leistungsfähig und die neuen sind noch nicht da. Aber selbst eine
Wiederaufnahme der Seeaufklärung wäre wohl mit
2 800 Soldaten möglich.
Lassen Sie mich zu den Soldaten eines sagen: Es geht
nicht, dass jemand schlecht recherchiert, sehr agitiert
und den Soldaten sagt: Eigentlich macht ihr einen ganz
anständigen Job, aber im Prinzip seid ihr Terroristen. Ich weise im Namen der betroffenen Soldaten der deutschen Bundeswehr, die aufgrund eines völkerrechtlichen
Mandats - der Resolutionen 1368 und 1373 der Vereinten Nationen - und entsprechender konstitutiver Beschlüsse des Deutschen Bundestages ihren Dienst ausüben - es waren übrigens sogar schon Reisepläne des
deutschen Staatsoberhauptes gefährdet; die mussten geändert werden, weil eine konkrete Terrorgefahr bestanden hat -, mit allem Nachdruck zurück, was sich Oskar
Lafontaine hier geleistet hat.
({2})
Sicherheitspolitik und Sicherheit für unsere Menschen heißt, präzise zu arbeiten, präzise zu handeln und
auch präzise zu argumentieren. Die Linkspartei hat da
offensichtlich Nachholbedarf; das ist zu erkennen. Vielleicht ändert sich etwas in der nächsten Zeit. Man soll
die Hoffnung nie aufgeben.
({3})
Zum Thema Gewöhnungseffekt. Ich möchte auch in
dieser Diskussion unterstreichen - der Kollege Hoyer
hat das angesprochen -: In der Tat, auch wenn wir präzise vorausplanen können, dürfen wir uns nie daran gewöhnen, dass es die Normalität ist. Es ist die Ausnahme
Christian Schmidt ({4})
und es muss die Ausnahme bleiben. Wir sind sicherlich
gut beraten, in Zukunft noch mehr darauf zu schauen,
dass die Verknüpfung mit unseren Interessen - Stichwort
„unsere Sicherheit“ - und mit den Verpflichtungen in der
internationalen Gemeinschaft die Grundlage für die Entsendung von Soldaten ist und dass wir uns hier auch in
eine gewisse Beschränkung begeben müssen.
Wie wir das nun im Einzelnen organisieren, ist derzeit
zwar im Entsendegesetz geregelt, sollte so aber, wie ich
meine, nicht endgültig, also für alle Zeiten, geregelt sein.
Ich glaube, wir haben deswegen gut daran getan, in Bezug auf die Frage, wie sich die kommende Bundesregierung und das Parlament zu diesem Thema stellen, zu sagen: Wenn sich im Lichte der Erfahrungen mit dem
Entsendegesetz Veränderungsbedarf ergibt, dann sollen
und wollen wir dem als Parlament nachkommen. Das ist
keine Aufgabe der Bundesregierung; das machen wir
dann als Parlament. Wenn ich es richtig sehe, wird diese
Frage möglicherweise durch ein Verfahren, das die FDPFraktion angestrengt hat - die Hauptsacheentscheidung
im Hinblick auf die Regelungen beim AWACS-Einsatz
steht noch aus -, weiter geklärt werden können, sofern
sich Änderungsbedarf ergibt.
Ich halte das für richtig und wichtig und möchte deswegen ausdrücklich dem zustimmen, was Kollege Hoyer
im Hinblick auf die Notwendigkeit der parlamentarischen Kontrolle gesagt hat. Parlamentskontrolle heißt
einerseits, das Grundsätzliche im Parlament abzuklären,
und andererseits, in der konkreten Umsetzung das Militär, die Fachleute, diejenigen, die die Entscheidungen im
Einzelfall zu treffen haben, natürlich nicht zu ersetzen.
In diesem Zusammenspiel bedarf es einer ständigen Information, nicht nur an diesen Tagen im Plenum, sondern darüber hinaus. Ich meine, gerade das wird ein Anlass sein, die Praxis noch einmal zu bewerten und zu
überprüfen.
Es wurde bereits gesagt, dass 83 Nationen an dieser
Operation beteiligt sind. 36 von ihnen stellen die insgesamt 20 000 Soldaten bereit; 18 000 Soldatinnen und
Soldaten davon stellen allein die USA. Der amerikanische Beitrag ist also groß, sehr groß. Ohne die amerikanische Beteiligung ließe sich diese globale sicherheitspolitische Herausforderung auch kaum bewältigen.
Deswegen sollten wir in der Frage der internationalen
Kooperation nie vergessen, dass dies ein klassischer
Fall der Globalisierung ist und dass wir das Ineinandergreifen von verschiedenen Elementen, um das Ziel, den
Terror auszurotten, zu erreichen, in einer vernünftigen,
kooperativen Art und Weise fördern müssen.
Beide in Afghanistan operierenden Aktionen, ISAF,
also die Operation zur Unterstützung der neuen Staatlichkeit und der Strukturen der Gesellschaft einerseits,
und Enduring Freedom, also der schiere Kampf gegen
den Terror und die Verhinderung von terroristischen Aktivitäten andererseits, müssen zusammen gesehen werden.
Wir sollten die Frage, ob das unter einem einheitlichen Kommando steht und in welcher Form das stattfindet, nicht ideologisieren. Ich meine, es muss pragmatisch am Erfolg gemessen werden. Es heißt deswegen,
dass wir in beiden Operationen „separable but not separate“, also trennbar, aber nicht getrennt, agieren müssen.
Das heißt, es muss eine strategisch nachvollziehbare
Verknüpfung da sein, die auch die Sicherheit beider
Operationen in Afghanistan steigert. Die Überzeugung,
dass Talibanelemente, die wir bekämpfen wollen, nach
den Nummernschildern der Fahrzeuge jeweils unterscheiden, ob das nun ein ISAF- oder ein OEF-Fahrzeug
ist, habe ich nun wirklich nicht.
Eine Aufgabe der nächsten Zeit wird sein - ich sage
das noch einmal, ohne das ideologisch-politisch aufgeblasen zu sehen -, pragmatisch zu versuchen, die Effizienz beider Einsätze zusammenzuführen. Der Maßstab
der Effizienz ist dabei die Fähigkeit, Stabilität in Afghanistan zu organisieren.
Die Antiterrorkoalition, die Enduring Freedom trägt,
ist eines der Pfunde, mit dem die internationale Gemeinschaft wuchern kann und wuchern muss. Sie muss sich
nur über Folgendes im Klaren sein: Der Antiterrorkampf
findet nicht nur bei OEF statt. Wir dürfen uns an OEF
nicht gewöhnen, sowenig wie wir uns an Terror gewöhnen dürfen.
Vielen Dank.
({5})
Ich erteile Kollegen Rainer Arnold, SPD-Fraktion,
das Wort.
Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen!
Lassen Sie auch mich zunächst mit einem Dank beginnen, allerdings nicht wie sonst an die Soldaten; vielmehr
geht ein herzliches Dankeschön an den Verteidigungsminister Peter Struck,
({0})
der in ganz schwierigen Zeiten des Wandels der Bundeswehr und bei schwierigen Aufträgen für die Bundeswehr
die Truppe - darüber, denke ich, sind sich alle einig sehr verantwortungsvoll und sehr besonnen geführt hat.
Vielen Dank!
({1})
Wir reden heute - das wurde hier schon gesagt - über
einen Teil des Antiterrorkampfes, nicht über den gesamten Antiterrorkampf. Natürlich ist Enduring Freedom
ein wichtiger Baustein dabei. Ohne dieses Modul könnte
alles andere, auch die Hilfen für die Menschen, nicht geleistet werden, könnten die Nichtregierungsorganisationen überhaupt nicht tätig werden. So müssen wir das
einordnen und so ordnen wir das ein.
Klar ist auch: Wenn 82 Nationen beteiligt sind - mit
52 Nationen kooperieren wir im Headquarter in
Florida -, ist es kein nationaler Weg. Selten war ein
Mandat so breit getragen. Die Welt beteiligt sich an der
Erfüllung dieses internationalen Auftrags.
Zu Beginn der Arbeit standen in Afghanistan natürlich die militärischen Maßnahmen von Enduring Freedom im Mittelpunkt. Inzwischen sind es die stabilisierenden Maßnahmen, ISAF. Das zeigt uns eines: OEF
war in Afghanistan so erfolgreich, dass es jetzt möglich
ist, mit ISAF Stabilität ins Land zu bringen. Es ist ein erfolgreiches Mandat. Wer hier von völkerrechtswidrigen
Einsätzen redet, wie es die Linken getan haben, der sagt
schlichtweg nicht die Wahrheit.
({2})
Dieses Mandat ist von den Vereinten Nationen in der Resolution 1368 erteilt worden. Ich bitte Sie, werte Kolleginnen und Kollegen, das einfach zur Kenntnis zu nehmen.
Wer hier fordert, die Soldaten, auch die wenigen
Kommandosoldaten, die dort immer wieder Dienst tun,
sollten wieder zurück, der sagt doch im Umkehrschluss,
dass er Afghanistan, vor allem die Menschen, die im
Grenzbereich zu Pakistan leben, wieder dem Schicksal
überlassen will. Er will, dass sich Taliban und Al-QaidaTruppen wieder des Landes bemächtigen können.
({3})
Dem Redner der Linken sei noch eines gesagt: Es gab
viele schlechte Argumente, aber das schlimmste ist: Weil
es gefährlich ist, weil irgendwelche Talibanfürsten
Deutschland drohen, sollten wir dieses Mandat beenden. - Was heißt dies im Klartext? Das heißt doch wohl
nichts anderes, als dass Sie bereit wären, dem Druck der
internationalen Terroristen nachzugeben und dort zu
weichen.
({4})
Die zweite wichtige Säule von Enduring Freedom ist
selbstverständlich auch in Zukunft das Horn von
Afrika. Das ist eine große Herausforderung im internationalen Kampf gegen den Terrorismus. Dort gibt es
Transportwege, die Piraten nutzen, die aber auch Terroristen benutzen. Wenn die Staatengemeinschaft nicht
aufpasst, könnte Somalia, dieser zerfallende Staat, leider
ganz schnell zu einem neuen Rückzugsgebiet für den internationalen Terrorismus werden. Niemand soll glauben, dies gehe uns nichts an. Es wurde heute schon deutlich gesagt, wie die Ausbildung der Terroristen
funktioniert und auf welchen Wegen sie letztlich in die
Industrieländer gesendet werden. Deshalb ist es wichtig,
auf die vielschichtigen inneren Konfliktpotenziale der
Länder am Horn von Afrika nicht nur militärisch, sondern auch politisch zu reagieren. Klar ist dabei: Ohne
unsere Soldaten wäre dieses Vorhaben zum Scheitern
verurteilt. Sie leisten einen hervorragenden Dienst und
haben hierfür unseren Respekt, unseren Dank und unsere
Anerkennung verdient.
({5})
Natürlich geht uns die Situation dort auch vor dem
Hintergrund des Welthandels etwas an. Es kann doch
niemand sagen, die Situation dort könne Deutschland
egal sein. 90 Prozent des Welthandels und damit auch
des Waffenschmuggels vollziehen sich auf dem Seeweg.
Deshalb ist es gut, wenn wir alle miteinander darüber
nachdenken, wie die Marine in die Lage versetzt werden
kann, auch in Zukunft ihre Aufträge so zu erledigen,
dass sie zusammen mit den Einsatzkräften anderer Staaten dem deutschen Interesse dient. Hierfür in den nächsten Jahren zu sorgen, haben wir uns gemeinsam vorgenommen.
Lassen Sie mich nun ein paar Sätze zur am Gesamtumfang geübten Kritik - Herr Hoyer von der FDP hat
diese Frage ja aufgeworfen - sagen: Ich glaube nicht,
dass es heute darum geht, einen Vorratsbeschluss, wie
Sie es dargestellt haben, Herr Hoyer, zu fassen. Dieses
Mandat ist geographisch sehr präzise eingegrenzt.
Dieses Mandat ist auch vom Dispositiv der Kräfte sehr
sauber gefasst. Deshalb handelt es sich nicht um einen
Vorratsbeschluss, sondern höchstens um einen Vorsorgebeschluss. Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus ist Wachsamkeit ja sicherlich richtig. Niemand auf
der ganzen Welt weiß, wo die Terroristen zuschlagen
werden. So ist es gut, dass Deutschland dafür sorgt, dass
gerade bei seinen Marineverbänden - das wird ja schon
jetzt in der Praxis gemacht - Wachbereitschaft herrscht,
sodass sie sehr schnell in Marsch gesetzt werden können, wenn es denn notwendig ist. Es ist besser für die
Soldaten, in der Heimat bereitzustehen, und es ist auch
finanziell gesehen der bessere Weg.
Ihr Argument aber, wir hätten deshalb alle Zeit der
Welt und der Bundestag könnte immer entsprechende
Beschlüsse fällen, sticht, wenn der Ernstfall eintritt, nur
bedingt. Zwar brauchen Marineeinheiten knapp 14 Tage,
bis sie am Einsatzort sind, aber ich will nicht, dass die
deutschen Vertreter, die zusammen mit über 80 anderen
Ländern in internationalen Gremien sitzen, dann, wenn
schnell reagiert werden muss, nur unter Vorbehalt Zusagen machen können, weil sie immer warten müssen, bis
das deutsche Parlament entschieden hat. Deshalb ist es
gut, wie die Dinge derzeit im Parlamentsbeteiligungsgesetz geregelt sind. Wir würden diesem Gesetz, das
sich in den nächsten Jahren in der parlamentarischen
Praxis ein Stück weit bewähren muss - hier stehen wir ja
erst am Anfang -, einen Bärendienst erweisen, wenn es
selbst zu einem Hindernis dabei wird, auf internationaler
Ebene schnell zu Entscheidungen zu kommen. Nein, die
deutsche Regierung muss die Chance haben, sich schnell
für oder gegen etwas zu entscheiden. Wir haben keinen
Grund, daran zu zweifeln, dass die Bundesregierung
auch in Zukunft so, wie sie es in der Vergangenheit getan
hat, sehr sorgfältig abwägt, wo und wie viele Soldaten
eingesetzt werden. Immer war Vorsicht das erste Gebot
der Stunde. Darüber sind wir alle sehr froh.
({6})
Nun gibt es noch ein zweites Argument, das die so genannten Linken hier immer wieder vorgebracht haben.
Im Gegensatz zu Ihnen glaube ich aber, dass die Zeit für
ein Heile-Welt-Wunschdenken abgelaufen ist und solche
Vorstellungen auch von Ihnen überwunden werden müssen. Ich kann überhaupt nicht sehen, inwieweit die Rede,
die wir heute von Ihrer Seite gehört haben, etwas mit linker Politik zu tun hat.
({7})
Wenn 82 Nationen, darunter viele sozialdemokratisch
geführte skandinavische Länder, mit denen gerade die
Bundeswehr hervorragend zusammenarbeitet, an einem
Strang ziehen, ist es unglaublich arrogant, hier aufzutreten und so zu tun, als ob die Bundeswehr zusammen mit
Kriegstreibern in Einsätze geschickt werde. Nein, diese
Länder handeln ebenso wie die Bundesrepublik verantwortungsvoll. Wer hier alle zusammen mit Kriegstreibern in eine Schublade steckt, handelt wirklich überheblich und schlimm. Es ist deshalb schlimm, weil unsere
Soldaten erwarten, dass wir uns zwar inhaltlich streiten
- sie wissen, dass es nicht immer Konsens gibt -, aber
nicht die Menschen mit falschen Behauptungen verunsichern und davon reden, dass dies völkerrechtswidrig sei.
Das ist wirklich schädlich und wird der Arbeit der Soldaten und der Sorge ihrer Familien nicht gerecht.
({8})
Links bedeutet für mich ganz schlicht, Solidarität gegenüber den Menschen in Afghanistan und Somalia zu
zeigen, die in Frieden leben wollen, die ihre Kinder,
auch die Mädchen, in die Schule schicken wollen. Dies
alles wurde durch den Einsatz der Soldaten möglich.
({9})
Wir haben mit dem Parlamentsbeteiligungsgesetz ein
wichtiges Instrument zur Regierungskontrolle geschaffen. Ich glaube, Herr Hoyer und die Kollegen von der
FDP, wir sollten uns alle noch einmal zusammensetzen
und darüber reden, wie wir zu diesem Gesetz ein freiwilliges Modul schaffen, eine präzise Absprache, wie wir
über Einsätze, auch von Spezialkräften, informiert werden. Ich bin der Meinung, man sollte das gründlich besprechen. Wir bieten Ihnen das ausdrücklich an. Aber eines müssen wir auch sehen: Wenn eine Fraktion im
Hause diese Vertraulichkeit zerstört - das, was heute in
der Zeitung stand, war in dieser Hinsicht kein guter Anfang ({10})
und damit das Leben der Soldaten - das ist das höchste
Gut; es zu schützen, ist unsere größte Verantwortung gegenüber den Soldaten - gefährdet,
({11})
dann wird die Chance, dass wir Parlamentarier gut und
detailliert informiert werden, zunichte gemacht.
Deshalb bitte ich Sie, zumindest über diesen Punkt
noch einmal in Ruhe nachzudenken. Wir alle haben ein
gemeinsames Interesse an Informationen. Peter Struck
hat diese Unterrichtung in der letzten Legislaturperiode
gut eingeführt und ist, wie ich glaube, sehr sorgsam und
verantwortungsbewusst damit umgegangen.
Ich denke, für unsere Soldaten in der Parlamentsarmee ist es wichtig, dass solche Mandate über Fraktionsgrenzen hinweg erteilt werden. Ich bitte Sie, auch die
Kollegen von der FDP, deshalb in der Tat um eine möglichst breite Zustimmung.
Herzlichen Dank.
({12})
Zu einer Kurzintervention erteile ich dem Kollegen
Schäfer von der Fraktion Die Linke das Wort.
Lieber Kollege Arnold, würden Sie bitte erstens zur
Kenntnis nehmen, dass wir gestern um 12 Uhr ein Gespräch hatten, bei dem Pressevertreter anwesend waren;
das war also vor der Unterrichtung im Verteidigungsministerium. Zweitens wurde bei diesem Pressegespräch
eine sehr allgemeine Aussage getätigt - das kann man in
der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ nachlesen -, die
meines Erachtens nichts, aber auch gar nichts mit „geheim“ oder „sehr geheim“ zu tun hatte. Das möchte ich
hier noch einmal klarstellen.
({0})
Kollege Arnold, Sie haben Gelegenheit zu erwidern.
Herr Kollege Schäfer, ich kann es sehr kurz machen.
Ich lese in der Zeitung, dass Sie den Journalisten gesagt
haben, die Soldaten befänden sich in der Rückführung.
({0})
- Langsam! Es ist immer ein Unterschied, ob Journalisten spekulieren - das werden sie immer wieder tun oder ob wir, die wir geheime und vertrauliche Informationen erhalten, diese der Presse geben. Ich will das einmal an einem praktischen Beispiel deutlich machen.
Können Sie wirklich verantworten, dass die Journalisten
mit ihren Kameras auf dem Flughafen Köln/Bonn warten, bis die Soldaten der Kommandospezialkräfte, von
deren Rückführung sie wissen, dort tatsächlich landen,
und das übermorgen im „Stern“ steht? Das ist hochgradig gefährlich und unverantwortlich. Ich bitte Sie nochmals: Seien Sie in diesem Bereich höchst sensibel; dann
werden Sie auch in Zukunft gut informiert!
({1})
Ich erteile das Wort dem Kollegen Bernd
Schmidbauer, CDU/CSU-Fraktion.
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen
und Kollegen! Ich möchte als Berichterstatter über die
Einsätze in Afghanistan sowie über Enduring Freedom
zunächst einmal dem Verteidigungsminister Peter Struck
meine Reverenz erweisen und ihm ganz herzlich danken
für die sehr gute Informationspolitik und für die offensiv
geführten Debatten - auch das hat sich heute widergespiegelt - über Synergieeffekte im Zusammenhang mit
ISAF und Enduring Freedom.
Lieber Herr Verteidigungsminister Struck, ich glaube,
dass die Debatte über einen gemeinsamen Oberkommandierenden dazu führen sollte - Christian Schmidt hat
dies direkt angesprochen -, dass er nicht nur vor Ort tätig ist, sondern dass er den Antiterrorkampf generell koordiniert. Ich glaube, wir sehen die Notwendigkeit dieser
neuen Aufgabe. Da Sie aus dem Amt ausscheiden, will
ich Ihnen an dieser Stelle dafür danken, dass wir im Hinblick auf die PRTs einen Weg gefunden haben, der nicht
nur Soldaten und Spezialkräftekommandos umfasst. Wir
müssen erreichen, dass ISAF auch durch andere Kräfte
unterstützt wird. Auch das halte ich Ihnen zugute.
({0})
Ich glaube, dass wir im Hinblick auf die Petersberger
Beschlüsse ein gewaltiges Stück weitergekommen sind.
Wir tun heute deshalb gut daran, das Mandat für Enduring Freedom zu verlängern. Wir müssen aber auch darüber nachdenken, was hier verändert werden kann. Wir
müssen eine Debatte darüber führen, wie die Information erfolgen kann. Ich wundere mich über die Art Euphorie, die im Hinblick auf Durchstecher in allen Ministerien besteht. Wir müssen dazu kommen, dass das
Vertrauen zwischen denjenigen, die beraten, und denjenigen, die informieren, wiederhergestellt wird. Es soll
sich keiner ein Alibi nach dem Motto „Wir konnten nicht
informieren, denn es gab Durchstecher in diesem oder
jenem Gremium“ verschaffen können. So etwas darf
nicht als Entschuldigung dienen.
({1})
Neben dem ausscheidenden und jetzt geschäftsführenden Verteidigungsminister will ich auch unseren Soldaten, die in diesem Einsatz sind, danken. Es ist unmöglich, im Zusammenhang mit diesem Einsatz nicht über
die Risiken zu reden. Denn wir sehen, wie sich die Situation im Irak und in Afghanistan verändert. Wir tun deshalb gut daran, alles zu unternehmen, um Risiken zu minimieren. Wir wollen unseren Soldatinnen und Soldaten
sagen, dass dieses Parlament hinter ihnen steht. Es hilft,
wo es geht, und tut alles, damit die Soldaten die richtige
Ausrüstung und den notwendigen Rückhalt bekommen.
Ich möchte den Soldaten unseren herzlichen Dank für
diese Einsätze aussprechen.
({2})
Nachdem schon vieles von meinen Vorrednern gesagt
wurde, will ich mich auf zwei Punkte beschränken.
Der erste Punkt. Es gibt sehr viele Definitionen über
die Sicherheit in Europa und in unserem eigenen Land.
Ich will in diesem Zusammenhang auf eine Übung in
London hinweisen, die vor über einem Jahr stattgefunden hat. Die Aussage war: Wir üben zwar, aber wir werden nicht unmittelbar betroffen sein. Dennoch gab es
den Angriff am 7. Juli 2005. Vor wenigen Tagen fand der
Gedenkgottesdienst für die Opfer dieses Terroranschlags
statt. Der Erzbischof von Canterbury sagte: Der Terrorist
ist nicht nur der Feind eines Systems oder einer Regierung, sondern der Idee, dass jeder von uns einzigartig,
verantwortlich und unersetzbar ist.
Aus diesem Grund stimmen wir diesen Einsätzen zu.
Wir dürfen nicht der Argumentation verfallen, die hier
vor wenigen Minuten dargelegt wurde. Wir weichen
nicht vor internationalem Terrorismus zurück, weder
jetzt noch in Zukunft. Wir lassen uns von Drohungen
nicht verängstigen. Deshalb beteiligen wir uns an der
Mission Enduring Freedom und damit am Kampf gegen
den Terrorismus in Afghanistan, im Mittelmeerraum und
am Horn von Afrika.
Ich will Ihnen noch ein paar Zahlen nennen. Bisher
waren insgesamt circa 6 300 Marinesoldaten am Horn
von Afrika. Das bedeutet, dass jeder dritte Marinesoldat
beteiligt war. Dafür sprechen wir unseren aufrichtigen
Dank aus.
Wenn die freie Welt weiterhin frei sein will, dann
müssen wir dazu bereit sein, Verantwortung zu übernehmen und den Preis für diese Freiheit zu zahlen. Wir dürfen uns, wie ich sagte, nicht einschüchtern lassen. Wir
müssen Solidarität leben. Es kann nicht sein, dass Solidarität nur durch Worte bewiesen wird. Solidarität wird
vielmehr durch unser Handeln, durch unsere Taten bewiesen. Das macht Deutschland durch seine Teilnahme
an solchen Operationen im Kampf gegen den internationalen Terrorismus deutlich. Das bedeutet auch, dass unsere Partner wissen, dass wir an ihrer Seite stehen, dass
wir verlässliche Partner sind.
Manche Redner haben sich - das ist mehrfach angeklungen; es ist ein letztes Argument - für die Reduzierung der Zahl der Soldaten bedankt. Das ist - wenn ich
das sagen darf - überhaupt kein Argument für die Zustimmung zu dem vorliegenden Antrag. Das ist vielmehr
eine rein technische Frage. Es sollte sich also keiner für
sich selber ein Alibi schaffen, indem er sagt: Die Zahl ist
ja geringer geworden. Nein, wir stehen bei diesem Engagement in einer totalen Verpflichtung. Auch die eine
oder andere Schlagzeile in der Presse im internationalen
Bereich, wie zum Beispiel „Germany to reduce troops in
US-led anti-terror mission“, entspricht nicht der Wahrheit. Die Wahrheit ist: Wir behalten unsere volle Kapazität bei. Wir sind im Kampf gegen den Terror unbeirrbar.
Wir sagen nicht, dass Enduring Freedom die Antwort
schlechthin auf den internationalen Terrorismus ist. Aber
dieser Einsatz ist eine Antwort; er ist ein kleiner, wichtiger Bestandteil, ein unverzichtbares Instrument im
Kampf gegen den Terror. Wir versuchen durch das BeBernd Schmidbauer
kämpfen von Terroristen in deren Heimat, unsere Heimat zu schützen. Das sollten wir immer dann beachten,
wenn wir über diese Dinge sprechen.
Die CDU/CSU-Fraktion stimmt dem Einsatz Enduring Freedom vorbehaltlos zu und bedankt sich für die
Unterstützung in diesem Bereich.
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.
({3})
Ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der
Bundesregierung zur Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen
die USA, Drucksache 16/26. Es ist namentliche Abstimmung verlangt.
Zu dieser Abstimmung liegt mir eine Erklärung nach
§ 31 der Geschäftsordnung der Kollegen Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger und Jürgen Koppelin vor.
Ich bitte alle Kolleginnen und Kollegen, bei der
Stimmabgabe sorgfältig darauf zu achten, dass sie nur
Stimmkarten der 16. Wahlperiode verwenden und dass
die Stimmkarten ihren Namen tragen.
Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die
vorgesehenen Plätze einzunehmen. Ist das erfolgt? - Das
ist so. Ich eröffne die Abstimmung.
Haben alle anwesenden Abgeordneten ihre Stimme
abgegeben? - Das ist offensichtlich der Fall. Dann
schließe ich die Abstimmung.
Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, mit
der Auszählung zu beginnen.
Bis zum Vorliegen des Ergebnisses der namentlichen
Abstimmung unterbreche ich die Sitzung.
Die Sitzung ist unterbrochen.
({0})
Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.
Ich gebe das von den Schriftführerinnen und Schriftführern ermittelte Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Antrag der Bundesregierung zur Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streitkräfte
bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf
terroristische Angriffe gegen die USA, Drucksache 16/26,
bekannt: abgegebene Stimmen 589. Mit Ja haben gestimmt 519, mit Nein haben gestimmt 67,
({0})
Enthaltungen 3. Der Antrag ist damit angenommen.
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 589;
davon
ja: 519
nein: 67
enthalten: 3
Ja
CDU/CSU
Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Altmaier
Thomas Bareiß
Norbert Barthle
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck
({1})
Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Clemens Binninger
Carl-Eduard von Bismarck
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Wolfgang Börnsen
({2})
Wolfgang Bosbach
Klaus Brähmig
Michael Brand
Helmut Brandt
Dr. Ralf Brauksiepe
Monika Brüning
Georg Brunnhuber
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Hubert Deittert
Alexander Dobrindt
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Maria Eichhorn
Anke Eymer ({3})
Georg Fahrenschon
Ilse Falk
Dr. Hans Georg Faust
Enak Ferlemann
Ingrid Fischbach
Hartwig Fischer ({4})
Dirk Fischer ({5})
Axel E. Fischer
({6})
Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich
({7})
Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Eberhard Gienger
Ralf Göbel
Dr. Reinhard Göhner
Josef Göppel
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Monika Grütters
Karl-Theodor Freiherr von
und zu Guttenberg
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Ursula Heinen
Uda Carmen Freia Heller
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Bernd Heynemann
Ernst Hinsken
Peter Hintze
Robert Hochbaum
Klaus Hofbauer
Franz-Josef Holzenkamp
Joachim Hörster
Anette Hübinger
Hubert Hüppe
Susanne Jaffke
Dr. Peter Jahr
Dr. Hans-Heinrich Jordan
Andreas Jung ({8})
Dr. Franz Josef Jung
Bartholomäus Kalb
Hans-Werner Kammer
Steffen Kampeter
Alois Karl
Bernhard Nikolaus Kaster
Siegfried Kauder
({9})
Volker Kauder
Eckart von Klaeden
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Jens Koeppen
Kristina Köhler ({10})
Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Dr. Rolf Koschorrek
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Michael Kretschmer
Gunther Krichbaum
Dr. Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Vizepräsident Wolfgang Thierse
Johann-Henrich
Krummacher
Dr. Hermann Kues
Dr. Karl A. Lamers
({11})
Andreas G. Lämmel
Katharina Landgraf
Dr. Maximilian Lehmer
Paul Lehrieder
Ingbert Liebing
Eduard Lintner
Patricia Lips
Dr. Michael Luther
Stephan Mayer ({12})
Wolfgang Meckelburg
Dr. Michael Meister
Dr. Angela Merkel
Friedrich Merz
Laurenz Meyer ({13})
Maria Michalk
Philipp Mißfelder
Dr. Eva Möllring
Marlene Mortler
Carsten Müller
({14})
Peter Müller ({15})
Stefan Müller ({16})
Bernward Müller ({17})
Dr. Gerd Müller
Hildegard Müller
Bernd Neumann ({18})
Henry Nitzsche
Michaela Noll
Dr. Georg Nüßlein
Franz Obermeier
Eduard Oswald
Henning Otte
Rita Pawelski
Dr. Peter Paziorek
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Sibylle Pfeiffer
Beatrix Philipp
Ronald Pofalla
Ruprecht Polenz
Daniela Raab
Thomas Rachel
Hans Raidel
Dr. Peter Ramsauer
Peter Rauen
Eckhardt Rehberg
Katherina Reiche ({19})
Klaus Riegert
Dr. Heinz Riesenhuber
Franz Romer
Johannes Röring
Kurt J. Rossmanith
Dr. Norbert Röttgen
Dr. Christian Ruck
Albert Rupprecht ({20})
Peter Rzepka
Anita Schäfer ({21})
Dr. Wolfgang Schäuble
Hartmut Schauerte
Dr. Annette Schavan
Dr. Andreas Scheuer
Karl Richard Schiewerling
Georg Schirmbeck
Christian Schmidt ({22})
Andreas Schmidt ({23})
Ingo Schmitt ({24})
Dr. Andreas Schockenhoff
Bernhard Schulte-Drüggelte
Uwe Schummer
Wilhelm Josef Sebastian
Horst Seehofer
Kurt Segner
Bernd Siebert
Thomas Silberhorn
Jens Spahn
Erika Steinbach
Christian Freiherr von Stetten
Gero Storjohann
Andreas Storm
Max Straubinger
Thomas Strobl ({25})
Lena Strothmann
Michael Stübgen
Antje Tillmann
Dr. Hans-Peter Uhl
Arnold Vaatz
Volkmar Uwe Vogel
Andrea Astrid Voßhoff
Gerhard Wächter
Marco Wanderwitz
Kai Wegner
Marcus Weinberg
Peter Weiß ({26})
Gerald Weiß ({27})
Ingo Wellenreuther
Karl-Georg Wellmann
Anette Widmann-Mauz
Klaus-Peter Willsch
Elisabeth WinkelmeierBecker
Matthias Wissmann
Dagmar Wöhrl
Wolfgang Zöller
Willi Zylajew
SPD
Dr. Lale Akgün
Gerd Andres
Niels Annen
Ingrid Arndt-Brauer
Ernst Bahr ({28})
Doris Barnett
Dr. Hans- Peter Bartels
Klaus Barthel ({29})
Sören Bartol
Sabine Bätzing
Dirk Becker
Uwe Beckmeyer
Klaus Uwe Benneter
Dr. Axel Berg
Ute Berg
Petra Bierwirth
Lothar Binding ({30})
Volker Blumentritt
Kurt Bodewig
Gerd Friedrich Bollmann
Dr. Gerhard Botz
Klaus Brandner
Willi Brase
Bernhard Brinkmann
({31})
Edelgard Bulmahn
Marco Bülow
Ulla Burchardt
Martin Burkert
Dr. Michael Bürsch
Christian Carstensen
Marion Caspers-Merk
Dr. Peter Danckert
Dr. Herta Däubler-Gmelin
Karl Diller
Martin Dörmann
Dr. Carl-Christian Dressel
Elvira Drobinski-Weiß
Garrelt Duin
Detlef Dzembritzki
Sebastian Edathy
Siegmund Ehrmann
Hans Eichel
Gernot Erler
Petra Ernstberger
Karin Evers-Meyer
Annette Faße
Elke Ferner
Gabriele Fograscher
Rainer Fornahl
Gabriele Frechen
Dagmar Freitag
Peter Friedrich
Sigmar Gabriel
Martin Gerster
Iris Gleicke
Günter Gloser
Renate Gradistanac
Angelika Graf ({32})
Dieter Grasedieck
Monika Griefahn
Kerstin Griese
Wolfgang Grotthaus
Wolfgang Michael Gunkel
Hans-Joachim Hacker
Bettina Hagedorn
Klaus Hagemann
Alfred Hartenbach
Michael Hartmann
({33})
Nina Hauer
Hubertus Heil
Reinhold Hemker
Rolf Hempelmann
Dr. Barbara Hendricks
Gustav Herzog
Petra Heß
Gabriele Hiller-Ohm
Stephan Hilsberg
Petra Hinz ({34})
Gerd Höfer
Iris Hoffmann ({35})
Frank Hofmann ({36})
Eike Hovermann
Klaas Hübner
Christel Humme
Lothar Ibrügger
Brunhilde Irber
Johannes Jung ({37})
Josip Juratovic
Johannes Kahrs
Ulrich Kelber
Christian Kleiminger
Astrid Klug
Dr. Bärbel Kofler
Walter Kolbow
Karin Kortmann
Rolf Kramer
Anette Kramme
Ernst Kranz
Nicolette Kressl
Volker Kröning
Angelika Krüger-Leißner
Dr. Hans-Ulrich Krüger
Jürgen Kucharczyk
Helga Kühn-Mengel
Ute Kumpf
Dr. Uwe Küster
Christine Lambrecht
Christian Lange ({38})
Dr. Karl Lauterbach
Waltraud Lehn
Helga Lopez
Gabriele Lösekrug-Möller
Lothar Mark
Caren Marks
Katja Mast
Hilde Mattheis
Markus Meckel
Petra Merkel
Ulrike Merten
Dr. Matthias Miersch
Ursula Mogg
Marko Mühlstein
Detlef Müller ({39})
Michael Müller ({40})
Gesine Multhaupt
Franz Müntefering
Dr. Rolf Mützenich
Andrea Nahles
Thomas Oppermann
Holger Ortel
Heinz Paula
Johannes Pflug
Joachim Poß
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Mechthild Rawert
Steffen Reiche ({41})
Maik Reichel
Gerold Reichenbach
Dr. Carola Reimann
Christel RiemannHanewinckel
Sönke Rix
Rene Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Karin Roth ({42})
Michael Roth ({43})
Ortwin Runde
Vizepräsident Wolfgang Thierse
Marlene Rupprecht
({44})
Anton Schaaf
Axel Schäfer ({45})
Bernd Scheelen
Marianne Schieder
Ulla Schmidt ({46})
Silvia Schmidt ({47})
Renate Schmidt ({48})
Dr. Frank Schmidt
Heinz Schmitt ({49})
Carsten Schneider ({50})
Olaf Scholz
Ottmar Schreiner
Gerhard Schröder
Reinhard Schultz
({51})
Swen Schulz ({52})
Ewald Schurer
Frank Schwabe
Dr. Angelica Schwall-Düren
Dr. Martin Schwanholz
Rolf Schwanitz
Rita Schwarzelühr-Sutter
Wolfgang Spanier
Dr. Margrit Spielmann
Jörg-Otto Spiller
Dr. Ditmar Staffelt
Andreas Steppuhn
Ludwig Stiegler
Rolf Stöckel
Christoph Strässer
Joachim Stünker
Dr. Rainer Tabillion
Jörg Tauss
Jella Teuchner
Jörn Thießen
Franz Thönnes
Hans-Jürgen Uhl
Rüdiger Veit
Simone Violka
Jörg Vogelsänger
Dr. Marlies Volkmer
Hedi Wegener
Andreas Weigel
Petra Weis
Gunter Weißgerber
({53})
Dr. Rainer Wend
Lydia Westrich
Dr. Margrit Wetzel
Andrea Wicklein
Heidemarie Wieczorek-Zeul
Dr. Dieter Wiefelspütz
Engelbert Wistuba
Waltraud Wollf
({54})
Heidi Wright
Uta Zapf
Manfred Zöllmer
Brigitte Zypries
FDP
Jens Ackermann
Christian Ahrendt
Uwe Barth
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Patrick Döring
Mechthild Dyckmans
Jörg van Essen
Ulrike Flach
Otto Fricke
Paul K. Friedhoff
Horst Friedrich ({55})
Dr. Edmund Peter Geisen
Dr. Wolfgang Gerhardt
Hans-Michael Goldmann
Miriam Gruß
Joachim Günther ({56})
Dr. Christel Happach-Kasan
Heinz-Peter Haustein
Elke Hoff
Birgit Homburger
Michael Kauch
Dr. Heinrich L. Kolb
Hellmut Königshaus
Gudrun Kopp
Heinz Lanfermann
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Michael Link
Markus Löning
Horst Meierhofer
Patrick Meinhardt
Jan Mücke
Burkhardt Müller-Sönksen
Dirk Niebel
Hans-Joachim Otto
({57})
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Jörg Rohde
Frank Schäffler
Dr. Konrad Schily
Marina Schuster
Dr. Hermann Otto Solms
Dr. Rainer Stinner
Carl-Ludwig Thiele
Florian Toncar
Christoph Waitz
Dr. Guido Westerwelle
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Hartfrid Wolff ({58})
Martin Zeil
BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN
Marieluise Beck ({59})
Volker Beck ({60})
Cornelia Behm
Birgitt Bender
Matthias Berninger
Grietje Bettin
Alexander Bonde
Ekin Deligöz
Dr. Thea Dückert
Dr. Ursula Eid
Joseph Fischer ({61})
Kai Boris Gehring
Katrin Göring-Eckardt
Anja Hajduk
Britta Haßelmann
Priska Hinz ({62})
Ulrike Höfken
Bärbel Höhn
Thilo Hoppe
Ute Koczy
Fritz Kuhn
Renate Künast
Undine Kurth ({63})
Markus Kurth
Dr. Reinhard Loske
Anna Lührmann
Jerzy Montag
Kerstin Müller ({64})
Brigitte Pothmer
Claudia Roth ({65})
Krista Sager
Elisabeth Scharfenberg
Christine Scheel
Gerhard Schick
Rainder Steenblock
Silke Stokar von Neuforn
Dr. Harald Frank Terpe
Wolfgang Wieland
Josef Philip Winkler
Margareta Wolf ({66})
Nein
CDU/CSU
Dr. Wolf Bauer
Jochen Borchert
Norbert Schindler
SPD
Gregor Amann
FDP
Jürgen Koppelin
Sabine LeutheusserSchnarrenberger
Dr. Max Stadler
DIE LINKE
Hüseyin-Kenan Aydin
Dr. Dietmar Bartsch
Karin Binder
Prof. Dr. Lothar Bisky
Heidrun Bluhm
Eva Bulling-Schröter
Dr. Martina Bunge
Roland Claus
Sevim Dagdelen
Dr. Jörg-Diether
Dehm-Desoi
Werner Dreibus
Dr. Dagmar Enkelmann
Klaus Ernst
Wolfgang Gehrcke-Reymann
Diana Golze
Dr. Gregor Gysi
Heike Hänsel
Lutz Heilmann
Hans-Kurt Hill
Cornelia Hirsch
Inge Höger-Neuling
Dr. Barbara Höll
Ulla Jelpke
Dr. Lukrezia Jochimsen
Dr. Hakki Keskin
Katja Kipping
Monika Knoche
Jan Korte
Katrin Kunert
Michael Leutert
Ursula Lötzer
Dr. Gesine Lötzsch
Ulrich Maurer
Dorothee Menzner
Kornelia Möller
Kersten Naumann
Wolfgang Neskovic
Norman Paech
Petra Pau
Bodo Ramelow
Elke Reinke
Paul Schäfer ({67})
Volker Schneider
({68})
Dr. Herbert Schui
Dr. Ilja Seifert
Dr. Petra Sitte
Frank Spieth
Dr. Kirsten Tackmann
Dr. Axel Troost
Alexander Ulrich
Gert Winkelmeier
Jörn Wunderlich
Sabine Zimmermann
BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN
Winfried Hermann
Peter Hettlich
Dr. Anton Hofreiter
Sylvia Kotting-Uhl
Monika Lazar
Hans-Christian Ströbele
Enthalten
CDU/CSU
Peter Albach
SPD
Dr. Wolfgang Wodarg
BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN
Irmingard Schewe-Gerigk
Vizepräsident Wolfgang Thierse
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind damit am
Ende unserer heutigen Tagesordnung.
Interfraktionell ist vereinbart worden, dass an den Sitzungstagen, an denen die Bundeskanzlerin gewählt, die
Bundesregierung vereidigt, die Regierungserklärung abgegeben und die Aussprache hierüber durchgeführt wird,
keine Regierungsbefragung, keine Fragestunde und
keine Aktuellen Stunden stattfinden sollen. Sind Sie damit einverstanden? - Ich höre keinen Widerspruch. Dann
ist so beschlossen.
Der Termin der nächsten Sitzung wird Ihnen rechtzeitig bekannt gegeben.
Die Sitzung ist geschlossen.