Hinweis: Der Redeinhalt enthält nur die tatsächlich gesprochenen Worte des jeweiligen Politikers. Jede Art von Zwischenruf oder Reaktion aus dem Plenum wird aus dem Redeinhalt gelöscht und durch eine Positions-ID im Format ({ID}) ersetzt.
Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die
Sitzung ist eröffnet.
Interfraktionell ist vereinbart worden, die verbundene
Tagesordnung um die erste Beratung des Gesetzentwurfs des Bundesrates zur Änderung des Berufsbildungsgesetzes - Drucksache 15/4112 - zu erweitern.
Der Punkt wird nach dem Tagesordnungspunkt IV ohne
Debatte aufgerufen. Sind Sie damit einverstanden? - Ich
höre keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.
Bevor wir in die Tagesordnung eintreten, müssen wir
einen Geschäftsordnungsantrag behandeln. Die Fraktion der FDP hat beantragt, die dritte Beratung des
Gesetzentwurfs der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2005 von der heutigen Tagesordnung abzusetzen.
({0})
Das Wort hat Kollege Jürgen Koppelin.
({1})
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der
Haushalt 2005 ist nach der bisherigen Beratung nicht beschlussfähig.
({0})
Er ist nicht beschlussfähig und er ist verfassungswidrig.
Deshalb beantragt die FDP-Bundestagsfraktion, die
dritte Lesung abzusetzen
({1})
und den Haushaltsentwurf wieder an den Haushaltsausschuss zu überweisen. Der Haushalt 2005 enthält unrealistische Haushaltsansätze und Haushaltsrisiken in Milliardenhöhe; all das hat mit Haushaltswahrheit überhaupt
nichts zu tun.
({2})
Im Haushalt sind Privatisierungserlöse in Höhe von
17,2 Milliarden Euro eingestellt, die über die KfW realisiert werden sollen. Das ist nach Auffassung des Bundesrechnungshofes eine verdeckte Kreditaufnahme und
mit der Bundeshaushaltsordnung nicht zu vereinbaren.
({3})
Wenn Sie von der Koalition jetzt von der Möglichkeit
sprechen, Privatisierungserlöse in Höhe von
17,2 Milliarden Euro zu erzielen, darf ich Sie daran erinnern, dass Sie uns vor einem Jahr im Vermittlungsausschuss noch gesagt haben, mehr als 3 Milliarden Euro
seien durch Privatisierungen nicht zu erzielen. - So viel
zu Ihrer Haushaltswahrheit und -klarheit.
Mit dem Haushalt 2005 wollen Sie Ihren Finanzierungsanteil an den Pensionslasten der Post um
5,45 Milliarden verringern. Dafür muss dann der Bund
in den folgenden Jahren höhere Zahlungen erbringen.
Diese Verpflichtungen sind im Haushalt 2005 überhaupt
nicht berücksichtigt worden. Der Bundesrechnungshof
hat das in dieser Woche überprüft und kommt zu dem
Ergebnis: Ihrer Trickserei fehlt die Etatreife.
({4})
Die FDP hat Ihnen vorgeschlagen, noch in dieser Woche darüber zu beraten, damit zumindest die haushaltsrechtlichen Bedenken des Bundesrechnungshofes beseitigt werden. Sie von den Koalitionsfraktionen haben das
abgelehnt. Sie haben das natürlich bewusst abgelehnt,
weil sonst noch deutlicher geworden wäre, dass Sie gegen Art. 115 des Grundgesetzes verstoßen.
Sie haben im Haushalt 2005 eine globale Minderausgabe von 2 Milliarden Euro vorgesehen. In der
Debatte in dieser Woche erklärte Staatssekretär Diller,
diese globale Minderausgabe würde überhaupt nicht benötigt, da im Einzelplan 60 noch genügend finanzielle
Polster seien. Bei der bisherigen Haushaltsberatung war
davon nicht die Rede. Mit Haushaltsklarheit hat das
überhaupt nichts zu tun.
({5})
Redetext
Sie kassieren bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank ohne Rechtsgrundlage ab. Sie kassieren
2 Milliarden Euro beim ERP-Sondervermögen ab. Ob
durch die LKW-Maut wirklich 3 Milliarden Euro hereinkommen, ist ebenfalls zweifelhaft. Ihre Ansätze für
Steuereinnahmen sind wieder einmal nicht realistisch.
Die Höhe der Ausgaben für den Arbeitsmarkt ist nicht
realistisch; das Gleiche gilt für die Höhe des Zuschusses
an die Rentenversicherung.
Die FDP fühlt sich verpflichtet, einen verfassungsgemäßen Haushalt zu verabschieden. Er würde zwar nicht
unsere politische Zustimmung finden, aber er wäre verfassungsgemäß. Die FDP hat mit 437 Anträgen Kürzungen in Höhe von etwa 2,5 Milliarden Euro vorgeschlagen. Das sind unsere Vorschläge gewesen. Alle diese
Vorschläge sind von Rot-Grün abgelehnt worden. Auch
das muss hier heute einmal festgehalten werden.
Unsere Kürzungen sind realistisch und überprüfbar.
Deswegen haben wir auch dem Bund der Steuerzahler
unser Sparpaket überreicht, damit er es überprüfen kann.
({6})
Wir sind fest davon überzeugt, dass es realistisch ist.
({7})
- Ach, Herr Müntefering, Sie sollten hier nicht so laut
rufen; Ihre lauten Rufe sollten Sie sich lieber für die Gespräche mit dem Kanzler aufheben.
Wenn Sie schon nicht auf uns hören wollen, dann hören Sie doch zumindest auf einen Ihrer Parteigenossen,
den Präsidenten des Bundesrechnungshofes. Er erklärte
vor wenigen Tagen, die Lage der Bundesfinanzen habe
sich in diesen Wochen nochmals erheblich verschlechtert, Finanzdefizit und Nettoneuverschuldung stiegen
weiter und die Hoffnung auf eine Wende zum Besseren
sei gering.
Angesichts des Nachtragshaushalts 2004 mit einer
Schuldenaufnahme von über 43 Milliarden Euro hätten
der Koalition doch die Augen aufgehen müssen.
({8})
Der Präsident des Bundesrechnungshofes fordert eine
Wende zum Besseren und die FDP ist dazu bereit. Wir
sind bereit, dazu beizutragen. Wir unterstützen den Präsidenten des Bundesrechnungshofes.
Deshalb stimmen Sie bitte unserem Antrag auf Aussetzung der dritten Lesung zu! Bewahren Sie auch sich
selber vor einem Verfassungsbruch! Überlassen Sie nicht
dem Bundesverfassungsgericht, Ihnen nachzuweisen,
dass der Haushalt 2005 verfassungswidrig ist!
Vielen Dank.
({9})
Ich erteile das Wort Kollegen Walter Schöler, SPDFraktion.
({0})
Herr Präsident! Meine liebe Kolleginnen und Kollegen! Das gleiche Prozedere wie im letzten Jahr? - Die
Amtssprache ist schließlich Deutsch. - Ja, das gleiche
Prozedere wie im letzten Jahr.
({0})
Es ist schon bemerkenswert: Bereits letzte Woche
pfiffen es die Spatzen von den Dächern des Reichstages,
dass die FDP wieder den gleichen Antrag wie im letzten
Jahr stellen würde. Bloß mit der Begründung hat es bei
Ihnen noch gehapert. Sie haben auf die vorläufige Bewertung des Rechnungshofes warten müssen.
({1})
Diese soll jetzt für Sie Anlass sein, die dritte Lesung des
Haushaltes 2005 zu vertagen.
Wir machen das nicht mit; denn wir sehen sowohl die
Bewertung, die im Übrigen eine vorläufige ist, als auch
den gesamten Vorgang ganz anders. Wir bewerten den
Vorgang des Verkaufs der Forderungen der Postunterstützungskasse und auch die haushaltsmäßige Veranschlagung sowie die Abwicklung anders. Bei der Kapitalisierung dieser Verpflichtungen handelt es sich um eine
haushaltsrechtlich einwandfreie Maßnahme. Sie ist angesichts der schwierigen Umstände auch haushaltswirtschaftlich vertretbar. Das haben wir Ihnen in der Debatte
in dieser Woche auch dargelegt.
Sie wollen mit Ihrem Antrag jetzt nur Fleisch an das
magere Gerippe Ihrer angekündigten Verfassungsklage
bringen. Denn Sie wissen ganz genau, dass Sie sich mit
Ihrer Argumentation auf sehr dünnem Eis befinden. Eines zeigt Ihre Klageankündigung auf: Sie haben die
nächste Bundestagswahl schon heute verloren gegeben;
denn sonst würden Sie einen solchen Antrag mit Sicherheit nicht stellen.
({2})
Dieser Antrag - das sage ich Ihnen voraus - wird
nicht erfolgreich sein, vor allem nachdem der Sachverständigenrat in seinem jüngsten Jahresgutachten unserer
Reformpolitik zugestimmt und insbesondere vor restriktiver Haushaltpolitik gewarnt hat.
({3})
Nun suchen Sie Ihr Heil beim Bundesverfassungsgericht. Ich sage Ihnen voraus, dass Sie auch dort Schiffbruch erleiden werden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir beraten den
Bundeshaushalt 2004 nunmehr seit dem 7. September in
diesem Haus. Ich konstatiere: Im Gegensatz zum Vorjahr
hat die Union dieses Jahr wenigstens mehr geliefert als
nur 300 leere Seiten. Sie haben Anträge eingebracht,
({4})
die aber längst noch keine bessere Qualität haben. Das
gilt im Übrigen auch für die Anträge der FDP.
({5})
Sie wollen einfach davon ablenken, dass Sie Ihrer Aufgabe als Opposition nicht im Mindesten nachgekommen
sind.
({6})
Ihre Anträge verletzen weitgehend geltendes Recht
oder zwischen dem Bund und anderen Institutionen geschlossene Verträge. Die Oppositionsanträge sind es, die
zu einem verfassungswidrigen Haushalt führen würden.
Schon deshalb mussten wir alle Ihre Anträge im Haushaltsausschuss ablehnen. Viele dieser Anträge hätten im
Übrigen negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche
Entwicklung und die anziehende Konjunktur. Das ist das
beschämende Fazit der oppositionellen Beteiligung an
den Beratungen des Haushalts für das kommende Jahr.
Die Union wollte die Mittel für die Arbeitslosenhilfe
um 1 Milliarde Euro kürzen, sodass im Januar nur ein
Drittel des Arbeitslosengeldes II hätte ausgezahlt werden können. Auch den Bundeszuschuss an die Bundesagentur für Arbeit wollten Sie um 1 Milliarde Euro kürzen. Tausende von Familien würden Sie damit im Regen
stehen lassen. Mit uns, sage ich Ihnen, ist das nicht zu
machen.
({7})
Wenn es nach der Union ginge, würden einfach mal
so 100 000 Arbeitsplätze bei der Kohle und deren Zulieferindustrie sofort über die Klinge springen. Im Übrigen
muss man sagen, dass rund 25 000 davon in Bayern sind.
Auch das sollten Sie wissen. Trotz des von Ihnen selbst
beschlossenen Kohlekompromisses wollen Sie in Ihrem
Antrag die Förderung von 1,6 Milliarden Euro auf Null
setzen. Das wäre glatter Vertragsbruch. Wir machen das
natürlich nicht mit.
({8})
Nach Ihren Vorstellungen soll der Bund auch vertragsbrüchig werden, was die Zahlungsverpflichtungen
bei Schuldzinsen angeht. Da wollen Sie - trotz bestehender Verträge - einfach kürzen. Sie gefährden die Sicherheit in Deutschland.
({9})
Denn wenn, wie in Ihrem Antrag gefordert, die Personal- und Sachkosten um bis zu 2 Milliarden Euro gekürzt würden, dann hätten wir die Situation, dass der
Verteidigungsminister 700 Millionen Euro einsparen
müsste. Sie weinen Krokodilstränen über eine globale
Minderausgabe in Höhe von 250 Millionen Euro, aber
beantragen selbst eine Kürzung in Höhe von
700 Millionen Euro.
({10})
Wenn es nach Ihnen ginge, müsste der Innenminister
5 200 Grenzschützer und Kriminalbeamte nach Hause
schicken. Denn Sie wollen in Millionenhöhe kürzen.
({11})
Auch das ist mit uns nicht zu machen.
({12})
Dass Sie selbst nicht an die Wahrhaftigkeit Ihrer Anträge glauben, belegen Sie auch noch selber. Denn Sie
haben bisher an keiner Stelle gesagt, wofür Sie diese
Pseudoeinsparungen einsetzen wollen.
({13})
Wollen Sie Privatisierungserlöse senken? Wollen Sie die
Nettokreditaufnahme senken? Eventuell von jedem ein
bisschen? Wie viel darf es bei Ihnen denn sein? Ich frage
weiter: Wo sind Ihre Vorstellungen und Anträge? - Fehlanzeige!
Der von der Regierung aufgestellte Entwurf war und
ist verfassungsfest. Er hält auch die EU-Kriterien ein.
({14})
An dieser Feststellung haben die Beratungen im Haushaltsausschuss und in dieser Woche im Plenum nichts
geändert. Wir haben eine solide Finanzierung für die
inzwischen eingetretene Verschlechterung durch niedrigere Steuereinnahmen, einen verminderten Bundesbankgewinn und höhere Aufwendungen für den Arbeitsmarkt
gefunden.
Wir lehnen Ihren Antrag ab. Wir werden den Haushalt
heute in dritter Lesung verabschieden.
({15})
Ich erteile das Wort Kollegen Steffen Kampeter,
CDU/CSU-Fraktion.
({0})
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Das Abstimmungsverhalten unserer Fraktion zu
dem hier vorliegenden Geschäftsordnungsantrag lässt
sich von folgenden Erwägungen leiten:
Nach dem Schuldenrekord des Jahres 2004 legt
Rot-Grün mit dem Haushalt 2005 erneut einen Etat vor,
der die Verfassung bricht, der den europäischen
Stabilitätspakt verletzt, der mit 45 Milliarden Euro offen oder verschleiert ausgewiesener Verschuldung erneut einen Nachkriegsrekord bei den Schulden aufstellt
und der ein Angriff auf die zukünftigen Generationen
ist. Außerdem handelt es sich um einen Etat, bei dem
das Haushaltsrecht mit Füßen getreten wird, weil Ausgaben in Milliardenhöhe gegen das Prinzip von Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit etatisiert werden.
({0})
Der Bundesrechnungshof hat insbesondere erhebliche
Kritik - das war ein beispielloser Verriss der schlampigen Politik der Bundesregierung - an den angeblichen
Einnahmen aus der Verwertung der Postpensionen in
Höhe von rund 5 Milliarden Euro geäußert. Auch nach
Ansicht des Rechnungshofes bestehen haushaltsrechtliche Zweifel an diesem Geschäft hinsichtlich der
Etatreife und seiner Vollständigkeit. Der Rechnungshof
beschreibt glasklar, dass durch dieses Geschäft im
nächsten Jahr - das ist kaum zu fassen - die Liquidität
der Postpensionskassen erheblich gefährdet ist. Das
heißt, Hunderttausende von Menschen werden hinsichtlich ihrer Pensionen verunsichert. Das ist unglaublich.
({1})
Das Ziel dieser Finanztricks ist doch klar: Es soll die
Schuldengrenze des Grundgesetzes umgangen werden;
die Schuldenschleuse in diesem Land soll noch weiter
geöffnet werden. Das ist keine vernünftige, keine anständige und vor allen Dingen keine nachhaltige Politik für
Deutschland.
({2})
Man muss sich das einmal bei einem privaten Unternehmen vorstellen: Bei einer Summe von 5 Milliarden Euro ist unklar, wie sie erlöst werden soll, mit wessen Hilfe sie erlöst werden soll und ob sie überhaupt erlöst werden kann. Das Schlimmste aber ist, dass jeder,
der dieses Geschäft mit der Bundesregierung macht,
weiß, dass sie dieses Geschäft im ersten Quartal in einer
Größenordnung von 5 Milliarden Euro machen muss um jeden Preis und zu jedem Preis. Dies ist verantwortungslos. Wir können es nicht hinnehmen, dass ein solcher Bundesetat verabschiedet wird.
({3})
Sehr treffend hat heute die „Frankfurter Allgemeine
Zeitung“ in Bezug auf den Bundesfinanzminister getextet, dass er als haushaltspolitischer Erweckungsprediger
begonnen habe und längst zum Totengräber solider
Staatsfinanzen geworden sei. Dies ist die Wahrheit.
({4})
Wir müssen uns eines vor Augen halten: Wenn einer
falsch parkt, dann bitten wir ihn zur Kasse. Wenn eine
Steuererklärung Lücken aufweist, dann holen wir den
Betroffenen vor den Kadi. Den Managern, die die Anleger falsch informieren, klopfen wir auf die Finger. Aber
die Regierung kann doch nicht allen Ernstes erwarten,
dass die Bürger in diesem Lande rechtstreu sind, wenn
sie sich sehenden Auges und von uns heute darauf hingewiesen anschickt, die Verfassung zu brechen.
({5})
Deswegen werden wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion den Antrag der FDP unterstützen. Wir unterstützen ihn im Interesse der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Die müssen nämlich die Milliardenverluste aus
einem solch unsoliden Geschäft ausbaden. Das wollen
wir verhindern.
({6})
Wir unterstützen den Antrag der FDP-Bundestagsfraktion im Interesse der Regierung. Denn wir als Union
werden nicht tatenlos zusehen, wie die Regierung dieses
Landes sehenden Auges in einen Verfassungsbruch hineinläuft.
({7})
Wir unterstützen diesen Antrag im Interesse dieses Hohen Hauses, da Tricks, Täuschungen und getarnte Kreditaufnahmen mit der Würde eines Parlamentes und seinem Budgetrecht keinesfalls zu vereinbaren sind.
Wir fordern die rot-grüne Bundesregierung daher auf,
sich an das zu halten, was Gerhard Schröder in seinem
gestern in unserem Büro angekommenen Nachhaltigkeitsbericht fordert. Dort schreibt der Bundeskanzler:
Jede Generation muss ihre Aufgaben lösen und sie darf
sie nicht den nachkommenden Generationen aufbürden.
Das ist der Grundgedanke nachhaltiger Entwicklung.
Das im Hinblick auf die Postpensionen vorgesehene
Geschäft ist ein grundlegender Verstoß gegen das Nachhaltigkeitsprinzip. Wenn Sie sich schon nicht unseren
Argumenten öffnen, dann halten Sie sich bitte an das,
was der Bundeskanzler von Ihnen fordert. Halten Sie
sich an eine solide, nachhaltige Haushaltspolitik! Stimmen Sie, damit in diesem Hause in der Haushaltspolitik
endlich wieder Recht und Ordnung in Sichtweite kommen, für den heute Morgen gestellten Geschäftsordnungsantrag!
({8})
Ich erteile das Wort Kollegin Anja Hajduk, Fraktion
des Bündnisses 90/Die Grünen.
Herr Präsident! Meine verehrten Damen und Herren!
Das war ja wieder ziemlich laut gedröhnt, Herr
Kampeter.
({0})
Jedenfalls hat Ihnen diese Geschäftsordnungsdebatte die
Gelegenheit zu einem Beitrag zu einer Tageszeit verschafft, wie Sie sich das so sehr wünschen. Inhaltlich
war er deswegen keineswegs gut.
Die Absetzung der dritten Beratung des Haushaltsplans 2005 wird von uns wie im Vorjahr, Herr Koppelin
- da haben Sie dies ebenfalls beantragt -, selbstverständlich abgelehnt werden müssen.
({1})
Ich will darauf inhaltlich eingehen. Sie begründen Ihren Antrag mit der vorgesehenen finanziellen Transaktion bei den Postunterstützungskassen. Es ist keine
Frage, dass dies inhaltlich ein kritischer Punkt ist und
dass man diesen Schritt unter dem Gesichtspunkt einer
nachhaltigen Haushaltspolitik eher nicht gehen sollte.
({2})
Das hat der Finanzminister gesagt und das haben wir gesagt.
Im Verlauf dieser Woche ist aber mehr als deutlich geworden, dass die Verpflichtung für eine nachhaltige
Haushaltspolitik bei Bund und Ländern, im Bund und im
Bundesrat, liegt. Sie sind leider verantwortlich dafür,
dass wir eine Blockadelücke von 17 Milliarden Euro haben.
({3})
Ich werde Ihnen auch am Ende dieser Woche dieses Argument nicht ersparen.
Sie nehmen für sich eine nachhaltige Finanzpolitik in
Anspruch. Herr Kampeter, Sie sprachen von der Verpflichtung gegenüber nachfolgenden Generationen. Ihre
Partei muss erst einmal die Politik der Generation Kohl
verkraften. Daran kranken wir haushaltspolitisch noch
heute.
({4})
Das wissen Sie. Gehen Sie also an dieser Stelle in sich!
Es ist eine Unverschämtheit, dass Sie mit der Unwahrheit vor die Öffentlichkeit treten und behaupten,
dass die gesetzlichen Ansprüche der Versorgungsempfänger bei der Post und der Telekom infrage stünden.
Das ist eine ganz freche und verlogene Darstellung, die
Sie hier gewählt haben.
({5})
Ich sage Ihnen noch etwas: Die Art und Weise, in der
Sie den Bundesrechnungshof missbrauchen,
({6})
ist billige Polemik. Er kritisiert uns; das ist auch seine
Aufgabe. Wenn Sie aber behaupten, er habe festgestellt,
dass diese Veräußerung nicht etatreif sei, dann zitieren
Sie den Bundesrechnungshof falsch.
({7})
- Ich habe den Bericht hier. - Sie verstecken sich doch
hinter den Argumenten anderer und verfälschen sie, weil
Sie keine eigenen Argumente haben. Das ist billig!
({8})
- Ich habe den Bericht hier.
({9})
Hinsichtlich der Etatreife - darauf habe ich mich bezogen - sagt der Bundesrechnungshof:
Die Absenkung des im Haushaltsentwurf 2005 …
- ich lese jetzt nicht die einzelnen Kapitel- und Titelnummern vor veranschlagten Bundeszuschusses an den BundesPensions-Service für Post und Telekommunikation e.V. … von 5,45 Milliarden Euro auf Null entspricht nur dann
({10})
dem Haushaltsgrundsatz der vollständigen Veranschlagung …, wenn aus der Verwertung der Pensionsforderungen gegen die Post-Aktiengesellschaft
spätestens bis zum März 2005
({11})
entsprechende Einnahmen erzielt werden können.
({12})
Wenn man die Einschätzung teilt - das ist nichts Neues ({13})
- jetzt hören Sie mir doch mal zu! -, dass man diese Veräußerung bis März 2005 durchführen kann, dann muss
man feststellen, dass der Bundesrechnungshof auf ein
Risiko hinweist;
({14})
aber keinesfalls hat er festgestellt, das sei nicht etatreif.
Sie müssen zubilligen, dass es hier einen Interpretationsspielraum gibt.
({15})
Ich sage Ihnen noch einmal
({16})
- hören Sie doch bitte einmal zu, Herr Kampeter! -:
({17})
Dies ist ein neues Instrument. Es ist unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit zu kritisieren.
({18})
Aber es hält sich an den Rahmen des Haushaltsrechts.
Ich will Ihnen noch etwas ganz deutlich sagen.
({19})
Sie finden es vielleicht schön, wenn Sie feststellen können, dass wir an einem Punkt in Schwierigkeiten geraten
sind. Das ist augenscheinlich so. Sie von der CDU/CSU
sagen, dass Sie nicht tatenlos zusehen wollen, wenn wir
das Haushaltsrecht nicht einhalten, und dass Sie sich
verpflichtet fühlen, einen verfassungsgemäßen Haushalt
aufzustellen.
({20})
Ich darf Ihnen sagen: Die Summe der Unterveranschlagung beträgt in den Anträgen der FDP 5,5 Milliarden Euro und in denen der CDU/CSU 6 Milliarden Euro.
({21})
Können Sie mir einmal erklären, wie das zusammenpasst? In dem Brief, den Sie von der FDP zur Begründung der Absetzung des Tagesordnungspunktes III geschrieben haben,
({22})
heißt es:
Daher ist der Haushaltsgesetzgeber in der Pflicht,
Unter- oder Nichtveranschlagung von Ausgaben zu
vermeiden …
({23})
Das sollten Sie sich hinter die Ohren schreiben; denn in
Ihren Anträgen findet man eine Unter- und Nichtveranschlagung.
({24})
Ich komme zu Ihrem Brief zurück. Darin wird festgestellt - das bezieht sich wiederum auf Ihre Begründung -, dass erhebliche Risiken in Milliardenhöhe bei
den Arbeitsmarktausgaben „ein wesentliches Haushaltsrisiko“ darstellen.
({25})
Trotz der genannten Risiken im Arbeitsmarktbereich
wollen Sie genau dort selber 2 Milliarden Euro kürzen.
Sie stellen Risiken fest,
({26})
sind aber unfähig, eine konsistente Politik zu machen.
({27})
Sie leugnen die schwierigen Realitäten. Deswegen werden wir unseren Haushaltsplan ohne Ihre Unterstützung
verabschieden.
Frau Kollegin, Sie müssen bitte zum Schluss kommen.
Ich komme sofort zum Schluss.
Sie haben angekündigt, gegen den Nachtragshaushalt 2004 zu klagen.
({0})
Ich sage: Klagen Sie ruhig auch gegen den Haushalt 2005!
({1})
Wir werden noch sehen, ob Sie bei Ihrer Ankündigung
bleiben. Ich glaube nämlich nicht, dass Sie sich das zutrauen.
({2})
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir kommen zur
Abstimmung. Wer stimmt für den Geschäftsordnungsantrag der Fraktion der FDP? - Wer stimmt dagegen? Enthaltungen? - Der Geschäftsordnungsantrag ist mit
den Stimmen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gegen die Stimmen von CDU/CSU und FDP abgelehnt.
({0})
Ich rufe den Tagesordnungspunkt II auf:
Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die
Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das
Haushaltsjahr 2005
({1})
- Drucksachen 15/3660, 15/3844, 15/4302,
15/4304 bis 15/4315, 15/4318 bis 15/4320,
15/4322, 15/4323, 15/4324, 15/4325 Berichterstattung:
Abgeordnete Dietrich Austermann
Walter Schöler
Dr. Andreas Pinkwart
Es liegen mehrere Entschließungsanträge der Fraktion der CDU/CSU und der Fraktion der FDP vor, über
die wir nach der namentlichen Schlussabstimmung abstimmen werden. Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für die Aussprache eineinhalb Stunden vorgesehen. - Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist so
beschlossen.
Präsident Wolfgang Thierse
Ich eröffne die Aussprache und erteile dem Kollegen
Manfred Carstens, CDU/CSU-Fraktion, das Wort.
({2})
Herr Präsident! Meine verehrten Kolleginnen und Kollegen! Nach dieser Geschäftsordnungsdebatte möchte ich
Ihre Aufmerksamkeit kurze Zeit in Anspruch nehmen.
Ich möchte belegen, ja beweisen, dass der Finanzminister
und die gesamte Bundesregierung die Hauptverantwortung dafür tragen, dass wir diese miserable Finanzlage
haben, und sie tragen auch die Hauptverantwortung für
die anhaltend zu hohe Arbeitslosigkeit. Ich habe mir
vorgenommen, den Finanzminister dafür sozusagen als
Zeugen aufzurufen - und als Kronzeugen den Bundeskanzler -, wenn Sie so wollen: gegen sich selbst.
Bevor ich aber dazu komme, möchte ich noch ein
paar Sätze zu den Beratungen im Haushaltsausschuss
sagen; das ist üblich. Sie haben gesehen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Haushaltsausschusses
zwischenzeitlich eingetroffen sind und auf der Bundesratsbank sitzen. Meine Damen und Herren, Sie haben
großes Lob verdient.
({0})
Ich selbst habe den Ausdruck einer Vorlage gesehen:
Darauf war eine Computerzeit von 4.43 Uhr ausgewiesen, nicht 16.43 Uhr, sondern 4.43 Uhr! Hoch qualifizierte Leute, sehr arbeitsam und jederzeit bereit, unsere
Arbeit zu unterstützen! Noch einmal danke schön dafür!
({1})
Ein Wort zu den Kolleginnen und Kollegen; es ist ja
eine schwere Arbeit, die da geleistet werden muss; alle,
die das ein bisschen kennen, wissen das. Auch bei den
jetzigen Beratungen ist es einmal bis in die Nacht gegangen: bis 2.45 Uhr. Ich will dazu sagen, dass das zwischenmenschliche Klima, obwohl Hunderte von Anträgen der Opposition von der Koalition nicht hinreichend
gewürdigt wurden,
({2})
doch so in Ordnung war, dass ich es loben kann. In diesem Sinne sollten wir die Beratungen in den nächsten
Monaten weiterführen.
Darüber hinaus bedanke ich mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ministerien, insbesondere
bei denen vom Bundesfinanzministerium. Ich bedanke
mich auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Bundesrechnungshofes, die uns stets gut zur Seite stehen
und gut zuarbeiten.
In diesem Zusammenhang möchte ich eines ganz besonders erwähnen: Wir haben vor einigen Tagen etwas
erlebt, was nicht alltäglich ist - ich meine, dass wir das
gemeinsam würdigen sollten, ob es einem passt oder
nicht -: die öffentlichen Erklärungen des Präsidenten
des Bundesrechnungshofes, der auf eine Art und Weise
Stellung genommen hat, wie es ihm zukommt und wie es
ihm geziemt. Das war dringend notwendig.
({3})
Ich möchte dem Präsidenten Engels und dem ganzen
Bundesrechnungshof an dieser Stelle aufrichtig Dank sagen und hohen Respekt zollen.
({4})
Nun zu dem Zeugen, von dem ich eben gesprochen
habe. Herr Finanzminister - den Bundeskanzler kann ich
nicht mit einbeziehen, weil er nicht anwesend ist -, es
gibt einige Dinge, die belegen, dass nicht die Opposition, nicht der Bundesrat, nicht in erster Linie die Bundesländer, sondern die Bundesregierung die Hauptverantwortung für die miserable Lage, in der wir uns im
Moment befinden, trägt.
Ich weise auf die Entwicklung der Wirtschaft in den
Jahren 1997, 1998 und 1999 hin.
({5})
Man erinnert sich an die gute Entwicklung und dass sogar der Kanzler bereits in der Zeit von Helmut Kohl von
„seinem“ Aufschwung sprach, weil sich die Leute schon
auf sein Kommen freuten. So hat er sich in seinem
Hochmut, wie ich damals gemeint habe, ausgedrückt.
Das Besondere war, dass der Bundesfinanzminister
sehr schnell eine mittelfristige Finanzplanung aufgestellt
hat, die schon im Finanzbericht 2000 für das Jahr 2006
keine Neuverschuldung mehr vorsah.
({6})
Dieses Werk hat er 2001, 2002 und 2003 fortgeschrieben; es galt also für insgesamt vier Jahre. Ein solches
Werk wird von den Ministerien erarbeitet. Es ist durchdacht, überlegt, aus der Situation heraus geschrieben
({7})
und es enthält die Vergangenheit und die Gegenwart.
Auf der Grundlage dessen schätzt man dann die Zukunft
ein.
Die Bundesregierung hat prognostiziert, dass man es
trotz der Belastungen aus der Vergangenheit schaffen
könnte, ab 2006 keine Schulden mehr zu machen.
({8})
Der Kronzeuge Bundeskanzler hat das dadurch belegt,
dass er in der Mitte der ersten Legislaturperiode vor der
Öffentlichkeit angekündigt hat - auch das war überlegt
und durchdacht und aus der Situation heraus war das sicherlich auch verständlich -, die Zahl der Arbeitslosen
in der ersten Legislaturperiode auf 3,5 Millionen zurückführen zu können. Das ist ein Beleg dafür, dass man in
der damaligen Phase noch die Voraussetzungen dafür
hatte, dieses Werk wirklich zu realisieren. Ansonsten
wäre das nicht gesagt worden.
Manfred Carstens ({9})
Nun kommt das Problem: Danach holten die Bundesregierung ihre schlimmen Fehler ein, die sie Jahr für Jahr
und Monat für Monat gemacht hat.
({10})
Durch diese schlimmen Fehler ist all das, was man für
Deutschland erwarten konnte, zunichte gemacht worden.
({11})
Diese Politik hat es nicht geschafft, den erfolgreichen
Kurs fortzuführen. Hier hilft auch der Hinweis auf den
11. September nicht, weil die Fortschreibung über dieses
Datum hinausgegangen ist.
Beim Finanzbericht 2004 hörte man dann damit auf.
Herr Eichel, zu diesem Zeitpunkt war auch bei Ihnen
von der Eigenheimzulage und von der Verhinderung im
Bundesrat überhaupt noch nicht die Rede.
({12})
Das heißt, Sie sind hier in einem Zusammenhang erwischt worden, der deutlich belegt, dass die Bundesregierung die Hauptverantwortung dafür trägt, dass wir
diese miserable finanzielle Lage und diese dauerhaft zu
hohe Arbeitslosigkeit haben.
({13})
Ich muss hier zum Ausdruck bringen, dass diejenigen,
die diese Lage herbeigeführt haben, im Volk nicht mehr
das Vertrauen dafür haben, die Wende zu schaffen. Deswegen ist es unserem Land nur zu wünschen, dass sich
die Politik möglichst bald ändert, damit wir wieder besseren Zeiten entgegengehen können.
Schönen Dank.
({14})
Ich erteile das Wort Kollegen Joachim Poß, SPDFraktion.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zunächst
dürfen wir Sie, lieber Herr Kollege Carstens, wie jedes
Jahr sicherlich parteiübergreifend dafür loben, dass Sie
im Haushaltsausschuss auch in schwierigen Zeiten immer wieder ein hervorragendes zwischenmenschliches
Klima hergestellt oder zumindest einen wesentlichen
Beitrag dazu geleistet haben.
({0})
Ich will hinzufügen, dass sich das offensichtlich ganz
stark von den zwischenmenschlichen Verhältnissen in
den Führungen von CDU und CSU unterscheidet.
({1})
Im Unterschied zu den Verhältnissen in den Führungen
von CDU und CSU ist eine Schlangengrube ja noch
harmlos, wenn man die Berichterstattung der letzten
Tage zum Maßstab nimmt.
({2})
- Das war jetzt ein starkes Gegenargument, Herr Kollege Fuchtel.
Zunächst möchte ich den Haushaltspolitikern der Koalition für ihre anstrengende und auch in den eigenen
Fraktionen nicht immer leichte Arbeit danken.
({3})
- Das gilt auch für die anderen, aber ich darf als Vertreter der Koalition in besonderer Weise denen danken - an
der Spitze Walter Schöler und Anja Hajduk -, die diese
Haushaltsberatungen hervorragend durchgeführt haben.
Das mache ich hiermit.
({4})
Der Bundeshaushalt 2005 ist durch zwei wesentliche
Tatbestände geprägt.
Der erste Tatbestand ist, dass sich seit dem Jahre 2001, lieber Herr Kollege Carstens, alle Industriestaaten Europas in einer wirtschaftlichen Stagnation befinden. Es ist kein deutsches Spezifikum, dass wir im Wesentlichen nicht durch den 11. September, sondern durch
den Crash an den Finanzmärkten im Frühjahr 2001,
durch das, was man das Platzen der Blase nannte, in
diese Situation gekommen sind. Das, lieber Kollege
Carstens, hat niemand prognostiziert: kein deutsches Institut, kein IWF und keine OECD. Das war für alle überraschend. Die Prognosen, die Sie Gerhard Schröder,
Hans Eichel und anderen vorwerfen, wurden auf der
Grundlage von Schätzungen aus dem Jahre 2000 erstellt.
Damals hieß es, es würde in Europa auf lange Zeit zu einem starken wirtschaftlichen Wachstum kommen. Deswegen zielt Ihr Vorwurf ins Leere, Herr Kollege
Carstens; das muss man eindeutig sagen.
({5})
Erst in diesem Jahr hat die Wirtschaft wieder angezogen, was sich aber bekanntermaßen noch nicht in geringerer Arbeitslosigkeit und damit sinkenden Arbeitsmarktausgaben niederschlagen kann. Das gilt auch für
den Anstieg der Steuereinnahmen. Die Zunahme der Beschäftigung folgt der Konjunktur, sodass sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt im laufenden Jahr und leider
auch im Jahre 2005 noch nicht entscheidend verbessern
wird.
Die von uns realisierten strukturellen Veränderungen, die zur Bewältigung des demographischen und
technologischen Wandels unverzichtbar sind, können
zwar nicht in kurzer Zeit ihre Wirksamkeit entfalten.
Aber Sie werden sehen, meine Damen und Herren von
der Opposition: Bereits im Jahre 2006 wird sich am
Wirtschaftswachstum und an der Beschäftigung deutlich
zeigen, dass das von uns umgesetzte Erneuerungsprogramm genau die richtige Antwort auf unsere ökonomische Lage gewesen ist.
({6})
Im Übrigen spüren die Menschen immer stärker, dass
SPD und Bündnis 90/Die Grünen für die Erneuerung in
sozialer Verantwortung stehen.
({7})
Was erklären dagegen CDU und CSU? Diese Maßnahmen - Stichwort „Agenda 2010“ - seien allenfalls ein
erster kleiner Schritt und die eigentlich nötigen Eingriffe
müssten noch kommen. Infolgedessen fordern Sie die
Abschaffung aller Arbeitnehmerrechte und damit die
Schleifung des Sozialstaates.
({8})
Ich sage Ihnen: Die Menschen in Deutschland können
zwischen zwei Alternativen wählen, nämlich unserer Politik der sozialen Verantwortung und Ihrer Politik der
Verantwortungslosigkeit. Das sind die Alternativen.
({9})
Der zweite prägende Tatbestand dieses Bundeshaushaltes 2005 ist Ihre zweijährige Verweigerung zur
Zusammenarbeit über Ihre Mehrheit im Bundesrat. Sie
haben den Verlust der Wahl im Herbst 2002 nicht verwinden können.
({10})
Daraus folgte Ihr verantwortungsloses Handeln. Sie haben sich allen sinnvollen Schritten zur Einnahmeverbesserung, nicht nur im Interesse des Bundes, sondern auch
der Länder und Kommunen, in verantwortungsloser
Weise widersetzt. Das ist Ihre Verantwortung für die Situation der öffentlichen Haushalte und auch für den
Haushalt 2005.
({11})
Sie haben es über Ihre relative Mehrheit im Bundesrat
in der Hand, wie man die allmähliche Stabilisierung der
Steuereinnahmen steuert und wie man mit dem Abbau
steuerlicher Subventionen und Vergünstigungen umgeht.
Unsere Vorhaben haben Sie blockiert. Sie haben das
auch bei der von uns vorgelegten Neukonzipierung der
Gewerbesteuer gemacht, die Sie im letzten Jahr abgelehnt haben. Sie fordern noch immer die Abschaffung
der Gewerbesteuer. Ohne Ihre Verweigerung in den letzten beiden Jahren wäre die Lage aller öffentlichen Haushalte zwar nicht ohne Probleme, aber erheblich besser
als jetzt. Das müssen alle hören, ob in Schleswig-Holstein oder in Nordrhein-Westfalen. Das müssen auch alle
schwarzen Bürgermeister zur Kenntnis nehmen. Die
Verbesserungen, die es in den Kommunen gab, haben
wir gegen Ihren Widerstand durchgesetzt. Das werden
wir auch weiterhin so halten.
({12})
Vor diesem Hintergrund war vorgezeichnet, dass nur bestimmte Maßnahmen ergriffen werden konnten, um die
Verfassungsmäßigkeit des Bundeshaushalts 2005 sicherzustellen; denn ein Subventionsabbau kam wegen Ihrer
Blockadehaltung nicht zustande. Deswegen will ich zur
Geschäftsordnungsdebatte und der Feststellung des
Bundesrechnungshofs zu dem Bundes-Pensions-Service für Post und Telekommunikation e. V. eine Bemerkung machen. Der Bundesrechnungshof kommt zu folgenden Ergebnissen:
Auf der Grundlage der bislang vorliegenden Informationen kann der Bundesrechnungshof eine
Etatreife der Absenkung des Haushaltsansatzes auf
Null nicht beurteilen.
({13})
Dann tun Sie doch nicht so, als ob er sie beurteilt hätte.
Sie täuschen doch die Öffentlichkeit systematisch an
dieser Stelle.
({14})
Weil der zu beobachtende wirtschaftliche Aufschwung nicht frei von Risiken ist, war darüber hinaus
bei unseren Beratungen zu beachten, dass wir nicht
Maßnahmen ergreifen, die Gift für Konjunktur und
Wachstum wären.
Kollege Poß, gestatten Sie eine Zwischenfrage des
Kollegen Pinkwart?
Aber natürlich.
Vielen Dank, Herr Kollege Poß. - Ich möchte Sie fragen, ob Sie bestätigen können, dass der Bundesrechnungshof zu dem Sachverhalt, den Sie eben angesprochen haben, zum Ausdruck bringt:
Allerdings müsste der Bund in den kommenden
Haushaltsjahren höhere Zahlungen erbringen, als
sie dem Grunde nach im Postpersonalrechtsgesetz
festgelegt sind. Insbesondere zur Wahrung des parlamentarischen Budgetrechts sollte eine Verpflichtungsermächtigung im Bundeshaushalt 2005 für
diese zusätzlichen Zahlungsverbindlichkeiten ausgebracht werden.
({0})
Herr Kollege Pinkwart, ich habe das überhaupt nicht
dementiert. Ich habe hier nur die Schlussfolgerung des
Bundesrechnungshofes zitiert, die vorhin in der Geschäftsordnungsdebatte nicht deutlich genug zum Ausdruck kam. Sowohl Walter Schöler als auch Frau Hajduk
haben zum Ausdruck gebracht, dass sie diese Finanzierung nicht für ideal halten. Aber auch Sie von der FDP
haben sich an der Blockade beteiligt. Es waren nicht nur
die CDU und die CSU.
({0})
Insofern fehlt Ihnen die moralische Rechtfertigung zu
solchen Feststellungen und Fragen.
({1})
Gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen
Schöler?
Ja, natürlich.
({0})
Herr Kollege Poß, wären Sie bereit, dem Kollegen
Pinkwart mitzuteilen, dass nach der Bundeshaushaltsordnung Verpflichtungsermächtigungen notwendig sind,
wenn neue Rechtspflichten begründet werden sollen,
({0})
und dass jetzt keine neue Rechtspflicht begründet wird?
Ich kann dem Kollegen Pinkwart noch ergänzend mitteilen, dass sich der Bundesrechnungshof mit diesen
Aussagen, mit dieser Expertise auf sehr dünnes Eis begeben hat. Wir werden das gründlich nachbereiten.
({0})
Der wirtschaftliche Aufschwung muss gefestigt und
verstetigt werden. Die wirtschaftliche Perspektive für Investoren, aber auch für Konsumenten muss sich aufhellen. Dazu ist es notwendig, dass der von uns eingeschlagene Weg breite Unterstützung findet. Hier sind die
Arbeitgeberverbände und die Unternehmen angesprochen. Einzelne Unternehmen, die ihre Gewinne erheblich verbessert haben, was wir jeden Tag den Medien
entnehmen können, müssen jetzt für mehr Arbeitsplätze
sorgen. Da liegt die Verantwortung von Unternehmen
und Arbeitgebern für die Unterstützung dieses Kurses.
({1})
Natürlich sind auch Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen angesprochen, die ganz wichtig für den
Erneuerungsprozess sind. Ich sage aber auch deutlich:
Die haben Vorleistungen erbracht. Das war in diesem
Jahr sichtbar. Sie haben Vorleistungen bis an die
Schmerzgrenze erbracht. Das ist die Wahrheit.
({2})
Zur politischen Unterstützung sind auch die Parteien
aufgerufen, die hier im Bundestag nicht in Regierungsverantwortung stehen,
({3})
die aber über den Bundesrat zum Schaden Deutschlands,
aber auch zum Nutzen Deutschlands Einfluss nehmen
können.
Nachhaltige Finanz- und Haushaltspolitik bedarf in
erster Linie eines stetigen wirtschaftlichen Wachstums.
Unverzichtbar ist ein striktes Maßhalten bei der
staatlichen Ausgabenentwicklung. Hier hat der Bund
nachweislich seine Aufgaben gemacht. Auch der
Bundeshaushalt 2005 weist geringere Ausgaben als der
Vorjahreshaushalt aus.
Unverzichtbar ist aber auch die bereits angesprochene
Stabilisierung der Steuerbasis der öffentlichen Haushalte, die bisher nicht zu erreichen war, weil Sie nicht
mitgespielt haben. Hier zeigt sich, was von Ihren jahrelangen Lippenbekenntnissen zum Abbau von Subventionen und Vergünstigungen zu halten ist. In der politischen
Realität stellen sich diese Bekenntnisse als bloße
Sprechblasen heraus.
({4})
Sie werden heute im Bundesrat sehr wahrscheinlich
die Abschaffung der Eigenheimzulage für Neufälle ablehnen, sodass dieses Thema in den Vermittlungsausschuss gehen wird. Da es für diese Ablehnung keine
überzeugenden Gründe gibt, handelt es sich auch hierbei
um eine rein parteitaktische Blockade.
({5})
Das ist umso bedauerlicher, als es bei der Abschaffung
der Eigenheimzulage für Neufälle darum geht, ab dem
nächsten Jahr - und dann Jahr für Jahr ansteigend - zusätzliche Mittel für Bildung, Forschung und Wissenschaft bereitzustellen
({6})
und damit unsere eigentliche Standortschwäche zu bekämpfen, die nämlich ihre Ursache in diesem Bereich
hat. Unsere Standortschwäche geht nicht auf die Steuersätze zurück, die wir in den vergangenen Jahren kräftig
gesenkt haben; sie liegt vielmehr in den Bereichen Bildung, Forschung und Entwicklung. Diese Standortschwäche müssen wir bekämpfen, und zwar gemeinsam:
Bund und Länder. Daran müssen Sie im Interesse der Arbeitsplatzchancen unserer Kinder und Enkel mitwirken.
({7})
Sie haben mit Ihrem Verhalten auch eine Generationenverantwortung wahrzunehmen.
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat festgestellt, dass
die von der unionsgeführten Ländermehrheit im Bundesrat durchgeführte „Blockade eines weiteren Abbaus von
Steuervergünstigungen“ im kommenden Jahr aufgegeben werden müsse.
({8})
Weil auch eine Reihe von Bundesländern Probleme haben, für das nächste Jahr verfassungsgemäße Haushalte
aufzustellen, hat der Bundesfinanzminister den Ländern
noch einmal angeboten, mit ihm über den weiteren Abbau von Steuersubventionen zu verhandeln. Die SPDBundestagsfraktion begrüßt diesen Vorstoß und hofft,
dass auch die unionsgeführten Bundesländer endlich bereit sind, parteitaktische Bestrebungen - insbesondere
der CDU-Spitze in Berlin - hintanzustellen.
({9})
- Das ist nicht schlimm. Es gilt für alle Parteien. - Die
Ministerpräsidenten von Sachsen, dem Saarland, Thüringen, Hessen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und
auch von Baden-Württemberg sind schließlich nicht gewählt worden, um die Karrierewünsche ihrer Parteivorsitzenden zu erfüllen. Sie sind vielmehr gewählt worden,
um ihre Länder voranzubringen.
({10})
Hinzu kommt, dass die Länder genau wie der Bund
verpflichtet sind, für die Einhaltung des europäischen
Stabilitäts- und Wachstumspaktes zu sorgen. Deswegen
erwarte ich, dass auch die unionsgeführten Länder den
von ihnen mitgetragenen Beschluss des Finanzplanungsrates vom 18. November ernst nehmen, der lautet:
„Bund, Länder und Gemeinden bekennen sich zu ihrer
Verantwortung zur Einhaltung des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes
({11})
und führen das Defizit im Jahr 2005 auf 2,9 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts zurück.“
Alles in allem muss die Union jetzt den Schalter umlegen. Sie muss endlich mit ihrer destruktiven Finanzund Haushaltspolitik aufhören und konstruktiv mit uns
an der Lösung der Probleme der öffentlichen Haushalte
arbeiten. Wir reichen Ihnen dazu nach wie vor die Hand.
({12})
Der Rücktritt von Herrn Merz aus der Fraktionsspitze
der Union ist vielleicht der passende Anlass für die dringend notwendige Umkehr. Die Zeit der Attacke um der
Attacke willen sollte endlich vorbei sein, meine Damen
und Herren von der Union.
({13})
Es reicht nicht, von Werten, Patriotismus und Verantwortung für das Vaterland zu reden. Sie müssen auch
dementsprechend handeln. Die Umfragen zeigen es:
({14})
Die Menschen nehmen immer stärker die Unglaubwürdigkeit wahr, die in Ihrem Handeln steckt, meine Damen
und Herren von der Opposition.
({15})
Sie müssen endlich mit Ihren Spielchen aufhören!
({16})
Was wollen Sie eigentlich mit den von Ihnen angekündigten Verfassungsklagen gegen die Bundeshaushalte 2004 und 2005 erreichen?
Die Nettokreditaufnahme 2004 des Nachtrags wäre
nur dann vermeidbar gewesen, wenn wir in diesem Jahr
die Steuern - zum Beispiel die Mehrwertsteuer um mehrere Prozentpunkte - erhöht oder massive Einschnitte bei
den öffentlichen Investitionen vorgenommen hätten.
Wollen Sie das?
({17})
Diese Maßnahmen hätten nur zu einem Ergebnis geführt: Der wirtschaftliche Aufschwung wäre umgehend
abgewürgt worden. Die Beschäftigungslage wäre noch
schwieriger und die staatliche Kreditaufnahme wäre im
Ergebnis um keine Milliarde geringer.
({18})
Die Oppositionsklage gegen den Bundeshaushalt 2004
ist somit ökonomisch verfehlt. Mit einer Klage, die im
Kern auf eine Verschärfung unserer Probleme zielt, werden Sie in Karlsruhe keinen Erfolg haben; da bin ich mir
sicher.
({19})
Genauso wird es mit einer Klage gegen den Bundeshaushalt 2005 sein. Da der Etat 2005 die Kreditobergrenze nach Art. 115 GG klar einhält, hat eine solche
Klage reinen Showcharakter. Nach Medienberichten hat
Herr Merz am Dienstag zur Klage der Union nicht die
Meinung der Fraktion wiedergegeben, sondern nur seine
eigene.
({20})
Ihm war offensichtlich der Effekt einer forschen Rede
wichtiger als die seriöse Prüfung, ob eine Klage gegen
den Bundeshaushalt 2005 überhaupt Sinn macht.
({21})
Was ist denn nun der Stand Ihrer Überlegungen? Wollen Sie klagen oder nicht? Sollten Sie klagen, dann wird
das Bundesverfassungsgericht bedenken, dass bei einem
anderen, nämlich konstruktiven Verhalten der Kläger im
Bundesrat eine andere Struktur des Haushaltes 2005
ohne weiteres möglich gewesen wäre
({22})
und dass Ihre Konsolidierungsvorschläge, wie heute
Morgen schon ausgeführt wurde, samt und sonders solche sind, die gegen bestehendes Recht und gegen vertragliche Verpflichtungen verstoßen. So unseriös sind
Sie!
({23})
Deswegen sage ich: Mit uns ist eine solche Politik des
Wortbruchs nicht zu machen.
Ein letzter Punkt, an dem ebenfalls klar wird, dass
sich die CDU/CSU-Fraktion eigentlich ganz neu aufstellen müsste, sind die so genannten Reformkonzepte der
Union.
Der Rücktritt Seehofers war unausweichlich und konsequent, weil er zeigt, welche Operation hier läuft. Mit
dem Gesundheitsreformkompromiss verabschiedet
der Parteivorsitzende Stoiber die CSU von ihrem „S“
und ordnet seine CSU dem Modernisierungsökonomismus der Merkel-CDU unter. Diese „Vermerkelung“ der
CSU konnte und wollte Seehofer nicht mitmachen. Das
ehrt ihn, auch wenn er dabei feststellen musste, dass er
das Stehvermögen seines Parteivorsitzenden Stoiber gegenüber Frau Merkel gewaltig überschätzt hatte. Ich
kann den Kolleginnen und Kollegen von der CSU hier
nur zurufen: Viel Spaß in der modernistischen Welt von
Frau Merkel, Ihrer großen Schwester! Wie wird sich die
CSU eigentlich wiederfinden in einer Welt der sozialen
und politischen Kälte?
An dieser Stelle sei nur kurz daran erinnert, wie Frau
Merkel mit Herrn Merz und Herrn Schäuble umgegangen ist. Es sei daran erinnert, dass Herr Schäuble nicht
bereit war, Frau Merkel bei der Merz-Nachfolge aus der
Patsche zu helfen.
({24})
Andererseits sind die Mitglieder des „Andenpaktes“
auch nicht gerade zimperlich mit Frau Merkel umgegangen, wie wir gestern in der „Welt“ ausführlich nachlesen
konnten. Das sind die Zustände in Ihrer Führungsebene,
meine Damen und Herren. Solche Zustände darf man eigentlich keiner Partei wünschen.
({25})
Ich habe den Eindruck, dass Frau Merkel eine neue
soziale Marktwirtschaft will, weil sie von der alten, bewährten sozialen Marktwirtschaft nichts hält und sie somit offensichtlich auch nicht versteht.
({26})
Ihr Politikverständnis lautet offensichtlich: Wer war
schon Ludwig Erhard gegenüber Angela Merkel?
Herr Seehofer hat treffend die gesundheitspolitischen
und die großen verteilungspolitischen Defizite und
Schwächen des Merkel/Stoiber-Modells benannt.
({27})
Über die Finanzierbarkeit brauchen wir ja gar nicht zu
sprechen. Den lächerlichen Vorschlag, auf die Absenkung des Spitzensteuersatzes zu verzichten, um Finanzierungsmasse zu haben, hat doch Erwin Huber plastisch
beschrieben. Er sagt, das sei so, als ob jemand im Schaufenster ein Luxusauto für 300 000 Euro sehe und glaube,
wenn er auf den Kauf verzichte, habe er 300 000 Euro
mehr in der Kasse.
({28})
Jetzt werden 7 Milliarden Euro aus Steuermitteln für die
Versicherung der Kinder eingesetzt.
({29})
Faktisch sind diese 7 Milliarden Euro aber gar nicht da.
Das heißt, Sie bestellen einen Rolls-Royce auf Pump,
tauschen ihn gegen einen Golf aus und behaupten daraufhin, man habe Geld eingespart, das man für andere
Zwecke ausgeben könne. Pump bleibt Pump, meine Damen und Herren!
({30})
Das kennzeichnet sozusagen die Qualität Ihrer Politik.
Das Gleiche gilt natürlich auch für das BierdeckelSteuerreformkonzept von Herrn Merz.
({31})
Das alles sind unseriöse Reformvorschläge, denn sie finden nur in einer virtuellen Welt statt. Es sind lediglich
Phantomvorschläge, das ist Phantompolitik. Kehren Sie
um, meine Damen und Herren von der Opposition, denn
Sie gehen in die Irre!
({32})
Ich erteile das Wort dem Kollegen Otto Fricke, FDPFraktion.
({0})
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie es sich für eine
Schlussdebatte gebührt, geht mein Dank als Erstes an
diejenigen, mit denen man zusammengearbeitet hat.
Neben den Kollegen - es ist ein wirklich kollegiales
Verhältnis, auch wenn man sich in der Sache streitet gebührt insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sekretariats Dank.
({0})
Wenn wir morgens um 2.45 Uhr aufhören, arbeiten sie
noch weiter. Das zeigt Leistungsbereitschaft und Leistungswillen, den wir alle angesichts der Haushaltslage
brauchen und haben sollten.
({1})
Wenn wir über einen Haushalt reden, dürfen wir nicht
vergessen, warum er so wichtig ist. Wenn man mit Bürgern spricht - das wissen wir alle -, bekommt man oft zu
hören, dass man über den Haushalt nichts hören wolle,
weil das eine trockene Materie sei. Das stimmt aber
nicht; denn jeder Haushaltsentwurf ist immer ein Zukunftsentwurf unseres Landes. Er ist zwar auf ein Jahr
begrenzt. Er zeigt aber, wohin es in Zukunft in unserem
Land geht und - das ist unser aktuelles Hauptproblem wie die heutigen Generationen auf Kosten zukünftiger
Generationen leben. Hier liegt unsere Verantwortung.
({2})
Ich bin im Jahr 1965 geboren. Damals habe ich von
den vorangegangenen Generationen 45 Milliarden Euro
Schulden übernommen. Jetzt, im Jahr 2004, ist allein
die Neuverschuldung des Bundes genauso hoch wie die
Gesamtverschuldung in meinem Geburtsjahr. Wir haben
865 Milliarden Euro Schulden. Kaum jemand weiß, wie
viele Nullen diese Zahl hat.
({3})
- Herr Schmidt, kommen Sie mir nicht mit der berühmten Frage, wer daran schuld ist und wer nicht.
Ich sage Ihnen ganz klar: Wer ohne Schuld in diesem
Hause ist, der werfe den ersten Stein. Wir alle haben Verantwortung.
({4})
Das haben wir Ihnen immer gesagt. Ich sage Ihnen,
meine Damen und Herren von der Koalition, deutlich:
Es geht nicht darum, ständig den Schuldigen zu suchen,
sondern darum, unsere Probleme zu lösen. Daran muss
man den Haushalt messen.
({5})
Im Endeffekt kommen Sie bei der Problemlösung
nicht voran. Ich gestehe Ihnen als Allererstes ein: Mit
Hartz IV sind Sie auf dem richtigen Weg und haben Sie
hoffentlich ein Problem - zumindest teilweise - gelöst.
Wir haben dabei mitgemacht. Aber wie viel Blut und
Tränen Sie das gekostet hat, wissen wir noch ganz genau. Hartz IV allein reicht allerdings nicht. Die Probleme der Rentenversicherung und der Pflegeversicherung haben Sie nicht gelöst. Ich nenne in diesem
Zusammenhang immer gerne die Künstlersozialkasse als
Beispiel. Selbst in diesem kleinen Bereich haben Sie die
Probleme noch nicht gelöst.
({6})
Die Beratungen darüber, wie man die Haushaltsprobleme lösen kann, laufen immer ritualisiert ab. Die eine
Seite macht Vorschläge und die andere Seite sagt: Unsozial, das geht nicht! Dann macht die andere Seite Vorschläge und die eine Seite sagt: Auf gar keinen Fall! Das
könnt ihr nicht machen. - Wie sieht die Kompromisslösung aus? Man erhöht die Ausgaben und zahlt später.
Wir sagen aber nicht: Hier gibt es Probleme, die gelöst
werden müssen. - So wie bisher geht es nicht weiter!
Die Bürger sind schon viel weiter und wissen, dass es so
nicht weitergehen kann. Die Bürger sind zu viel mehr
bereit, als Sie von der Koalition sich gegenwärtig trauen.
({7})
Nehmen wir als Beispiel die Vorschläge der CDU/
CSU zu einer Gesundheitsreform. Herr Merz hat natürlich Recht: Die FDP wird dafür sorgen, dass diese Vorschläge nicht umgesetzt werden. Immerhin legt die
CDU/CSU etwas Konkretes vor. Aber Sie sagen dazu
nur: Das alles ist schlecht und schlimm. Ihr Modell einer
so genannten Bürgerversicherung, die zu einer erneuten
Steuererhöhung führen wird, ist nicht durchgerechnet.
Sie haben dazu bislang nichts Konkretes vorgelegt. Mit
dieser Versicherung werden sich keine Probleme im Gesundheitswesen lösen lassen.
({8})
Zu unseren Sparvorschlägen möchte ich an die
Adresse der CDU/CSU ebenfalls deutlich sagen: Mich
hat in Kopie ein Brief von einem CDU/CSU-Haushälter,
geschrieben an einen unserer Fraktionsvorsitzenden im
Landtag, erreicht. Dieser Kollege schreibt - seinen Namen möchte ich nicht nennen, weil ich das für unfair
hielte -, es sei ganz schlimm; seine Partei, die FDP, habe
es im Bundestag glatt gewagt, bei einer Ausgabe, die die
neuen Bundesländer betreffe, 20 Prozent einzusparen.
Man sei sich doch sicherlich darüber einig, dass so etwas
nicht gehe. In der Schule hätten wir gesagt, dass er eine
kleine Petze ist. Aber es ist das typische Spiel: Obwohl
man behauptet, man wolle sparen, versucht man hintenherum, wieder alles zu verhindern, und beklagt sich, alles sei ganz schlimm. So kann es nicht funktionieren.
({9})
Zum Thema Ost-West. Ich sage als klassischer Wessi
doch auch nicht: „Um Gottes willen, ihr müsst die Subventionen für die Steinkohle erhalten!“, obwohl es sich
um eine Westsubvention handelt. Ost gegen West oder
Jung gegen Alt auszuspielen, das alles funktioniert nicht.
Wir müssen den Mut zur Lösung dieser Probleme haben.
Mit Verlaub, das kann ich bei diesem Haushalt noch
nicht erkennen.
({10})
Die FDP-Bundestagsfraktion hat - das können Sie einer Opposition mit Sicherheit nicht vorwerfen - alles
versucht. Wir haben Gesetzentwürfe vorgelegt, zum Beispiel das Subventionsbegrenzungsgesetz - abgelehnt!
Wir haben den Vorschlag gemacht, die Stabilitätskriterien in die Verfassung aufzunehmen - abgelehnt! Ich
weiß, dass Minister Eichel das, was er in der Föderalismuskommission einbringen wird, bei uns abgeschrieben
hat. Ich hoffe, dass er damit auch Erfolg hat.
({11})
Sie haben die von uns eingebrachten Vorlagen abgelehnt und das werden wir Ihnen auch in den kommenden
Wochen immer wieder vorhalten. Wir haben damit etwas
gemacht, was Sie in Ihrer Oppositionszeit nie gemacht
haben. Ich kann mich nicht erinnern, dass Sie bis
1998 100 Einsparvorschläge gemacht haben. Sie haben
damals eher Erhöhungsvorschläge gemacht, und zwar
nach dem Ritual „Überall ein bisschen mehr“.
Meine Fraktion - das gilt auch für die der CDU/
CSU - stellt sich der Kritik des Bürgers, der Unternehmen und all derjenigen, die hier Geld empfangen. Wir
sagen: Ja, wir haben das gemacht; aber wir haben es bei
allen gemacht. Nur so werden wir unseren Haushalt auf
Dauer auf gesunde Beine stellen können.
({12})
Heute Morgen haben wir einen Geschäftsordnungsantrag gestellt. Dazu kann man sagen, das sei ein Ritual.
Aber wir würden unsere Aufgabe als Opposition nicht
wahrnehmen, wenn wir nicht auch diesen letzten Versuch machten, Ihnen die Möglichkeit zu geben, das klarzustellen. Sie hatten diese Möglichkeit. Sie konnten sagen: Es stimmt; da ist irgendetwas noch nicht in
Ordnung; wir können das noch nicht; das ist uns zu risikoreich.
Im Übrigen war bisher doch keiner von Ihnen bereit,
zu sagen: Es bleibt bei der Neuverschuldung, so wie sie
im Etat vorgesehen ist; vielleicht steigt sie minimal an.
Keiner von Ihnen wird bereit sein, sich hierhin zu stellen
und zu sagen: Wenn wir uns höher verschulden, dann
passiert dieses oder jenes. Das werden Sie nicht tun, weil
Sie es nicht können.
Wir haben uns dann an den Bundesrechnungshof gewandt. Mir ist völlig egal, welcher Partei sein Präsident
angehört. Der Bundesrechnungshof ist wie ein Gericht
eine unabhängige Instanz, die uns allen hilft.
({13})
Zu sagen, dass man auf seine Hinweise keine Rücksicht
nimmt, halte ich für falsch.
({14})
Da das alles nicht geholfen hat, da Sie immer Nein
gesagt haben, bleibt uns nichts anderes übrig, als den
letzten Schritt zu tun und zum Bundesverfassungsgericht zu gehen. Herr Poß, Sie haben es früher doch
selber gemacht: Als Sie noch in der Opposition waren,
sind Sie doch ebenfalls zum Bundesverfassungsgericht
gegangen, weil Sie der Auffassung waren, dass der
Haushalt unverantwortlich ist. Als Sie dann selbst in der
Verantwortung waren, haben Sie die Klage zurückgezogen.
Ich sage Ihnen von dieser Stelle aus - das wird dokumentiert -: Wenn wir im Jahre 2006 die Regierung mit
übernehmen werden, dann werde ich mich immer und
stetig dagegen aussprechen, dass wir unsere Klage zurücknehmen. Ich möchte, dass es in diesem Land endlich
eine klare Regelung gibt, die verhindert, dass wir alle auf
Kosten zukünftiger Generationen leben.
Die Risiken im Haushalt sind hoch. Das Zinsrisiko
ist riesig. Wenn sich Herr Eichel anschaut, was im Moment auf der Ebene der Zinsen passiert, dann erkennt er,
welche riesigen Gefahren, die von Amerika kommen
und sich auf die Europäische Zentralbank auswirken,
uns noch drohen.
Kollege Fricke, gestatten Sie eine Zwischenfrage der
Kollegin Hajduk?
Eine Zwischenfrage der Kollegin Hajduk gestatte ich
gerne.
Herr Fricke, der Redner kann die Beantwortung einer
Frage immer dazu nutzen, sich selbst geschickt darzustellen. Trotzdem frage ich Sie ganz ernsthaft - Sie haben gerade gesagt, es gebe im Haushalt ein hohes Zinsrisiko -: Können Sie mir einmal erklären, warum Sie die
Anträge Ihrer Fraktion und die der CDU/CSU, dieses
Zinsrisiko zu erhöhen, indem unsere Zinsansätze gesenkt werden, für sinnvoll halten?
Frau Kollegin Hajduk, diese Anträge der CDU/CSU
halte ich nicht für sinnvoll. Sie wissen, dass wir den Antrag der CDU/CSU abgelehnt haben. Unser Antrag
bewegt sich im Rahmen dessen, was uns in den Berichterstattergesprächen darüber gesagt wurde, wie Zinseinsparungen möglich sind.
({0})
Frau Kollegin Hajduk, ich bestreite doch gar nicht,
dass es ein Risiko gibt. Ich bestreite ebenfalls nicht, dass
möglicherweise auch wir einmal Fehler machen. Ich bestreite allerdings, dass Sie versuchen, den Haushalt auf
gesunde Beine zu stellen. Wir dagegen unternehmen diesen Versuch.
({1})
Kollege Fricke, gestatten Sie eine Zwischenfrage des
Kollegen Kampeter?
Auch gerne.
({0})
Herr Kollege Fricke, sind Sie bereit, zur Kenntnis zu
nehmen, dass die Kollegin Hajduk offenbar nicht weiß,
dass die Zinszahlungen für das kommende Jahr wegen
der abgeschlossenen Verträge bereits feststehen? Das
heißt, dass es erst ab dem folgenden Haushaltsjahr ein
Zinsrisiko gibt. Sie haben das künftige Zinsrisiko offenbar völlig zutreffend beschrieben, während die Kollegin
Hajduk die Anträge für das Haushaltsjahr 2005 hier in
Unkenntnis der Schuldenaufnahmepolitik des Bundes
kritisiert hat.
Herr Kollege Kampeter, manchmal passiert auch einer fleißigen Haushälterin der Grünen solch ein kleiner
Lapsus. Aber auch wir wissen ja: Das passiert uns allen
einmal. Ich bin mir sicher, dass die Kollegin Hajduk das
mittlerweile verstanden hat. Im nächsten Berichterstattergespräch oder wenn wir uns über die Kreditfinanzierung unterhalten, dann werden wir bestimmt noch einmal ordentlich diskutieren.
({0})
Kollege Fricke, gestatten Sie noch eine Zwischenfrage?
Herr Präsident, ich gestatte sie gern. Die Leute scheinen ja so begeistert zu sein, dass sie mehr von mir hören
wollen.
Bitte schön, Kollege Schöler.
Kollege Fricke, wären Sie bereit, dem Vorsitzenden
des Gremiums zur Kreditfinanzierung des Bundes, dem
Kollegen Kampeter, mitzuteilen, dass nicht sämtliche
Zinsleistungen im Jahr 2005 feststehen, sondern dass der
Bund im Laufe eines Jahres aus seiner Kreditverpflichtung um die 200 Milliarden Euro, manchmal etwas
mehr, umschuldet, wobei immer neue Zinssätze auszuhandeln sind, die dann auch schon für das laufende Jahr
Anwendung finden?
Der Kollege Kampeter
({0})
hat, wie ich aus dem Augenwinkel gesehen habe, sehr
aufmerksam zugehört und stellenweise auch genickt.
Herr Kollege Schöler, ich glaube, wir können uns auf
Folgendes einigen: Es besteht ein Zinsrisiko. Wir kennen
es nicht genau.
({1})
Es nützt uns wenig, hier zu überlegen, wie hoch es ist.
Unser Antrag bezog sich auf einen kleinen Prozentsatz
der Gesamtzinsausgaben. Er war vorsichtig.
({2})
- Mit Verlaub, ich habe schon gesagt: Dem CDU/CSUAntrag haben wir nicht zugestimmt. Herr Kollege
Schöler, Sie wollen aber doch nicht bestreiten, dass nicht
nur Minister Eichel, sondern wir alle vor dem Risiko stehen, dass die amerikanische Notenbank die Zinsen erhöht und die Europäische Zentralbank im Geleitzug
folgt, was dann entsprechende Auswirkungen hat. Auch
der Bundeskanzler hat etwas zu bestimmten Risiken im
Zusammenhang mit Währungsrelationen gesagt. Das
wirkt im Zweifel jedenfalls eher gegen uns.
({3})
- Ja.
({4})
Ich komme zum Schluss meiner Rede. Wir alle haben
langfristig Verantwortung. Wir können nicht immer nur
schauen, wie wir es bis 2006 hinbekommen, sondern wir
müssen über einen Zeitraum von 30 Jahren, den Zeitraum einer Generation, denken. Wir tun es aber nicht. Es
geht nicht darum, ob man mit 40 Jahren im Zweifel
irgendeinen kleinen politischen Erfolg hat, sondern es
muss uns allen doch darum gehen, ob wir mit 70 Jahren
in die Augen unserer Kinder und Enkel schauen können,
wenn wir ihnen sagen: Das hinterlassen wir euch. Damit
könnt ihr das noch gute Niveau unseres Landes erhalten.
Die Schulden sind nicht so hoch, dass ihr damit auf das
Ende unseres Staates als eines prosperierenden demokratischen Staates zugeht.
Eines noch zum Schluss: Machen Sie beim Haushalt
bitte nicht so weiter! Tun Sie nicht so, als würden Sie
schwimmen, obwohl Sie in Wirklichkeit schon tauchen,
ohne zu merken, dass Ihnen die Luft ausgeht!
Herzlichen Dank.
({5})
Das Wort hat nun Kollege Alexander Bonde, Fraktion
des Bündnisses 90/Die Grünen.
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir
debattieren jetzt am Ende von schwierigen Haushaltsberatungen, in denen wegen der engen Haushaltslage eine
hohe Verantwortung des Parlaments besteht. Auch wenn
wir hier und heute hauptsächlich über die großen Linien
reden, kann ich doch sagen: Es ist uns von Rot-Grün im
Kleinen gelungen, in diesem Haushalt viele wichtige
Prioritätensetzungen abzubilden.
({0})
Das betrifft den Bereich Bildung und Forschung, die
Entwicklungszusammenarbeit, die Krisenprävention und
den Bereich der Außenpolitik insgesamt.
({1})
Wer die Haushaltsdebatte dieser Woche oder überhaupt die Beratung des Haushalts seit September beobachtet hat, dem fällt vor allem eines auf: Die Opposition ist primär mit sich selbst und ihren Machtkämpfen
beschäftigt.
({2})
Wenn sie zwischendurch kurz aufwacht, geißelt sie eine
angebliche Rekordneuverschuldung im Nachtragshaushalt 2004, regt sich darüber auf, dass im Haushalt 2005
enorm hohe Privatisierungseinnahmen von 17 Milliarden Euro veranschlagt sind, und geißelt die Kapitalisierung der Verpflichtungen der Postnachfolgeunternehmen
in Höhe von 5,5 Milliarden Euro.
Was bleibt uns als Regierungsfraktionen, die wir in
der Verantwortung stehen, anderes übrig, als Ihnen immer wieder deutlich zu machen, was davon Ergebnis
Ihrer Blokkadepolitik im Bundesrat ist? Trotz Mehrbelastung von 8 Milliarden Euro gegenüber dem Regierungsentwurf haben wir es geschafft, die Nettokreditaufnahme unter die Summe der Investitionen und damit
unter die in Art. 115 des Grundgesetzes festgelegte Verschuldungsgrenze zu bringen.
({3})
Ich gehöre zu einer Generation, die viele der Maßnahmen, die wir heute ergreifen, oder eben das Nichtergreifen von Maßnahmen zu spüren bekommt. Ich muss
schlukken, wenn ich sehe, welche finanziellen Bedarfe
auf die Jungen zukommen.
({4})
Umso mulmiger wird mir, wenn ich sehe, dass wir heute
das Tafelsilber verkaufen müssen, weil Sie von der
Union uns im Bundesrat blockieren, uns dazu zwingen
und keinen anderen Ausweg lassen, um diesen Haushalt
verfassungsfest zu machen.
({5})
Frau Merkel, erzählen Sie uns nichts vom Wachstum.
Das einzige Wachstum, zu dem Frau Merkel jemals beigetragen hat, ist die unglaubliche Vermehrung der Zahl
ihrer stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden.
({6})
Das ist im Übrigen ein interessantes Phänomen: quantitatives Wachstum bei gleichzeitiger qualitativer
Schrumpfung. Das muss Ihnen erst mal jemand nachmachen.
({7})
Dass Union und FDP jedes Mittel recht ist, um 2006
an die Macht zu kommen, nehmen wir zur Kenntnis. Mit
Verantwortung hat das wenig zu tun. Herr Merz hat uns
in seiner Abschiedsrede vorgeworfen, auf Kosten unserer Kinder zu wirtschaften. Er hat das trotz der Blockadehaltung im Bundesrat getan, in dem die unionsregierten Länder den Subventionsabbau verhindert haben,
durch welchen den öffentlichen Haushalten 17 Milliarden Euro zur Verfügung gestanden hätten. Sie verhindern, dass in die künftigen Generationen investiert wird.
Sie sind der Steinmetz, der den Mühlstein nach 16 Jahren Arbeit hinterlassen hat. Nehmen Sie das zur Kenntnis, Herr Merz.
({8})
Die Auswirkungen Ihrer Blockadehaltung auf die
Länderhaushalte sind schlimm.
({9})
- Der Müllermeister, den Sie hier zitieren, hat in dieser
Debatte schon genug Schaden angerichtet. Lassen Sie
Herrn Glos aus dieser Debatte heraus, das ist für Sie von
der CSU wesentlich besser.
({10})
Betrachten wir einmal die Situation in den Ländern.
Die Folge Ihres Verhaltens im Bundesrat ist, dass kaum
noch ein Bundesland - egal ob schwarz oder rot regiert einen verfassungsgemäßen Haushalt aufstellen kann.
({11})
Sie von der CDU müssen sich jetzt einmal entscheiden,
({12})
wohin und mit wem an der Spitze die Reise gehen soll.
Seehofer und Merz sind vom Spielfeld. Die Schachspieler unter uns kennen die Situation: Wenn man ein
Damenopfer vorbereitet, müssen zwei bis drei Figuren
vom Feld.
({13})
Dazu, dass Sie die Sparpakete medienwirksam in dicken Büchern vorstellen, kann ich Ihnen nur sagen: Wie
wäre es denn, wenn einmal nicht nur „Sparvorschlag“
draufstehen würde, sondern welche drin wären? Wie
wäre es, wenn Sie in Ihrer Finanzpolitik einmal die
Frage der unterschiedlichen politischen Ebenen im Blick
hätten?
Trotz dieser Diskussion haben wir von Rot-Grün unser Versprechen in diesem Haushalt wahr gemacht, wir
werden die Kommunen in 2005 um 5 Milliarden Euro
entlasten.
({14})
Obwohl die Steuereinnahmen des Bundes gesunken
sind, sind die Steuereinnahmen der Länder in 2004 um
2,5 Milliarden Euro aufgewachsen. Natürlich zollen die
Haushalte aller drei Ebenen der dreijährigen Stagnation
ihren Tribut. Die Steuereinnahmen von heute liegen um
25 Milliarden Euro unter denen des Jahres 2000, es geht
also um mehr als einen Prozentpunkt Maastrichtdefizit.
Das beunruhigt uns.
Das ist nicht nur Folge der wirtschaftlichen Entwicklung, sondern auch Folge der Steuerreform, die wir gemeinsam mit der Union und der FDP - sie gaben ihre
Zustimmung im Bundesrat - durchgeführt haben. Insofern ist es unredlich, wenn Sie diesen Aspekt in der
Schuldendiskussion völlig verdrängen. Auf der anderen
Seite der Medaille der Steuerreform - bei der Verbreiterung der Bemessungsgrundlage - stellen Sie einen Teil
der Lobbyverbände und der Blockade im Bundesrat dar.
Sie haben bis heute verhindert, dass die Verbreiterung
der Bemessungsgrundlage vollzogen werden konnte.
Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Reduktion
der Steuerprogression nicht die erhofften kurzfristigen
Erfolge in der wirtschaftlichen Dynamik ausgelöst hat.
Wir finanzieren die Steuersenkungen im Ergebnis auf
Kredit. Deshalb müssen wir an dieser Stelle deutlich
festhalten: Es gibt keinen weiteren Spielraum für Nettoentlastungen. Die Steuern auf Pump weiter zu senken ist
unverantwortlich.
Genau deshalb sind auch die Steuerkonzepte, die Sie
von CDU/CSU und FDP vorlegen und die Steuerausfälle
in Milliardenhöhe beinhalten, unverantwortlich und gehören zurück in die Mottenkiste.
({15})
Herr Merz hat für sein Rücktrittsschreiben mehr als
eine DIN-A4-Seite gebraucht. Wer soll da noch glauben,
dass eine Steuererklärung auf dem Bierdeckel möglich
ist?
({16})
Hören Sie auf, als Don Quichotte gegen das Schuldenmachen zu agieren und gleichzeitig die Lasten auf die
zukünftigen Generationen zu verschieben. Die unseriöse
und unsolide Finanzpolitik zeigt sich auch in Ihren Einsparvorschlägen. Die Union verkündet Einsparmöglichkeiten in Höhe von 8 Milliarden Euro, die FDP versucht sogar, höher zu springen. Diesmal redet sie nicht
von 18 Prozent, sondern von 12,5 Milliarden Euro. Mit
Verlaub: Ihre 18 Prozent waren realistischer
({17})
als die 12,5 Milliarden Euro, die Sie uns jetzt präsentiert
haben.
Was haben Sie genau beantragt? Die Wählerinnen
und Wähler haben ein Recht darauf, das zu hören. Sie
haben beantragt, die Entwicklungszusammenarbeit zu
rasieren und sich aus Deutschlands internationaler Verantwortung herauszustehlen. Sie haben beantragt, den
Zuschuss an die Bundesanstalt für Arbeit und die Arbeitslosenhilfe deutlich zu kürzen. Die FDP hat den Zuschuss an die gesetzliche Krankenversicherung um
1 Milliarde Euro kürzen wollen.
({18})
Sie wollten in die Zinsausgaben eingreifen: minus 2,4 Milliarden Euro die CDU/CSU; minus 1,1 Milliarden Euro
die FDP. Sie haben bei all dem völlig vergessen, dass
den Ausgaben im Bundeshaushalt auch gesetzliche Verpflichtungen zugrunde liegen. Man muss einmal eines
deutlich festhalten: Wären wir den Vorschlägen der Opposition gefolgt, dann hätten wir allein in diesen Positionen eine Unterveranschlagung zwischen 5,5 und
6 Milliarden Euro. Wenn man sich dazu noch Ihr gesamtes Verhalten in den Haushaltsberatungen anschaut,
muss man deutlich sagen: Die Bilanz dessen, was Sie
hier beantragt haben und was als schwarz-gelber Haushalt herausgekommen wäre, hätten Sie eine Mehrheit,
wäre niemals verfassungsfest.
({19})
Mit solider und nachhaltiger Haushaltspolitik hat das
wenig zu tun. Insofern wäre es konsequent gewesen, hätten Sie, wie es die CDU/CSU im letzten Jahr praktiziert
hat, nur einen Stapel leere Blätter eingebracht. Das wäre
seriöser gewesen.
({20})
Wir können ja die Seriosität Ihrer Vorschläge bei den
Einzelplänen auf die Probe stellen. Nehmen wir dazu
einmal den Bereich der Bundeswehr. Da haben Union
und FDP ein Einsparvolumen von 1,2 Milliarden Euro
gefordert; das entspricht 5 Prozent dieses Haushaltes.
Das ist das, was Edmund Stoiber ja zu Beginn dieser
Haushaltsberatungen an Weisheiten aus München hat
verkünden lassen. Wären Sie die PDS, könnte ich diesen
Ansatz ja nachvollziehen. Aber wir reden über die zwei
Fraktionen, die mich als Berichterstatter für diesen Einzelplan seit Jahren mit dem Vorwurf geißeln, für die
Bundeswehr werde zu wenig ausgegeben. Was denn
jetzt, meine Damen und Herren? Wie hätten Sie es denn
gern?
({21})
Der Kollege Austermann hat in der gesamten Woche
darauf hingewiesen, wie heiß er darauf ist, endlich einen
Amtseid leisten zu dürfen. Dazu kann ich nur sagen:
Wenn das Ihre Vorschläge sind, mit denen Sie Schaden
vom Volk abwenden wollen, dann nur weiter so! Dazu
fällt mir nur der neue Werbespruch vom Media Markt
ein, den ich jetzt allerdings nicht zitieren will.
({22})
Es ist lächerlich, wenn Sie auf der einen Seite den
Bundeshaushalt 2005 vor das Bundesverfassungsgericht
zerren wollen und auf der anderen Seite Vorschläge machen, die massiv dazu beitragen würden, dass dieser
Haushalt in eine Schieflage kommt.
({23})
Bei aller Auseinandersetzung mit Ihnen darf man eines
nicht vergessen: Der Bundeshaushalt 2005 ist ein Konsolidierungshaushalt. Wir haben mit dem Regierungsentwurf rund 4,5 Milliarden eingespart.
({24})
Trotz der in den Haushaltsberatungen zutage getretenen
Zusatzbelastungen haben wir eine weitere Milliarde eingesammelt. Wir bleiben weiterhin bei unserem Ziel der
Konsolidierung,
({25})
jedoch im Rahmen des Machbaren.
({26})
Leider ist das Machbare aufgrund Ihrer Interventionen
deutlich geringer als das Wünschbare; das muss ich Ihnen sagen.
({27})
Sie haben uns in den vergangenen Tagen immer vorgeworfen, wir hätten unsere Idee der Nachhaltigkeit
verraten. Dazu kann ich Ihnen sagen: Selten habe ich so
einen Quatsch gehört. Wenn diese Kritik dann auch noch
mit der Situation der Alterssicherungssysteme begründet
wird, dann muss ich Ihnen ehrlich sagen: Hier versucht
sich der Bock zum Gärtner zu machen. Diese Kritik
stammt von einer Partei, die ausdrücklich das Ziel des
Wiedereinstiegs in die Atomenergie verfolgt und die
nachhaltigen ökologischen Landbau für eine Bedrohung
und nicht für eine vernünftige und konsequente Weiterentwicklung der Landwirtschaft hält. Sie stammt von der
Partei, die Michel Glos in aller Weisheit hat verkünden
lassen, die erneuerbaren Energien seien ideologischer
Quatsch. Von Nachhaltigkeitspharisäern lassen wir uns
in dieser Haushaltsberatung nichts sagen.
({28})
Wenn wir über die Rente als den größten Ausgabenposten reden, dann tun wir das zu Recht. Man muss aber
hinzufügen: Bei einem so lange existierenden System
wie der Rentenversicherung kann man sehr genau belegen, an welcher Stelle versagt wurde und an welcher
Stelle nicht. Wenn Sie heute angesichts der notwendigen
Reformen bei der Rentenversicherung nichts anderes zu
tun haben, als einem Populismus zu frönen, dann kann
man sagen: Von Adenauers Zeiten bis heute führen Sie
die Menschen hinters Licht. Bei all den Verdiensten, die
sich Norbert Blüm erworben hat: In seiner Amtszeit hätten Sie bei den Problemen der Rentenversicherung ansetzen müssen, meine Damen und Herren von der CDU/
CSU; da hätten Sie beweisen können, ob Sie Kämpfer
für Generationengerechtigkeit sind oder nicht.
({29})
Ich komme zum Schluss. Es macht wahrlich nicht besonders viel Spaß, diesen Bundeshaushalt zu verabschieden. Aber Rot-Grün handelt in der Verantwortung, einen
verfassungsgemäßen Haushalt aufzustellen. Bessere Lösungen dafür liegen auf dem Tisch; allein, sie werden
von Ihnen nach wie vor verweigert.
({30})
Werden Sie von der CDU/CSU Ihrer Verantwortung
gerecht! Wann wachen Sie auf? Wann sind Sie bereit, bei
Subventionsabbau und Strukturreformen mitzumachen?
Wir merken, Sie werden immer dann wach, wenn es darum geht, irgendwelche Patriotismusdebatten in den eigenen Reihen zu führen. Wachen Sie auf und zeigen Sie,
dass Sie wahre Patrioten sind. Auch Sie tragen Verantwortung für diesen Bundeshaushalt. Rot-Grün hat sich
bemüht, seiner Verantwortung gerecht zu werden. Wir
hätten gerne einen wesentlich solideren Haushalt aufgestellt. Das Problem war, dass die rechte Seite dieses
Hauses und der Bundesrat das verhindert haben. Machen
Sie endlich mit und beenden Sie dieses unwürdige Spiel
zum Schaden unseres Landes.
Herzlichen Dank.
({31})
Ich erteile das Wort Kollegen Hans Michelbach,
CDU/CSU-Fraktion.
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten
Damen und Herren! Früher versprach die Zukunft in
Deutschland besser zu sein als die Vergangenheit. Der
expandierende Staat war ein Synonym für Sicherheit,
Stabilität und Kontinuität. „Weiter so!“ bedeutete jahrzehntelang: weiter aufwärts. Heute bedeutet „Weiter so!“
für Deutschland: weiter abwärts. Diese Bundesregierung
hat Deutschland in die Schulden- und Steuerfalle geführt. Das bedeutet für Deutschland, dass es in Zukunft
abwärts geht. Dass so etwas in unserem Land passiert,
darf dieses Haus nicht zulassen.
({0})
Tatsache ist doch, Deutschlands Wohlstand sinkt. Vor
20 Jahren war Deutschland das reichste Land in Europa.
Heute liegt es unter dem Durchschnitt. So stehen beim
Pro-Kopf-Einkommen nur noch vier Staaten schlechter
da als wir. Deutschlands Schulden explodieren.
({1})
Wir waren einst europäische Musterknaben in Sachen
Staatsfinanzen. Wir haben in Europa einen völkerrechtlichen Vertrag, den Stabilitäts- und Wachstumspakt,
durchgesetzt. Heute unternehmen Sie alle Anstrengungen, um diesen Pakt auszuhebeln. Damit wollen Sie letzten Endes nur noch mehr Freiraum für weitere Verschuldung erreichen. So sieht die Situation aus.
({2})
Das Staatsdefizit liegt kontinuierlich über der Defizitgrenze von 3 Prozent und es ist keine Besserung in Sicht.
Der Stabilitäts- und Wachstumspakt soll jetzt auch noch
gefügig gemacht werden. Ich habe die Aussage des
Staatssekretärs Koch-Weser im Ohr, die er im Finanzausschuss gemacht hat; dort hat er gesagt: „Wir dürfen
keine mechanische Anwendung der Kriterien von
Maastricht mehr vornehmen. Wenn sich eine Bundesregierung nicht einmal mehr an die völkerrechtlichen Verträge, die sie selbst abgeschlossen hat, halten will, dann
bleibt uns nur übrig, festzustellen, dass nicht nur Zukunftsfähigkeit verschleudert wird, sondern sich auch an
der Zukunft der Menschen in unserem Lande vergangen
wird.“
({3})
Meine Damen und Herren, die Generationenbilanz ist
in Schieflage geraten. So hat der Gesamtschuldenstand
der öffentlichen Haushalte 1,4 Billionen Euro erreicht.
Würde man die öffentliche Hand verpflichten, ab sofort
keine Schulden mehr zu machen und jeden Monat
1 Milliarde Euro zu tilgen, so dauerte es, Herr Eichel,
110 Jahre, um diesen Schuldenberg abzutragen.
({4})
Angesichts dessen muss ich Ihnen deutlich sagen: Das
kann so nicht weitergehen. Es ist unsere Aufgabe umzukehren. Letzten Endes muss ein Politikwechsel in
Deutschland stattfinden; diesen brauchen wir dringend.
Deutschland ist mittlerweile auch zur Wachstumsbremse in Europa geworden.
({5})
Früher waren wir die Wachstumslokomotive, heute bewegen wir uns im Schlafwagentempo vorwärts. Ganz an
der Spitze der Schuldigen steht der Schlafwagenschaffner Hans Eichel. Tatsache ist: Die Arbeitslosigkeit explodiert. Herr Eichel, es verhält sich doch so: Sie sind
das Synonym für den Vertrauensverlust und die Konzeptionslosigkeit dieser Bundesregierung geworden. Ich
habe noch in Erinnerung, wie Sie in dieser Woche bei Ihren Genossen Platz genommen und Fragen gestellt haben. Das war nur noch peinlich.
({6})
Die Arbeitslosigkeit explodiert. Noch Mitte der 90erJahre lag die Arbeitslosenquote in Deutschland klar unter dem EU-Durchschnitt. Mittlerweile liegt Deutschland auch in dieser Statistik im unteren Drittel.
Meine Damen und Herren, was muss geschehen?
({7})
Am Standort Deutschland muss wieder eine neue Vertrauensbasis hergestellt werden.
({8})
Das ist die Aufgabe. Wir brauchen mehr Wachstum und
Beschäftigung. Dauerhaftes Wachstum und mehr Beschäftigung können in Deutschland nur entstehen, wenn
die angebotsseitigen Rahmenbedingungen der Wirtschaft in Ordnung gebracht werden. Da fehlt es. Sie haben kein Konzept für die Arbeitsplätze in Deutschland,
Sie haben kein Konzept für die Wirtschaft. Das ist das
Problem, das Sie haben.
({9})
Wir müssen deshalb deutlich machen, dass es hier einen konzeptionellen Ansatz geben muss. Wir brauchen
ein Aktionsprogramm für die deutsche Wirtschaft. Es
müssen Steuerentlastungen vorgenommen werden, der
Arbeitsmarkt muss flexibilisiert werden, der Anstieg der
Energiepreise muss gestoppt werden, wir müssen überflüssige Bürokratie abbauen, wir müssen die Finanzierungsbedingungen für die Betriebe verbessern, wir müssen Innovationen für die Zukunft sichern,
({10})
wir müssen Qualifizierung fördern, wir müssen die Binnennachfrage stärken
({11})
und wir müssen insbesondere dem Mittelstand in diesem
Land eine angemessene Bedeutung zurückgeben. Das ist
die Situation.
Wirtschaft ist sicher nicht alles, meine Damen und
Herren, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts. Die rotgrüne Bundesregierung hat das bis heute nicht begriffen
und wird es auch nicht mehr begreifen. Sie hat durch
eine Politik der Irrungen und Wirrungen - in der Steuerpolitik, im Arbeitsrecht, bei der betrieblichen Mitbestimmung -, durch mangelnde Stetigkeit und Berechenbarkeit sowie permanente Nadelstiche jedes Vertrauen der
Wirtschaft verspielt.
Deutschland befindet sich nach der EU-Osterweiterung nun einmal in einem verschärften Steuerwettbewerb. Andere Länder haben darauf bereits reagiert und
senken ihre Unternehmensteuern. Sie machen das Gegenteil. Sie machen immer wieder Nadelstiche, Herr
Eichel. Das Hauptproblem ist, dass Sie zum Beispiel immer wieder neue Omnibusgesetze machen, die weitere
versteckte Belastungen enthalten. Eine Steuerreform,
die Entlastungen bringen soll, muss einhergehen mit einer Verbreiterung der Bemessungsgrundlage. Aber Sie
verbreitern laufend die Bemessungsgrundlage, ohne zusätzliche Tarifentlastungen vorzunehmen. Das ist die Situation.
Meine Damen und Herren, den Einwand, Deutschland könne sich keine Steuersenkungen leisten, lasse ich
nicht gelten.
({12})
Wenn wir im Steuerwettbewerb nicht mitziehen, können
wir uns bald gar nichts mehr leisten. Sie können die Spirale nicht aufhalten, indem Sie immer wieder versteckte
Steuererhöhungen vornehmen. Dadurch schwächen Sie
unsere Position immer mehr. Sie müssen bei der Einkommensteuer Vereinfachungen durchführen. Sie müssen eine Aussage für die Erbschaftsteuer treffen: die Betriebsvermögen im Sinne einer Generationenbrücke in
einem Zehnjahresrhythmus von der Erbschaftsteuer freizustellen. Sie müssen die Betriebe erhalten. Sie dürfen
nicht immer mehr Betriebe in die Insolvenz führen; es
sind schon 40 000. Sie müssen eine Generationenbrücke
schaffen. Sie müssen bei der Gewerbesteuer endlich etwas
unternehmen. Sie müssen eine klare Vertrauensbasis
schaffen, indem Sie auch im Bereich der Vermögensteuer
endlich Klarheit schaffen. Das wäre vertrauensbildend.
Sie schaffen in der Steuerpolitik keine vertrauensbildenden Maßnahmen. Sie haben die Verlustverrechnung abgeschafft. Das schadet der Liquidität der Betriebe. Damit
gehen unsere Betriebe und die Arbeitsplätze verloren.
Angesichts dieser Steuerpolitik wird deutlich, dass es
einen klaren Politikwechsel braucht, meine Damen und
Herren.
({13})
Ich erteile das Wort Bundesminister Hans Eichel.
({0})
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Zunächst möchte auch ich mich - trotz allen
Streits, den es gegeben hat, und unabhängig davon, ob
man mit dem Ergebnis zufrieden ist - bei den Mitgliedern des Haushaltsausschusses, in besonderem Maße natürlich bei denen der Koalition - das werden Sie sicherlich verstehen -,
({0})
bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Haushaltsausschusses und auch bei Ihnen, Herr Carstens, als
Vorsitzenden recht herzlich für die enorme Arbeit bedanken, die geleistet worden ist.
({1})
Weiterhin möchte ich sagen, dass ich mich über eine
Rede aus den Reihen der Opposition, nämlich über Ihre
Rede, Herr Fricke, gefreut habe. Sie war in der Sache
und in der Tonlage angemessen. Auf dieser Basis kann
man Brücken finden, unabhängig davon, ob man im Einzelnen übereinstimmt. Dies wird ein wenig den Ton meiner Rede bestimmen.
({2})
Bei der Schlussberatung vor einem Jahr waren wir in
einer Situation der Stagnation. Etwas später haben wir
gewusst, dass der Aufschwung ganz leicht im Gange
war. Aber das Jahresschlussergebnis wies beim Wachstum ein Minus von 0,1 Prozent auf. Wir haben damals
gesagt: Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist,
dass der schon drei Jahre anhaltende Stagnationsprozess
weitergeht. Wir müssen alles daransetzen aus der Stagnation herauszukommen.
Die Wahrheit ist - Sie haben unsere Erfolge im Bundeshaushalt der Jahre 2000 und 2001 verschwiegen -,
dass wir in Zeiten des Wirtschaftswachstums sehr große
Konsolidierungserfolge hatten. Auf der einen Seite haben wir die Ausgaben strikt zurückgeführt und auf der
anderen Seite gab es ein Wirtschaftswachstum. Nur bei
dieser Kombination hat man eine Chance, aus der Schuldenfalle herauszukommen.
({3})
In der Stagnation hat man diese Chance nicht.
Wir haben damals weiterhin gesagt, dass wir aus dieser Falle nur herauskommen können - das war unser
Beitrag -, wenn wir eine Politik des Dreiklangs von
Strukturreformen, Haushaltskonsolidierung und Wachstumsimpulsen machen.
({4})
Wir konnten das nicht in dem Umfang durchsetzen, in
dem wir das wollten. Wir wollten die Wachstumsimpulse mit dem kompletten Vorziehen der Steuerreform
und die Konsolidierungsimpulse mit einem größeren
Subventionsabbau sehr viel mehr stärken. Bei beiden
Prozessen haben Sie gerade einmal halbherzig mitgemacht.
({5})
Der wesentliche Erfolg unserer Politik ist - dazu hat
auch die Entwicklung der Weltwirtschaft beigetragen -:
Wir sind aus der Stagnation herausgekommen. Wir haben in diesem Jahr wieder richtiges Wachstum.
({6})
Allerdings ist das Wachstum im Wesentlichen auf den
Export zurückzuführen. Das führt zu Konsequenzen auf
der Einnahmeseite. Wenn das Wachstum im Wesentlichen auf den Export zurückzuführen ist, dann ist es so
wie in jeder Aufschwungphase: Die Steuereinnahmen
verharren auf einem unteren Level und die Entwicklung
am Arbeitsmarkt läuft dem Wachstum hinterher. Die
Steuereinnahmen des Bundes gehen aufgrund der besonderen Entwicklung bei der Tabaksteuer und bei der Mineralölsteuer sogar noch etwas zurück. Am Arbeitsmarkt
ist der Aufschwung sozusagen nur am Rand angekommen, aber noch nicht in der Mitte, also bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen.
({7})
Das hat Konsequenzen für die Haushaltsgestaltung.
Die entscheidende Frage in diesem Augenblick ist: Machen wir eine Haushaltspolitik, mit der wir den Aufschwung stützen,
({8})
oder machen wir eine Haushaltspolitik, mit der wir ihn
gefährden? Die Antwort lautet: Wir müssen eine Politik
machen, mit der wir den Aufschwung stützen.
({9})
Deswegen müssen wir mit diesem Haushalt selbstverständlich weiter konsolidieren. Das tun wir. Denn wir
machen - anders als in vielen Länderhaushalten - weniger neue Schulden, als wir Geld für Investitionen ausgeben.
({10})
Dieser Haushalt ist - so stellt es auch der Sachverständigenrat fest - eine geeignete Grundlage - wir haben außerdem noch zusätzliche Maßnahmen angekündigt -,
nächstes Jahr wieder unter die Maastrichter Defizitgrenze von 3 Prozent zu kommen.
In den letzten Jahren haben wir auf der Ausgabenseite konsolidiert. Das hat der Sachverständigenrat eindeutig festgestellt. Sie zitieren immer nur die Hälfte.
({11})
Wir haben bis zu dem Punkt konsolidiert - von Details
abgesehen, die Sie immer finden werden; aber diese beeinflussen die Haushaltsprobleme nicht -, an dem nicht
mehr herauszuholen war. Ihre Anträge haben bewiesen,
dass Sie dazu nicht fähig sind. Es war schon bemerkenswert - Herr Fricke, Sie wissen, dass ich in diesem Punkt
anderer Meinung bin als Sie -, wie Sie Schlangenlinien
gefahren sind, als Sie Ihren Vorschlag, die Zinsausgaben
zu senken, begründet haben.
Sie sagen uns die ganze Zeit, man dürfe nicht unterveranschlagen. Der Haushalt sei verfassungswidrig, weil
er unterveranschlagt sei. Sie aber kürzen bei den Zinsausgaben. Das sollten Sie einmal erklären.
({12})
Die ganze Zeit sagen Sie uns - darin bestehen Risiken -,
die Mittel für den Arbeitsmarkt seien nicht richtig veranschlagt. Wir haben sie höher veranschlagt. Sie kürzen
bei den Arbeitsmarktausgaben. Das sollten Sie einmal
erklären.
({13})
Schauen Sie sich einmal die Debatte dieser Woche an!
Die Koordinierung hat nicht geklappt; das ist ja jedes
Jahr so. In der Generaldebatte, dann, wenn Sie es mit mir
zu tun haben, sagen Sie, wir sollten viel weniger Schulden machen. Damit bin ich sehr einverstanden; ich
komme darauf gleich zurück. Aber fast jede Debatte zu
einem Einzelplan war in dieser Woche wieder davon geprägt - Sie haben keine Anträge gestellt, damit Sie nicht
überführt werden können -,
({14})
dass die Fachsprecher aus der Opposition gesagt haben,
da müsse eigentlich mehr geschehen.
({15})
- Genauso ist es gewesen. Nur: Sie haben es nicht zu Papier gebracht.
({16})
Damit ist der Fall klar.
Bei den Finanzhilfen, dort, wo wir alleine entscheiden
konnten, werden wir auf 6 Milliarden Euro zurückgehen.
Als ich das Amt übernahm, haben wir mit 11,4 Milliarden Euro angefangen.
({17})
Das hatten wir von Ihnen übernommen.
Man muss einmal festhalten, wo Ihre Verantwortung
liegt. Wir haben, wo wir alleine entscheiden konnten,
konsolidiert.
({18})
Wir werden im Zuge der Rentenreform - das war eine
langfristige Entscheidung - Jahr für Jahr 20 Milliarden
Euro einsparen.
({19})
Das ist eine gewaltige Entlastung in Bezug auf den
Nachhaltigkeitsfaktor.
Zum Arbeitsmarkt. Die hier getroffene Entscheidung
ist unter Umständen erst einmal ein Risiko, wird aber
langfristig eine positive Wirkung entfalten. Dasselbe gilt
für die Gesundheitspolitik.
Nun kommt der zentrale Punkt. Das föderale System
in Deutschland ist so gestaltet, dass zwar über die Ausgabenseite zu einem großen Teil jeweils vom Bund und
den Ländern bestimmt werden kann, dass aber über die
Einnahmeseite nicht allein bestimmt werden kann. Das
geht nur gemeinsam mit Bund und Ländern, mit der
Mehrheit des Bundestages und der Mehrheit des Bundesrates.
Es ist einfach festzustellen - dazu brauche ich keine
Polemik -, dass ich seit Herbst 2002 versucht habe,
({20})
genau an dieser Stelle anzusetzen. Denn auf der Ausgabenseite ist in Bezug auf die Finanzhilfen all das, was
möglich ist, getan worden. Dies wird auch fortgesetzt.
Es besteht jetzt nur noch die Möglichkeit, die im Steuersystem bestehenden Subventionen anzugehen.
Meine Vorschläge dazu haben Sie verhindert bzw.
nicht übernommen. Ich sage ganz ruhig: Ich bin einverstanden damit, dass jemand sagt: Diese Vorschläge will
ich nicht. Aber dass Sie in dieser dummen Art einfach
nur sagen, ich will das nicht, ohne etwas anderes mit
gleicher Wirkung an diese Stelle zu setzen, ist das wirkliche Problem.
({21})
Darüber könnte man ja reden. Sie aber verweigern sich
einfach.
Dabei geht es nachhaltig um 17,5 Milliarden Euro pro
Jahr.
({22})
In dieser Wahlperiode, in den Jahren 2003 bis 2006,
machen wir rund 35 Milliarden Euro mehr Schulden,
weil Sie den steuerlichen Subventionsabbau in dieser
Größenordnung blockiert haben.
({23})
Das betrifft nicht nur die Schulden des Bundes, sondern
auch die der Länder und Kommunen.
Nun komme ich zu einem sehr interessanten Thema.
An dieser Stelle kann ich es Ihnen nicht ersparen, sehr
deutlich zu werden. Herr Merz, das, was Sie da gemacht
haben, war möglicherweise Ihr Niveau; aber es war unter Ihrem intellektuellen Niveau.
({24})
Ich will Ihnen das anhand dieser Darstellung verdeutlichen.
({25})
- Ja, damit das jeder sieht. - Sie haben hier so wirksam
die Schulden vorgerechnet. Daran habe ich nichts zu ändern, bis auf einen Punkt: Sie haben mir gleich noch die
Schulden der Länder und Kommunen in die Schuhe geschoben.
({26})
Das war schon etwas merkwürdig; das war unter Ihrem
intellektuellen Niveau.
({27})
Jetzt will ich Ihnen aber den „merzschen Mühlstein“
erklären. Zwei Drittel der Schulden, von denen Sie geredet haben, sind Schulden aus Ihrer Regierungszeit.
({28})
Der kleine rote Kasten dort oben sind die Schulden unserer Regierungszeit. Das sind auch mir zu viele; darüber
brauchen wir nicht zu reden.
Herr Fricke, ich hätte das auch ein bisschen anders
schraffieren können; denn Ihre Partei war fast immer beteiligt, nur an den letzten Schulden nicht.
({29})
Das ist die Wirklichkeit, mit der wir es zu tun haben.
Ich möchte den jüngeren Kollegen, Herrn Fricke und
Herrn Bonde, sagen: Ich finde es sehr gut, dass die Themen Verschuldung und Generationengerechtigkeit die
politischen Reden erreicht haben. Aber diese Themen
müssen auch die politische Praxis erreichen.
({30})
Das geht aber nicht, wenn wir nicht dazu bereit sind, den
Steuerdschungel von Subventionen zu befreien,
({31})
was übrigens auch die eigentliche Vereinfachung des
Steuersystems ist.
({32})
- Es darf hier keine Tabus geben; man muss sich aneinander annähern.
({33})
Nun will ich Ihnen, Herr Michelbach, Folgendes sagen: Sie haben ausgerechnet - das ist schon eine tolle
Sache -, man brauche 110 Jahre, wenn man jeden Monat
1 Milliarde Euro Schulden abbauen wolle. Ich habe das
nicht nachgerechnet, aber wissen Sie was? Von diesen
110 Jahren brauchen wir 74 Jahre, um allein die Schulden zurückzuzahlen, die in Ihrer Regierungszeit entstanden sind. Das ist der wirkliche Sachverhalt.
({34})
Hören Sie auf, diese Debatte weiterhin auf diese Art und
Weise zu führen, und beteiligen Sie sich dort, wo Sie
Verantwortung haben, nämlich im Bundesrat, endlich
konstruktiv an der Lösung der Probleme!
({35})
Dann können wir diese Debatte führen. Mit mir jedenfalls lasse ich sie so nicht führen, Herr Merz. Das sage
ich Ihnen, damit das ein für alle Mal klar ist.
({36})
Nun komme ich auf Ihre Verfassungsklage zu sprechen.
Herr Eichel, gestatten Sie eine Zwischenfrage des
Kollegen Fricke?
Ja.
Herr Minister Eichel, Sie wissen, dass ich immer an
der konstruktiven Lösung von Problemen interessiert
bin. Man muss aber auch die Fakten nennen. Sie gehen
nach einem einfachen Schema vor und fragen nur, wer
wann die Bundesregierung gestellt hat; das ist in Ordnung. Aber ich frage Sie: Ist es nicht ein Widerspruch,
wenn Sie sagen, dass der Bundesrat schuld ist, da Sie
wissen, dass Sie, der Bundeskanzler und viele andere in
den Jahren zuvor genau dieselbe Position im Bundesrat
vertreten haben und dass Sie und der Bundeskanzler im
Bundesrat stets an der Ausgabenerhöhung - ich nenne
nur das Beispiel Rente - beteiligt waren?
({0})
Schlägt dieses Argument daher nicht letztendlich gegen
Sie selbst zurück?
Herr Fricke, ich habe gerade nicht auf Ihre Rede, sondern auf die von Herrn Merz geantwortet.
({0})
- Doch.
Sie haben gesagt, dass wir alle ein Stück weit Sünder
sind; das ist richtig. Denn wenn ich mir die finanzpolitische Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland
ansehe, stelle ich fest: Es gibt seit 1949 kaum ein Jahr,
das wir nicht mit Schulden abgeschlossen haben.
({1})
Auch haben wir diese Schulden niemals zurückgezahlt.
Wir haben die ganze Zeit nur umgeschuldet. Einmal waren wir an der Regierung, ein anderes Mal Sie. Aber Sie
von der FDP waren die längste Zeit an Regierungen beteiligt.
({2})
Das ist der Sachverhalt. Deswegen, Herr Fricke, bin ich
mit Ihnen einer Meinung: Es muss endlich klar werden,
dass wir in dieser Hinsicht eine gemeinsame Verantwortung und auch eine gemeinsame Vergangenheit haben.
({3})
Denn das bedeutet, dass wir heute die gemeinsame Verantwortung haben, dieses Problem zu lösen. Das fordere
ich ein.
({4})
Nun zu Ihrer Verfassungsklage. Das wird eine wunderliche Veranstaltung. Ich will Sie auf Folgendes hinweisen: Sie sagen, wir hätten im Haushalt 2004 mehr
neue Schulden gemacht als Investitionen getätigt. Die
Voraussetzung dafür war das Vorziehen der Steuerreform. Das ist zwar nicht so geschehen, wie wir es wollten,
({5})
aber Sie haben dem zugestimmt. Daraufhin haben die
von Ihnen regierten Länder dasselbe getan. Ihr Plädoyer
in Karlsruhe wird wunderlich; denn Sie werden erklären
müssen, dass Sie zugestimmt und die Voraussetzungen
geschaffen haben, um nicht gegen Art. 115 des Grundgesetzes zu verstoßen.
({6})
Ohne Ihre Zustimmung wäre das gar nicht gelungen.
Das ist der Sachverhalt.
({7})
In der Tat wollte ich in diesem Jahr keine die Binnennachfrage schwächenden Sparmaßnahmen durchführen,
weil die Binnennachfrage noch zu schwach ist; dabei
bleibe ich auch. Ich glaube, das wäre nicht verantwortbar
gewesen.
({8})
Subventionsabbau hätte man an vielen Stellen betreiben
können, ohne Schaden anzurichten. Steuererhöhungen
und Kürzungen bei den Investitionen oder den Programmhaushalten hätte man allerdings nicht durchführen können.
({9})
Das ist meine klare Antwort; das ist auch so gewollt.
({10})
Nun wird es noch wunderlicher. In der Union muss
offenbar erst einmal geklärt werden, ob Herr Merz, wenn
er von 2005 spricht, zu weit vorgeprescht ist oder ob es
ein Versprecher war.
({11})
Das ist Ihre Sache. Aber ich will Sie auf Folgendes hinweisen - auch das ist eine Konsequenz dessen, dass Sie
Ihren Teil der gesamtstaatlichen Verantwortung nicht
wahrnehmen -:
({12})
Nicht nur der Bund befindet sich in einer äußerst schwierigen Haushaltslage, sondern auch die Länder. Mit Ihrer
Taktik wollten Sie erreichen, dass der Bund vor die
Wand fährt; das wird Ihnen allerdings nicht gelingen.
({13})
Das beziehe ich jetzt nicht auf Sie, Herr Fricke.
Stattdessen haben Sie erreicht, dass eine Reihe der
von Ihnen regierten Länder dabei sind, an die Wand zu
fahren: Das reiche Hessen ist - anders als der Bund nicht mehr in der Lage, für das nächste Jahr einen Haushalt vorzulegen, der die Grenzen von Art. 115 Grundgesetz einhält. Das reiche Hessen, nicht Niedersachsen
oder das Saarland!
({14})
Auch Baden-Württemberg ist hart an der Grenze. Die
Maßnahmen, die Sie bei uns kritisieren, führen Sie doch
selbst durch. Da muss ich sagen: So gut sich das alles anhört, verehrter Herr Fricke, Sie haben doch die Gelegenheit, in den Koalitionsregierungen, an denen Sie beteiligt
sind, zum Beispiel in Baden-Württemberg, so etwas zu
verhindern. Wenn ich lese, dass, um den Haushalt gerade
noch verfassungsmäßig hinzubekommen, die Zinsforderungen bis 2017 veräußert werden - Forderungsverkauf
nennt man das -,
({15})
um Geld für zwei Jahre zu erkaufen, dann ist das - ich
gebe das ausdrücklich zu - prinzipiell nichts anderes als
das, was bei der Postunterstützungskasse läuft. Das verdient keinen Schönheitspreis, weiß Gott nicht; da haben
Sie völlig Recht. Aber es ist doch nicht glaubwürdig, das
hier zu kritisieren und in den Landesregierungen, in denen Sie sitzen, dasselbe mitzumachen. Wie wollen Sie
da in Karlsruhe klagen?
({16})
Es gibt doch nur eine einzige Antwort auf diese Situation: Sie müssen endlich einsehen, was mit dem Föderalismus gemeint ist. Wir können viel tun, um zu entflechten - hoffentlich schaffen wir das -, aber es gibt eine
Grundlage, bei der ich nicht sehe, wie wir die Beziehungen entflechten können: Auf der Einnahmenseite sind
Bund und Länder aneinander gekettet. Das ist nun einmal so und dieser Verantwortung müssen Sie gemeinsam
mit uns gerecht werden; das ist die Grundlage unseres
Föderalismus.
({17})
Ich habe einen Vorschlag zum nationalen Stabilitätspakt gemacht; ich bin da sehr gespannt. Der Vorschlag
geht von der ganz einfachen Tatsache aus: Wenn wir auf
der Einnahmenseite aneinander gekettet sind und nur auf
der Ausgabenseite allein entscheiden können, dann sind
wir auch aneinander gekettet, was die Ergebnisse der Politik betrifft.
({18})
Man kann über eine verschuldungsabhängige Komponente reden. Damit habe ich überhaupt kein Problem; ich
weiß nur nicht, ob sich die Länder einigen. Aber es muss
auch eine Komponente geben, die unsere gemeinsame
Verantwortung betont: Diese liegt auf der Einnahmenseite. Das muss sich auch abbilden, damit das komische
Spiel „Lassen wir doch den anderen an die Wand fahren,
wir retten unsere Haut“ aufhört. Sie sehen doch: Sie können Ihre Haut nicht retten. Das ist die Lage. Deshalb
denke ich, es gibt eine Chance. Ich höre auch entsprechende Stimmen.
({19})
- Abgeschmackt. - Ob das zum Ziel führt, weiß ich
nicht.
Herr Kauder rennt ja wie ein Hirtenhund um die Ministerpräsidenten der CDU und der CSU herum, damit
um Gottes willen keiner nach den Interessen seines Landes handelt, sondern nach Ihrer parteipolitischen Strategie. Das ist das, was gegenwärtig im Bundesrat abläuft.
({20})
- Das werden wir ja sehen.
Die Chance besteht - das Angebot der Bundesregierung, unser Vorschlag liegt auf dem Tisch -, dass wir an
dieser Stelle endlich weiterkommen.
({21})
Ich will zum Schluss vorlesen, was der neue Chef des
VDMA, Herr Dr. Brucklacher, nach seiner Wahl erklärt
hat - ich glaube, davon kann man viel übernehmen -:
Vielleicht stellen wir ja auch unser Licht zu oft unter den Scheffel. Gerade wir Maschinenbauer haben
doch einiges zu bieten: Wir sind Export- und Patentweltmeister. Wir haben selbst im fernen China
einen Anteil an Maschineneinfuhren von
19 Prozent. Wir haben gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter und eine unternehmensnahe Forschungs- und Ausbildungsstruktur, um die uns viele
beneiden. Wir haben, und das ist mir besonders
wichtig, noch immer einen breit aufgestellten Mittelstand, der viel beweglicher und erfolgreicher ist
als manches Großunternehmen.
Er schließt die Rede:
Wir in Deutschland stehen vor gewaltigen Veränderungsprozessen. Wir können diese Prozesse erfolgreich bewältigen und Deutschland wieder eine Zukunft geben, wenn wir uns auf unsere Stärken
konzentrieren: unternehmerisches Engagement, Innovationsführerschaft, bessere Nutzung der Kreativität und Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiter.
Meine Damen und Herren, wenn etwas von dieser Haltung - in diesem Falle über die Parteigrenzen hinweg bei denen einzöge, die gemeinsam die Verantwortung im
Bundestag und Bundesrat haben, dann könnten wir auch
im Staat unsere Probleme lösen. Dazu müssen aber auch
Sie Ihren Teil beitragen.
({22})
Ich erteile Kollegen Michael Meister, CDU/CSUFraktion, das Wort.
({0})
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Der Herr Bundesfinanzminister hat uns eben
eine Grafik gezeigt, die ein Spiegelbild seiner Politik ist.
Es ist die reine Selbsttäuschung.
({0})
Wenn Sie sich diese Grafik anschauen, dann erkennen
Sie, dass in dem schwarzen Teil die Altschulden des
Deutschen Reiches, die Kosten des Bankrotts der ehemaligen DDR und die Kosten für den Wiederaufbau der
neuen Länder enthalten sind. Wir sind stolz darauf, dass
wir den Wiederaufbau der neuen Länder begonnen haben. Wir wären noch stolzer darauf, wenn auch Sie sich
das zu Eigen machen und mit Ihrem Vorschlag, den
3. Oktober als Feiertag zu verlegen, nicht demonstrieren
würden, dass Sie damit überhaupt nichts am Hut haben.
({1})
Auch mit den Buchungen, die Sie hier zeigen, machen
Sie deutlich, dass das nicht Ihre Sache ist.
({2})
Herr Finanzminister, ich habe übrigens eine Grafik zu
Hessen vermisst. Sie waren dort Ministerpräsident und
haben hier über die Situation in Hessen gesprochen. Sie
hätten einmal zeigen sollen, wie viele Schulden die SPD
in den 48 Jahren angesammelt hat, in denen sie in Hessen Verantwortung trug.
({3})
Ich hätte an dieser Stelle gerne eine Grafik dazu gesehen.
({4})
Die Politik der Bundesregierung und des Bundesfinanzministers, die in diesem Gesetzentwurf zum Haushalt 2005 zum Ausdruck kommt, ist unsolide und verantwortungslos. Sie ist unsolide, weil die Annahmen, die
diesem Haushalt zugrunde liegen, nicht zutreffen, und
sie ist verantwortungslos, weil diese Politik nicht nachhaltig ist. Ihre Politik schadet nachweislich künftigen
Generationen und Sie verstoßen damit gegen den Geist
des Grundgesetzes.
Der Bundeshaushalt 2005 ist das in Zahlen gegossene
Programm dieser Bundesregierung für das nächste Jahr.
Es ist ein Programm, mit dem Sie Deutschland immer
tiefer in die Schulden führen. Mit dem heutigen Beschluss werden Sie die Staatsverschuldung zu Ihrem politischen Programm für das nächste Jahr erklären. Diesen
Weg werden wir nicht mitgehen.
({5})
In den Jahren 1999 bis 2004 - also in nur sechs Jahren - haben Sie über 100 Milliarden Euro neue Schulden
gemacht. In der gleichen Zeit haben Sie über 90 Milliarden Euro an Einmalerlösen durch den Verkauf von
Volksvermögen erzielt. Statt in dieser Zeit einen Beitrag
zur Lösung der Strukturprobleme in Deutschland zu leisten, vergrößern Sie mit Ihrer Verschuldenspolitik und
der Verschleuderung von Volksvermögen die Probleme
noch weiter; denn die Schulden von heute sind nach Ihren eigenen Worten die Steuern von morgen.
Ich darf Sie aus der ersten Lesung des Bundeshaushalts 2003 zitieren, in der Sie an dieser Stelle gesagt
haben: Deshalb bleibt es bei dem eingeschlagenen Konsolidierungskurs mit dem Ziel, im Jahre 2006 einen
Haushalt ohne neue Schulden vorzulegen. - Das haben
Sie vor zwei Jahren hier erklärt. Davon war in Ihrer heutigen Rede kein Wort mehr zu hören.
In den Jahren 2002, 2003 und 2004 lag die Neuverschuldung jeweils oberhalb der Investitionssumme. In
allen drei Jahren haben Sie die Verfassung missachtet
und auch europäisches Recht gebrochen, von Ihrem
Amtseid ganz zu schweigen. Als Sie das Amt angetreten
haben, haben Sie bei Ihrer Vereidigung geschworen, Ihre
ganze „Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, seinen Nutzen zu mehren, Schaden von ihm zu
wenden“. Was Sie in der Vergangenheit getan haben und
was Sie für das nächste Jahr planen, ist das glatte Gegenteil.
({6})
Herr Bundesfinanzminister, Sie mehren nicht den
Nutzen, sondern die Schulden des deutschen Volkes. Wir
haben eben wieder hören können, dass immer nur die
allgemeinen Umstände oder gegebenenfalls andere Menschen, zum Beispiel die Opposition, schuld an dieser finanziellen Entwicklung sind. So geht es nicht. Sie wurden 2002 in die Verantwortung gewählt. Sie treffen mit
Ihrer Mehrheit im Hause die Entscheidungen.
({7})
Deshalb tragen Sie und nicht die Opposition auch die
Verantwortung für die Entscheidungen, die Sie treffen,
Herr Bundesfinanzminister.
({8})
Mit Ihrer Vorlage und durch Ihre Abstimmung entscheiden Sie sich heute dafür, im kommenden Jahr
43,5 Milliarden Euro neue Schulden zu machen. Das
sind täglich 120 Millionen Euro neue Schulden. Die Gesamtverschuldung des Bundes wird bis zum Jahresende
auf 860 Milliarden Euro ansteigen. Jeder Bürger in unserem Land bekommt also 550 Euro neue Schulden aufgeladen. Deshalb glaube ich, dass das Bild des Kollegen
Merz vom Mühlstein richtig ist. 550 Euro neue Schulden
für jeden Menschen in diesem Land sind ein riesiger
Mühlstein, der allen Menschen in diesem Land - auch
den Kindern - um den Hals hängt und sie in Zukunft belastet.
({9})
- Herr Tauss, Lautstärke ist in dieser Debatte nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal. - Diese Politik sollte dem
Wohle des deutschen Volkes dienen. Kein Mensch in
dieser Republik, der ernst genommen werden will, wird
dies behaupten können. Sie missachten die Verfassung
und verursachen einen bleibenden Schaden.
Ich darf Sie fragen: Was haben Sie dagegen unternommen? Maßnahmen zur Begrenzung der Staatsverschuldung? Fehlanzeige! Warum haben Sie nichts dagegen unternommen? Sie sind nicht in der Lage, in der
eigenen Koalition die notwendigen Sparbeschlüsse
durchzusetzen.
({10})
Sie sind nicht in der Lage, sich gegen die Gesundheitsministerin durchzusetzen, beispielsweise bei der Tabaksteuer. Ein Grund für das Defizit von 1,4 Milliarden Euro im laufenden Jahr ist, dass Sie sich bei der
Tabaksteuer gegen die Gesundheitsministerin in Ihrer eigenen Fraktion nicht durchsetzen konnten, um nur ein
Beispiel zu nennen. Das ist das Problem.
({11})
Wir brauchen einen Finanzminister, der tatsächlich von
einer Mehrheit getragen wird. Es reicht nicht, nur als Finanzminister aufzutreten, aber für seine Politik hier im
Hause keine Mehrheit zu haben.
Sparanstrengungen auf der Ausgabenseite? Fehlanzeige! Mit unserem Gang nach Karlsruhe wollen wir
schlicht und ergreifend Folgendes erreichen: Das Bundesverfassungsgericht soll, weil die Mehrheit dieses
Hauses dazu nicht bereit ist, endlich die Notbremse ziehen und diese fatale Finanzpolitik stoppen.
({12})
Ich will Ihnen ein paar Sätze aus dem Plenarprotokoll
von vor zwei Jahren vorlesen:
Zukünftige Generationen werden eigene Herausforderungen zu meistern haben, die vor allem aus einer
alternden Bevölkerung und aus sinkenden Bevölkerungszahlen resultieren. Wir können den zukünftigen Generationen nicht auch noch unsere Lasten
aufbürden. Deshalb wird es mit uns keine Schuldenlösung geben.
Das hat der heute amtierende Bundesfinanzminister gesagt. Schauen wir uns an, was Sie in diesen Jahren getan
haben: Wir sind bei einer Neuverschuldung von über
100 Milliarden Euro angelangt. Wie ist das mit dem zu
vereinbaren, was Sie damals angekündigt haben? Sie haben die Menschen im Lande über das getäuscht, was Sie
vorhaben.
({13})
Deutschland braucht wieder eine stabile, verlässliche
und berechenbare Finanz- und Haushaltspolitik. Stabilität, Verlässlichkeit und Berechenbarkeit müssen die Eckpfeiler einer neuen Politik sein.
({14})
Nur so werden wir das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen. Dadurch wird es wieder zu einem Konsum- und
Investitionsklima im Lande kommen, das dafür sorgen
wird, dass die Binnenkonjunktur angeschoben wird und
der bestehende Attentismus überwunden werden kann.
Konsolidierung der Staatsfinanzen und Wirtschaftswachstum sind keine Gegensätze. Die Alternative, Herr
Eichel, die Sie aufgezeigt haben, ist falsch. Ihre Alternativen sind entweder Konjunktur- und Wirtschaftswachstum oder Stabilität. Das Gegenteil ist richtig: Stabilität
und Wirtschaftswachstum gehören zusammen und bedingen einander. Deshalb brauchen wir sowohl Stabilität
als auch Wirtschaftswachstum.
({15})
Der Bundeshaushalt 2005 knüpft nahtlos an die Haushaltsgesetze der Vorjahre an. Formal halten Sie in diesem Jahr die Vorgaben von Art. 115 Grundgesetz ein.
Aber materiell ist auch dieser Bundeshaushalt eine
Farce. Er ist mit dem Geist des Grundgesetzes nicht vereinbar. Ich will Ihnen dafür zwei Gründe nennen.
Erste Begründung: Die Nettokreditaufnahme liegt nur
deshalb unter der Investitionssumme, weil Sie hohe Privatisierungserlöse und Forderungsverkäufe in dem
Haushalt gebucht haben. Der Sachverständigenrat hat
dazu in seinem Jahresgutachten festgestellt:
Der ökonomische Sinn von Artikel 115 Grundgesetz wird verfehlt; denn am Ende steht ein höherer
Schuldenstand nicht einmal einem gleich bleibenden, sondern einem geringeren staatlichen Vermögen gegenüber.
Tatsächlich müsste die Verschuldungsgrenze um die Privatisierungserlöse reduziert werden. Dies fordert auch
der Bundesrechnungshof in seiner Stellungnahme. Das
wäre der richtige Weg, nicht Ihr Vorgehen, Erlöse formal
zu verbuchen, die aber nichts an der Lage ändern.
({16})
Zweite Begründung: Der Bundeshaushalt 2005 ist
wie die Haushalte 2003 und 2004 wieder auf dem Prinzip Hoffnung aufgebaut. Überhöhte Einnahmeerwartungen stehen zu geringen zu leistenden Ausgaben gegenüber. Sie verstoßen gegen die Prinzipien der Klarheit
und Wahrheit bei der Aufstellung des Haushalts.
({17})
Schon Ihre Annahme über das Wirtschaftswachstum
ist falsch. Berufen Sie sich dabei bitte nicht immer auf
die Experten, die Ihrer Meinung nach immer falsch
schätzen. Nein, Sie legen falsche Annahmen zugrunde.
Die Experten sagen ein Wachstum von 1,5 Prozent bzw.
1,4 Prozent voraus. Trotz dieser Expertenschätzung gehen Sie in Ihrer Planung von einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent aus. In dem Fall sind nicht die Experten, sondern Sie schuld, da Sie den Einschätzungen
der Experten nicht gefolgt sind, sondern von zu hohen
Einnahmen ausgehen.
({18})
Natürlich werden wir nicht nur geringere Steuereinnahmen, sondern aufgrund Ihrer Methode auch höhere Ausgaben für den Arbeitsmarkt haben, übrigens nicht durch
unsere Vorschläge, zum Beispiel durch den, einmal zu
überdenken, ob die Maßnahmen der Bundesagentur für
Arbeit richtig sind, sondern durch eine zunehmende Zahl
von arbeitslosen Menschen in Deutschland. Dadurch
werden die Ausgaben steigen. Auch das muss einmal
deutlich gemacht werden.
({19})
Das Prinzip Hoffnung alleine reicht nicht. Wir
bräuchten einen aktiven Bundesfinanzminister, der endlich die strukturellen Probleme des Haushalts anpackt.
Dazu gehört auch eine Steuerreform, die das Steuerrecht einfacher und gerechter macht und die Steuersätze
senkt. Ich will noch auf etwas hinweisen, was Sie nicht
verstehen. Steuerreform bedeutet nicht alleine eine Verbreiterung der Bemessungsgrundlage; denn dies würde
bedeuten, dass wir die Steuern erhöhen. Sie können aber
keinem Menschen in Deutschland erklären, wie Sie mit
höheren Steuern die Binnenkonjunktur beleben und die
Wirtschaft anschieben. Nein, das, was wir brauchen, ist
eine Verbreiterung der Bemessungsgrundlage zur Vereinfachung des Steuerrechts; aber die Einnahmen müssen den Menschen über niedrigere Tarife zurückgegeben
werden. Nur in dieser Einheit macht eine Steuerreform
Sinn. Sie denken nur an Steuererhöhungen. Bei der Tabaksteuer, bei der Mineralölsteuer und bei der Versicherungssteuer erleben Sie doch, dass diese Philosophie
nicht funktioniert, weil wir nicht in einer Plan-, sondern
in einer Marktwirtschaft leben und alle Marktteilnehmer
natürlich auch auf politische Rahmenbedingungen reagieren.
Nehmen Sie das doch einmal zur Kenntnis und versuchen Sie, endlich strukturelle Reformen auf den Weg zu
bringen, und ruhen Sie sich nicht in der Hängematte
Agenda 2010 für die nächsten zwei Jahre aus!
({20})
({21})
Das Wort hat die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch.
Vielen Dank, Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten
Damen und Herren! Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Haushaltsausschusses! Ich bin Abgeordnete
der PDS.
({0})
Sowohl in der Generaldebatte als auch heute wieder
war viel von Patriotismus die Rede. Das hat mich an eine
Debatte erinnert, die wir im Zusammenhang mit der EUVerfassung geführt haben. Damals wurde das Spiel gespielt: Wer ist der beste Christ? Jetzt haben wir das
Spiel: Wer ist der beste Patriot? Wir sollten lieber sachlich über den Haushalt diskutieren.
({1})
Darum, meine Damen und Herren von der CDU und der
CSU, finde ich es auch nicht gut, dass Sie dem armen
Hans Eichel ständig alte Zitate aus seiner Zeit als Kasseler Oberbürgermeister um die Ohren hauen.
({2})
Ich sage Ihnen auch, warum ich das nicht gut finde. Ich
habe Herrn Eichel einmal hier im Parlament aufgrund
dieser Vorwürfe weinen sehen. Das hat mir gereicht. Ich
finde, er soll seine Kraft und seine Energie lieber dafür
einsetzen, endlich mit einer gerechten Steuerpolitik zu
beginnen.
({3})
Meine Damen und Herren von der CDU/CSU, Sie haben zu Recht die Schuldenpolitik kritisiert, aber Sie haben keinerlei Lösungsvorschläge gemacht, wie mehr
Geld in die Staatskasse kommen soll. Das ewige Lied
von der Steuersenkung ist doch wohl nicht im Ernst eine
Lösung. Sie haben doch gesehen, was die Politik dauernder Steuersenkungen gebracht hat: Die Reichen werden
reicher und Arbeitsplätze werden ins Ausland verlagert.
Das kann die Lösung nicht sein.
Finanzminister Eichel hat den Vorschlag gemacht
bzw. uns geradezu beschworen, wir alle sollten doch aus
Dankbarkeit für die deutsche Einheit mehr arbeiten. Er
meinte etwas anderes: länger arbeiten für dasselbe Geld.
Das ist nichts anderes als Lohnsenkung und Lohnsenkung heißt Schwächung der Binnennachfrage. Wir
können uns beweihräuchern und uns immer wieder sagen, wie gut Deutschland im Export dasteht, aber wenn
das zweite Standbein, die Binnennachfrage, nicht kräftig
genug ist, dann wird es mit mehr Arbeitsplätzen und der
Schließung der Schuldenlücke nichts werden.
({4})
Hartz IV tritt am 1. Januar in Kraft. Ich möchte noch
einmal die Zahlen nennen. Hartz IV bedeutet, dass Empfänger des Arbeitslosengeldes II im Osten 331 Euro und
im Westen 345 Euro erhalten. Das ist ein weiterer Schritt
zur Schwächung der Binnennachfrage. Das ist die falsche Politik. Darum muss Hartz IV weg. Hartz IV ist
kein Schritt zur Schließung der Gerechtigkeitslücke.
({5})
Meine Damen und Herren von Rot-Grün, Sie sind
einmal gewählt worden, um die Gerechtigkeitslücke in
diesem Land zu schließen. Das haben Ihnen die Menschen geglaubt; sie haben geglaubt, dass Sie es ernst mit
dem Versprechen meinen, mehr Gerechtigkeit für alle
herzustellen. Darum sollten Sie den Weg zu einer gerechten Steuerpolitik beschreiten. Ein erster Schritt, den
wir Ihnen bereits am Dienstag empfohlen haben und zu
dem wir Anträge gestellt haben, ist: Korrigieren Sie die
Senkung des Spitzensteuersatzes zum 1. Januar. Das
wäre ein erster Schritt in Richtung einer gerechten Politik.
Es ist doch geradezu zynisch, dass an demselben Tag,
an dem Hartz IV in Kraft tritt und Bezieher von
Arbeitslosengeld II im Osten nur noch 331 Euro und im
Westen 345 Euro erhalten, der Spitzensteuersatz gesenkt
wird und dass die Leute, die schon viel Geld in der Tasche haben, noch mehr bekommen. Das ist das Gegenteil
von Gerechtigkeit. Korrigieren Sie diese Politik!
({6})
Das Wort hat der Kollege Martin Hohmann.
Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Bundesminister Eichel hat sich bemüht, die Haushaltszahlen ins Lot zu bringen. Es hat nicht geklappt, jedenfalls nicht ohne eine Neuverschuldung in Höhe von
22 Milliarden Euro. Die Gesamtschulden der öffentlichen Hände liegen bei 1,4 Billionen Euro. Seit den
60er-Jahren - das will ich betonen - wurden auf Schuldenberge neue Schulden aufgehäuft. Auch in diesem
Haushalt wurde nicht einmal ansatzweise deutlich, wann
der stetige Schuldenzuwachs gestoppt und wie der
Schuldenberg abgetragen werden soll. Das macht den
Menschen große Sorge. Die Menschen denken an das
Ende der DDR. Es besteht Ungewissheit bis hin zur
Angst vor dem Zusammenbruch der Staatsfinanzen.
Wann können wir als gewählte Volksvertreter den Menschen diese Sorge nehmen?
Betrachten wir das Problem aus der Sicht der nächsten Generation, der jungen Menschen. Sie werden uns
fragen: Habt ihr in den guten Zeiten etwas zurückgelegt?
Habt ihr für schlechte Zeiten Reserven gebildet? Dann
müssen wir antworten: Private Vorsorge haben wir wohl
noch getroffen. Im eigenen Bereich hat es geklappt.
Aber in den öffentlichen Haushalten haben wir Schuldenberge angehäuft. - Damit sprechen wir ein deprimierendes Urteil über uns selbst.
Diese Schuldenberge lasten auf immer schmaleren
Schultern. Die Generationen werden kleiner. Sie werden auch deswegen kleiner, weil wir falschen Rezepten
gefolgt sind. Wenn jährlich unter Einsatz öffentlicher
Mittel rechtswidrig, aber straffrei eine sechsstellige Zahl
von Kindern im Mutterleib umgebracht wird, dann fehlen diese Menschen auch als Verbraucher. Der Wohlstand in unserem Land hängt auch vom Verbraucherpotenzial ab. Hier wird ein direkter Zusammenhang
zwischen christlicher Ethik und wirtschaftlicher Prosperität deutlich.
Statt auf eigene Kinder zu setzen, haben wir Zuwanderung aus fremden Kulturen zugelassen. Wie problematisch diese sein kann, hat Altbundeskanzler Schmidt
zu Recht betont. Das Menetekel von Amsterdam ist in
frischer Erinnerung.
Was ist also nötig? Wir müssen Abschied nehmen von
Wohlstandsillusionen zulasten unserer Kinder. Wir müssen umsteuern, und zwar lieber freiwillig früher als gezwungenermaßen später. Das Umsteuern wird wehtun.
Es wird Opfer verlangen. Besonders aber müssen wir
den Wert des menschlichen Lebens wieder an die erste
Stelle setzen. Leben ist unantastbar. Es ist ein Geschenk
Gottes. Die Abtreibungsmentalität muss gebrochen
werden. Dann bin ich für unser Land optimistisch. Dann
wird Deutschland wieder gesunden.
({0})
Das Wort hat der Kollege Ronald Pofalla, CDU/CSUFraktion.
({0})
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Um es gleich
auf den Punkt zu bringen: Der vorgelegte Entwurf für
den Haushalt 2005, der gleich in dritter Lesung zur Abstimmung ansteht, verstößt ganz eindeutig gegen die
verfassungsrechtlichen Voraussetzungen.
({0})
Er hält zwar formal die Beschränkung der Kreditaufnahme, die in Art. 115 des Grundgesetzes festgeschrieben ist, ein. Aber der Sachverständigenrat, auf den der
Bundeskanzler am Mittwoch dieser Woche immer wieder zur Begründung seiner Politik Bezug genommen hat,
deutet an - ich möchte aus dem Gutachten zitieren -:
... in dem Umstand, dass diese Einhaltung nur durch
Privatisierungserlöse erreicht werden kann, kann
durchaus ein Verstoß gegen den ökonomischen
Sinn dieser Vorschrift gesehen werden.
Der ökonomische Sinn von Art. 115 wird verfehlt. Deutlicher kann die Verfassungswidrigkeit in einem solchen
Gutachten nicht festgestellt werden.
({1})
Wir prüfen daher, ob wir die Bundesregierung vor dem
Verfassungsgericht in Karlsruhe zwingen müssen, von
diesem verfassungswidrigen Verhalten, das sie auch wieder bei der Aufstellung des Haushalts 2005 an den Tag
legt, endgültig Abstand zu nehmen.
({2})
Unklar ist auch, wie das Defizitverfahren gegen
Deutschland nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs weitergeführt wird. Der Sachverständigenrat
favorisiert zu Recht die Einhaltung der Defizitgrenze des
Maastricht-Vertrages im kommenden Jahr. Wenn dies
nicht gelingt, sollte Deutschland das Sanktionsverfahren
akzeptieren.
({3})
- Herr Poß, der Sachverständigenrat sagt, Sie sollten
dann das Sanktionsverfahren akzeptieren.
Der europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt
muss nach unserer Auffassung unbedingt eingehalten
und seine Glaubwürdigkeit, die die Regierungsmehrheit
in diesem Hause seit Jahren verletzt, muss wieder hergestellt werden.
({4})
Dass dies, was als selbstverständlich anzusehen ist, überhaupt gefordert werden muss, zeigt, wie sehr dieser Bundesfinanzminister alle rechtlich verpflichtenden Überlegungen außer Acht lässt. Es zeigt, wie sehr er zum Bruch
des Grundgesetzes und zum Bruch des Stabilitäts- und
Wachstumspaktes bereit ist.
({5})
Um es deutlich zu sagen: Die Bundesrepublik Deutschland hat diesen Bundesfinanzminister, der das Grundgesetz und den Stabilitätspakt bricht, nicht verdient.
({6})
Die Haushaltspolitik der Bundesregierung ist ökonomisch verfehlt, perspektivlos und auf der ganzen Linie
verfassungswidrig.
({7})
Das gilt auch für den Haushalt 2004 und den Nachtragshaushalt 2004, den die Regierungsmehrheit in dieser
Woche beschlossen hat. Der Nachtragshaushalt, der am
Dienstag dieser Woche verabschiedet wurde, ist ein
haushalts- und finanzpolitisches Desaster und ein Offenbarungseid dieser rot-grünen Mehrheit im Deutschen
Bundestag.
({8})
Die Verfassungswidrigkeit steht ihm auf der Stirn geschrieben. Deshalb werden die Unionsfraktion und die
FDP-Fraktion das Bundesverfassungsgericht noch im
Dezember dieses Jahres bezüglich des Haushalts 2004
anrufen. Wir sind nicht bereit, permanenten Verfassungsbruch dieser Bundesregierung weiter hinzunehmen.
({9})
Zum dritten Mal in Folge verstößt der Bundeshaushalt eklatant gegen elementare Grundsätze des Haushaltsrechts. Der Sachverständigenrat merkt dazu an, dass
man allenfalls in der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt eine Fehlentwicklung sehen könnte, die als einzelne Komponente das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht verletzt. Er führt dann aber aus - das möchte ich
zitieren -:
Ob dies allerdings eine den Kriterien des Bundesverfassungsgerichts entsprechende ernsthafte und
nachhaltige Beeinträchtigung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts darstellt, dürfte strittig sein.
Bei einem Wachstum von 1,8 Prozent in diesem Jahr
können Sie doch nicht allen Ernstes eine Störung des
gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts feststellen. Da
dies Ihnen, der Bundesregierung und der rot-grünen
Mehrheit im Bundestag, bewusst ist, verletzen Sie wissentlich die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland.
({10})
Um es deutlich zu sagen: Das hat noch keine Vorgängerregierung der Bundesrepublik Deutschland gemacht. Die
wissentliche Verletzung des Grundgesetzes ist ein einmaliger Vorgang. Dafür ist Herr Eichel verantwortlich.
Herr Eichel, geben Sie endlich zu, dass Sie mit Ihrer katastrophalen Haushalts- und Finanzpolitik am Ende sind!
({11})
Herr Eichel, wenn ich das noch anmerken darf: Mit
Ihnen ist auch der Bundeskanzler am Ende, der Sie nur
deshalb nicht entlässt, weil dann jeder Bürger die Verantwortung des Regierungschefs für die Wirtschaftsund Finanzmisere unseres Landes erkennen würde. Nur
damit das nicht passiert, werden Sie vom Bundeskanzler
nicht entlassen. Wenn Sie damit zufrieden sind und im
Amt bleiben, ist das Ihre Sache.
({12})
Der Sachverständigenrat bringt es in seinem Jahresgutachten auf den Punkt:
Es bestehen Zweifel, dass die Überschreitung der
verfassungsmäßigen Defizitbegrenzung in diesem
Jahr zulässig ist.
Wenn selbst der neutrale und von der Bundesregierung
eingesetzte Sachverständigenrat dieser Meinung ist, sehen wir dem Ausgang unserer Verfassungsklage - ich
wiederhole mich -, die wir Mitte Dezember dieses Jahres zusammen mit der FDP gegen den Haushalt 2004
einreichen werden, sehr gelassen entgegen.
Meine Damen und Herren von der rot-grünen Mehrheit, ich sage Ihnen dazu noch eines: Wenn Sie im Jahre
2006 nicht mehr die Mehrheit haben werden, werden wir
uns anders verhalten als Sie. Sie haben eine Klage gegen
die damalige Bundesregierung eingereicht und sie zurückgezogen, als Sie die Mehrheit hatten. Wenn wir im
Jahre 2006 die Mehrheit haben, werden wir unsere
Klage gegen den Haushalt 2004 nicht zurückziehen;
denn wir sind der Meinung, dass das Bundesverfassungsgericht deutlich machen muss, wo die verfassungsrechtlichen Grenzen sind, die Sie seit Jahren verletzen.
({13})
Herr Eichel, Sie sind gescheitert. Ersparen Sie uns,
dass wir uns mit Ihnen, Ihrer verfassungswidrigen Politik, Ihren Täuschungen und Ihrem rechtswidrigen Verhalten weiter auseinander setzen müssen.
({14})
Die Wirtschaftsweisen haben Rot-Grün wegen der
Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik eine schallende
Ohrfeige verpasst. Ich möchte ein paar wenige Zitate aus
ihrem Jahresgutachten vortragen. Die Wirtschaftsweisen
sprechen davon, dass die deutsche Wachstumsschwäche
- hören Sie gut zu! - „ihre Ursache in binnenwirtschaftlichen Fehlentwicklungen und Versäumnissen“ hat.
({15})
- Nein, Sie zitieren ständig aus dem Jahresgutachten des
Sachverständigenrates. Ich halte Ihnen die Zitate nur
vor, um Ihnen deutlich zu machen, dass nach Auffassung
des Sachverständigenrates ausschließlich die Bundesregierung und die rot-grüne Mehrheit die Verantwortung
für die derzeitigen binnenwirtschaftlichen Schwierigkeiten tragen. Daraus können Sie nicht entlassen werden.
({16})
Die Lage auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt wird
vom Sachverständigenrat - hier sollte der Bundeswirtschaftsminister ganz genau zuhören - unmissverständlich als „desolat“ bezeichnet. Aber der Bundeskanzler ist
in dieser Woche in seiner Rede mit keinem Wort auf die
Lage in den neuen Bundesländern eingegangen. Ich
halte das für skandalös.
({17})
Der Sachverständigenrat hat darüber hinaus prognostiziert, dass die Zahl der Arbeitslosen im Februar kommenden Jahres zum ersten Mal seit dem Bestehen der
Bundesrepublik Deutschland die 5-Millionen-Grenze
überschreiten wird. Die Bundesregierung hat das nicht
zur Kenntnis genommen. Die rot-grüne Mehrheit im
Deutschen Bundestag ist nicht gewillt, daraus die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Ich halte es für
schamlos, dass Sie hinnehmen, dass im Februar nächsten
Jahres 5 Millionen Menschen in unserem Land arbeitslos sind, und dass Sie nichts machen, um diese Arbeitslosigkeit substanziell zu beseitigen.
({18})
Deutschland braucht jetzt Wachstum und Beschäftigung. Handeln Sie endlich! Wenn nicht - das sage ich
Ihnen voraus -, werden wir Sie in den nächsten Monaten
zum Handeln zwingen.
Herzlichen Dank.
({19})
Ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Schlussabstimmung über das
Haushaltsgesetz 2005, Drucksachen 15/3660, 15/3844,
15/4302, 15/4304 bis 15/4315, 15/4318 bis 15/4320,
15/4322 bis 15/4325. Dazu liegen mir Erklärungen nach
§ 31 unserer Geschäftsordnung des Kollegen Christian
Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Lange ({0}), weiterer 26 Abgeordneter1) sowie
der Abgeordneten Jutta Krüger-Jacob2) vor. Die Fraktio-
nen der SPD und des Bündnisses 90/Die Grünen verlan-
gen namentliche Abstimmung. Ich bitte die Schriftführe-
rinnen und Schriftführer, die vorgesehenen Plätze
einzunehmen. - Sind die Plätze an den Urnen besetzt? -
Das ist der Fall. Dann eröffne ich die Abstimmung.
Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
Stimme nicht abgegeben hat? - Das ist nicht der Fall.
Dann schließe ich die Abstimmung und bitte die Schrift-
führerinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu
beginnen. Das Ergebnis der namentlichen Abstimmung
wird Ihnen später bekannt gegeben.
Jetzt bitte ich die Kolleginnen und Kollegen, die
Plätze wieder einzunehmen, weil wir weitere Abstim-
mungen vornehmen müssen.
Wir kommen zu den Abstimmungen über die Ent-
schließungsanträge. Abstimmung über den Entschlie-
ßungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Druck-
sache 15/4331. Wer stimmt für diesen Entschließungsan-
trag? - Wer stimmt dagegen? - Enthaltungen? - Der Ent-
schließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition ge-
gen die Stimmen der CDU/CSU und der FDP abgelehnt.
Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf
Drucksache 15/4337. Wer stimmt für diesen Entschlie-
ßungsantrag? - Gegenprobe! - Enthaltungen? - Der Ent-
schließungsantrag ist ebenfalls mit den Stimmen der
Koalition bei Gegenstimmen der CDU/CSU und der
FDP abgelehnt.
Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf
Drucksache 15/4352. Wer stimmt für diesen Entschlie-
ßungsantrag? - Gegenprobe! - Enthaltungen? - Der Ent-
schließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition bei
Gegenstimmen der CDU/CSU und der FDP abgelehnt.
Wir kommen zum Entschließungsantrag der Fraktion
der CDU/CSU auf Drucksache 15/4359. Wer stimmt für
diesen Entschließungsantrag? - Gegenprobe! - Enthal-
tungen? - Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen
der Koalition bei Gegenstimmen der CDU/CSU und
Enthaltung der FDP abgelehnt.
Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf
Drucksache 15/4363. Wer stimmt für diesen Entschlie-
ßungsantrag? - Gegenprobe! - Enthaltungen? - Der Ent-
schließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition bei
Gegenstimmen der CDU/CSU und der FDP abgelehnt.
1) Anlage 2
2) Anlage 3
Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU
und der FDP auf Drucksache 15/4366. Wer stimmt für
diesen Entschließungsantrag? - Wer stimmt dagegen? Enthaltungen? - Der Entschließungsantrag ist mit den
Stimmen der Koalition bei Gegenstimmen der CDU/
CSU und der FDP abgelehnt.
Entschließungsantrag der Fraktion der FDP auf
Drucksache 15/4358. Wer stimmt für diesen Entschließungsantrag? - Wer stimmt dagegen? - Enthaltungen? Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition bei Gegenstimmen der CDU/CSU und der FDP
abgelehnt.
Wir kommen zum Entschließungsantrag der Fraktion
der FDP auf Drucksache 15/4360. Wer stimmt für diesen
Entschließungsantrag? - Gegenprobe! - Enthaltungen? Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition gegen die Stimmen der FDP bei Enthaltung der
CDU/CSU abgelehnt.
Entschließungsantrag der Fraktion der FDP auf
Drucksache 15/4361. Wer stimmt für diesen Entschließungsantrag? - Gegenprobe! - Enthaltungen? - Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition bei
Gegenstimmen der CDU/CSU und der FDP abgelehnt.
Entschließungsantrag der Fraktion der FDP auf
Drucksache 15/4362: Wer stimmt für diesen Entschließungsantrag? - Wer stimmt dagegen? - Enthaltungen? Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition bei Gegenstimmen der FDP und Enthaltung der
CDU/CSU abgelehnt.
Entschließungsantrag der Fraktion der FDP auf
Drucksache 15/4364: Wer stimmt für diesen Entschließungsantrag? - Wer stimmt dagegen? - Enthaltungen? Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der Koalition bei Gegenstimmen der FDP und der CDU/CSU
abgelehnt.
Ich unterbreche die Sitzung bis zum Vorliegen des Ergebnisses der namentlichen Abstimmung.
({1})
Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.
Ich gebe das von den Schriftführerinnen und Schriftführern ermittelte Ergebnis der namentlichen Schlussabstimmung über das Haushaltsgesetz 2005 bekannt.
Abgegebene Stimmen 590. Mit Ja haben gestimmt 302,
mit Nein haben gestimmt 288. Der Gesetzentwurf ist damit angenommen.
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 590;
davon
ja: 302
nein: 288
Ja
SPD
Dr. Lale Akgün
Gerd Andres
Ingrid Arndt-Brauer
Rainer Arnold
Hermann Bachmaier
Ernst Bahr ({0})
Doris Barnett
Dr. Hans-Peter Bartels
Eckhardt Barthel ({1})
Klaus Barthel ({2})
Sören Bartol
Sabine Bätzing
Uwe Beckmeyer
Klaus Uwe Benneter
Dr. Axel Berg
Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Ute Berg
Hans-Werner Bertl
Petra Bierwirth
Rudolf Bindig
Lothar Binding ({3})
Kurt Bodewig
Gerd Friedrich Bollmann
Klaus Brandner
Willi Brase
Bernhard Brinkmann
({4})
Hans-Günter Bruckmann
Edelgard Bulmahn
Marco Bülow
Ulla Burchardt
Dr. Michael Bürsch
Hans Martin Bury
Marion Caspers-Merk
Dr. Peter Danckert
Dr. Herta Däubler-Gmelin
Karl Diller
Peter Dreßen
Elvira Drobinski-Weiß
Sebastian Edathy
Siegmund Ehrmann
Martina Eickhoff
Marga Elser
Gernot Erler
Petra Ernstberger
Karin Evers-Meyer
Annette Faße
Elke Ferner
Gabriele Fograscher
Rainer Fornahl
Gabriele Frechen
Dagmar Freitag
Lilo Friedrich ({5})
Iris Gleicke
Günter Gloser
Uwe Göllner
Renate Gradistanac
Angelika Graf ({6})
Dieter Grasedieck
Monika Griefahn
Kerstin Griese
Gabriele Groneberg
Achim Großmann
Wolfgang Grotthaus
Karl Hermann Haack
({7})
Hans-Joachim Hacker
Bettina Hagedorn
Klaus Hagemann
Alfred Hartenbach
Michael Hartmann
({8})
Nina Hauer
Hubertus Heil
Reinhold Hemker
Rolf Hempelmann
Dr. Barbara Hendricks
Gustav Herzog
Petra Heß
Monika Heubaum
Gisela Hilbrecht
Stephan Hilsberg
Gerd Höfer
Jelena Hoffmann ({9})
Walter Hoffmann
({10})
Iris Hoffmann ({11})
Frank Hofmann ({12})
Eike Hovermann
Klaas Hübner
Christel Humme
Lothar Ibrügger
Renate Jäger
Jann Peter Janssen
Klaus Werner Jonas
Johannes Kahrs
Ulrich Kasparick
Dr. h.c. Susanne Kastner
Ulrich Kelber
Hans-Peter Kemper
Klaus Kirschner
Hans-Ulrich Klose
Astrid Klug
Dr. Bärbel Kofler
Dr. Heinz Köhler
Walter Kolbow
Fritz Rudolf Körper
Karin Kortmann
Rolf Kramer
Anette Kramme
Ernst Kranz
Nicolette Kressl
Volker Kröning
Dr. Hans-Ulrich Krüger
Angelika Krüger-Leißner
Horst Kubatschka
Helga Kühn-Mengel
Ute Kumpf
Dr. Uwe Küster
Christine Lambrecht
Christian Lange ({13})
Christine Lehder
Waltraud Lehn
Eckhart Lewering
Götz-Peter Lohmann
Gabriele Lösekrug-Möller
Erika Lotz
Dr. Christine Lucyga
Dirk Manzewski
Tobias Marhold
Lothar Mark
Caren Marks
Hilde Mattheis
Markus Meckel
Ulrike Mehl
Petra-Evelyne Merkel
Ulrike Merten
Angelika Mertens
Ursula Mogg
Michael Müller ({14})
Christian Müller ({15})
Gesine Multhaupt
Franz Müntefering
Dr. Rolf Mützenich
Volker Neumann ({16})
Dietmar Nietan
Dr. Erika Ober
Holger Ortel
Heinz Paula
Johannes Pflug
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Karin Rehbock-Zureich
Gerold Reichenbach
Dr. Carola Reimann
Christel RiemannHanewinckel
Walter Riester
Reinhold Robbe
René Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Karin Roth ({17})
Michael Roth ({18})
Gerhard Rübenkönig
Ortwin Runde
Marlene Rupprecht
({19})
Thomas Sauer
Anton Schaaf
Axel Schäfer ({20})
Gudrun Schaich-Walch
Rudolf Scharping
Bernd Scheelen
Dr. Hermann Scheer
Siegfried Scheffler
Horst Schild
Otto Schily
Horst Schmidbauer
({21})
Ulla Schmidt ({22})
Silvia Schmidt ({23})
Dagmar Schmidt ({24})
Wilhelm Schmidt ({25})
Heinz Schmitt ({26})
Carsten Schneider
Olaf Scholz
Karsten Schönfeld
Fritz Schösser
Wilfried Schreck
Ottmar Schreiner
Gerhard Schröder
Brigitte Schulte ({27})
Reinhard Schultz
({28})
Swen Schulz ({29})
Dr. Angelica Schwall-Düren
Dr. Martin Schwanholz
Rolf Schwanitz
Erika Simm
Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
Dr. Cornelie SonntagWolgast
Wolfgang Spanier
Dr. Margrit Spielmann
Jörg-Otto Spiller
Dr. Ditmar Staffelt
Ludwig Stiegler
Rolf Stöckel
Christoph Strässer
Rita Streb-Hesse
Joachim Stünker
Jörg Tauss
Jella Teuchner
Dr. Gerald Thalheim
Franz Thönnes
Hans-Jürgen Uhl
Rüdiger Veit
Simone Violka
Jörg Vogelsänger
Ute Vogt ({30})
Dr. Marlies Volkmer
Hans Georg Wagner
Hedi Wegener
Andreas Weigel
Petra Weis
Reinhard Weis ({31})
Gunter Weißgerber
Gert Weisskirchen
({32})
Dr. Ernst Ulrich von
Weizsäcker
Dr. Rainer Wend
Hildegard Wester
Lydia Westrich
Inge Wettig-Danielmeier
Dr. Margrit Wetzel
Andrea Wicklein
Jürgen Wieczorek ({33})
Heidemarie Wieczorek-Zeul
Dr. Dieter Wiefelspütz
Brigitte Wimmer ({34})
Engelbert Wistuba
Barbara Wittig
Dr. Wolfgang Wodarg
Verena Wohlleben
Waltraud Wolff
({35})
Heidi Wright
Uta Zapf
Manfred Helmut Zöllmer
Dr. Christoph Zöpel
BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN
Kerstin Andreae
Marieluise Beck ({36})
Volker Beck ({37})
Cornelia Behm
Birgitt Bender
Matthias Berninger
Grietje Bettin
Ekin Deligöz
Dr. Thea Dückert
Jutta Dümpe-Krüger
Franziska Eichstädt-Bohlig
Dr. Uschi Eid
Hans-Josef Fell
Joseph Fischer ({38})
Katrin Göring-Eckardt
Winfried Hermann
Antje Hermenau
Peter Hettlich
Thilo Hoppe
Michaele Hustedt
Jutta Krüger-Jacob
Fritz Kuhn
Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Renate Künast
Markus Kurth
Undine Kurth ({39})
Dr. Reinhard Loske
Anna Lührmann
Jerzy Montag
Kerstin Müller ({40})
Winfried Nachtwei
Christa Nickels
Friedrich Ostendorff
Simone Probst
Claudia Roth ({41})
Krista Sager
Christine Scheel
Irmingard Schewe-Gerigk
Rezzo Schlauch
Albert Schmidt ({42})
Werner Schulz ({43})
Petra Selg
Ursula Sowa
Rainder Steenblock
Silke Stokar von Neuforn
Hans-Christian Ströbele
Jürgen Trittin
Dr. Antje Vogel-Sperl
Dr. Ludger Volmer
Josef Philip Winkler
Margareta Wolf ({44})
Nein
CDU/CSU
Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Altmaier
Artur Auernhammer
Dietrich Austermann
Norbert Barthle
Dr. Wolf Bauer
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck
({45})
Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Dr. Rolf Bietmann
Clemens Binninger
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Jochen Borchert
Wolfgang Börnsen
({46})
Wolfgang Bosbach
Dr. Wolfgang Bötsch
Klaus Brähmig
Dr. Ralf Brauksiepe
Helge Braun
Monika Brüning
Georg Brunnhuber
Verena Butalikakis
Hartmut Büttner
({47})
Cajus Julius Caesar
Manfred Carstens ({48})
Peter H. Carstensen
({49})
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Hubert Deittert
Alexander Dobrindt
Vera Dominke
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Maria Eichhorn
Rainer Eppelmann
Anke Eymer ({50})
Georg Fahrenschon
Ilse Falk
Dr. Hans Georg Faust
Albrecht Feibel
Enak Ferlemann
Hartwig Fischer ({51})
Dirk Fischer ({52})
Axel E. Fischer ({53})
Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich
({54})
Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Peter Gauweiler
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Roland Gewalt
Eberhard Gienger
Georg Girisch
Michael Glos
Ralf Göbel
Dr. Reinhard Göhner
Josef Göppel
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Kurt-Dieter Grill
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Karl-Theodor Freiherr von
und zu Guttenberg
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Klaus-Jürgen Hedrich
Helmut Heiderich
Siegfried Helias
Uda Carmen Freia Heller
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Bernd Heynemann
Ernst Hinsken
Peter Hintze
Robert Hochbaum
Klaus Hofbauer
Joachim Hörster
Hubert Hüppe
Susanne Jaffke
Dr. Peter Jahr
Dr. Egon Jüttner
Bartholomäus Kalb
Irmgard Karwatzki
Bernhard Kaster
Siegfried Kauder ({55})
Volker Kauder
Gerlinde Kaupa
Eckart von Klaeden
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Kristina Köhler ({56})
Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Thomas Kossendey
Rudolf Kraus
Günther Krichbaum
Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Dr. Hermann Kues
Werner Kuhn ({57})
({58})
Dr. Norbert Lammert
Helmut Lamp
Barbara Lanzinger
Karl-Josef Laumann
Vera Lengsfeld
Werner Lensing
Peter Letzgus
Ursula Lietz
Walter Link ({59})
Eduard Lintner
Dr. Klaus W. Lippold
({60})
Patricia Lips
Dr. Michael Luther
Dorothee Mantel
Erwin Marschewski
({61})
Stephan Mayer ({62})
Dr. Conny Mayer ({63})
Dr. Martin Mayer
({64})
Wolfgang Meckelburg
Dr. Angela Merkel
Friedrich Merz
Laurenz Meyer ({65})
Doris Meyer ({66})
Maria Michalk
Klaus Minkel
Dr. Gerd Müller
Stefan Müller ({67})
Bernward Müller ({68})
Hildegard Müller
Bernd Neumann ({69})
Henry Nitzsche
Michaela Noll
Günter Nooke
Dr. Georg Nüßlein
Franz Obermeier
Melanie Oßwald
Eduard Oswald
Rita Pawelski
Dr. Peter Paziorek
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Sibylle Pfeiffer
Dr. Friedbert Pflüger
Beatrix Philipp
Ruprecht Polenz
Thomas Rachel
Hans Raidel
Dr. Peter Ramsauer
Helmut Rauber
Peter Rauen
Christa Reichard ({70})
Katherina Reiche
Hans-Peter Repnik
Klaus Riegert
Dr. Heinz Riesenhuber
Hannelore Roedel
Franz Romer
Dr. Klaus Rose
Kurt J. Rossmanith
Dr. Norbert Röttgen
Dr. Christian Ruck
Volker Rühe
Albert Rupprecht ({71})
Peter Rzepka
Anita Schäfer ({72})
Dr. Wolfgang Schäuble
Andreas Scheuer
Norbert Schindler
Georg Schirmbeck
Angela Schmid
Bernd Schmidbauer
Christian Schmidt ({73})
Andreas Schmidt ({74})
Dr. Andreas Schockenhoff
Dr. Ole Schröder
Bernhard Schulte-Drüggelte
Uwe Schummer
Wilhelm Josef Sebastian
Horst Seehofer
Kurt Segner
Matthias Sehling
Marion Seib
Heinz Seiffert
Bernd Siebert
Thomas Silberhorn
Johannes Singhammer
Jens Spahn
Erika Steinbach
Christian von Stetten
Gero Storjohann
Andreas Storm
Max Straubinger
Matthäus Strebl
Thomas Strobl ({75})
Lena Strothmann
Michael Stübgen
Antje Tillmann
Edeltraut Töpfer
Dr. Hans-Peter Uhl
Arnold Vaatz
Volkmar Uwe Vogel
Andrea Astrid Voßhoff
Gerhard Wächter
Marko Wanderwitz
Peter Weiß ({76})
Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Gerald Weiß ({77})
Ingo Wellenreuther
Annette Widmann-Mauz
Klaus-Peter Willsch
Willy Wimmer ({78})
Matthias Wissmann
Werner Wittlich
Dagmar Wöhrl
Elke Wülfing
Wolfgang Zeitlmann
Wolfgang Zöller
Willi Zylajew
FDP
Dr. Karl Addicks
Daniel Bahr ({79})
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Helga Daub
Jörg van Essen
Ulrike Flach
Rainer Funke
Dr. Wolfgang Gerhardt
Joachim Günther ({80})
Dr. Karlheinz Guttmacher
Dr. Christel Happach-Kasan
Ulrich Heinrich
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Michael Kauch
Dr. Heinrich L. Kolb
Hellmut Königshaus
Gudrun Kopp
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Sabine LeutheusserSchnarrenberger
Markus Löning
Dirk Niebel
Günther Friedrich Nolting
Hans-Joachim Otto
({81})
Eberhard Otto ({82})
Detlef Parr
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Dr. Hermann Otto Solms
Dr. Max Stadler
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Dieter Thomae
Jürgen Türk
Dr. Guido Westerwelle
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Fraktionslose Abgeordnete
Dr. Gesine Lötzsch
({83})
Ich rufe Tagesordnungspunkt III. auf:
Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses ({84}) zu dem Antrag der Bundesregierung
Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte
an der EU-geführten Operation Althea zur
weiteren Stabilisierung des Friedensprozesses
in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der
Implementierung der Annexe 1-A und 2 der
Dayton-Friedensvereinbarung sowie an dem
NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen
Aufgaben, auf der Grundlage der Resolution
1575 ({85}) des Sicherheitsrates der Vereinten
Nationen vom 22. November 2004
- Drucksachen 15/4245, 15/4256 Berichterstattung:
Abgeordnete Detlef Dzembritzki
Dr. Friedbert Pflüger
Dr. Ludger Volmer
Bericht des Haushaltsausschusses ({86})
gemäß § 96 der Geschäftsordnung
- Drucksache 15/4258 Berichterstattung:
Abgeordnete Alexander Bonde
Lothar Mark
Herbert Frankenhauser
Dietrich Austermann
Über die Beschlussempfehlung werden wir später namentlich abstimmen.
Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine Dreiviertelstunde vorgesehen. - Ich
höre keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.
Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Bundesminister der Verteidigung, Dr. Peter Struck.
({87})
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Der Bürgerkrieg in Jugoslawien ist 1995 zu
Ende gegangen und seit diesem Zeitpunkt gibt es eine internationale Friedenstruppe in Bosnien und Herzegowina. Das ist knapp zehn Jahre her. Natürlich hat sich
dieser Staat zu einem stabilen und lebensfähigen multiethnischen Staat entwickelt. Es hat große Fortschritte gegeben.
({0})
Trotzdem ist eine internationale militärische Präsenz
in Bosnien und Herzegowina nach wie vor erforderlich,
um Stabilität aufrechtzuerhalten und sie zu verbessern.
Derzeit sind fast 8 000 Soldaten aus 28 Nationen bei
dem Mandat SFOR eingesetzt, davon über 1 100 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr.
Die Verantwortung für diesen Einsatz wird in wenigen Tagen, am 1. Dezember, von der NATO an die Europäische Union übergeben. Die bisher sehr erfolgreiche
NATO-Operation SFOR wird beendet und nahtlos durch
die EU-geführte Operation Althea abgelöst, die am
2. Dezember beginnt. Die NATO wird auch weiterhin in
Sarajevo präsent bleiben und die bosnische Regierung
bei ihrer Verteidigungsreform unterstützen. Die Staatsführung von Bosnien und Herzegowina hat die Übernahme der militärischen Verantwortung durch die
Europäische Union ausdrücklich begrüßt. Das ist ein
weiterer Beweis für die Leistungsfähigkeit der Europäischen Union im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
({1})
Die Übernahme der Verantwortung durch die Europäische Union ist deshalb eine sehr logische EntwickBundesminister Dr. Peter Struck
lung. Damit wird das bestehende umfangreiche zivile
Engagement der EU in Bosnien und Herzegowina sinnvoll um eine militärische Komponente ergänzt. Althea
- so der Name der Operation - ist übrigens die griechische Göttin der Gesundheit, so hat man mir berichtet.
({2})
- Ich kenne sie nicht persönlich.
({3})
Ich wusste das nicht, weil ich keinen Griechischunterricht hatte.
Althea ist die bislang größte militärische Operation,
die die Europäische Union im Rahmen ihrer neuen Sicherheits- und Verteidigungspolitik durchführen wird.
Wir haben die Operationen Concordia in Mazedonien
und Artemis im Kongo durchgeführt. Diese neue Operation ist ein weiteres deutliches Zeichen für die europäische Handlungsfähigkeit. Bei der Führung dieser Operation werden wir auf NATO-Fähigkeiten und -Mittel
zurückgreifen. Das ist ein Beweis dafür, dass die NATO
und die Europäische Union gut zusammenarbeiten können, wenn sie es denn wollen. Wir wollen, dass das so
bleibt.
({4})
Wir wollen der bosnischen Bevölkerung das gleiche
Sicherheitsgefühl vermitteln, das sie bisher gehabt hat.
Das heißt, der Umfang von Althea wird bei dem Umfang
von SFOR liegen. Der deutsche Beitrag wird unverändert aufrechterhalten. Wir haben im Kabinett eine Obergrenze von 3 000 Soldaten für dieses Mandat festgelegt;
der Bundestag ist dem dankenswerterweise gefolgt. Wir
gehen jetzt davon aus, dass wir bei 1 100 Soldatinnen
und Soldaten in Bosnien-Herzegowina bleiben. Die Flexibilität, für deren Gewährleistung die hohe Zahl der
Soldaten nötig ist, ist erforderlich, falls besondere Situationen eine größere Präsenz verlangen.
Deutschland und die Bundeswehr handeln in Solidarität mit unseren Verbündeten und Partnern auf der Grundlage von Beschlüssen des Sicherheitsrats der Vereinten
Nationen. Wie alle anderen europäischen Staaten haben
auch wir ein großes Interesse an der Sicherheit und an einer friedlichen Entwicklung in Bosnien-Herzegowina.
Wir stehen in voller Verantwortung zu der Friedenspolitik der Vereinten Nationen.
({5})
Ich möchte aber noch einmal darauf hinweisen - das
gilt für jedes Mandat, auch für das Mandat Althea, das
im Grunde eine Tradition, die seit über zehn Jahren besteht, fortführt -, dass das keinesfalls eine Routineentscheidung der Bundesregierung gewesen ist und es niemals eine Routineentscheidung des Parlaments sein darf,
nach dem Motto: Das machen wir mal eben. Vielmehr
wissen wir: Es werden deutsche Soldatinnen und Soldaten in nicht ungefährliche Situationen entsandt. Wir haben die Verantwortung, genau zu prüfen, ob wir das tun
können. Die Bundesregierung und auch das Parlament
haben das geprüft. Wir können diesen Einsatz im Interesse der europäischen Sicherheit verantworten.
Ich bitte deshalb sehr um Ihre Zustimmung.
({6})
Nächster Redner ist der Kollege Karl-Theodor
Freiherr von und zu Guttenberg, CDU/CSU-Fraktion.
({0})
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Herr Bundesminister, die heutige Debatte über
die EU-geführte Operation Althea dokumentiert tatsächlich eine neue Dimension europäischen Handelns. Sie ist
Ausdruck einer Notwendigkeit, die gelegentlich wuchernden europäischen Vorgaben mehr und mehr in die
eigene Pflegebereitschaft zu überführen, einer Notwendigkeit, der wir uns mit Blick auf die Region mit wachsender Intensität stellen müssen. Wir dürfen uns den
Blick nicht durch andere Brennpunkte dieser Erde verstellen lassen: Der Balkan muss weiterhin unsere intensive Aufmerksamkeit haben.
({0})
Der Eindruck einiger, die Entwicklung auf dem Balkan lasse ein Zurücklehnen angemessen erscheinen, ist
ein gefährlicher, ein verwässernder Trugschluss.
({1})
Demzufolge muss die Übernahme der Sicherheitspräsenz in Bosnien-Herzegowina neben dem Ausdruck
europäischen Handelns auch Ausdruck europäischer
Handlungsfähigkeit sein, was bedeutet, dass ab nächster Woche, ab dem 1. Dezember, Herr Bundesminister,
wir alle als Europäer den Beweis erbringen müssen, dass
die EU dieser neuen Verantwortung tatsächlich gewachsen ist. Dieser wichtigen Verantwortung sind unsere Soldaten bereits in der Vergangenheit in vorbildlicher Weise
gerecht geworden. Ihnen sei an dieser Stelle - Herr Generalinspekteur, Sie sind heute anwesend - unser herzlicher Dank für die Arbeit ausgesprochen, die sie bisher
geleistet haben.
({2})
Die Anzeichen stimmen insgesamt optimistisch. Die
Nachfolge der UN-Polizeimission durch die Europäische
Union seit 2003 hat sich grundsätzlich bewährt. Ferner
war der mittlerweile beendete Concordia-Einsatz in Mazedonien durchaus erfolgreich, auch wenn wir weiterhin
Schwierigkeiten in Mazedonien beobachten und beachten müssen.
In letzterer Mission wurde allerdings auch ein Kernproblem deutlich, von dem Althea ebenfalls betroffen
ist, nämlich das Wechselspiel - Herr Bundesminister, Sie
haben es angesprochen - zwischen ESVP und NATO.
Althea könnte hier zum Vorbild erwachsen, nicht nur in
Bezug auf die Übernahme von NATO-Verantwortung,
sondern auch in Bezug auf zielgerichtete und zielführende Zusammenarbeit mit der NATO. Hierfür bieten die
Berlin-plus-Vereinbarungen grundsätzlich einen geeigneten Rahmen. Zum einen werden so Duplizierungen
vermieden, zum anderen wird es so möglich, auf NATOFähigkeiten bzw. -kapazitäten zurückzugreifen. Der
Schlüsselbegriff hierbei ist allerdings die Komplementarität zwischen NATO und ESVP. Alles, was im Hinblick auf den notwendigen Ausbau der europäischen
Verteidigungskapazitäten gemacht wird, ist zu begrüßen,
solange es in keiner Weise zu einer Schwächung der Institution NATO führt. Sie bleibt für uns entscheidend;
die NATO ist für uns das tragende transatlantische
Bündnis.
({3})
Es ist insgesamt zu begrüßen, dass die Übernahme
von Verantwortung durch Europa in diesem Fall nicht als
Vorwand für die Unterfütterung unsäglicher Gegengewichtsfantasien dienen kann, sondern ein positives Beispiel setzt. In diesem Kontext darf auch daran erinnert
werden - Herr Bundesminister Struck hat das bereits getan, aber ich will das noch einmal unterstreichen -, dass
wir es auch den Vereinigten Staaten sowie dem massiven
Einsatz und der Sicherheitspräsenz vieler anderer Länder
und der Allianz auf dem Balkan zu verdanken haben,
dass Bosnien-Herzegowina überhaupt den Kriegswirren
entkommen konnte und Perspektiven für Demokratie
und Stabilität eröffnet werden konnten. Von daher sei an
dieser Stelle den Vereinigten Staaten und unseren Partnern, die bisher mit uns auf dem Balkan gearbeitet haben, für ihren Einsatz gedankt. In gleicher Weise werden
wir mit unseren Partnern auch in Zukunft Verantwortung
auf dem Balkan übernehmen.
Meine Damen und Herren, seit 1995 gibt es in Bosnien-Herzegowina erhebliche Fortschritte zu verzeichnen: Ich denke an die Rückkehr einer großen Zahl an
Flüchtlingen und an die Schaffung von Möglichkeiten,
Eigentumsansprüche geltend zu machen. Ein Staatsgerichtshof wurde eingerichtet. Wir beobachten den Aufbau einer eigenen Armee in der Zuständigkeit eines eigenen Verteidigungsministeriums. Der Umstand, dass wir
heute nicht über 60 000 Soldaten, sondern über
7 000 Soldaten zu entscheiden haben, ist Ausdruck einer
gewachsenen Sicherheit in der Region und insofern
- auch das bitte ich zu beachten - positiv zu bewerten.
Diese Erfolge dürfen nicht kleingeredet werden. Dennoch gilt: Unsere Soldaten und Polizeikräfte in BosnienHerzegowina flankieren lediglich einen Prozess, den wir
auch weiterhin politisch unterfüttern müssen. Unsere
Soldaten sind nicht verantwortlich für das, was dort noch
politisch geleistet werden muss. Hier erwächst eine besondere Aufgabe für die Bundesregierung und auch für
die Europäische Union.
Meine Damen und Herren, es ist auch festzustellen,
dass bald neun Jahre nach dem Abkommen von Dayton
in der Entwicklung von Bosnien-Herzegowina noch erhebliche Defizite vorhanden sind. So sind die Ergebnisse beim Aufbau eines sich selbst tragenden Staates
unbefriedigend. Die gesamtstaatliche Entwicklung wird
weiterhin durch gegenläufige Vorstellungen von Bosniern, Serben und eben auch Kroaten über das zukünftige politische System eher erschwert denn erleichtert.
Außerdem ist ein gesamtbosnisches Staats- oder Nationalbewusstsein genauso marginal ausgeprägt wie die
Identifikation der Bürger, aber insbesondere auch der
verantwortlichen Politiker, mit dem Gesamtstaat. Das
politische Leben in Bosnien ist einerseits durch überwiegend monoethnische und nationalistische Parteistrukturen, die kaum ein gemeinsames staatstragendes Projekt
auf den Weg bringen können, gekennzeichnet und wird
andererseits durch den für die Umsetzung der zivilen Aspekte von Dayton verantwortlichen Hohen Repräsentanten Paddy Ashdown geprägt, der fast ausschließlich die
notwendigen Reformschritte auf seine Person vereinigt.
Hieraus erwächst ein unguter Teufelskreis mit mangelnder Ownership - ein grauenvolles neudeutsches Wort -,
Selbstverantwortung, die dort unten zu übernehmen ist,
einerseits und einem wachsenden Einfluss des Hohen
Repräsentanten andererseits.
Ebenfalls ist mittlerweile als ein Konstruktionsfehler
des Dayton-Abkommens zu werten, dass das Land zwar
als Einheitsstaat konzipiert ist, gleichzeitig aber eine
Aufteilung in weitgehend selbstständig definierte Entitäten stattgefunden hat, was die ethnischen Differenzen
eher wieder stärkt als schwächt.
Meine Damen und Herren, warum sind die Defizite in
dieser Klarheit zu benennen? Damit wir nicht, wie im
Kosovo geschehen, den politischen Prozess in dieser Region, in diesem Staat vernachlässigen, uns nicht ein erneutes Mal einlullen lassen und damit wir hieraus erwachsend die Möglichkeit haben, unseren Soldaten eine
klare Perspektive mitzugeben. Das ist entscheidend; das
ist einer der Punkte, auf die wir Wert legen müssen.
Ebenso entscheidend ist es, dass insgesamt, auch in
Ergänzung zu dem militärischen Aspekt von Althea, ein
stärkeres europäisches Engagement - sowohl in Bosnien
als auch in der gesamten Region des Balkans - zu verzeichnen ist.
({4})
Darüber hinaus bedürfen wir in Bosnien eines sich
selbst tragenden Verfassungsprozesses, dessen Ergebnis
dann auch das Daytoner Abkommen abzulösen imstande
ist. Die Bundesregierung sollte hierbei ein Konzept mitentwickeln, wie politische Entscheidungsverantwortung
auf die Verfassungsorgane in Bosnien übertragen werden
kann und die Kompetenzen des Hohen Repräsentanten
im Zuge dessen reduziert und europäisiert werden können.
Ebenso müssen wir mit unseren europäischen Partnern die bosnische Seite nachdrücklich dazu bringen,
mehr Engagement und mehr Eigenverantwortung bei der
Implementierung von wichtigen Reforminitiativen zu
zeigen. Das sind neben der Stärkung der staatlichen
Strukturen die Bekämpfung der organisierten Kriminalität, die Reform der Finanzstrukturen und der Aufbau eines einheitlichen Wirtschaftsraumes für Bosnien-Herzegowina.
All dies sind unverzichtbare Voraussetzungen, um auf
dem Weg der Anbindung an die Europäische Union
überhaupt voranzukommen. Der erste Schritt sollte der
Abschluss eines Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union sein.
Meine Damen und Herren, niemand von uns kann ein
Interesse daran haben, dass sich Bosnien-Herzegowina
zu einem „schwarzen Loch“ mit einer Sogwirkung für
den gesamten Balkan entwickelt. Von daher noch einmal: Die militärischen Maßnahmen, die wir heute verabschieden, sind ein gewichtiger, weit reichender Schritt.
Wir müssen sie durch politische Konzepte flankieren.
Hier sind wir alle gefragt, in besonderer Weise die Bundesregierung.
Die CDU/CSU stimmt dem Antrag zu. Ich weise allerdings, Herr Bundesminister, noch einmal auf die Bedeutung der von uns erbetenen Protokollnotiz hin, dass
auf Wunsch einer Fraktion gegebenenfalls der Bundestag nach zwölf Monaten damit zu befassen ist.
({5})
Es ist an Ihnen und an uns allen, dieser neuen Dimension europäischer Verantwortung letztlich die Prägung
zu geben, dass hieraus eine Perspektive erwächst.
Vielen Dank.
({6})
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich mache Sie darauf aufmerksam, dass interfraktionell vereinbart worden ist, den Tagesordnungspunkt IV, nämlich die Beratung der Beschlussempfehlung des Auswärtigen
Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung zum
Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte im Sudan, von
der Tagesordnung abzusetzen. Sind Sie damit einverstanden? - Das ist der Fall. Dann ist das so beschlossen.
Ich weise Sie des Weiteren darauf hin, dass damit alle
nachfolgenden Abstimmungen, auch die, die die Kanzlermehrheit erfordern, um circa eine halbe Stunde nach
vorne rücken.
Als Nächste in dieser Debatte hat die Kollegin
Marianne Tritz, Bündnis 90/Die Grünen, das Wort.
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern, als in meinem Jugoslawien, das mir durch zahlreiche Reisen so
sehr ans Herz gewachsen war, der Krieg ausbrach, als
die Spannungen unter den einzelnen Ethnien, die jahrzehntelang unterdrückt worden sind, sich in einem
furchtbaren Krieg entluden, als auch meine Freunde, die
den verschiedenen Bevölkerungsgruppen angehörten, in
entsetzlicher Weise übereinander herfielen, viele von ihnen getötet wurden oder einfach verschwanden. In Bosnien ist jeder 16. Einwohner im Krieg ums Leben gekommen. Ein Drittel der Bevölkerung wurde vertrieben
oder ist geflüchtet.
Die Grünen haben damals in der Öffentlichkeit und
stellvertretend für diese die selbstquälerische Diskussion
um die Notwendigkeit und Legitimität von Militäreinsätzen geführt. Nach den Bildern von Srebrenica und einer
Reise des damaligen Fraktionsvorstandes in die Region
haben sich dann auch die Grünen, damals noch in der
Opposition, das erste Mal entschieden, einem friedensbewahrenden Einsatz zuzustimmen. Unsere Befürchtungen, in ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang hineingezogen zu werden, haben sich Gott sei Dank nicht
bestätigt. Aber wir alle mussten auch die Erfahrung machen, dass uns der Balkan weit länger beschäftigen wird
als damals angenommen.
Wir werden der Mission Althea heute zustimmen. Die
Gründe für die Notwendigkeit dieses Einsatzes sind eben
schon mehrfach genannt worden. Ohne die militärische
Präsenz der Nato hätte man das Abkommen von Dayton
nicht umsetzen können. Auch wenn es Fortschritte in der
Region gibt, so ist doch das Zusammenleben der drei
Volksgruppen in einem Staat immer noch mehr als
schwierig.
Wir wollen Bosnien und Herzegowina dabei unterstützen, einen stabilen multiethnischen Staat aufzubauen. Unsere militärische Präsenz dient einzig und allein der Absicherung dieses Zieles. Zusätzlich hat die
europäische Gemeinschaft ein umfangreiches finanzielles und politisches Hilfsinstrumentarium entwickelt, um
diesem Land eine friedliche Perspektive aufzuzeigen.
Das militärische Engagement Europas in BosnienHerzegowina sichert die zivilen Prozesse ab. Dazu gehören unter anderem der Aufbau von rechtsstaatlichen
Strukturen, der Versöhnungsprozess unter den verschiedenen Gruppen und sichtbare Leistungen wie Wiederaufbau und Minenräumung.
In der Öffentlichkeit droht Bosnien im Schatten von
Irak und Afghanistan leider manchmal in Vergessenheit
zu geraten. Ein Vertreter des Internationalen Roten
Kreuzes hat kürzlich Folgendes gesagt: Wir haben zwar
den Krieg überlebt, aber jetzt müssen wir auch den Frieden überstehen. - Dazu braucht das Land Hilfe.
Mit dieser Mission wollen wir diese Hilfe gewähren,
nicht nur um den Frieden zu sichern, sondern auch um
die Zukunft zu gestalten.
Danke.
({0})
Das Wort hat der Kollege Dr. Rainer Stinner, FDPFraktion.
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die FDP-Fraktion wird heute diesem Antrag zustimmen.
Die heutige Abstimmung ist bedeutsam für BosnienHerzegowina. Wenn wir aber ehrlich sind, müssen wir
zugeben, dass diese Abstimmung für die Länder der
Europäischen Union bedeutsamer ist. Denn was wir
heute beschließen, ist ein Meilenstein in der jungen Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
Erstmals traut sich die Europäische Union zu, ein
wirklich großes Mandat, das den Einsatz von 7 000 Soldaten umfasst, selbst zu übernehmen. Wir Europäer zeigen damit, dass wir Konzepten und Reden endlich auch
Taten folgen lassen. Wir zeigen damit auch, dass wir
nicht nur von anderen erwarten, regionale Verantwortung zu tragen - wie zum Beispiel von der Afrikanischen
Union im Falle von Darfur -, sondern dass wir bereit
und in der Lage sind, selbst regionale Verantwortung zu
übernehmen. Das ist richtig und wichtig und das müssen
wir unterstützen.
({0})
Ohne jeden Zweifel ist die militärische Präsenz in
Bosnien-Herzegowina nach wie vor notwendig. Darin
sind wir uns alle einig. Aber genauso dringend notwendig ist es, dass wir das politische Konzept für dieses
Land weiterentwickeln. Das sind wir auch den Soldaten
schuldig. Denn Militär darf und kann Politik nur ergänzen, aber auf Dauer nie ersetzen. Deswegen sind wir als
Politiker gefragt, dabei zu helfen, ein politisches Konzept für dieses Land zu entwickeln.
({1})
In Thessaloniki hat die Europäische Union im Jahre
2003 ein deutliches Signal an alle Staaten Südosteuropas
und des westlichen Balkans und damit auch an BosnienHerzegowina gegeben, dass die europäische Perspektive
im Raum steht, wenn diese Staaten die Bedingungen und
die Voraussetzungen dazu erfüllen. Schauen wir heute in
das Land Bosnien-Herzegowina, so ist ohne jeden Zweifel richtig, dass dieses Land heute noch nicht als ein
selbstständiges, stabiles Staatswesen gelten kann, das
diese Bedingungen erfüllt. Wir haben gemeinsam noch
einen weiten Weg vor uns.
({2})
Fast zehn Jahre nach der Friedensvereinbarung von
Dayton müssen wir uns alle fragen: Was müssen wir anders machen? Herr Pflüger, zehn Jahre sind eine lange
Zeit. Erinnern Sie sich bitte an die zeitlichen Perspektiven, mit denen wir in Afghanistan und im Irak rechnen,
was die Übernahme von politischer Verantwortung betrifft. Im Gegensatz dazu sind zehn Jahre eine verdammt
lange Zeit. Wir müssen uns nach diesen zehn Jahren fragen, welches neue Konzept wir entwickeln können.
Bosnien-Herzegowina ist heute de facto immer noch
ein Protektorat. Die politische Klasse versteckt sich häufig hinter der Allmacht des High Representative, der tatsächlich viel Macht ausübt. Dies führt eben nicht dazu,
dass in der politischen Diskussion das übliche politische
Spiel der Kompromissfindung, des Gebens und Nehmens sowie des Ausgleichs eine Rolle spielt, weil die
Politiker dort sehr genau wissen, dass am Ende des Tages ein anderer für sie entscheidet. Das sollten wir in Betracht ziehen.
({3})
Die Friedensvereinbarung von Dayton - Herr Pflüger,
ich will über das Positive nicht hinwegreden - hatte natürlich eine ganz wichtige friedensstiftende Funktion.
Keine Frage, es gibt erhebliche Fortschritte. Wir stehen
aber heute, im November 2004, vor der Frage: Was tun
wir in der Zukunft? Hierzu sollten wir jenseits von Dayton neue Überlegungen anstellen. Wir müssen, Herr
Pflüger, politische Überlegungen anstellen. Dazu gehört
meines Erachtens: Wir müssen dringend die Funktion
des Hohen Repräsentanten neu definieren. Wenn es nach
mir ginge, müsste der europäische Hut riesengroß werden und der andere ganz verschwinden.
({4})
Wir müssen uns auch überlegen, ob die Bonn Powers,
so wichtig und so richtig sie vielleicht eingangs gewesen
sind, heute noch zeitgemäß sind. Wir müssen deutlich
machen, dass die Politiker in Bosnien-Herzegowina größere Verantwortung übernehmen müssen. Sie werden
dabei Fehler machen. Aber dass Politiker auch in anderen Ländern Fehler machen, haben wir in dieser Woche
sehr deutlich sehen und diskutieren können.
({5})
Die Politiker Bosnien-Herzegowinas müssen eine große
Rolle spielen. Die internationale Gemeinschaft muss
helfen. Dabei muss insbesondere die Europäische
Union - da stimme ich meinem Vorredner von der Union
völlig zu - eine tragende Rolle spielen.
Die heutige Entscheidung stellt eine Zäsur im militärischen Engagement in diesem Lande dar. Nehmen wir
doch bitte diese Zäsur zum Anlass, ein neues Kapitel in
der politischen Konzeption dieses Landes aufzuschlagen! Nehmen wir doch bitte den heutigen Tag zum Anlass, darüber nachzudenken, wie wir durch politische
Mittel dafür sorgen können, dass die militärische Präsenz endlich auch in diesem Lande früher oder später abgebaut werden kann! Das sind wir den Soldaten schuldig.
({6})
Dazu tragen wir bei, indem wir das Interesse des Landes
Bosnien-Herzegowina und damit auch unsere eigenen
deutschen und europäischen Interessen befördern.
Vielen Dank.
({7})
Das Wort hat der Kollege Detlef Dzembritzki, SPDFraktion.
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Herr Kollege Stinner, ich stimme Ihnen voll zu: Mit dem
Antrag, den wir heute zu verabschieden haben, mit der
Zustimmung zu der EU-geführten Operation Althea dienen wir einerseits dem Land Bosnien-Herzegowina. Wir
übernehmen aber andererseits aus europäischer Sicht
eine weitaus stärkere Verantwortung. Wir signalisieren
damit zum einen unsere Verantwortung, zum anderen
aber auch ein Stück weit Normalisierung in BosnienHerzegowina.
Es ist gut - das hat sich in den bisherigen Reden gezeigt -, dass hier im Haus ein wirklich großer Grundkonsens in dieser Frage besteht. Ich finde es gut, dass alle
Fraktionen diesem Antrag der Bundesregierung zustimmen werden. Das ist auch gut für die Soldatinnen und
Soldaten, die in Bosnien-Herzegowina und an anderer
Stelle im Einsatz sind.
({0})
Die Übernahme einer NATO-Balkan-Mission in europäischer Verantwortung ist - darauf wurde schon verwiesen - mit der Operation Concordia in Mazedonien
erfolgreich durchgeführt worden. Ich denke, alle Voraussetzungen sprechen dafür, dass die Operation Althea
ebenfalls erfolgreich sein wird. Sie ist - das haben meine
Vorredner ebenfalls schon erwähnt; hier unterstreiche
ich das, was Minister Struck gesagt hat - ein Fortschritt
in der Zusammenarbeit innerhalb der EU für eine Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik.
Dennoch findet diese bisher erfolgreiche Arbeit angesichts der gegenwärtigen Fokussierung der öffentlichen
Wahrnehmung auf andere Krisenregionen kaum Beachtung. Manchmal ist es bedrückend, dass diese Aufmerksamkeit nur dann, wenn Krisen ausbrechen, vorhanden
ist, die Aufmerksamkeit gegenüber Operationen, durch
die Krisen verhindert werden, allerdings sehr gering ist.
Gerade das Land Bosnien-Herzegowina vereinigt in
exemplarischer Weise die Probleme dieser Region. Hier
zeigen sich Licht- und Schattenseiten. Die Bemühungen
der internationalen Staatengemeinschaft in Bosnien-Herzegowina waren in besonderer Weise notwendig, weil
die massiven Auseinandersetzungen und Konfliktsituationen gerade im auseinander fallenden Jugoslawien der
90er-Jahre besonders spürbar geworden sind. Weil der
Konflikt kein externer, sondern ein Bürger- und Brüderkrieg war, fällt die Versöhnung besonders schwer. Deswegen hoffe ich - ich denke, das hoffen wir alle -, dass
sich die Operation Althea in diesen Heilungsprozess,
der weiterhin notwendig ist, einbringen kann.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir dürfen nicht
vergessen - deswegen sind wir für diesen Fortschritt
auch besonders dankbar -, dass der damalige Konflikt in
besonderer Weise die Konzept- und Hilflosigkeit sowohl
der Vereinten Nationen als auch Europas aufgezeigt hat
und dass erst der organisierte Massenmord von Srebrenica - das darf nicht vergessen werden - zum Eingreifen
der NATO geführt hat. Dieser militärische Einsatz war
notwendig, um Mord und Vertreibung zu beenden. Das
Ergebnis dieses NATO-Einsatzes war der Vertrag von
Dayton, der diesem unerträglichen Bürgerkrieg ein Ende
gesetzt hat.
Diese EU-Mission dient der Implementierung der militärischen Aspekte des Dayton-Abkommens und
knüpft damit nahtlos an die erfolgreiche SFOR-Operation in Bosnien und Herzegowina an. Ich finde es gut
und wichtig, dass die NATO mit ihrem Hauptquartier in
Sarajevo auch künftig eine gewichtige Rolle spielen
wird, zumal auch dieses Land eine Perspektive für eine
spätere Mitgliedschaft im nordatlantischen Bündnis erhalten soll. Militärische und zivile Expertenteams der
NATO werden der örtlichen Regierung zur Verfügung
stehen, um die Mitgliedschaft im Rahmen des Programms „Partnerschaft für den Frieden“ vorzubereiten.
Was ich allerdings ausdrücklich begrüße - das will
ich hier unterstreichen -, ist, dass sich die NATO weiterhin für die Unterstützung des Internationalen Strafgerichtshofes für das ehemalige Jugoslawien engagieren
will. Das heißt, sie will dabei helfen, dass die tatsächlichen Kriegsverbrecher ergriffen werden. Es ist bitter,
dass die Hauptverantwortlichen dieser Kriegsverbrechen
dem Internationalen Gerichtshof auch nach so vielen
Jahren immer noch nicht übergeben werden konnten.
Das ist eine große Bürde für die Glaubwürdigkeit der
Versöhnungs- und Normalisierungsbemühungen.
({1})
Die EU und die internationale Gemeinschaft haben
aus den Erfahrungen, die sie in und nach dem Krieg gemacht haben, Lehren gezogen und Handlungsansätze
entwickelt. Krisenprävention und Kriseneinsätze haben
einen weitaus höheren Stellenwert bekommen. Mit dem
Stabilitätspakt für Südosteuropa wurde ein effektives
multilaterales Instrument entwickelt, durch das seit nunmehr über fünf Jahren viel Gutes geleistet werden
konnte und das sicher ein Modell für andere Krisenregionen darstellt.
An dieser Stelle will ich dem Special Coordinator,
Herrn Busek, für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit danken; denn ich glaube, es liegt auch an den
Personen, ob multilaterale Zusammenarbeit funktioniert
und klappt.
({2})
Ich will an dieser Stelle ausdrücklich nicht nur die
Nichtregierungsorganisationen erwähnen, die sich im zivilen Bereich einbringen, sondern insbesondere auch unsere politischen Stiftungen. Jeder weiß, was diese dort
in den zurückliegenden Jahren geleistet haben. Ich will
mich für ihren Einsatz und ihr unermüdliches, geduldiges Engagement bedanken.
({3})
Ich will auch ein dankendes Wort unserem ehemaligen Kollegen Schwarz-Schilling sagen. Er wird am
3. bzw. 4. Dezember die Mediationsarbeit, die er in
Sarajevo geleistet hat, einstellen. Ich will hier noch einmal betonen, wie erfolgreich diese Arbeit war. Ich persönlich werde leider nicht nach Sarajevo fahren können,
aber ich glaube, es steht uns gut an, wenn wir von dieser
Stelle aus dem Kollegen und seinen Mitarbeitern Dank
sagen.
({4})
Trotz aller Schwierigkeiten sind dadurch in der gesamten Region beachtliche Fortschritte erzielt worden
- natürlich gilt das auch für Bosnien-Herzegowina -:
Die Demokratisierung dieser Länder ist klar erkennbar.
Wiederholt haben demokratische Wahlen stattgefunden,
Regierungswechsel haben sich in gewaltloser und
rechtsstaatlicher Weise vollzogen. Die Aufarbeitung der
Vergangenheit als Voraussetzung für die Versöhnung findet statt. Dazu gehört auch, dass die Verantwortlichen
der Republik Srpska den Massenmord in Srebrenica als
solchen anerkannt haben; ich glaube, das ist eine Voraussetzung dafür, dass man in Zukunft überhaupt zusammenkommen kann.
Dessen ungeachtet - darin unterstütze ich Ihre Ausführungen, Herr Kollege Dr. Stinner - bleibt es weiter
so, dass wir ein lang anhaltendes Engagement vor uns
haben. Dieser Prozess muss natürlich überwiegend zivile
Aspekte haben. Ich denke, dass der Ansatz der EU und
der Bundesregierung, den Aufbau sowohl demokratischer staatlicher Strukturen, des Sicherheitsbereichs, eines funktionierenden Rechtssystems mit unabhängigen
Gerichten als auch der wirtschaftlichen Basis der Länder
des Stabilitätspaktes zu unterstützen, richtig und notwendig ist.
Zugleich muss in der gesamten Region mit hoher Priorität und über die Landesgrenzen hinaus die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und Korruption
vorangebracht werden. Die Arbeit der UN-Mission beim
Aufbau der Polizei hat durchaus Erfolge gezeigt. Aber
sie muss intensiv fortgesetzt werden; jetzt durch die Europäische Union. Denn es kann nicht so sein, dass Korruption und organisierte Kriminalität immer wieder sofort mit dieser Region verbunden werden.
({5})
Die Aufgabe der EU-Militärmission wird es sein, ein
sicheres Umfeld zu schaffen, damit die Bemühungen
Bosnien-Herzegowinas zur Erreichung des langfristigen
Ziels einer EU-Mitgliedschaft zum Erfolg führen. Diese
Perspektive ist in der Region zum wichtigsten Motor für
Reformen geworden. Diese Staaten sind umgeben von
der Europäischen Union. Deshalb ist eine friedliche und
sichere Entwicklung dieser Region für uns wichtig.
Deswegen ist es wichtig, dass das Dayton-Abkommen weiterentwickelt wird; ich denke, wir können da
nicht stehen bleiben. Sie haben zu Recht darauf hingewiesen, Herr Dr. Stinner, dass der Hohe Repräsentant
der internationalen Gemeinschaft dort nicht weiterhin
die oberste legislative und exekutive Gewalt ausüben
kann. Auch Paddy Ashdown selbst findet, dass es nicht
angehen kann, dass er als Hoher Repräsentant die kritischen Entscheidungen treffen muss - denken Sie an die
Reform der Kommunalverwaltung in Mostar oder an die
Durchsetzung der künftigen landesweiten Polizeistrukturen - und sich diejenigen, die mit ihren Extremforderungen nicht durchgekommen sind, ihrem Wählerklientel
gegenüber hinter dem Hohen Repräsentanten verstecken
können. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Deshalb ist
Paddy Ashdown nur zuzustimmen, dass diese Funktion
zurückgebaut werden muss - sicherlich behutsam, um
nicht destabilisierend zu wirken. Auf Dauer kann es so
nicht bleiben. Das Land muss sich jedoch selbst dazu bekennen - davon bin ich überzeugt -, dass die parallelen
Entitäten nicht auf Dauer bestehen können.
Schauen Sie sich die Konstruktion an, die durch das
Dayton-Abkommen mit geschaffen wurde. Damals war
sie notwendig, um Mord und Totschlag zu beenden;
heute hat sie zum Ergebnis, dass es in 13 Regierungen
mehr als 100 Ministerinnen und Minister gibt und dass
ein Großteil des Bruttosozialprodukts durch die entsprechenden Verwaltungskosten aufgezehrt wird. Das kann
auf Dauer nicht akzeptiert werden.
Herr Kollege Dzembritzki.
Ich kann auf Dauer nicht hier reden.
({0})
Das ist richtig, Herr Kollege.
Deswegen bedanke ich mich für den Hinweis, Frau
Präsidentin, und freue mich über den wirklichen Konsens in dieser für uns so wichtigen Frage.
Vielen Dank.
({0})
Das Wort hat der Kollege Dr. Karl Lamers, CDU/
CSU-Fraktion.
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Auch seitens meiner Fraktion, der CDU/CSU, möchte
ich unserem langjährigen Kollegen Schwarz-Schilling
für seine ganz hervorragende Aufbauarbeit in BosnienHerzegowina danken.
({0})
Dr. Karl A. Lamers ({1})
Ich danke Ihnen, verehrter Herr Vorredner, dass Sie dies
über alle Fraktionsgrenzen hinweg hervorgehoben haben
und dass Sie trotz schwieriger Haushaltslage das für dieses Projekt notwendige Geld eingestellt und zur Verfügung gestellt haben. Herzlichen Dank.
({2})
Mit der Operation Althea macht Europa jetzt wirklich
Ernst mit der gemeinsamen Verantwortung für die Sicherheit in der Welt. Das ist es doch, was wir uns von
Europa immer gewünscht haben: ein Europa, das auch in
der Sicherheits- und Verteidigungspolitik aktiv und
handlungsfähig ist. Mit der Übernahme der NATO-Friedensmission SFOR am 2. Dezember 2004 zeigt Europa
erstmals in größerem Rahmen sicherheitspolitisch
Flagge. Das ist ein unübersehbarer Meilenstein.
Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, zunächst einmal der NATO zu danken. Wir danken den Soldaten, die
in den vergangenen neun Jahren den IFOR- und den
SFOR-Einsatz durchgeführt haben. Ich meine, sie haben
ihre Mission sehr gut erfüllt.
({3})
Wer zurückschaut und die furchtbare Zeit des Bürgerkriegs in der ehemals jugoslawischen Republik Bosnien-Herzegowina an seinen Augen vorübergehen lässt,
der kann ermessen, was unsere NATO-Soldaten hier seit
1995 geleistet haben. Wer erinnert sich nicht an die
schrecklichen Vorkommnisse damals, als vor laufenden
Filmkameras unter den Augen der Schutzmacht der
Weltgemeinschaft - der Soldaten der UNPROFOR Tausende nicht serbische Bosnier von den Serben in den
Tod getrieben wurden! Das war die Stunde der NATO.
Die Soldaten des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses haben auf der Grundlage des Vertrages von
Dayton sehr schnell erreicht, dass das Treiben der Aggressoren beendet wurde. Dafür gebührt ihnen auch
heute noch Dank und Anerkennung. Gewiss, von einem
echten und dauerhaften Frieden kann auch heute noch
nicht gesprochen werden. Die Narben des Krieges sind
noch längst nicht verheilt. Die Stabilität, die von der
NATO geschaffen und seither gesichert wurde, war und
ist eine grundlegende Voraussetzung für den Frieden
zwischen den ethnischen Gruppen und für den Weg hin
zu einer friedlichen und wirtschaftlich prosperierenden
Region. Das war das Ziel der NATO und das ist auch das
Ziel der Europäischen Union, wenn sie in der nächsten
Woche, am Donnerstag, am 2. Dezember 2004, die Verantwortung für Stabilität und Frieden in Bosnien-Herzegowina übernimmt.
Der Begriff „Althea“ wurde ja nicht zufällig gewählt;
er kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt „die
Heilende“. Diese Operation soll die Wunden des Krieges
heilen und den Menschen ein Leben in Frieden und Freiheit ermöglichen. Ich sage auch: Alle Europäer - insbesondere auch wir Deutsche - haben ein ureigenes Interesse daran, dass dieser Prozess der friedlichen und
demokratischen Entwicklung fortgesetzt wird.
In den Köpfen der Menschen gibt es nicht nur strukturelle Schwächen, sondern auch Probleme, Sperren und
Blockaden. Das ist menschlich auch ganz verständlich.
Diese Sperren müssen aufgelöst werden, bevor die Menschen wieder wirklich zusammenfinden können. Nur so
kann sich ein stabiler und lebensfähiger Staat entwickeln, ein Staat, der sich unumkehrbar in Richtung einer
Integration in europäische und euroatlantische Strukturen bewegt.
Thomas von Aquin sagte im 13. Jahrhundert: Vereinte Kraft ist zur Herbeiführung des Erfolges wirksamer als zersplitterte oder geteilte. - Recht hat er. Vereinte Kraft muss in Zukunft die Europäische Union sein,
und zwar auch und gerade im Rahmen der Europäischen
Sicherheits- und Verteidigungspolitik mit einer starken
Rolle in Europa und in der Welt. Vereinte Kraft darf
künftig nicht mehr nur der kleinste politische Nenner
sein. Die Devise, die in vielen europäischen Ländern
gilt, „Union fait la force“, „Unity makes us stronger“,
„Einigkeit macht stark“, muss die Devise der Europäischen Union sein.
({4})
Die Europäische Union engagiert sich schon in vielen
zivilen Projekten. Althea zeigt, dass wir zur Erfüllung
und Verwirklichung der militärischen Aspekte des Dayton-Abkommens auch militärisch präsent sein müssen.
Mit Althea macht Europa mit einer gemeinsam gestalteten Außen- und Sicherheitspolitik wirklich Ernst. Concordia machte den Anfang, dann kam die Operation Artemis in Bunia und nun steht Althea an. Diese drei
Missionen stehen ganz im Sinne der EU-Verfassung, in
der ausdrücklich von einer „gemeinsamen Sicherheitsund Verteidigungspolitik“ die Rede ist.
({5})
Die NATO hat über Jahre hinweg mit zunehmender
Stabilität eine Reduzierungsstrategie umgesetzt. Aus
ursprünglich 60 000 Soldaten sind jetzt 7 000 geworden.
Das zeigt den Erfolg. Natürlich stellt sich bei jedem Einsatz die Frage einer weiteren Reduzierung oder gar des
Ausstiegs. Ich warne jedoch vor einer Diskussion zum
falschen Zeitpunkt. Aussteigen kann man erst, wenn die
gestellte Aufgabe gelöst ist.
({6})
In Bosnien-Herzegowina muss man sehr genau beobachten, ob die Ruhe, die wir seit Jahren feststellen, eine
echte oder vielleicht nur eine trügerische ist. Ich sage
nur: Kosovo.
({7})
Lesson learned? Ich empfehle, uns auf die jetzige Aufgabe zu konzentrieren und einen Zustand herbeizuführen, in dem wir eines Tages ohne Stabilitätsverlust wirklich aussteigen können.
Dr. Karl A. Lamers ({8})
Mit Althea wird jetzt praktisch zum ersten Mal richtig
erprobt, was in der so genannten Berlin-plus-Vereinbarung vom März 2003 geregelt wurde: keine Doppelstrukturen, Rückgriffsmöglichkeit der EU auf NATOKommandostrukturen und NATO-Ressourcen, wenn die
EU in eigener Verantwortung tätig wird, Einrichtung des
EU-Operation-Headquarters beim Deputy SACEUR der
NATO. Wir erleben hier ein Paradebeispiel dafür, wie
eine Zusammenarbeit zwischen NATO und EU effizient
gestaltet werden kann. Dies ist ein markantes Signal dafür, dass die Europäische Union militärisch in Position
gebracht wird, ohne dass sich die Amerikaner, unsere
Freunde, und die NATO zurückziehen. So muss es sein.
Althea ist die Bewährungsprobe.
Lassen Sie mich abschließend sagen: Der Friede wird
uns nicht geschenkt, nirgendwo auf der Welt und schon
gar nicht auf dem Balkan.
({9})
John f. Kennedy hat einmal richtig gesagt: Für den Frieden gibt es keinen einfachen Schlüssel, keine magische
Formel … Der echte Frieden muss das Produkt vieler
Nationen sein, er ist die Summe vieler Maßnahmen.
Frieden und Freiheit müssen Hand in Hand gehen.
({10})
Genau darum geht es bei dieser Mission.
Wir sind stolz darauf, dass die Soldaten unserer Bundeswehr hierzu einen maßgeblichen Beitrag leisten.
Dazu wünschen wir ihnen Glück, Erfolg und eine gesunde Heimkehr in die Heimat.
Ich danke Ihnen.
({11})
Das Wort hat die Kollegin Petra Pau.
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Vor über einer Woche hat
Deutschland
beteiligt sich an der EU-Militäroperation Althea. Heute
soll der Bundestag entscheiden, ob sich Deutschland beteiligt. Allein die Abfolge zeigt: Es soll Vollzug beschlossen werden. An dieser Degradierung des Parlaments wird sich die PDS nicht beteiligen.
({0})
Althea ist die Folgeoperation des SFOR-Einsatzes unter NATO-Kommando. Die PDS hatte den SFOR-Einsatz abgelehnt. Es gibt für uns keinerlei erkennbaren
Grund, warum wir nunmehr Althea zustimmen sollten.
Der Bundestag und die Bundesregierung machen sich
nicht einmal die Mühe, eine fundierte Analyse vorzulegen, warum die Lage in Bosnien nach neun Jahren
SFOR so ist, wie sie beschrieben wird. Ich finde: Das ist
blamabel.
({1})
Althea ist aber nicht nur die Nachfolge von SFOR.
Althea ist zugleich der Vorläufer der Interventionskampftruppen, auf deren Aufstellung sich die EU-Verteidigungsminister Anfang dieser Woche geeinigt haben.
Sie wissen: Die PDS lehnt die Militarisierung der EUAußenpolitik ebenso ab, wie sie gegen weltweite Interventionen der Bundeswehr ist.
({2})
Wir stimmen folglich zu 100 Prozent mit Nein.
({3})
Das Wort hat der Bundesaußenminister Joschka
Fischer.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Gestatten Sie mir eine Vorbemerkung. Abgeordnete Pau, ich
kann nicht verstehen, wie Sie die Fakten, die nun alle offen auf dem Tisch liegen, weiter ausblenden können. Es
gibt nicht nur die Srebrenica-Urteile des Haager Gerichtshofs, sondern mittlerweile auch einen Untersuchungsbericht einer Kommission, die die bosnisch-serbische Seite eingerichtet hat.
({0})
Die kommt zu identischen Erkenntnissen, nämlich dass
es sich damals im bosnischen Srebrenica um das größte
Massaker an Zivilisten seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehandelt hat. Genau dagegen hat sich die Intervention der NATO gerichtet. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie man heute noch eine Position vertreten
kann, die diese Intervention, die Menschenleben gerettet
und die ein Stück weit Frieden auf dem Balkan geschaffen hat, ablehnt.
({1})
Diese Mission zeigt auch - diese Bemerkung richte
ich vor allen Dingen an die Opposition, mit der wir uns
oft streiten -, dass es im außenpolitischen Handeln ein
hohes Maß an Kontinuität gibt. Diese Mission wurde
unter Ihrer Regierung als NATO-Mission beschlossen,
sie wurde als NATO-Mission unter der rot-grünen Regierung fortgesetzt und sie wird jetzt zu einer europäischen Mission. Ich denke, das ist das Entscheidende;
denn wir sehen zugleich, dass die Europäische Union angesichts der Transformation dieser eingefrorenen kantonalen Strukturen eine immer größere Bedeutung beBundesminister Joseph Fischer
kommt, vor allen Dingen angesichts der Tatsache, dass
sich Kroatien energisch in Richtung Europäische Union
entwickelt. Die Rückkehr der Flüchtlinge, die Überstellung von Kriegsverbrechern an den Haager Gerichtshof,
aber auch das Festhalten an den notwendigen ökonomischen Reformen und Rechtsstaatsreformen über den Regierungswechsel in Zagreb hinaus haben eine sehr positive Wirkung auf die Köpfe in Bosnien, und zwar auf
allen Seiten. Insofern glaube ich, dass die kroatische
Entwicklung und die Übertragung der Sicherheitsverantwortung auf die Europäische Union mit der Mission Althea eine gewisse Parallelität zum Ausdruck bringen.
({2})
Herr Minister, gestatten Sie eine Zwischenfrage des
Kollegen Schmidt?
Aber gerne.
Herr Minister, Sie haben über die Erfolge der Mission, die wir alle mittragen, berichtet und die Frage hinsichtlich der Kriegsverbrecher, die dem Tribunal in Den
Haag zu überstellen sind, angesprochen. Wie haben Sie
sichergestellt, dass die neue Mission Althea die unerledigten Aufgaben der SFOR, nämlich die beiden Hauptkriegsverbrecher Mladic und Karadzic ihrer gerechten
Verurteilung zuzuführen, was Frau Carla del Ponte im
Sicherheitsrat als offenen Posten ansprechen wird, fortführt? Wie werden die Europäer in ihrer Verantwortung
mit dieser Frage umgehen, die für die friedliche Zukunft
der Region ganz entscheidend ist?
Herr Abgeordneter Schmidt, Sie werden verstehen,
dass ich hier keine Details darstellen kann.
({0})
Eines unterstreiche ich ganz klar: Die Bundesregierung
war und ist entschlossen, alle Beiträge, die sie leisten
kann, zu leisten, damit diese ihrem Richter, nicht ihrer
gerechten Verurteilung zugeführt werden. Das ist das
Entscheidende. Das unabhängige Gericht hat dann die
Vorgänge zu bewerten und sofern sie schuldig gesprochen werden - wovon ich angesichts dessen, was uns bekannt ist, ausgehe -, haben sie dann die Strafe zu erhalten, die sie verdienen. Ich gehe davon aus, dass wir und
auch die europäische Mission eng mit den anderen Partnern zusammenarbeiten werden. Denn - darin stimme
ich Ihnen zu - das Problem muss gelöst werden. Zu den
Details kann ich zwar keine Stellung nehmen, aber ich
unterstreiche nachdrücklich: Das Problem muss gelöst
werden.
({1})
Die Zukunft des Balkans ist eine Zukunft in Europa.
Ohne die regionale Orientierung in Richtung eines Europas der Integration wird eine Lösung nicht möglich sein.
Dabei handelt es sich aber um einen langfristigen Prozess, der mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
durchlaufen wird und in dem Sicherheit noch lange von
außen garantiert werden muss.
Ich möchte nochmals unterstreichen, was auch der
Abgeordnete Lamers meines Erachtens sehr gut dargestellt hat, nämlich dass sich alle Ängste, dass sich zwischen den EU-Missionen und den NATO-Missionen ein
Widerspruch ergeben könnte, im Lichte der Erfahrungen
als irrelevant erwiesen haben. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Auch hier wird seitens der europäischen Althea-Mission auf die Mittel und Fähigkeiten der transatlantischen Allianz zurückgegriffen werden. Ich sehe
auch hierin eine sehr gute Partnerschaft zwischen der
Europäischen Union und der NATO und ein weiteres
Beispiel dafür, dass diese Zusammenarbeit funktioniert,
dass beide Organisationen aufs Engste kooperieren und
in politischer Hinsicht zusammengehören.
({2})
Deswegen wünsche ich unseren Sicherheitskräften in
diesem Einsatz alles Gute und eine gesunde Rückkehr.
Ich möchte mich bei diesem Haus für das Verständnis
bedanken, das es für die Notwendigkeit nicht nur dieses
Mandats und dieser Mission aufbringt. Ich sichere ausdrücklich nochmals zu, dass wir, sofern dies gewünscht
und von einer Fraktion beantragt wird - seitens der Opposition wurde dies betont -, einen erneuten Beschluss
fassen, obwohl dieses Mandat in der Vergangenheit sozusagen zeitlich unbegrenzt erteilt wurde. Aber ich
denke, es dient der Zusammenarbeit über die Fraktionsgrenzen hinweg und es liegt auch im Interesse der eingesetzten Kräfte und der Bundesregierung. Ich möchte
mich bei Ihnen allen nochmals für die Unterstützung bedanken.
({3})
Ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Abstimmung über die Beschluss-
empfehlung des Auswärtigen Ausschusses auf Druck-
sache 15/4256 zu dem Antrag der Bundesregierung zur
Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der
EU-geführten Operation Althea. Der Ausschuss emp-
fiehlt, den Antrag auf Drucksache 15/4245 anzunehmen.
Es ist namentliche Abstimmung verlangt. Ich weise die
Kolleginnen und Kollegen darauf hin, sorgfältig darauf
zu achten, dass die Stimmkarten, die sie verwenden,
auch ihren Namen tragen. Ich bitte die Schriftführerin-
nen und Schriftführer, die vorgesehenen Plätze einzu-
nehmen.
Sind alle Plätze an den Urnen besetzt? - Das ist der
Fall. Dann eröffne ich die Abstimmung.
Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
Stimme nicht abgeben hat? - Ich glaube, jetzt sind alle
Stimmen abgegeben.
Ich schließe die Abstimmung und bitte die Schriftfüh-
rerinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu begin-
nen. Das Ergebnis der Abstimmung wird Ihnen später
bekannt gegeben.1)
Ich weise alle Kolleginnen und Kollegen nochmals
darauf hin, dass wir Tagesordnung IV nach interfraktioneller Vereinbarung abgesetzt haben und sich dadurch
die Abstimmungen um eine halbe Stunde nach vorne
verschieben.
Ich bitte jetzt die Kolleginnen und Kollegen, ihre
Plätze einzunehmen oder die Gespräche außerhalb des
Plenarsaals fortzusetzen, damit wir in der Tagesordnung
fortfahren können.
Ich rufe Zusatzpunkt 4 auf:
Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten
Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des
Berufsbildungsgesetzes
- Drucksache 15/4112 Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung ({0})
Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Kultur und Medien
Eine Aussprache ist nicht vorgesehen.
Interfraktionell wird Überweisung des Gesetzentwurfs auf Drucksache 15/4112 an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. Gibt es
dazu anderweitige Vorschläge? - Das ist nicht der Fall.
Dann ist die Überweisung so beschlossen.
Ich rufe den Tagesordnungspunkt V auf:
Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
zur Neuordnung des Lebensmittel- und des
Futtermittelrechts
- Drucksache 15/3657 ({1})
Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
({2})
- Drucksache 15/4244 -
Berichterstattung:
Abgeordnete Gabriele Hiller-Ohm
Ulrike Höfken
Es liegt je ein Entschließungsantrag der Fraktion der
CDU/CSU und der Fraktion der FDP vor.
1) Seite ({3})
Ich weise darauf hin, dass zur Annahme dieses Gesetzentwurfes, über den wir später namentlich abstimmen werden, nach Art. 87 Abs. 3 des Grundgesetzes die
absolute Mehrheit - das sind 301 Stimmen - erforderlich
ist. Sie benötigen zur Abstimmung außer Ihrer Stimmkarte auch Ihren Stimmausweis in der Farbe Rosa.
Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine halbe Stunde vorgesehen. - Ich höre
keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.
Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat die Kollegin Gabriele Hiller-Ohm, SPD-Fraktion.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Heute
haben wir die Gelegenheit, gemeinsam ein wirklich gutes Gesetz auf den Weg zu bringen.
Worum geht es? Wir beschließen in zweiter und dritter Lesung die Neuordnung des Lebensmittel- und Futtermittelrechts. Futtermittel und Lebensmittel bilden
dann eine Einheit. Gut so, meine Damen und Herren!
Denken Sie nur an BSE, Nitrofen oder, wie zuletzt, an
das Dioxin in Holland. Stets war es verunreinigtes Futtermittel, das uns Angst davor machte, in Steaks und
Fritten zu beißen.
Wir erreichen mehr Sicherheit erstens durch Zusammenführung und Transparenz auf gesetzlicher Ebene
- das machen wir mit dem neuen Gesetz - sowie zweitens durch Vereinheitlichung der Zuständigkeiten bei der
Durchführung der Kontrollen. Hier liegt der Hase im
Pfeffer. Unser föderales System, also die Aufgabenteilung zwischen Bund und Ländern, hat unbestritten seine
Vorteile. Beim gesundheitlichen Verbraucherschutz
stoßen wir aber im wahrsten Sinne des Wortes auf
Grenzen. Wie, so frage ich Sie, sollen Lebensmittelüberwachung und Krisenmanagement reibungslos funktionieren, wenn sich die Bundesländer nicht an bundeseinheitliches Vorgehen halten müssen? Zurzeit kann der
Bund nur mit so genannten Verwaltungsverordnungen
einheitliches Verwaltungshandeln der Landesbehörden
erreichen. Doch dieses Steuerungsinstrument steht auf
wackeligen Beinen; denn die Länder müssen den Verordnungen des Bundes im Bundesrat zustimmen. Das ist
keine gute Ausgangssituation für eine bundeseinheitliche Lebensmittelsicherheit in Deutschland.
({0})
Es muss deshalb Bund und Ländern gelingen, im Rahmen der Bundesstaatskommission dauerhafte Lösungen
zu finden, die bundesweit gute Standards in der Lebensmittelkontrolle sichern und europafest sind. Warum europafest? In Brüssel ist man unseren föderalen Schwachstellen bereits auf die Spur gekommen. Nach dem BSESkandal Ende der 90er-Jahre hat uns die Europäische
Union immer wieder aufgefordert: Kommt endlich in die
Puschen und schafft ein staatliches Lebensmittelsicherheitssystem, das auf allen Ebenen funktioniert! Ich hoffe
sehr, dass die Bundesstaatskommission den Knoten im
Kompetenzwirrwarr zwischen Bund und Ländern durchschlagen wird.
({1})
Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf zeigen wir, in
welche Richtung es gehen muss.
({2})
Wir führen die Gesetze in den Bereichen Lebensmittel,
Futtermittel und Bedarfsgegenstände zusammen, verschärfen die Regeln im Sinne des Verbraucherschutzes
dort, wo es notwendig ist, und verbessern Verbraucherinformationsrechte.
({3})
Was macht die CDU/CSU? Sie hat einen Antrag vorgelegt, der deutlich macht, dass sie das alles nicht will,
weil es angeblich zu kompliziert und nicht sachgerecht
ist und weil es zu viele Verordnungsermächtigungen
gibt. Auch mit den Verbraucherinformationsrechten, die
das neue Gesetz enthält, ist sie nicht einverstanden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Opposition,
Sie machen es wie immer: Sie lehnen sich bequem in
den Sessel zurück und sagen Nein. Das war es. Sie haben
keine Alternativen. So sieht Ihre Politik aus.
({4})
Kolleginnen und Kollegen von der Union, das, was Sie
hier machen, ist wirklich der Gipfel der Unverfrorenheit.
Es könnte einem glatt die Sprache verschlagen, worauf
Sie bei mir allerdings lange warten müssen.
Mit dem neuen Gesetz können wir aber nicht warten;
denn am 1. Januar kommenden Jahres treten wichtige
neue Regelungen der EU in Kraft: das Verbot, unsichere
Lebens- und Futtermittel in Verkehr zu bringen, Regelungen betreffend die Rückverfolgbarkeit sowie Meldeund Rücknahmeverpflichtungen. Wir müssen deshalb
unser Lebensmittel- und Futtermittelrecht unbedingt bis
zum 1. Januar 2005 reformieren und unsere nationale an
die europäische Gesetzgebung anpassen.
({5})
Wenn wir das nicht schaffen, drohen Lücken in der
Strafbewehrung. Findige Betrüger könnten die Lücken
im Recht nutzen und würden ungestraft davonkommen.
({6})
- Richtig, ein Wahnsinn! - Das wären dann die Folgen
Ihrer Blockadepolitik, meine Damen und Herren von der
Opposition.
Zu Ihrer Kritik an der Verbraucherinformation: Natürlich wollen wir Verbraucherinformationsrechte stärken.
Deshalb haben wir in der letzten Legislaturperiode auch
für ein eigenständiges Verbraucherinformationsgesetz
gekämpft. Meine Damen und Herren von der CDU/CSU,
haben Sie schon vergessen, dass Sie es waren, die dieses
Gesetz verhindert haben? Sie haben es abgelehnt und
heute werfen Sie uns vor, dass es kein solches Gesetz
gibt.
({7})
Sich jetzt hierhin zu stellen und zu behaupten, wir gäben ein eigenständiges Verbraucherinformationsgesetz
auf, ist schlichtweg die Unwahrheit. Das ist unverfroren.
Ich fasse zusammen: Mit der Neuordnung des Lebensmittel- und Futtermittelrechtes passen wir das nationale Recht an das EU-Recht an. Wir verankern die Philosophie der Lebensmittelsicherheit vom Stall bis zum
Teller. Wir fassen elf Gesetze zusammen und wir leisten
damit einen Beitrag zur Entbürokratisierung. Wir stärken
die Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher auf
Information.
Frau Kollegin, Sie müssen zum Schluss kommen.
Das waren viele gute Gründe, diesem Gesetz zuzustimmen.
({0})
Nächste Rednerin ist die Kollegin Ursula Heinen,
CDU/CSU-Fraktion.
({0})
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Kollegin Hiller-Ohm, was Sie uns in den vergangenen Minuten hier präsentiert haben, war schon abenteuerlich. Kollegen von mir haben schon gesagt, Sie sollten noch länger reden,
({0})
damit die Wähler in Schleswig-Holstein wissen, was sie
von Ihrer Politik zu halten haben, nämlich überhaupt
nichts.
({1})
Lassen Sie mich die wesentlichen Gründe dafür nennen, dass wir, CDU und CSU, den vorliegenden Gesetzentwurf ablehnen werden:
Erstens. Dieses Gesetz ist völlig unübersichtlich.
Zweitens. Dieses Gesetz gibt der Bundesregierung zu
viele Ermächtigungen. Es entmachtet das Parlament. Ihr
Hinweis auf den Bundesrat war da wenig hilfreich.
Drittens. Die Regelung des Anspruchs der Verbraucher auf Information durch die Behörden ist mit der
heißen Nadel gestrickt worden.
({2})
Lassen Sie mich zum ersten Punkt, zum Thema Unübersichtlichkeit, kommen. Die Struktur dieses Gesetzes
muss redaktionell grundlegend überarbeitet werden. So
begrüßenswert die auch von Ihnen angesprochene Zusammenführung von Lebensmittel- und Futtermittelrecht
in einem Gesetzbuch ist: Die jetzt vorgelegten Maßnahmen führen dennoch zu einem unüberschaubaren Regelwerk, das der Rechtsanwender kaum versteht.
({3})
Ich will Ihnen ein kurzes Beispiel dafür geben, weshalb auch die ständigen Verweise auf EU-Recht überhaupt nicht weiterhelfen - ein normaler Mensch jedenfalls kommt damit nicht mehr klar -: In Art. 1 § 3
- „Weitere Begriffsbestimmungen“ - dieses Gesetzentwurfs heißt es:
6. Futtermittel-Zusatzstoffe: Futtermittelzusatzstoffe im Sinne des Artikels 2 Abs. 2 Buchstabe a
der Verordnung ({4}) Nr. 1831/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. September 2003 über Zusatzstoffe zur Verwendung in
der Tierernährung ({5}) …
Wissen Sie jetzt, was Futtermittelzusatzstoffe sind?
({6})
Ich weiß es nicht. Sie wissen es wahrscheinlich auch
nicht. Aber Frau Hiller-Ohm kann dazu gerne noch etwas sagen.
({7})
Die Anhörung zu diesem Gesetz im Oktober hat deutlich gezeigt: Der überwiegende Teil der Experten hat
sich für eine grundlegende Überarbeitung ausgesprochen. Der überwiegende Teil der Experten hat auch gesagt, dass wir das Lebensmittelrecht und das Futtermittelrecht trennen müssen: Wir könnten es zwar sehr wohl
in einem Gesetzbuch regeln, aber in zwei getrennten Bereichen.
({8})
Jetzt behaupten Sie, Sie sorgten mit diesem Gesetz für
eine Vereinfachung. Für das Futtermittelrecht galten bislang 25 Paragraphen. Nach dem vorliegenden Gesetzentwurf gibt es in Zukunft über 50 futtermittelrelevante Paragraphen. Kann man da von Vereinfachung sprechen?
Nein, es wird mehr geregelt und es wird komplizierter.
Lassen Sie mich zum entscheidenden Punkt kommen,
nämlich zum Anspruch der Verbraucher auf Information
durch die Behörden. Um es einmal etwas salopper auszudrücken: Das war jetzt wirklich eine coole Nummer.
In der ersten Lesung dieses Gesetzentwurfs war von einem Anspruch der Verbraucher auf Information überhaupt keine Rede.
({9})
Dann hat das Land Baden-Württemberg einen Vorschlag zur Risikokommunikation gemacht. Das hat Sie
erst überhaupt nicht interessiert. Noch in der Anhörung,
in der der Vertreter aus Baden-Württemberg anwesend
war, haben Sie nur gesagt, das sei nett; aber es wurde
überhaupt nicht weiter diskutiert. In der Ausschussberatung haben Sie uns dann plötzlich einen Riesenbatzen
Änderungsanträge vor die Füße geworfen und haben
versucht, ein komplettes Verbraucherinformationsgesetz
ins Fachrecht hineinzuschmuggeln - um es einmal so zu
formulieren -,
({10})
und zwar nach dem Motto: Jetzt machen wir es doch irgendwie.
Etwas verstehe ich überhaupt nicht: Wir haben Ihnen
doch einen Antrag zum Verbraucherinformationsgesetz
vorgelegt. Gerda Hasselfeldt hat das vor über einem Jahr
formuliert und gezeigt, wie man so etwas machen kann.
Diesen Antrag haben Sie in der letzten Sitzungswoche
im Ausschuss abgelehnt. Das zeigt doch ganz deutlich,
dass Sie gar kein Interesse an einer wirklichen Verbraucherinformation haben.
({11})
Sie fangen jetzt an, reine Klientelpolitik zu betreiben,
um diesen Verbraucherinformationsanspruch irgendwie
in das Gesetz hineinzufummeln. Wie Sie da arbeiten, ist,
finde ich, eine Unverschämtheit.
({12})
Es ist auch deshalb eine Unverschämtheit, finde ich,
weil Sie den Experten und den Bundesländern überhaupt
keine Gelegenheit gegeben haben, sich in einer Anhörung mit diesen gravierenden Veränderungen des Gesetzentwurfs auseinander zu setzen.
({13})
- Danke schön. - Das muss jetzt der Bundesrat erledigen. Wir müssen dieses Gesetz über den Bundesrat bearbeiten. Ich finde es ziemlich schofelig, wie Sie mit dem
Deutschen Bundestag umgehen.
({14})
Sie wissen genau, dass der Anspruch, so wie Sie ihn
im Gesetzentwurf formuliert haben, überhaupt nicht
handhabbar ist. Er ist für die Behörden nicht handhabbar.
Er ist für die Verbraucher nicht handhabbar. Er wird so
nicht funktionieren.
Ich kann Ihnen zum Abschluss nur Folgendes sagen:
Ich bin wirklich dankbar dafür, dass es den Bundesrat
gibt. Ich setze darauf, dass wir zu einer wirklich grundlegenden Überarbeitung des Gesetzes kommen. So wie Sie
handwerklich gearbeitet haben, ist das völlig daneben,
wird das nicht zu einem besseren Lebensmittel- und Futtermittelrecht führen und wird das auch nicht zu einer
besseren Verbraucherinformation führen. Ich bin nur
enttäuscht darüber, dass Sie nicht von sich aus die Initiative ergriffen und den Gesetzentwurf zurückgezogen haben, um ihn neu zu überarbeiten.
({15})
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich komme zu
Tagesordnungspunkt III zurück und gebe das von den
Schriftführerinnen und Schriftführern ermittelte Ergebnis der namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung zur Beteiligung bewaffneter
deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation
Althea bekannt; das sind die Drucksachen 15/4245 und
15/4256. Abgegebene Stimmen 590. Mit Ja haben gestimmt 583, mit Nein haben gestimmt 7. Der Antrag der
Bundesregierung ist damit angenommen.
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 590;
davon
ja: 583
nein: 7
Ja
SPD
Dr. Lale Akgün
Gerd Andres
Ingrid Arndt-Brauer
Rainer Arnold
Hermann Bachmaier
Ernst Bahr ({0})
Doris Barnett
Dr. Hans-Peter Bartels
Eckhardt Barthel ({1})
Klaus Barthel ({2})
Sören Bartol
Sabine Bätzing
Uwe Beckmeyer
Klaus Uwe Benneter
Dr. Axel Berg
Ute Berg
Hans-Werner Bertl
Petra Bierwirth
Rudolf Bindig
Lothar Binding ({3})
Kurt Bodewig
Gerd Friedrich Bollmann
Klaus Brandner
Willi Brase
Bernhard Brinkmann
({4})
Hans-Günter Bruckmann
Edelgard Bulmahn
Marco Bülow
Ulla Burchardt
Dr. Michael Bürsch
Hans Martin Bury
Marion Caspers-Merk
Dr. Peter Danckert
Dr. Herta Däubler-Gmelin
Karl Diller
Peter Dreßen
Elvira Drobinski-Weiß
Sebastian Edathy
Siegmund Ehrmann
Martina Eickhoff
Marga Elser
Gernot Erler
Petra Ernstberger
Karin Evers-Meyer
Annette Faße
Elke Ferner
Gabriele Fograscher
Rainer Fornahl
Gabriele Frechen
Dagmar Freitag
Lilo Friedrich ({5})
Iris Gleicke
Günter Gloser
Uwe Göllner
Renate Gradistanac
Angelika Graf ({6})
Dieter Grasedieck
Monika Griefahn
Kerstin Griese
Gabriele Groneberg
Achim Großmann
Wolfgang Grotthaus
Karl Hermann Haack
({7})
Hans-Joachim Hacker
Bettina Hagedorn
Klaus Hagemann
Alfred Hartenbach
Michael Hartmann
({8})
Nina Hauer
Hubertus Heil
Reinhold Hemker
Rolf Hempelmann
Dr. Barbara Hendricks
Gustav Herzog
Petra Heß
Monika Heubaum
Gisela Hilbrecht
Stephan Hilsberg
Gerd Höfer
Jelena Hoffmann ({9})
Walter Hoffmann
({10})
Iris Hoffmann ({11})
Frank Hofmann ({12})
Eike Hovermann
Klaas Hübner
Christel Humme
Lothar Ibrügger
Renate Jäger
Jann-Peter Janssen
Klaus Werner Jonas
Johannes Kahrs
Ulrich Kasparick
Dr. h.c. Susanne Kastner
Ulrich Kelber
Hans-Peter Kemper
Klaus Kirschner
Hans-Ulrich Klose
Astrid Klug
Dr. Bärbel Kofler
Dr. Heinz Köhler
Walter Kolbow
Fritz Rudolf Körper
Karin Kortmann
Rolf Kramer
Anette Kramme
Ernst Kranz
Nicolette Kressl
Volker Kröning
Dr. Hans-Ulrich Krüger
Angelika Krüger-Leißner
Horst Kubatschka
Helga Kühn-Mengel
Ute Kumpf
Dr. Uwe Küster
Christine Lambrecht
Christian Lange ({13})
Christine Lehder
Waltraud Lehn
Eckhart Lewering
Götz-Peter Lohmann
Gabriele Lösekrug-Möller
Erika Lotz
Dr. Christine Lucyga
Dirk Manzewski
Tobias Marhold
Lothar Mark
Caren Marks
Hilde Mattheis
Markus Meckel
Ulrike Mehl
Petra-Evelyne Merkel
Ulrike Merten
Angelika Mertens
Ursula Mogg
Michael Müller ({14})
Christian Müller ({15})
Gesine Multhaupt
Franz Müntefering
Dr. Rolf Mützenich
Volker Neumann ({16})
Dietmar Nietan
Dr. Erika Ober
Holger Ortel
Heinz Paula
Johannes Pflug
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Karin Rehbock-Zureich
Gerold Reichenbach
Dr. Carola Reimann
Christel RiemannHanewinckel
Walter Riester
Reinhold Robbe
René Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Karin Roth ({17})
Michael Roth ({18})
Gerhard Rübenkönig
Ortwin Runde
Marlene Rupprecht
({19})
Thomas Sauer
Anton Schaaf
Axel Schäfer ({20})
Gudrun Schaich-Walch
Rudolf Scharping
Bernd Scheelen
Dr. Hermann Scheer
Siegfried Scheffler
Horst Schild
Otto Schily
Horst Schmidbauer
({21})
Ulla Schmidt ({22})
Silvia Schmidt ({23})
Dagmar Schmidt ({24})
Wilhelm Schmidt ({25})
Heinz Schmitt ({26})
Carsten Schneider
Olaf Scholz
Karsten Schönfeld
Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Fritz Schösser
Wilfried Schreck
Ottmar Schreiner
Gerhard Schröder
Brigitte Schulte ({27})
Reinhard Schultz
({28})
Swen Schulz ({29})
Dr. Angelica Schwall-Düren
Dr. Martin Schwanholz
Rolf Schwanitz
Erika Simm
Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
Dr. Cornelie SonntagWolgast
Wolfgang Spanier
Dr. Margrit Spielmann
Jörg-Otto Spiller
Dr. Ditmar Staffelt
Ludwig Stiegler
Rolf Stöckel
Christoph Strässer
Rita Streb-Hesse
Joachim Stünker
Jörg Tauss
Jella Teuchner
Dr. Gerald Thalheim
Franz Thönnes
Hans-Jürgen Uhl
Rüdiger Veit
Simone Violka
Jörg Vogelsänger
Ute Vogt ({30})
Dr. Marlies Volkmer
Hans Georg Wagner
Hedi Wegener
Andreas Weigel
Petra Weis
Reinhard Weis ({31})
Gunter Weißgerber
Gert Weisskirchen
({32})
Dr. Ernst Ulrich von
Weizsäcker
Dr. Rainer Wend
Hildegard Wester
Lydia Westrich
Inge Wettig-Danielmeier
Dr. Margrit Wetzel
Andrea Wicklein
Jürgen Wieczorek ({33})
Heidemarie Wieczorek-Zeul
Dr. Dieter Wiefelspütz
Brigitte Wimmer ({34})
Engelbert Wistuba
Barbara Wittig
Dr. Wolfgang Wodarg
Verena Wohlleben
Waltraud Wolff
({35})
Heidi Wright
Uta Zapf
Manfred Helmut Zöllmer
Dr. Christoph Zöpel
CDU/CSU
Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Altmaier
Artur Auernhammer
Dietrich Austermann
Norbert Barthle
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck
({36})
Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Dr. Rolf Bietmann
Clemens Binninger
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Jochen Borchert
Wolfgang Bosbach
Dr. Wolfgang Bötsch
Klaus Brähmig
Dr. Ralf Brauksiepe
Helge Braun
Monika Brüning
Georg Brunnhuber
Verena Butalikakis
Hartmut Büttner
({37})
Cajus Julius Caesar
Peter H. Carstensen
({38})
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Hubert Deittert
Alexander Dobrindt
Vera Dominke
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Maria Eichhorn
Rainer Eppelmann
Anke Eymer ({39})
Georg Fahrenschon
Ilse Falk
Dr. Hans Georg Faust
Albrecht Feibel
Enak Ferlemann
Hartwig Fischer ({40})
Dirk Fischer ({41})
Axel E. Fischer ({42})
Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich
({43})
Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Peter Gauweiler
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Roland Gewalt
Eberhard Gienger
Georg Girisch
Michael Glos
Ralf Göbel
Dr. Reinhard Göhner
Josef Göppel
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Kurt-Dieter Grill
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Karl-Theodor Freiherr von
und zu Guttenberg
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Klaus-Jürgen Hedrich
Helmut Heiderich
Siegfried Helias
Uda Carmen Freia Heller
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Bernd Heynemann
Ernst Hinsken
Peter Hintze
Robert Hochbaum
Klaus Hofbauer
Joachim Hörster
Hubert Hüppe
Susanne Jaffke
Dr. Peter Jahr
Dr. Egon Jüttner
Bartholomäus Kalb
Irmgard Karwatzki
Bernhard Kaster
Siegfried Kauder ({44})
Volker Kauder
Gerlinde Kaupa
Eckart von Klaeden
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Kristina Köhler ({45})
Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Rudolf Kraus
Günther Krichbaum
Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Dr. Hermann Kues
Werner Kuhn ({46})
({47})
Dr. Norbert Lammert
Helmut Lamp
Barbara Lanzinger
Karl-Josef Laumann
Vera Lengsfeld
Werner Lensing
Peter Letzgus
Ursula Lietz
Walter Link ({48})
Eduard Lintner
Dr. Klaus W. Lippold
({49})
Patricia Lips
Dr. Michael Luther
Dorothee Mantel
Erwin Marschewski
({50})
Stephan Mayer ({51})
Dr. Conny Mayer ({52})
Dr. Martin Mayer
({53})
Wolfgang Meckelburg
Dr. Angela Merkel
Friedrich Merz
Laurenz Meyer ({54})
Doris Meyer ({55})
Maria Michalk
Klaus Minkel
Dr. Gerd Müller
Stefan Müller ({56})
Bernward Müller ({57})
Hildegard Müller
Bernd Neumann ({58})
Henry Nitzsche
Michaela Noll
Günter Nooke
Dr. Georg Nüßlein
Franz Obermeier
Melanie Oßwald
Eduard Oswald
Rita Pawelski
Dr. Peter Paziorek
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Sibylle Pfeiffer
Dr. Friedbert Pflüger
Beatrix Philipp
Ruprecht Polenz
Thomas Rachel
Hans Raidel
Dr. Peter Ramsauer
Helmut Rauber
Peter Rauen
Christa Reichard ({59})
Katherina Reiche
Hans-Peter Repnik
Klaus Riegert
Dr. Heinz Riesenhuber
Hannelore Roedel
Franz Romer
Dr. Klaus Rose
Kurt J. Rossmanith
Dr. Norbert Röttgen
Dr. Christian Ruck
Volker Rühe
Albert Rupprecht ({60})
Peter Rzepka
Anita Schäfer ({61})
Dr. Wolfgang Schäuble
Andreas Scheuer
Norbert Schindler
Georg Schirmbeck
Angela Schmid
Bernd Schmidbauer
Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Christian Schmidt ({62})
Andreas Schmidt ({63})
Dr. Andreas Schockenhoff
Dr. Ole Schröder
Bernhard Schulte-Drüggelte
Uwe Schummer
Wilhelm Josef Sebastian
Horst Seehofer
Kurt Segner
Matthias Sehling
Marion Seib
Heinz Seiffert
Bernd Siebert
Thomas Silberhorn
Johannes Singhammer
Jens Spahn
Erika Steinbach
Christian von Stetten
Gero Storjohann
Andreas Storm
Max Straubinger
Matthäus Strebl
Thomas Strobl ({64})
Lena Strothmann
Michael Stübgen
Antje Tillmann
Edeltraut Töpfer
Dr. Hans-Peter Uhl
Arnold Vaatz
Volkmar Uwe Vogel
Andrea Astrid Voßhoff
Gerhard Wächter
Marko Wanderwitz
Peter Weiß ({65})
Gerald Weiß ({66})
Ingo Wellenreuther
Annette Widmann-Mauz
Klaus-Peter Willsch
Matthias Wissmann
Werner Wittlich
Dagmar Wöhrl
Elke Wülfing
Wolfgang Zeitlmann
Wolfgang Zöller
Willi Zylajew
BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN
Kerstin Andreae
Marieluise Beck ({67})
Volker Beck ({68})
Cornelia Behm
Birgitt Bender
Matthias Berninger
Grietje Bettin
Ekin Deligöz
Dr. Thea Dückert
Jutta Dümpe-Krüger
Franziska Eichstädt-Bohlig
Dr. Uschi Eid
Hans-Josef Fell
Joseph Fischer ({69})
Katrin Göring-Eckardt
Winfried Hermann
Antje Hermenau
Peter Hettlich
Thilo Hoppe
Michaele Hustedt
Jutta Krüger-Jacob
Fritz Kuhn
Renate Künast
Markus Kurth
Undine Kurth ({70})
Dr. Reinhard Loske
Anna Lührmann
Jerzy Montag
Kerstin Müller ({71})
Winfried Nachtwei
Christa Nickels
Friedrich Ostendorff
Simone Probst
Claudia Roth ({72})
Krista Sager
Christine Scheel
Irmingard Schewe-Gerigk
Rezzo Schlauch
Albert Schmidt ({73})
Werner Schulz ({74})
Petra Selg
Ursula Sowa
Rainder Steenblock
Silke Stokar von Neuforn
Hans-Christian Ströbele
Jürgen Trittin
Dr. Antje Vogel-Sperl
Dr. Ludger Volmer
Josef Philip Winkler
Margareta Wolf ({75})
FDP
Dr. Karl Addicks
Daniel Bahr ({76})
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Helga Daub
Jörg van Essen
Ulrike Flach
Rainer Funke
Dr. Wolfgang Gerhardt
Joachim Günther ({77})
Dr. Karlheinz Guttmacher
Dr. Christel Happach-Kasan
Ulrich Heinrich
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Michael Kauch
Dr. Heinrich L. Kolb
Hellmut Königshaus
Gudrun Kopp
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Sabine LeutheusserSchnarrenberger
Markus Löning
Dirk Niebel
Günther Friedrich Nolting
Hans-Joachim Otto
({78})
Eberhard Otto ({79})
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Dr. Hermann Otto Solms
Dr. Max Stadler
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Dieter Thomae
Jürgen Türk
Dr. Guido Westerwelle
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Fraktionslose Abgeordnete
Nein
CDU/CSU
Dr. Wolf Bauer
Wolfgang Börnsen
({80})
Manfred Carstens ({81})
Willy Wimmer ({82})
FDP
Fraktionslose Abgeordnete
Petra Pau
Wir fahren in der Debatte fort. Das Wort hat die Kollegin Ulrike Höfken, Bündnis 90/Die Grünen.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und
Kollegen! Diese Haltung der CDU/CSU ist wirklich ein
Symbol für die traurige Situation, dass die Union reine
Blockadepolitik betreibt,
({0})
selbst bei Gesetzen, bei denen die Unterschiede in den
Auffassungen und die Kritikpunkte doch nur marginal
sind. Es ist eine Unverschämtheit, so mit dem Parlament
und mit den Bürgerinnen und Bürgern umzugehen.
({1})
Die Situation ist wie folgt: Die Verbraucherinnen und
Verbraucher sehen nach wie vor ziemlich alt aus, wenn
sie sich vernünftig informieren wollen. Das haben wir
gerade erlebt: bei Pestiziden in Weintrauben, giftigen
Scoubidous - das sind die Dinger, mit denen die kleinen
Mädchen immer so gern spielen - und Anfragen dazu,
wie denn gesundheitsbezogene Angaben bei Lebensmitteln begründet sind. Solche Anfragen von Verbraucherinnen und Verbrauchern, übrigens auch gerade der
Presse und der Verbraucherzentralen, erreichen uns in
Massen. Was tun wir? Wir müssen die Leute an Greenpeace oder an die Stiftung Warentest verweisen. Vonseiten der zuständigen Überwachungsbehörden, die zuverlässig, loyal und neutral Auskunft geben könnten, hören
sie gar nichts.
Das ist deswegen so, weil die Belastungen zum Teil
unterhalb der festgelegten Grenzwerte liegen, weil keine
Informationspflicht besteht, weil die Gesundheitsgefärdung nicht akut ist, weil die wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Schubladen schlummern, weil von den
16 Bundesländern, die eigentlich zuständig sind, nur vier
eine vernünftige Regelung zum Zugang der Verbraucherinnen und Verbraucher zu Informationen geregelt haben
und weil die Opposition im Jahr 2002 den Entwurf des
Verbraucherinformationsgesetzes abgelehnt hat.
Dieser vorsintflutliche Zustand muss endlich beendet
werden. Dazu beschließen wir den jetzt vorliegenden
Gesetzentwurf, nehmen einen zweiten Anlauf und verbessern gleichzeitig das Lebensmittel- und Futtermittelrecht.
Der Gesetzentwurf entspricht der EU-Systematik und
deckt das gesamte Lebensmittelspektrum vom Acker bis
zum Teller ab. Genau deswegen werden Futtermittel und
Lebensmittel zusammen behandelt. Die meisten Experten haben dieses Vorgehen in der Anhörung gutgeheißen
und keinesfalls laute Kritik daran geäußert.
({2})
Die Anträge, die die Opposition vorlegt, sind im verbraucherpolitischen Sinne keine besondere Glanzleistung.
({3})
- Herr Goldmann, da Sie gerade dazwischenrufen,
möchte ich noch einmal darauf aufmerksam machen,
dass ich die Vorstellungen der FDP in Zeiten ansteigender BSE-Gefahr gewagt finde. Ich verweise auf die
Meldung aus Frankreich.
({4})
Dort ist der zweite Creutzfeldt-Jakob-Krankheitsfall innerhalb von zwei Monaten aufgetreten. Und Sie fordern
im Zusammenhang mit der Debatte über das Lebensund Futtermittelrecht die Aufhebung des Verbots der
Verfütterung von Tiermehl.
({5})
Das finde ich wahrhaftig gewagt.
Die Union will vor allem redaktionelle Verbesserungen am Gesetz. Das ist eine Vorgehensweise, über die
man reden kann. Das haben wir auch getan; wir haben
auch lange geprüft, ob es weniger kompliziert geht.
Aber, Frau Heinen, Sie hätten genauso gut die Paragraphen aus den bisherigen Lebensmittel- und Futtermittelgesetzen vorlesen können; Sie hätten überhaupt keine
Änderungen gefunden. Das geltende Recht besteht aus
einzelnen Gesetzen, die zusammen mit dem EU-Recht
eine komplexe Materie umfassen und deren einzelne Paragraphen leider Gottes für den Verbraucher nicht in
Form eines Handbuchs abzufassen sind. Dafür sind sie
aber auch gar nicht gedacht, weil sie in erster Linie dem
Vorgehen der zuständigen Behörden dienen sollen. Insofern ist Ihre Argumentation eine vorgeschobene.
({6})
Wenn das Ihre gesamte Kritik ist - sie bezieht sich nur
auf die Definition von Begriffen wie beispielsweise den
der Information -, erwarte ich, dass der Gesetzentwurf
unterstützt wird. Darin ist das Recht der Behörden enthalten, auf bundeseinheitlicher Grundlage schon vorbeugend Informationen an den Verbraucher bzw. an die entsprechenden Vertreter zu geben und über Risiken
aufzuklären. Er enthält das Recht des Verbrauchers, die
Akten bei den Überwachungsbehörden einzusehen.
Natürlich - das war Anliegen des Hauses - sind dabei
die Wahrung betrieblicher Geschäftsgeheimnisse und ein
ordentliches Verfahren sichergestellt. Das heißt, der Gesetzentwurf gibt der Wirtschaft mehr Sicherheit vor den
schwarzen Schafen, von denen sie sich jetzt deutlich abgrenzen können.
Ich erwarte, dass die CDU/CSU den Widerspruch
aufgibt und endlich Farbe in der Verbraucherpolitik bekennt. Sie haben immer gesagt, Sie seien für ein Verbraucherinformationsgesetz. Das wollen wir jetzt konkret sehen. Wir fordern die CDU/CSU-Fraktion auf, die
taktischen Spielchen zu beenden und zu einer vernünftigen Lösung für die Verbraucherinnen und Verbraucher
zu kommen. Ansonsten wissen die Verbraucher auch
noch einmal, warum sie die CDU in Schleswig-Holstein
nicht wählen sollen.
Das Wort hat der Kollege Hans-Michael Goldmann,
FDP-Fraktion.
Liebe Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich habe drei Minuten Redezeit und will versuchen, ruhig zu bleiben, Herr Müller. Es geht um ein
wichtiges Gesetz und ich finde es gut, dass wir heute
rein zufällig in so großer Anzahl im Plenarsaal sind. Vielen ist, glaube ich, gar nicht klar, um was es hier geht.
Das Futtermittelrecht wird auf das Niveau des Lebensmittelrechts gehoben. Das ist eine absolut einmalige Dimension, die hier in einem einzigen Gesetzeswerk Platz
greift.
Wissen Sie, Herr Müller, was mich aufregt und ärgert? Wir haben eine sehr gute Anhörung durchgeführt,
zu der wir Experten eingeladen haben, die uns 50,
60 Seiten lange exzellente Ausarbeitungen vorgelegt haben. Leider fand diese Anhörung zu einem Zeitpunkt
statt, zu dem ein wesentlicher Punkt des Gesetzentwurfs,
nämlich die Information des Verbrauchers, noch gar
nicht Gegenstand der Anhörung war. Wenn man so vorgeht, muss man sich fragen: Was sagen die Experten
dazu, die nach Berlin gekommen sind und vorher ihre
Mitarbeiter mit Zuarbeiten beschäftigt haben, um uns
fachlich gute Arbeit zu liefern? Wenn man an dieser
Stelle etwas gründlicher nachdenkt, kommt man zu dem
Ergebnis, dass man, wenn man ein Verbraucherinformationsgesetz will, ein ordentliches parlamentarisches Verfahren wählen muss.
({0})
- Frau Höfken, dann darf man eben nicht einen Tag vor
der Abstimmung noch 27 Seiten in das Verfahren einbringen. Das ist der Knackpunkt.
({1})
- Frau Höfken, erzählen Sie hier nichts vom Pferd.
Jetzt komme ich ganz konkret zu Ihnen, Frau Höfken.
Wir hatten eine Begegnung mit Südafrikanern, die uns
gesagt haben: Bei Ihnen reiht sich ein Skandal an den
anderen. - Mir tut es weh, wenn in einer derart diskriminierenden Weise über unsere Lebensmittelwirtschaft
oder Ernährungswirtschaft gesprochen wird.
Dann haben Sie, Frau Höfken, von dem Dioxinskandal gesprochen. Dabei hat das Gesetz, das jetzt vorgelegt
worden ist, gar nichts mit den Dioxinen zu tun. Eine
Rolle in dem Dioxinskandal spielte der Kleieboden, der
gar nicht zum Lebensmittel- bzw. Futtermittelsektor gezählt wird und daher bei der Betrachtung auch nicht erfasst wird. Man muss sich mit der Sache also fachlich etwas intensiver auseinander setzen. Daran mangelt es bei
Ihnen.
({2})
Das ist es, Frau Höfken, was mich daran ärgert.
Tun wir doch nicht so, als wenn diese Erkenntnisse
aus der neueren Zeit stammen würden! Jeder, der ein
Tier füttert, weiß über das Tier, dass das Futtermittel teilweise auch in die Lebensmittel eingeht. Wir müssen
doch mit dieser Einsicht vernünftig umgehen und uns
fragen: Ist die einheitliche Betrachtung des Lebensmittel- und des Futtermittelsektors die Lösung? Stellen Sie
sich vor, wir würden diese Vorgehensweise auf andere
Lebensbereiche übertragen. Wollen Sie etwa den gesamten Lebensweg eines Menschen von der Krippe bis zur
Bahre in ein einziges Gesetz fassen? Wäre es nicht vielleicht klüger, für die jeweilige Situation entsprechend
unterschiedliche fachliche Gesetze auszugestalten?
Auch wir sind dafür, dass der Futtermittel- und der Lebensmittelbereich gesetzlich erfasst werden. Wir sind
aber ebenfalls dafür, dass man auf die Experten hört. Die
Experten, die sich mit diesem Thema befassen, haben
gesagt: Wir haben ein gutes Futtermittelgesetz und ein
hervorragendes Lebensmittelgesetz. Ich bin dafür, dass
wir die Bestimmungen beider Gesetze miteinander in
Einklang bringen.
Lassen Sie mich zum Abschluss noch ein Wort zum
Verbraucherinformationsgesetz sagen. Ich glaube, dass
sich viele in diesem Hause, auch die Kolleginnen und
Kollegen der Sozialdemokratischen Partei, nicht darüber
im Klaren sind, was in diesem Verbraucherinformationsgesetz steht. Dort gibt es einen § 62, der Unternehmen verpflichtet, ihre Rezepturen im Ernstfall offen zu
legen. Davor kann ich nur warnen. Den Unternehmen ist
so etwas eigentlich nicht zuzumuten. Wenn sie bei uns
dazu gezwungen werden, werden sie in andere Länder
abwandern und es werden bei uns Arbeitsplätze vernichtet. Das kann überhaupt nicht in unserem Interesse sein.
({3})
Ich bitte Sie ganz herzlich: Schauen Sie einmal in unseren Antrag! Er ist wirklich gut.
Sie müssen jetzt zum Schluss kommen.
Frau Präsidentin, in diesem Sinne bitte ich um Zustimmung zu unserem Antrag. Sie werden verstehen,
dass wir Ihr Gesetz ablehnen.
Herzlichen Dank.
({0})
Das Wort hat der Kollege Martin Dörmann, SPDFraktion.
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Mit der Neuordnung des Lebensmittel- und Futtermittelrechts in einem modernen und einheitlichen Gesetzbuch
vollziehen wir einen wichtigen Schritt hin zu mehr Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz. Die rotgrüne Koalition will dabei an einer ganz entscheidenden
Stelle einen besonderen Akzent setzen. Wir wollen eine
Informationsoffensive zugunsten der Verbraucherinnen und Verbraucher.
({0})
Im Lebensmittel- und Futtermittelrecht sollen umfassende Informationsrechte eingefügt werden: erstens das
Recht der Verbraucherinnen und Verbraucher auf Zugang zu Informationen, die bei den Behörden bereits
vorliegen, und zweitens das Recht der Behörden, ihrerseits in bestimmten Fällen über verbraucherrelevante
Sachverhalte aktiv zu informieren, auch und gerade im
Vorsorgebereich. Es soll transparent gemacht werden, ob
von bestimmten Erzeugnissen Gesundheitsgefahren ausgehen. Wir wollen dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein und Informationsbedürfnis der Verbraucherinnen und Verbraucher gerade im Bereich des
Lebensmittelrechts nachkommen.
Wenn der Verbraucher beispielsweise Anhaltspunkte
dafür hat, dass bei einem bestimmten Fleischprodukt irgendetwas nicht stimmt, kann er sich bei der zuständigen
Behörde gezielt erkundigen, wann bei dem betroffenen
Fleischer oder Unternehmen die letzte Kontrolle war und
ob es Auffälligkeiten gab. Liegen bei Behörden Erkenntnisse über bestimmte Inhaltsstoffe vor, kann der Verbraucher diese abfragen, etwa: Wie hoch ist der Acrylamid-Wert in den Chips? Oder: Ist das Milchpulver für
meine Kinder unbedenklich?
Die rot-grüne Koalition hätte dies alles gern bereits in
der vergangenen Legislaturperiode in einem umfassenden Verbraucherinformationsgesetz geregelt. Das ist an
der Opposition gescheitert, an Ihnen hier im Bundestag
und den von Ihnen geführten Ländern im Bundesrat.
Warum wollen wir dieses jetzt und hier im Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch regeln? Dafür gibt es
vor allem zwei Gründe:
Erstens. Trotz intensiver Bemühungen ist es in den
vergangenen Monaten nicht gelungen, mit der Opposition, insbesondere mit der Union, zu einer Einigung über
ein eigenständiges Verbraucherinformationsgesetz zu
kommen. Wir wollen hier aber endlich einen entscheidenden Schritt nach vorne gehen.
Zweitens. Der vorliegende Gesetzentwurf bietet sich
schon deshalb an, weil er nunmehr alle Erzeugnisse erfasst, die bereits im alten Verbraucherinformationsgesetzentwurf enthalten waren,
({1})
nämlich Lebensmittel, kosmetische Mittel, Bedarfsgegenstände und Wein. Zusätzlich werden jetzt sogar noch
Futtermittel erfasst. Es ist deshalb nahe liegend, den umfassenden Ansatz des vorliegenden Gesetzentwurfs
durch eine ebenso umfassende Regelung von Verbraucherinformationsrechten zu ergänzen.
({2})
Der Bundesrat hat sich ein Stück weit bewegt. Wir
werden ausloten, wie ernst dieses Angebot an dieser
Stelle gemeint ist. Wir wollen die Chance nutzen, indem
wir noch darüber hinausgehen.
Mit dieser Position, Herr Goldmann, befinden wir uns
übrigens auch im Einklang mit den Ergebnissen der
Anhörung. Es war gerade der Experte der Verbraucherzentralen, der uns ausdrücklich bestätigt hat, dass es
sinnvoll ist, bereits in dieses Gesetzbuch möglichst viele
Informationsrechte zu integrieren.
Die Opposition wird an dieser Stelle endlich Farbe
bekennen müssen. Von der FDP haben wir da zwar nicht
allzu viel zu erwarten, aber die Union redet immer wieder gerne über zusätzliche Verbraucherinformationsrechte; doch dann, wenn es zum Schwur kommt, versteckt sie sich. Bildlich gesprochen verhält sich das so:
Wir könnten Ihnen hier die leckerste Torte vorsetzen, sie
mit Zuckerguss garnieren und mit Kerzen vorweihnachtlich illuminieren. Sie würden sich immer noch mit Abscheu abwenden und sagen: Die Farbe der Kerzen gefällt
uns nicht. - So verhält es sich.
({3})
Ich will zitieren, was Sie, Frau Kollegin Heinen, gestern in der Haushaltsdebatte auf eine Zwischenfrage
meines Kollegen Zöllmer ausdrücklich bestätigt haben.
Sie haben gesagt, dass hier „ein komplettes Verbraucherinformationsgesetz ins Fachrecht eingefügt“ werde.
Richtig, genau so ist es. Stimmen Sie also zu. Mit Ihrer
ablehnenden Haltung zeigt die Opposition aber, wie
ernst es ihr wirklich mit den Rechten der Verbraucherinnen und Verbraucher auf mehr Information ist. Der vorliegende Gesetzentwurf ist deshalb in der vorliegenden
Fassung genau der Nadelstich, der die Seifenblase der
Argumentation der Union zum Platzen bringt. Sie haben
es nur noch nicht erkannt.
({4})
Das Ganze lässt sich auf einen einfachen Nenner bringen: Die Opposition redet, die rot-grüne Koalition handelt. Anders ausgedrückt: Es gibt nichts Gutes, außer
man tut es. Wir tun es.
Herzlichen Dank.
({5})
Das Wort hat die Kollegin Marlene Mortler, CDU/
CSU-Fraktion.
({0})
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Die letzte Rede hat deutlich gemacht: Rot-grüne
Politik steht symbolisch für Verbrauchertäuschung und
Wettbewerbsverzerrungen.
({0})
Auch wenn Sie dieses Gesetz seit Monaten schönreden, wird es dadurch nicht automatisch besser. Im Gegenteil: Sie haben mit der Einfügung des so genannten
Verbraucherinformationsgesetzes noch einmal nachgelegt. Hier entsteht wirklich ein ungerechtfertigter Mehraufwand für die Rechtsanwender in der Futtermittel- und
Ernährungsindustrie sowie in der Verwaltung.
Meine Damen und Herren, das Gesetz macht deutlich:
Reden und Handeln fallen bei Ihnen immer weiter auseinander. Das verhält sich fast so wie mit dem Teufel
und dem Weihwasser.
({1})
Natürlich klingt es gut, wenn ich elf Gesetze in einem
Gesetzbuch zusammenfasse. Ich begrüße den ganzheitlichen Ansatz, der dem zugrunde liegt, nämlich die gesamte Warenkette vom Acker bis zum Teller zu erfassen.
({2})
Aber wie soll sich der Verbraucher, der ja uns allen heilig ist, in diesem Labyrinth zurechtfinden, wenn schon
Experten stöhnen und nur den Kopf schütteln?
({3})
Zur Wahrheit und Klarheit gehört auch, dass Sie mit
diesem Gesetz weiterhin gespaltenen Verbraucherschutz
betreiben. Wie kann es sein, dass zum Beispiel für ErdMarlene Mortler
beeren aus EU-Mitgliedstaaten unsere strengen Verbraucherschutzvorschriften nicht gelten, während Erdbeeren
aus Deutschland ebendiese Vorschriften haarklein einzuhalten haben?
({4})
Das ist unfair gegenüber dem deutschen Verbraucher
und gegenüber dem deutschen Erzeuger.
Ich fordere Sie auf, diesen Missstand zu beseitigen
und eine EU-weite Vereinheitlichung anzustreben bzw.
durchzusetzen.
({5})
Wenn Ihre „Klasse statt Masse“-Politik, Frau Künast,
wirklich ehrlich wäre, wenn Ihre Politik wirklich nachhaltig wäre, dann dürften Produkte, die den Bestimmungen in unserem Land nicht entsprechen, in Deutschland
überhaupt nicht mehr in Verkehr gebracht werden.
({6})
Ich gehe aber fest davon aus, dass die EU im Bereich
Verbraucherschutz keine Gefährdung unserer Bürgerinnen und Bürger hinnehmen würde. Was spricht also dagegen, die schärferen und überzogenen deutschen Bestimmungen der EU-Ebene anzupassen? Das wäre ein
Beitrag für mehr Wettbewerbsfähigkeit und für die Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes.
({7})
Ein Musterbeispiel für Verbrauchertäuschung ist übrigens der § 53 Abs. 4 Ihres Gesetzentwurfes. Ich zitiere:
Weichen Lebensmittel
- also Lebensmittel aus Drittländern oder anderen Mitgliedstaaten von den Vorschriften dieses Gesetzes oder der …
erlassenen Rechtsverordnungen ab, sind die Abweichungen angemessen kenntlich zu machen, soweit
dies zum Schutz der Verbraucher oder Verbraucherinnen erforderlich ist.
Ich übersetze: Hat ein eingeführtes Lebensmittel
niedrigere Standards als in Deutschland, soll man dies
kennzeichnen, um den Verbraucher zu schützen.
Das ist ein absoluter Verdummungsparagraph.
({8})
Denn nach Deutschland eingeführte Lebensmittel haben
zwar in der Regel niedrigere Standards, aber sie müssen
Mindestvorschriften erfüllen, um unsere Verbraucher
nicht zu gefährden. Warum dann noch kennzeichnen?
Meine Damen und Herren, Wirtschaftsminister
Clement hat uns wiederholt vorgeworfen, den Wirtschaftsstandort Deutschland schlechtzureden.
({9})
In meinen Augen haben Sie, Frau Ministerin Künast, das
Prädikat „Oberschlechtrednerin“ verdient.
({10})
Seit Ihrem Amtsantritt machen Sie unser hohes Produktions- und Qualitätsniveau in der Land-, Ernährungsund Futtermittelwirtschaft in Deutschland schlecht. Mit
Ihrem heute vorliegenden Gesetzentwurf produzieren
Sie weitere Wettbewerbsnachteile. Sie untergraben unternehmerische Freiheit und Eigenverantwortung mit
sachlich ungerechtfertigten und unangemessenen Regelungen sowie mit einer Unzahl von Verweisungen auf
geltendes EU-Recht.
({11})
Meine Damen und Herren, wenn der Bundeshaushalt
auf dem letzten Loch pfeift, wenn die Arbeitslosenzahlen steigen, wenn das Wirtschaftswachstum lahmt, dann
setzt Frau Künast ohne Rücksicht auf Verluste weiter auf
Strangulierung und Überreglementierung.
({12})
Unsere Wirtschaft läuft aber dann am besten, wenn ein
Unternehmer mehr investiert, als er müsste, und ein Verbraucher mehr kauft, als er brauchte. Die Grundvoraussetzung ist Vertrauen und Verlässlichkeit. Darauf setzen
wir von der CDU/CSU und deshalb lehnen wir diesen
Gesetzentwurf ab.
Vielen Dank.
({13})
Danke schön. - Ich schließe damit die Aussprache.
Wir kommen zur Abstimmung über den von der Bun-
desregierung eingebrachten Gesetzentwurf zur Neuord-
nung des Lebensmittel- und des Futtermittelrechts,
Drucksache 15/3657. Der Ausschuss für Verbraucher-
schutz, Ernährung und Landwirtschaft empfiehlt in sei-
ner Beschlussempfehlung auf Drucksache 15/4244, den
Gesetzentwurf in der Ausschussfassung anzunehmen.
Ich bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf in der Aus-
schussfassung zustimmen wollen, um das
Handzeichen. - Wer stimmt dagegen? - Enthaltungen? -
Der Gesetzentwurf ist damit in zweiter Beratung mit den
Stimmen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gegen
die Stimmen von CDU/CSU und FDP angenommen
worden.
Dritte Beratung
und Schlussabstimmung. Nach Art. 87 Abs. 3 des
Grundgesetzes ist zur Annahme des Gesetzentwurfs die
absolute Mehrheit - das sind 301 Stimmen - erforder-
lich. Es ist namentliche Abstimmung verlangt.
Sie benötigen außer Ihrer Stimmkarte auch Ihren
Stimmausweis in der Farbe Rosa. Den Stimmausweis
können Sie, soweit noch nicht geschehen, Ihrem Stimm-
kartenfach entnehmen. Bitte achten Sie darauf, dass
Stimmkarte und Stimmausweis Ihren Namen tragen. Be-
vor Sie Ihre Stimmkarte in die Urne werfen, übergeben
Sie bitte den Stimmausweis einem der Schriftführer an
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
der Urne. Sie müssen also Ihre Stimmkarte und Ihren
Stimmausweis abgeben. Die Schriftführerinnen und
Schriftführer bitte ich, darauf zu achten, dass Stimmkar-
ten nur von Kolleginnen und Kollegen in die Urnen ge-
worfen werden dürfen, die vorher ihren Stimmausweis
in der richtigen Farbe, also in der Farbe Rosa, abgegeben
haben.
Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die
vorgesehenen Plätze einzunehmen. Sind alle Plätze an
den Urnen besetzt? - Das ist der Fall. Dann eröffne ich
die Abstimmung.
Weil so viele Kolleginnen und Kollegen nachfragen,
möchte ich mitteilen: Wir stimmen jetzt nacheinander
ab.
Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine Stim-
mkarte noch nicht abgegeben hat? - Das scheint nicht
der Fall zu sein. Dann schließe ich jetzt die erste Abstim-
mung und bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer,
mit der Auszählung zu beginnen. Das Ergebnis der na-
mentlichen Abstimmung wird Ihnen später bekannt
gegeben.1)
Wir setzen nun die Abstimmungen fort und kommen
zur Abstimmung über die Entschließungsanträge. Wer
stimmt für den Entschließungsantrag der Fraktion der
CDU/CSU auf Drucksache 15/4252? - Gegenprobe! -
Enthaltungen? - Der Entschließungsantrag ist mit den
Stimmen der SPD und des Bündnisses 90/Die Grünen
gegen die Stimmen der CDU/CSU bei Enthaltung der
FDP abgelehnt.
Wer stimmt für den Entschließungsantrag der Frak-
tion der FDP, Drucksache 15/4253? - Wer stimmt dage-
gen? - Enthaltungen? - Der Entschließungsantrag ist mit
den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die Stim-
men der FDP bei Enthaltung der CDU/CSU abgelehnt
worden.
Interfraktionell ist vereinbart, die heutige Tagesord-
nung um die Beratung der Anträge der Fraktionen der
SPD und des Bündnisses 90/Die Grünen auf Zurückwei-
sung von Einsprüchen des Bundesrates auf den
Drucksachen 15/4288 und 15/4289 zu erweitern und
diese jetzt als Zusatzpunkte 5 a und 5 b zusammen mit
den Tagesordnungspunkten VI a bis c aufzurufen. - Ich
sehe, Sie sind damit einverstanden. Dann ist so beschlos-
sen.
Ich rufe somit die Tagesordnungspunkte VI a bis c so-
wie die Zusatzpunkte 5 a und 5 b auf:
VI. a) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜND-
NISSES 90/DIE GRÜNEN
Zurückweisung des Einspruchs des Bundesra-
tes gegen das Gesetz zur Neuordnung des Gen-
technikrechts
- Drucksachen 15/3088, 15/3344, 15/3586,
15/4159, 15/4277 -
1) Ergebnis Seite 13335 D
b) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN
Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Haushaltsbegleitgesetz 2005
({0})
- Drucksachen 15/3442, 15/3755, 15/3946,
15/4160, 15/4278 -
c) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜND-
NISSES 90/DIE GRÜNEN
Zurückweisung des Einspruchs des Bundesra-
tes gegen das Siebente Gesetz zur Änderung
des Sozialgerichtsgesetzes
- Drucksachen 15/3168, 15/3838, 15/3867,
15/3947, 15/4161, 15/4279 -
ZP 5 a)Antrag der Fraktionen der SPD und des
BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN
Zurückweisung des Einspruchs des Bundesra-
tes gegen das Gesetz zur Anpassung der Fi-
nanzierung von Zahnersatz
- Drucksachen 15/3681, 15/3834, 15/3865,
15/4162, 15/4286 -
ZP 5 b)Antrag der Fraktionen der SPD und des
BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN
Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Gesetz zur Berücksichtigung der
Kindererziehung im Beitragsrecht der sozialen Pflegeversicherung ({1})
- Drucksachen 15/3671, 15/3837, 15/4176,
15/4287 -
Der Präsident des Bundesrates hat schriftlich mitge-
teilt, dass der Bundesrat beschlossen hat, gegen das Ge-
setz zur Neuordnung des Gentechnikrechts, gegen das
Haushaltsbegleitgesetz 2005, gegen das Siebente Gesetz
zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes, gegen das
Gesetz zur Anpassung der Finanzierung von Zahnersatz
sowie gegen das Gesetz zur Berücksichtigung der Kin-
dererziehung im Beitragsrecht der sozialen Pflegeversi-
cherung Einspruch einzulegen.
Es liegen fünf Anträge der Fraktionen der SPD und
des Bündnisses 90/Die Grünen auf Zurückweisung der
Einsprüche des Bundesrates vor.
Bevor wir gleich zur Abstimmung über die fünf An-
träge kommen, bitte ich nochmals um Ihre Aufmerksam-
keit für einige leider notwendige Hinweise zum Abstim-
mungsverfahren. Es ist jeweils namentliche
Abstimmung verlangt. Nach Art. 77 Abs. 4 des Grund-
gesetzes ist für die Zurückweisung eines Einspruchs des
Bundesrates die Mehrheit der Mitglieder des Deutschen
Bundestages erforderlich. Das sind mindestens
301 Stimmen. Sie benötigen außer Ihren Stimmkarten
auch Ihre Stimmausweise in den Farben Weiß, Blau,
Rot, Gelb und Grün. Die Farben werde ich jeweils vor
der Abstimmung bekannt geben. Sie sollten darauf ach-
ten, dass Ihre Stimmkarten und die Ausweise Ihren
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Namen beinhalten. Bevor Sie Ihre Stimmkarte in die
Urne werfen, übergeben Sie den Stimmausweis dem
Schriftführer an der Urne.
Die Schriftführerinnen und Schriftführer bitte ich,
darauf zu achten, dass Stimmkarten nur von Kolleginnen
und Kollegen in die Urnen geworfen werden dürfen, die
vorher ihren Stimmausweis in der richtigen Farbe abge-
geben haben.
Wir kommen jetzt zur ersten dieser namentlichen Ab-
stimmungen, zu Tagesordnungspunkt VI a, zur Abstim-
mung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des
Bündnisses 90/Die Grünen auf Zurückweisung des
Einspruches des Bundesrates gegen das Gesetz zur Neu-
ordnung des Gentechnikrechts. Sie benötigen Ihren
Stimmausweis in der Farbe Weiß. Ich bitte die Schrift-
führerinnen und Schriftführer, die vorgesehenen Plätze
einzunehmen. Sind alle Plätze besetzt? - Das ist der Fall.
Dann eröffne ich die Abstimmung mit dem weißen
Stimmausweis.
Ich sage noch einmal: Wir führen alle Abstimmungen
hintereinander durch. Das bedeutet, dass Sie sich kon-
zentrieren müssen, damit wir die einzelnen Abstimmun-
gen sauber voneinander unterscheiden können. Das ist,
auch was die Auszählung betrifft, recht schwierig. Des-
wegen bitte ich Sie, dabei zu helfen, dass wir das hinbe-
kommen.
Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine Stim-
mkarte und seinen weißen Stimmausweis noch nicht ab-
gegeben hat? - Das scheint nicht der Fall zu sein. Dann
schließe ich die Abstimmung und bitte die Schriftführe-
rinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu begin-
nen. Das Ergebnis der Abstimmung wird Ihnen später
bekannt gegeben.1)
Ich bitte alle Kolleginnen und Kollegen, sich zu kon-
zentrieren. Es kann relativ leicht geschehen, dass man
eine Abstimmung verpasst; das kann allerdings große
Auswirkungen haben.
Wir kommen zur zweiten namentlichen Abstimmung
zu Einsprüchen des Bundesrates, Tagesordnungs-
punkt VI b: Abstimmung über den Antrag der Fraktio-
nen der SPD und des Bündnisses 90/Die Grünen auf Zu-
rückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das
1) Ergebnis Seite 13338 D
Haushaltsbegleitgesetz 2005. Jetzt benötigen Sie Ihren
Stimmausweis in der Farbe Blau. Sind alle Plätze an den
Urnen von Schriftführerinnen und Schriftführern be-
setzt? - Das ist der Fall. Dann eröffne ich jetzt die Ab-
stimmung.
Bitte werfen Sie noch einmal einen Blick auf Ihre
Stimmausweise, ob Ihr Name darauf steht; es hat eben
einen Austausch zwischen zwei Fächern gegeben.
Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
Stimmkarte bei dieser Abstimmung - blauer Stimmaus-
weis - noch nicht abgeben hat? - Ich schließe damit die
Abstimmung und bitte die Schriftführerinnen und
Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen. Das
Ergebnis der Abstimmung wird Ihnen später bekannt
gegeben2). Wir aber setzen die Abstimmungen tapfer
fort.
Wir kommen zur dritten namentlichen Abstimmung
zu Bundesratseinsprüchen, Tagesordnungspunkt VI c:
Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD
und des Bündnisses 90/Die Grünen auf Zurückweisung
des Einspruchs des Bundesrates gegen das Siebente Ge-
setz zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes. Sie benö-
tigen jetzt Ihren Stimmausweis in der Farbe Rot. Sind
die Schriftführerinnen und Schriftführer an den vorgese-
henen Plätzen an den Urnen? - Dann eröffne ich jetzt die
Abstimmung.
Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
Stimmkarte und den roten Stimmausweis noch nicht ab-
gegeben hat? - Das ist nicht der Fall. Damit schließe ich
den Wahlgang und bitte die Schriftführerinnen und
Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen. Das Er-
gebnis wird Ihnen später mitgeteilt.3)
Ich kann Ihnen zwischendurch das von den Schrift-
führerinnen und Schriftführern ermittelte Ergebnis der
namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines
Gesetzes zur Neuordnung des Lebensmittel- und des
Futtermittelrechts bekannt geben. Abgegebene Stimmen
589. Mit Ja haben gestimmt 304, mit Nein haben ge-
stimmt 283, Enthaltungen 2. Der Gesetzentwurf ist da-
mit mit der erforderlichen Mehrheit angenommen wor-
den.
2) Ergebnis Seite 13341 A
3) Ergebnis Seite 13343 D
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 589;
davon
ja: 304
nein: 283
enthalten: 2
Ja
SPD
Dr. Lale Akgün
Gerd Andres
Ingrid Arndt-Brauer
Rainer Arnold
Hermann Bachmaier
Ernst Bahr ({2})
Doris Barnett
Dr. Hans-Peter Bartels
Eckhardt Barthel ({3})
Klaus Barthel ({4})
Sören Bartol
Sabine Bätzing
Uwe Beckmeyer
Klaus Uwe Benneter
Dr. Axel Berg
Ute Berg
Hans-Werner Bertl
Petra Bierwirth
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Rudolf Bindig
Lothar Binding ({5})
Kurt Bodewig
Gerd Friedrich Bollmann
Klaus Brandner
Willi Brase
Bernhard Brinkmann
({6})
Hans-Günter Bruckmann
Edelgard Bulmahn
Marco Bülow
Ulla Burchardt
Dr. Michael Bürsch
Hans Martin Bury
Marion Caspers-Merk
Dr. Peter Danckert
Dr. Herta Däubler-Gmelin
Karl Diller
Peter Dreßen
Elvira Drobinski-Weiß
Sebastian Edathy
Siegmund Ehrmann
Martina Eickhoff
Marga Elser
Gernot Erler
Petra Ernstberger
Karin Evers-Meyer
Annette Faße
Elke Ferner
Gabriele Fograscher
Rainer Fornahl
Gabriele Frechen
Dagmar Freitag
Lilo Friedrich ({7})
Iris Gleicke
Günter Gloser
Uwe Göllner
Renate Gradistanac
Angelika Graf ({8})
Dieter Grasedieck
Monika Griefahn
Kerstin Griese
Gabriele Groneberg
Achim Großmann
Wolfgang Grotthaus
Karl Hermann Haack
({9})
Hans-Joachim Hacker
Bettina Hagedorn
Klaus Hagemann
Alfred Hartenbach
Michael Hartmann
({10})
Nina Hauer
Hubertus Heil
Reinhold Hemker
Rolf Hempelmann
Dr. Barbara Hendricks
Gustav Herzog
Petra Heß
Monika Heubaum
Gisela Hilbrecht
Stephan Hilsberg
Gerd Höfer
Jelena Hoffmann ({11})
Walter Hoffmann
({12})
Iris Hoffmann ({13})
Frank Hofmann ({14})
Eike Hovermann
Klaas Hübner
Christel Humme
Lothar Ibrügger
Renate Jäger
Jann-Peter Janssen
Klaus Werner Jonas
Johannes Kahrs
Ulrich Kasparick
Dr. h.c. Susanne Kastner
Ulrich Kelber
Hans-Peter Kemper
Klaus Kirschner
Hans-Ulrich Klose
Astrid Klug
Dr. Bärbel Kofler
Dr. Heinz Köhler
Walter Kolbow
Fritz Rudolf Körper
Karin Kortmann
Rolf Kramer
Anette Kramme
Ernst Kranz
Nicolette Kressl
Volker Kröning
Dr. Hans-Ulrich Krüger
Angelika Krüger-Leißner
Horst Kubatschka
Helga Kühn-Mengel
Ute Kumpf
Dr. Uwe Küster
Christine Lambrecht
Christian Lange ({15})
Christine Lehder
Waltraud Lehn
Dr. Elke Leonhard
Eckhart Lewering
Götz-Peter Lohmann
Gabriele Lösekrug-Möller
Erika Lotz
Dr. Christine Lucyga
Dirk Manzewski
Tobias Marhold
Lothar Mark
Caren Marks
Hilde Mattheis
Markus Meckel
Ulrike Mehl
Petra-Evelyne Merkel
Ulrike Merten
Angelika Mertens
Ursula Mogg
Michael Müller ({16})
Christian Müller ({17})
Gesine Multhaupt
Franz Müntefering
Dr. Rolf Mützenich
Volker Neumann ({18})
Dietmar Nietan
Dr. Erika Ober
Holger Ortel
Heinz Paula
Johannes Pflug
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Karin Rehbock-Zureich
Gerold Reichenbach
Dr. Carola Reimann
Christel RiemannHanewinckel
Walter Riester
Reinhold Robbe
René Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Karin Roth ({19})
Michael Roth ({20})
Gerhard Rübenkönig
Ortwin Runde
Marlene Rupprecht
({21})
Thomas Sauer
Anton Schaaf
Axel Schäfer ({22})
Gudrun Schaich-Walch
Rudolf Scharping
Bernd Scheelen
Dr. Hermann Scheer
Siegfried Scheffler
Horst Schild
Otto Schily
Horst Schmidbauer
({23})
Ulla Schmidt ({24})
Silvia Schmidt ({25})
Dagmar Schmidt ({26})
Wilhelm Schmidt ({27})
Heinz Schmitt ({28})
Carsten Schneider
Olaf Scholz
Karsten Schönfeld
Fritz Schösser
Wilfried Schreck
Ottmar Schreiner
Gerhard Schröder
Brigitte Schulte ({29})
Reinhard Schultz
({30})
Swen Schulz ({31})
Dr. Angelica Schwall-Düren
Dr. Martin Schwanholz
Rolf Schwanitz
Erika Simm
Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
Dr. Cornelie SonntagWolgast
Wolfgang Spanier
Dr. Margrit Spielmann
Jörg-Otto Spiller
Dr. Ditmar Staffelt
Ludwig Stiegler
Rolf Stöckel
Christoph Strässer
Rita Streb-Hesse
Joachim Stünker
Jörg Tauss
Jella Teuchner
Dr. Gerald Thalheim
Franz Thönnes
Hans-Jürgen Uhl
Rüdiger Veit
Simone Violka
Jörg Vogelsänger
Ute Vogt ({32})
Dr. Marlies Volkmer
Hans Georg Wagner
Hedi Wegener
Andreas Weigel
Petra Weis
Reinhard Weis ({33})
Gunter Weißgerber
Gert Weisskirchen
({34})
Dr. Ernst Ulrich von
Weizsäcker
Dr. Rainer Wend
Hildegard Wester
Lydia Westrich
Inge Wettig-Danielmeier
Dr. Margrit Wetzel
Andrea Wicklein
Jürgen Wieczorek ({35})
Heidemarie Wieczorek-Zeul
Dr. Dieter Wiefelspütz
Brigitte Wimmer ({36})
Engelbert Wistuba
Barbara Wittig
Dr. Wolfgang Wodarg
Verena Wohlleben
Waltraud Wolff
({37})
Heidi Wright
Uta Zapf
Manfred Helmut Zöllmer
Dr. Christoph Zöpel
CDU/CSU
Edeltraut Töpfer
BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN
Kerstin Andreae
Marieluise Beck ({38})
Volker Beck ({39})
Cornelia Behm
Birgitt Bender
Matthias Berninger
Grietje Bettin
Ekin Deligöz
Dr. Thea Dückert
Jutta Dümpe-Krüger
Franziska Eichstädt-Bohlig
Dr. Uschi Eid
Hans-Josef Fell
Joseph Fischer ({40})
Katrin Göring-Eckardt
Winfried Hermann
Antje Hermenau
Peter Hettlich
Thilo Hoppe
Michaele Hustedt
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Jutta Krüger-Jacob
Fritz Kuhn
Renate Künast
Markus Kurth
Undine Kurth ({41})
Dr. Reinhard Loske
Anna Lührmann
Jerzy Montag
Kerstin Müller ({42})
Winfried Nachtwei
Christa Nickels
Friedrich Ostendorff
Simone Probst
Claudia Roth ({43})
Krista Sager
Christine Scheel
Irmingard Schewe-Gerigk
Rezzo Schlauch
Albert Schmidt ({44})
Werner Schulz ({45})
Petra Selg
Ursula Sowa
Rainder Steenblock
Silke Stokar von Neuforn
Hans-Christian Ströbele
Jürgen Trittin
Dr. Antje Vogel-Sperl
Dr. Ludger Volmer
Josef Philip Winkler
Margareta Wolf ({46})
Nein
CDU/CSU
Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Altmaier
Artur Auernhammer
Dietrich Austermann
Norbert Barthle
Dr. Wolf Bauer
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck
({47})
Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Dr. Rolf Bietmann
Clemens Binninger
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Jochen Borchert
Wolfgang Börnsen
({48})
Wolfgang Bosbach
Dr. Wolfgang Bötsch
Klaus Brähmig
Dr. Ralf Brauksiepe
Helge Braun
Monika Brüning
Georg Brunnhuber
Verena Butalikakis
Hartmut Büttner
({49})
Cajus Julius Caesar
Manfred Carstens ({50})
Peter H. Carstensen
({51})
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Hubert Deittert
Alexander Dobrindt
Vera Dominke
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Maria Eichhorn
Rainer Eppelmann
Anke Eymer ({52})
Georg Fahrenschon
Ilse Falk
Dr. Hans Georg Faust
Albrecht Feibel
Enak Ferlemann
Hartwig Fischer ({53})
Dirk Fischer ({54})
Axel E. Fischer ({55})
Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich
({56})
Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Peter Gauweiler
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Roland Gewalt
Eberhard Gienger
Georg Girisch
Michael Glos
Ralf Göbel
Dr. Reinhard Göhner
Josef Göppel
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Kurt-Dieter Grill
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Karl-Theodor Freiherr von
und zu Guttenberg
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Klaus-Jürgen Hedrich
Helmut Heiderich
Siegfried Helias
Uda Carmen Freia Heller
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Bernd Heynemann
Ernst Hinsken
Peter Hintze
Robert Hochbaum
Klaus Hofbauer
Joachim Hörster
Hubert Hüppe
Susanne Jaffke
Dr. Peter Jahr
Dr. Egon Jüttner
Bartholomäus Kalb
Irmgard Karwatzki
Bernhard Kaster
Siegfried Kauder ({57})
Volker Kauder
Gerlinde Kaupa
Eckart von Klaeden
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Kristina Köhler ({58})
Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Rudolf Kraus
Günther Krichbaum
Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Dr. Hermann Kues
Werner Kuhn ({59})
({60})
Dr. Norbert Lammert
Helmut Lamp
Barbara Lanzinger
Karl-Josef Laumann
Vera Lengsfeld
Werner Lensing
Peter Letzgus
Ursula Lietz
Walter Link ({61})
Eduard Lintner
Dr. Klaus W. Lippold
({62})
Patricia Lips
Dr. Michael Luther
Dorothee Mantel
Erwin Marschewski
({63})
Stephan Mayer ({64})
Dr. Conny Mayer ({65})
Dr. Martin Mayer
({66})
Wolfgang Meckelburg
Dr. Angela Merkel
Friedrich Merz
Laurenz Meyer ({67})
Doris Meyer ({68})
Maria Michalk
Klaus Minkel
Dr. Gerd Müller
Stefan Müller ({69})
Bernward Müller ({70})
Hildegard Müller
Bernd Neumann ({71})
Henry Nitzsche
Michaela Noll
Günter Nooke
Dr. Georg Nüßlein
Franz Obermeier
Melanie Oßwald
Eduard Oswald
Rita Pawelski
Dr. Peter Paziorek
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Sibylle Pfeiffer
Dr. Friedbert Pflüger
Beatrix Philipp
Ruprecht Polenz
Thomas Rachel
Hans Raidel
Dr. Peter Ramsauer
Helmut Rauber
Peter Rauen
Christa Reichard ({72})
Katherina Reiche
Hans-Peter Repnik
Klaus Riegert
Dr. Heinz Riesenhuber
Hannelore Roedel
Franz Romer
Dr. Klaus Rose
Kurt J. Rossmanith
Dr. Norbert Röttgen
Dr. Christian Ruck
Volker Rühe
Albert Rupprecht ({73})
Peter Rzepka
Anita Schäfer ({74})
Dr. Wolfgang Schäuble
Andreas Scheuer
Norbert Schindler
Georg Schirmbeck
Angela Schmid
Bernd Schmidbauer
Christian Schmidt ({75})
Andreas Schmidt ({76})
Dr. Andreas Schockenhoff
Dr. Ole Schröder
Bernhard Schulte-Drüggelte
Uwe Schummer
Wilhelm Josef Sebastian
Horst Seehofer
Kurt Segner
Matthias Sehling
Marion Seib
Heinz Seiffert
Bernd Siebert
Thomas Silberhorn
Johannes Singhammer
Jens Spahn
Erika Steinbach
Christian von Stetten
Gero Storjohann
Andreas Storm
Max Straubinger
Matthäus Strebl
Thomas Strobl ({77})
Lena Strothmann
Michael Stübgen
Antje Tillmann
Dr. Hans-Peter Uhl
Arnold Vaatz
Volkmar Uwe Vogel
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Andrea Astrid Voßhoff
Gerhard Wächter
Marko Wanderwitz
Peter Weiß ({78})
Gerald Weiß ({79})
Ingo Wellenreuther
Annette Widmann-Mauz
Klaus-Peter Willsch
Willy Wimmer ({80})
Matthias Wissmann
Werner Wittlich
Dagmar Wöhrl
Elke Wülfing
Wolfgang Zeitlmann
Wolfgang Zöller
Willi Zylajew
FDP
Dr. Karl Addicks
Daniel Bahr ({81})
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Helga Daub
Ulrike Flach
Rainer Funke
Dr. Wolfgang Gerhardt
Joachim Günther ({82})
Dr. Karlheinz Guttmacher
Dr. Christel Happach-Kasan
Ulrich Heinrich
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Michael Kauch
Dr. Heinrich L. Kolb
Hellmut Königshaus
Gudrun Kopp
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Sabine LeutheusserSchnarrenberger
Markus Löning
Dirk Niebel
Günther Friedrich Nolting
Hans-Joachim Otto
({83})
Eberhard Otto ({84})
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Dr. Max Stadler
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Dieter Thomae
Jürgen Türk
Dr. Guido Westerwelle
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Fraktionslose Abgeordnete
Enthalten
Fraktionslose Abgeordnete
Petra Pau
Wir kommen jetzt zur vierten namentlichen Abstim-
mung über die Bundesratseinsprüche, Zusatzpunkt 5 a:
Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD
und des Bündnisses 90/Die Grünen auf Zurückweisung
des Einspruchs des Bundesrates gegen das Gesetz zur
Anpassung der Finanzierung von Zahnersatz. Sie benöti-
gen jetzt Ihren Stimmausweis in der Farbe Gelb, passend
zum Thema Zahnersatz.
Sind die Schriftführerinnen und Schriftführer an den
vorgesehenen Plätzen? - Das klappt ja vorzüglich. Dann
eröffne ich jetzt die Abstimmung.
Kann ich jetzt den Wahlgang schließen? Ist ein Mit-
glied des Hauses anwesend, das seinen gelben Stimmaus-
weis in diesem Wahlgang noch nicht abgegeben hat? -
Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich den Wahlgang
und bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, mit
der Auszählung zu beginnen. Das Ergebnis wird Ihnen
später bekannt gegeben.1)
Wir kommen jetzt zur fünften namentlichen Abstim-
mung über Anträge auf Zurückweisung von Einsprüchen
des Bundesrates. Zusatzpunkt 5 b: Abstimmung über den
Antrag der Fraktionen der SPD und des Bündnisses 90/
Die Grünen auf Zurückweisung des Einspruchs des Bun-
desrates gegen das Gesetz zur Berücksichtigung der Kin-
1) Ergebnis Seite 13346 C
dererziehung im Beitragsrecht der sozialen Pflegeversi-
cherung. Das ist die letzte namentliche Abstimmung.
Danach müssen wir kurz unterbrechen, um die Ergeb-
nisse zu ermitteln. Sie benötigen jetzt Ihren Stimmaus-
weis in der Farbe Grün.
Sind die Schriftführerinnen und Schriftführer an den
vorgesehenen Plätzen an den Urnen? - Das ist der Fall.
Dann eröffne ich die Abstimmung.
Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
Stimmkarte noch nicht abgegeben hat? - Das ist nicht
der Fall. Dann schließe ich den Wahlgang. Ich bitte die
Schriftführerinnen und Schriftführer, mit der Auszäh-
lung zu beginnen.2)
Ich kann Ihnen schon drei von den Schriftführerinnen
und Schriftführern ermittelte Ergebnisse der namentli-
chen Abstimmungen über die Anträge auf Zurückwei-
sung der Einsprüche des Bundesrates mitteilen. Zu-
nächst das Ergebnis der Abstimmung über den Antrag
auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates ge-
gen das Gesetz zur Neuordnung des Gentechnikrechts.
Abgegebene Stimmen 589. Mit Ja haben gestimmt 305,
mit Nein haben gestimmt 284. Es gab keine Enthaltun-
gen. Der Antrag ist mit der erforderlichen Mehrheit an-
genommen worden.
2) Ergebnis Seite 13349 C
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 589;
davon
ja: 304
nein: 284
Ja
SPD
Dr. Lale Akgün
Gerd Andres
Ingrid Arndt-Brauer
Rainer Arnold
Hermann Bachmaier
Ernst Bahr ({85})
Doris Barnett
Dr. Hans-Peter Bartels
Eckhardt Barthel ({86})
Klaus Barthel ({87})
Sören Bartol
Sabine Bätzing
Uwe Beckmeyer
Klaus Uwe Benneter
Dr. Axel Berg
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Ute Berg
Hans-Werner Bertl
Petra Bierwirth
Rudolf Bindig
Lothar Binding ({88})
Kurt Bodewig
Gerd Friedrich Bollmann
Klaus Brandner
Willi Brase
Bernhard Brinkmann
({89})
Hans-Günter Bruckmann
Edelgard Bulmahn
Marco Bülow
Ulla Burchardt
Dr. Michael Bürsch
Hans Martin Bury
Marion Caspers-Merk
Dr. Peter Danckert
Dr. Herta Däubler-Gmelin
Karl Diller
Peter Dreßen
Elvira Drobinski-Weiß
Sebastian Edathy
Siegmund Ehrmann
Martina Eickhoff
Marga Elser
Gernot Erler
Petra Ernstberger
Karin Evers-Meyer
Annette Faße
Elke Ferner
Gabriele Fograscher
Rainer Fornahl
Gabriele Frechen
Dagmar Freitag
Lilo Friedrich ({90})
Iris Gleicke
Günter Gloser
Uwe Göllner
Renate Gradistanac
Angelika Graf ({91})
Dieter Grasedieck
Monika Griefahn
Kerstin Griese
Gabriele Groneberg
Achim Großmann
Wolfgang Grotthaus
Karl Hermann Haack
({92})
Hans-Joachim Hacker
Bettina Hagedorn
Klaus Hagemann
Alfred Hartenbach
Michael Hartmann
({93})
Nina Hauer
Hubertus Heil
Reinhold Hemker
Rolf Hempelmann
Dr. Barbara Hendricks
Gustav Herzog
Petra Heß
Monika Heubaum
Gisela Hilbrecht
Stephan Hilsberg
Gerd Höfer
Jelena Hoffmann ({94})
Walter Hoffmann
({95})
Iris Hoffmann ({96})
Frank Hofmann ({97})
Eike Hovermann
Klaas Hübner
Christel Humme
Lothar Ibrügger
Renate Jäger
Jann-Peter Janssen
Klaus Werner Jonas
Johannes Kahrs
Ulrich Kasparick
Dr. h.c. Susanne Kastner
Ulrich Kelber
Hans-Peter Kemper
Klaus Kirschner
Hans-Ulrich Klose
Astrid Klug
Dr. Bärbel Kofler
Dr. Heinz Köhler
Walter Kolbow
Fritz Rudolf Körper
Karin Kortmann
Rolf Kramer
Anette Kramme
Ernst Kranz
Nicolette Kressl
Volker Kröning
Dr. Hans-Ulrich Krüger
Angelika Krüger-Leißner
Horst Kubatschka
Helga Kühn-Mengel
Ute Kumpf
Dr. Uwe Küster
Christine Lambrecht
Christian Lange ({98})
Christine Lehder
Waltraud Lehn
Dr. Elke Leonhard
Eckhart Lewering
Götz-Peter Lohmann
Gabriele Lösekrug-Möller
Erika Lotz
Dr. Christine Lucyga
Dirk Manzewski
Tobias Marhold
Lothar Mark
Caren Marks
Hilde Mattheis
Markus Meckel
Ulrike Mehl
Petra-Evelyne Merkel
Ulrike Merten
Angelika Mertens
Ursula Mogg
Michael Müller ({99})
Christian Müller ({100})
Gesine Multhaupt
Franz Müntefering
Dr. Rolf Mützenich
Volker Neumann ({101})
Dietmar Nietan
Dr. Erika Ober
Holger Ortel
Heinz Paula
Johannes Pflug
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Karin Rehbock-Zureich
Gerold Reichenbach
Dr. Carola Reimann
Christel RiemannHanewinckel
Walter Riester
René Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Karin Roth ({102})
Michael Roth ({103})
Gerhard Rübenkönig
Ortwin Runde
Marlene Rupprecht
({104})
Thomas Sauer
Anton Schaaf
Axel Schäfer ({105})
Gudrun Schaich-Walch
Rudolf Scharping
Bernd Scheelen
Dr. Hermann Scheer
Siegfried Scheffler
Horst Schild
Otto Schily
Horst Schmidbauer
({106})
Ulla Schmidt ({107})
Silvia Schmidt ({108})
Dagmar Schmidt ({109})
Wilhelm Schmidt ({110})
Heinz Schmitt ({111})
Carsten Schneider
Olaf Scholz
Karsten Schönfeld
Fritz Schösser
Wilfried Schreck
Ottmar Schreiner
Gerhard Schröder
Brigitte Schulte ({112})
Reinhard Schultz
({113})
Swen Schulz ({114})
Dr. Angelica Schwall-Düren
Dr. Martin Schwanholz
Rolf Schwanitz
Erika Simm
Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
Dr. Cornelie SonntagWolgast
Wolfgang Spanier
Dr. Margrit Spielmann
Jörg-Otto Spiller
Dr. Ditmar Staffelt
Ludwig Stiegler
Rolf Stöckel
Christoph Strässer
Rita Streb-Hesse
Joachim Stünker
Jörg Tauss
Jella Teuchner
Dr. Gerald Thalheim
Franz Thönnes
Hans-Jürgen Uhl
Rüdiger Veit
Simone Violka
Jörg Vogelsänger
Ute Vogt ({115})
Dr. Marlies Volkmer
Hans Georg Wagner
Hedi Wegener
Andreas Weigel
Petra Weis
Reinhard Weis ({116})
Gunter Weißgerber
Gert Weisskirchen
({117})
Dr. Ernst Ulrich von
Weizsäcker
Dr. Rainer Wend
Hildegard Wester
Lydia Westrich
Inge Wettig-Danielmeier
Dr. Margrit Wetzel
Andrea Wicklein
Jürgen Wieczorek ({118})
Heidemarie Wieczorek-Zeul
Dr. Dieter Wiefelspütz
Brigitte Wimmer ({119})
Engelbert Wistuba
Barbara Wittig
Dr. Wolfgang Wodarg
Verena Wohlleben
Waltraud Wolff
({120})
Heidi Wright
Uta Zapf
Manfred Helmut Zöllmer
Dr. Christoph Zöpel
BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN
Kerstin Andreae
Marieluise Beck ({121})
Volker Beck ({122})
Cornelia Behm
Birgitt Bender
Matthias Berninger
Grietje Bettin
Ekin Deligöz
Dr. Thea Dückert
Jutta Dümpe-Krüger
Franziska Eichstädt-Bohlig
Dr. Uschi Eid
Hans-Josef Fell
Joseph Fischer ({123})
Katrin Göring-Eckardt
Winfried Hermann
Antje Hermenau
Peter Hettlich
Thilo Hoppe
Michaele Hustedt
Jutta Krüger-Jacob
Fritz Kuhn
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Renate Künast
Markus Kurth
Undine Kurth ({124})
Dr. Reinhard Loske
Anna Lührmann
Jerzy Montag
Kerstin Müller ({125})
Winfried Nachtwei
Christa Nickels
Friedrich Ostendorff
Simone Probst
Claudia Roth ({126})
Krista Sager
Christine Scheel
Irmingard Schewe-Gerigk
Rezzo Schlauch
Albert Schmidt ({127})
Werner Schulz ({128})
Petra Selg
Ursula Sowa
Rainder Steenblock
Silke Stokar von Neuforn
Hans-Christian Ströbele
Jürgen Trittin
Dr. Antje Vogel-Sperl
Dr. Ludger Volmer
Josef Philip Winkler
Margareta Wolf ({129})
Fraktionslose Abgeordnete
Petra Pau
Nein
CDU/CSU
Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Altmaier
Artur Auernhammer
Dietrich Austermann
Norbert Barthle
Dr. Wolf Bauer
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck
({130})
Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Dr. Rolf Bietmann
Clemens Binninger
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Jochen Borchert
Wolfgang Börnsen
({131})
Wolfgang Bosbach
Dr. Wolfgang Bötsch
Klaus Brähmig
Dr. Ralf Brauksiepe
Helge Braun
Monika Brüning
Georg Brunnhuber
Verena Butalikakis
Hartmut Büttner
({132})
Cajus Julius Caesar
Manfred Carstens ({133})
Peter H. Carstensen
({134})
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Hubert Deittert
Alexander Dobrindt
Vera Dominke
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Maria Eichhorn
Rainer Eppelmann
Anke Eymer ({135})
Georg Fahrenschon
Ilse Falk
Dr. Hans Georg Faust
Albrecht Feibel
Enak Ferlemann
Hartwig Fischer ({136})
Dirk Fischer ({137})
Axel E. Fischer ({138})
Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich
({139})
Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Peter Gauweiler
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Roland Gewalt
Eberhard Gienger
Georg Girisch
Michael Glos
Ralf Göbel
Dr. Reinhard Göhner
Josef Göppel
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Kurt-Dieter Grill
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Karl-Theodor Freiherr von
und zu Guttenberg
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Klaus-Jürgen Hedrich
Helmut Heiderich
Siegfried Helias
Uda Carmen Freia Heller
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Bernd Heynemann
Ernst Hinsken
Peter Hintze
Robert Hochbaum
Klaus Hofbauer
Joachim Hörster
Hubert Hüppe
Susanne Jaffke
Dr. Peter Jahr
Dr. Egon Jüttner
Bartholomäus Kalb
Irmgard Karwatzki
Bernhard Kaster
Siegfried Kauder ({140})
Volker Kauder
Gerlinde Kaupa
Eckart von Klaeden
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Kristina Köhler ({141})
Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Rudolf Kraus
Günther Krichbaum
Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Dr. Hermann Kues
Werner Kuhn ({142})
({143})
Dr. Norbert Lammert
Helmut Lamp
Barbara Lanzinger
Karl-Josef Laumann
Vera Lengsfeld
Werner Lensing
Peter Letzgus
Ursula Lietz
Walter Link ({144})
Eduard Lintner
Dr. Klaus W. Lippold
({145})
Patricia Lips
Dr. Michael Luther
Dorothee Mantel
Erwin Marschewski
({146})
Stephan Mayer ({147})
Dr. Conny Mayer ({148})
Dr. Martin Mayer
({149})
Wolfgang Meckelburg
Dr. Angela Merkel
Friedrich Merz
Laurenz Meyer ({150})
Doris Meyer ({151})
Maria Michalk
Klaus Minkel
Dr. Gerd Müller
Stefan Müller ({152})
Bernward Müller ({153})
Hildegard Müller
Bernd Neumann ({154})
Henry Nitzsche
Michaela Noll
Günter Nooke
Dr. Georg Nüßlein
Franz Obermeier
Melanie Oßwald
Eduard Oswald
Rita Pawelski
Dr. Peter Paziorek
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Sibylle Pfeiffer
Dr. Friedbert Pflüger
Beatrix Philipp
Ruprecht Polenz
Thomas Rachel
Hans Raidel
Dr. Peter Ramsauer
Helmut Rauber
Peter Rauen
Christa Reichard ({155})
Katherina Reiche
Hans-Peter Repnik
Klaus Riegert
Dr. Heinz Riesenhuber
Hannelore Roedel
Franz Romer
Dr. Klaus Rose
Kurt J. Rossmanith
Dr. Norbert Röttgen
Dr. Christian Ruck
Volker Rühe
Albert Rupprecht ({156})
Peter Rzepka
Anita Schäfer ({157})
Dr. Wolfgang Schäuble
Andreas Scheuer
Norbert Schindler
Georg Schirmbeck
Angela Schmid
Bernd Schmidbauer
Christian Schmidt ({158})
Andreas Schmidt ({159})
Dr. Andreas Schockenhoff
Dr. Ole Schröder
Bernhard Schulte-Drüggelte
Uwe Schummer
Wilhelm Josef Sebastian
Horst Seehofer
Kurt Segner
Matthias Sehling
Marion Seib
Heinz Seiffert
Bernd Siebert
Thomas Silberhorn
Johannes Singhammer
Jens Spahn
Erika Steinbach
Christian von Stetten
Gero Storjohann
Andreas Storm
Max Straubinger
Matthäus Strebl
Thomas Strobl ({160})
Lena Strothmann
Michael Stübgen
Antje Tillmann
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Edeltraut Töpfer
Dr. Hans-Peter Uhl
Arnold Vaatz
Volkmar Uwe Vogel
Andrea Astrid Voßhoff
Gerhard Wächter
Marko Wanderwitz
Peter Weiß ({161})
Gerald Weiß ({162})
Ingo Wellenreuther
Annette Widmann-Mauz
Klaus-Peter Willsch
Willy Wimmer ({163})
Matthias Wissmann
Werner Wittlich
Dagmar Wöhrl
Elke Wülfing
Wolfgang Zeitlmann
Wolfgang Zöller
Willi Zylajew
FDP
Dr. Karl Addicks
Daniel Bahr ({164})
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Helga Daub
Ulrike Flach
Rainer Funke
Dr. Wolfgang Gerhardt
Joachim Günther ({165})
Dr. Karlheinz Guttmacher
Dr. Christel Happach-Kasan
Ulrich Heinrich
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Michael Kauch
Dr. Heinrich L. Kolb
Hellmut Königshaus
Gudrun Kopp
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Sabine LeutheusserSchnarrenberger
Markus Löning
Dirk Niebel
Günther Friedrich Nolting
Hans-Joachim Otto
({166})
Eberhard Otto ({167})
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Dr. Max Stadler
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Dieter Thomae
Jürgen Türk
Dr. Guido Westerwelle
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Das von den Schriftführerinnen und Schriftführern ermittelte Ergebnis der Abstimmung über den Antrag auf
Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen
das Haushaltsbegleitgesetz 2005 ist: Abgegebene Stimmen 588. Mit Ja haben gestimmt 303, mit Nein haben
gestimmt 285. Der Antrag ist mit der erforderlichen
Mehrheit angenommen worden.
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 589;
davon
ja: 304
nein: 285
Ja
SPD
Dr. Lale Akgün
Gerd Andres
Ingrid Arndt-Brauer
Rainer Arnold
Hermann Bachmaier
Ernst Bahr ({168})
Doris Barnett
Dr. Hans-Peter Bartels
Eckhardt Barthel ({169})
Klaus Barthel ({170})
Sören Bartol
Sabine Bätzing
Uwe Beckmeyer
Klaus Uwe Benneter
Dr. Axel Berg
Ute Berg
Hans-Werner Bertl
Petra Bierwirth
Rudolf Bindig
Lothar Binding ({171})
Kurt Bodewig
Gerd Friedrich Bollmann
Klaus Brandner
Willi Brase
Bernhard Brinkmann
({172})
Hans-Günter Bruckmann
Edelgard Bulmahn
Marco Bülow
Ulla Burchardt
Dr. Michael Bürsch
Hans Martin Bury
Marion Caspers-Merk
Dr. Peter Danckert
Dr. Herta Däubler-Gmelin
Karl Diller
Peter Dreßen
Elvira Drobinski-Weiß
Sebastian Edathy
Siegmund Ehrmann
Martina Eickhoff
Marga Elser
Gernot Erler
Petra Ernstberger
Karin Evers-Meyer
Annette Faße
Elke Ferner
Gabriele Fograscher
Rainer Fornahl
Gabriele Frechen
Dagmar Freitag
Lilo Friedrich ({173})
Iris Gleicke
Günter Gloser
Uwe Göllner
Renate Gradistanac
Angelika Graf ({174})
Dieter Grasedieck
Monika Griefahn
Kerstin Griese
Gabriele Groneberg
Achim Großmann
Wolfgang Grotthaus
Karl Hermann Haack
({175})
Hans-Joachim Hacker
Bettina Hagedorn
Klaus Hagemann
Alfred Hartenbach
Michael Hartmann
({176})
Nina Hauer
Hubertus Heil
Reinhold Hemker
Rolf Hempelmann
Dr. Barbara Hendricks
Gustav Herzog
Petra Heß
Monika Heubaum
Gisela Hilbrecht
Stephan Hilsberg
Gerd Höfer
Jelena Hoffmann ({177})
Walter Hoffmann
({178})
Iris Hoffmann ({179})
Frank Hofmann ({180})
Eike Hovermann
Klaas Hübner
Christel Humme
Lothar Ibrügger
Renate Jäger
Jann-Peter Janssen
Klaus Werner Jonas
Johannes Kahrs
Ulrich Kasparick
Dr. h.c. Susanne Kastner
Ulrich Kelber
Hans-Peter Kemper
Klaus Kirschner
Hans-Ulrich Klose
Astrid Klug
Dr. Bärbel Kofler
Dr. Heinz Köhler
Walter Kolbow
Fritz Rudolf Körper
Karin Kortmann
Rolf Kramer
Anette Kramme
Ernst Kranz
Nicolette Kressl
Volker Kröning
Dr. Hans-Ulrich Krüger
Angelika Krüger-Leißner
Horst Kubatschka
Helga Kühn-Mengel
Ute Kumpf
Dr. Uwe Küster
Christine Lambrecht
Christian Lange ({181})
Christine Lehder
Waltraud Lehn
Dr. Elke Leonhard
Eckhart Lewering
Götz-Peter Lohmann
Gabriele Lösekrug-Möller
Erika Lotz
Dr. Christine Lucyga
Dirk Manzewski
Tobias Marhold
Lothar Mark
Caren Marks
Hilde Mattheis
Markus Meckel
Ulrike Mehl
Petra-Evelyne Merkel
Ulrike Merten
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Angelika Mertens
Ursula Mogg
Michael Müller ({182})
Christian Müller ({183})
Gesine Multhaupt
Franz Müntefering
Dr. Rolf Mützenich
Volker Neumann ({184})
Dietmar Nietan
Dr. Erika Ober
Holger Ortel
Heinz Paula
Johannes Pflug
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Karin Rehbock-Zureich
Gerold Reichenbach
Dr. Carola Reimann
Christel RiemannHanewinckel
Walter Riester
Reinhold Robbe
René Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Karin Roth ({185})
Michael Roth ({186})
Gerhard Rübenkönig
Ortwin Runde
Marlene Rupprecht
({187})
Thomas Sauer
Anton Schaaf
Axel Schäfer ({188})
Gudrun Schaich-Walch
Rudolf Scharping
Bernd Scheelen
Dr. Hermann Scheer
Siegfried Scheffler
Horst Schild
Otto Schily
Horst Schmidbauer
({189})
Ulla Schmidt ({190})
Silvia Schmidt ({191})
Dagmar Schmidt ({192})
Wilhelm Schmidt ({193})
Heinz Schmitt ({194})
Carsten Schneider
Olaf Scholz
Karsten Schönfeld
Fritz Schösser
Wilfried Schreck
Ottmar Schreiner
Gerhard Schröder
Brigitte Schulte ({195})
Reinhard Schultz
({196})
Swen Schulz ({197})
Dr. Angelica Schwall-Düren
Dr. Martin Schwanholz
Rolf Schwanitz
Erika Simm
Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
Dr. Cornelie SonntagWolgast
Wolfgang Spanier
Dr. Margrit Spielmann
Jörg-Otto Spiller
Dr. Ditmar Staffelt
Ludwig Stiegler
Rolf Stöckel
Christoph Strässer
Rita Streb-Hesse
Joachim Stünker
Jörg Tauss
Jella Teuchner
Dr. Gerald Thalheim
Franz Thönnes
Hans-Jürgen Uhl
Rüdiger Veit
Simone Violka
Jörg Vogelsänger
Ute Vogt ({198})
Dr. Marlies Volkmer
Hans Georg Wagner
Hedi Wegener
Andreas Weigel
Petra Weis
Reinhard Weis ({199})
Gunter Weißgerber
Gert Weisskirchen
({200})
Dr. Ernst Ulrich von
Weizsäcker
Dr. Rainer Wend
Hildegard Wester
Lydia Westrich
Inge Wettig-Danielmeier
Dr. Margrit Wetzel
Andrea Wicklein
Jürgen Wieczorek ({201})
Heidemarie Wieczorek-Zeul
Dr. Dieter Wiefelspütz
Brigitte Wimmer ({202})
Engelbert Wistuba
Barbara Wittig
Dr. Wolfgang Wodarg
Verena Wohlleben
Waltraud Wolff
({203})
Heidi Wright
Uta Zapf
Manfred Helmut Zöllmer
Dr. Christoph Zöpel
CDU/CSU
Peter Götz
BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN
Kerstin Andreae
Marieluise Beck ({204})
Volker Beck ({205})
Cornelia Behm
Birgitt Bender
Matthias Berninger
Grietje Bettin
Ekin Deligöz
Dr. Thea Dückert
Jutta Dümpe-Krüger
Franziska Eichstädt-Bohlig
Dr. Uschi Eid
Hans-Josef Fell
Joseph Fischer ({206})
Katrin Göring-Eckardt
Winfried Hermann
Antje Hermenau
Peter Hettlich
Thilo Hoppe
Michaele Hustedt
Jutta Krüger-Jacob
Fritz Kuhn
Renate Künast
Markus Kurth
Undine Kurth ({207})
Dr. Reinhard Loske
Anna Lührmann
Jerzy Montag
Kerstin Müller ({208})
Winfried Nachtwei
Christa Nickels
Friedrich Ostendorff
Simone Probst
Claudia Roth ({209})
Krista Sager
Christine Scheel
Irmingard Schewe-Gerigk
Rezzo Schlauch
Albert Schmidt ({210})
Werner Schulz ({211})
Petra Selg
Ursula Sowa
Rainder Steenblock
Silke Stokar von Neuforn
Hans-Christian Ströbele
Jürgen Trittin
Dr. Antje Vogel-Sperl
Dr. Ludger Volmer
Josef Philip Winkler
Margareta Wolf ({212})
Nein
CDU/CSU
Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Altmaier
Artur Auernhammer
Dietrich Austermann
Norbert Barthle
Dr. Wolf Bauer
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck
({213})
Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Dr. Rolf Bietmann
Clemens Binninger
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Jochen Borchert
Wolfgang Börnsen
({214})
Wolfgang Bosbach
Dr. Wolfgang Bötsch
Klaus Brähmig
Dr. Ralf Brauksiepe
Helge Braun
Monika Brüning
Georg Brunnhuber
Verena Butalikakis
Hartmut Büttner
({215})
Cajus Julius Caesar
Manfred Carstens ({216})
Peter H. Carstensen
({217})
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Hubert Deittert
Alexander Dobrindt
Vera Dominke
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Maria Eichhorn
Rainer Eppelmann
Anke Eymer ({218})
Georg Fahrenschon
Ilse Falk
Dr. Hans Georg Faust
Albrecht Feibel
Enak Ferlemann
Hartwig Fischer ({219})
Dirk Fischer ({220})
Axel E. Fischer ({221})
Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich
({222})
Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Peter Gauweiler
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Roland Gewalt
Eberhard Gienger
Georg Girisch
Michael Glos
Ralf Göbel
Dr. Reinhard Göhner
Josef Göppel
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Kurt-Dieter Grill
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Karl-Theodor Freiherr von
und zu Guttenberg
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Klaus-Jürgen Hedrich
Helmut Heiderich
Siegfried Helias
Uda Carmen Freia Heller
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Bernd Heynemann
Ernst Hinsken
Peter Hintze
Robert Hochbaum
Klaus Hofbauer
Joachim Hörster
Hubert Hüppe
Susanne Jaffke
Dr. Peter Jahr
Dr. Egon Jüttner
Bartholomäus Kalb
Irmgard Karwatzki
Bernhard Kaster
Siegfried Kauder ({223})
Volker Kauder
Gerlinde Kaupa
Eckart von Klaeden
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Kristina Köhler ({224})
Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Rudolf Kraus
Günther Krichbaum
Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Dr. Hermann Kues
Werner Kuhn ({225})
({226})
Dr. Norbert Lammert
Helmut Lamp
Barbara Lanzinger
Karl-Josef Laumann
Vera Lengsfeld
Werner Lensing
Peter Letzgus
Ursula Lietz
Walter Link ({227})
Eduard Lintner
Dr. Klaus W. Lippold
({228})
Patricia Lips
Dr. Michael Luther
Dorothee Mantel
Erwin Marschewski
({229})
Stephan Mayer ({230})
Dr. Conny Mayer ({231})
Dr. Martin Mayer
({232})
Wolfgang Meckelburg
Dr. Angela Merkel
Friedrich Merz
Laurenz Meyer ({233})
Doris Meyer ({234})
Maria Michalk
Klaus Minkel
Dr. Gerd Müller
Stefan Müller ({235})
Bernward Müller ({236})
Hildegard Müller
Bernd Neumann ({237})
Henry Nitzsche
Michaela Noll
Günter Nooke
Dr. Georg Nüßlein
Franz Obermeier
Melanie Oßwald
Eduard Oswald
Rita Pawelski
Dr. Peter Paziorek
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Sibylle Pfeiffer
Dr. Friedbert Pflüger
Beatrix Philipp
Ruprecht Polenz
Thomas Rachel
Hans Raidel
Dr. Peter Ramsauer
Helmut Rauber
Peter Rauen
Christa Reichard ({238})
Katherina Reiche
Hans-Peter Repnik
Klaus Riegert
Dr. Heinz Riesenhuber
Hannelore Roedel
Franz Romer
Dr. Klaus Rose
Kurt J. Rossmanith
Dr. Norbert Röttgen
Dr. Christian Ruck
Volker Rühe
Albert Rupprecht ({239})
Peter Rzepka
Anita Schäfer ({240})
Dr. Wolfgang Schäuble
Andreas Scheuer
Norbert Schindler
Georg Schirmbeck
Angela Schmid
Bernd Schmidbauer
Christian Schmidt ({241})
Andreas Schmidt ({242})
Dr. Andreas Schockenhoff
Dr. Ole Schröder
Bernhard Schulte-Drüggelte
Uwe Schummer
Wilhelm Josef Sebastian
Horst Seehofer
Kurt Segner
Matthias Sehling
Marion Seib
Heinz Seiffert
Bernd Siebert
Thomas Silberhorn
Johannes Singhammer
Jens Spahn
Erika Steinbach
Christian von Stetten
Gero Storjohann
Andreas Storm
Max Straubinger
Matthäus Strebl
Thomas Strobl ({243})
Lena Strothmann
Michael Stübgen
Antje Tillmann
Edeltraut Töpfer
Dr. Hans-Peter Uhl
Arnold Vaatz
Volkmar Uwe Vogel
Andrea Astrid Voßhoff
Gerhard Wächter
Marko Wanderwitz
Peter Weiß ({244})
Gerald Weiß ({245})
Ingo Wellenreuther
Annette Widmann-Mauz
Klaus-Peter Willsch
Willy Wimmer ({246})
Matthias Wissmann
Werner Wittlich
Dagmar Wöhrl
Elke Wülfing
Wolfgang Zeitlmann
Wolfgang Zöller
Willi Zylajew
FDP
Dr. Karl Addicks
Daniel Bahr ({247})
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Helga Daub
Ulrike Flach
Rainer Funke
Dr. Wolfgang Gerhardt
Joachim Günther ({248})
Dr. Karlheinz Guttmacher
Dr. Christel Happach-Kasan
Ulrich Heinrich
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Michael Kauch
Dr. Heinrich L. Kolb
Hellmut Königshaus
Gudrun Kopp
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Sabine LeutheusserSchnarrenberger
Markus Löning
Dirk Niebel
Günther Friedrich Nolting
Hans-Joachim Otto
({249})
Eberhard Otto ({250})
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Dr. Max Stadler
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Dieter Thomae
Jürgen Türk
Dr. Guido Westerwelle
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Fraktionslose Abgeordnete
Dr. Gesine Lötzsch
Das von den Schriftführerinnen und Schriftführern ermittelte Ergebnis der Abstimmung über den Antrag auf
Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen
das Siebente Gesetz zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes: Abgegebene Stimmen 589. Mit Ja haben gestimmt 303, mit Nein haben gestimmt 286, keine Enthaltungen. Der Antrag ist damit ebenfalls mit der
erforderlichen Mehrheit angenommen worden.
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 589;
davon
ja: 303
nein: 286
Ja
SPD
Dr. Lale Akgün
Gerd Andres
Ingrid Arndt-Brauer
Rainer Arnold
Hermann Bachmaier
Ernst Bahr ({251})
Doris Barnett
Dr. Hans-Peter Bartels
Eckhardt Barthel ({252})
Klaus Barthel ({253})
Sören Bartol
Sabine Bätzing
Uwe Beckmeyer
Klaus Uwe Benneter
Dr. Axel Berg
Ute Berg
Hans-Werner Bertl
Petra Bierwirth
Rudolf Bindig
Lothar Binding ({254})
Kurt Bodewig
Gerd Friedrich Bollmann
Klaus Brandner
Willi Brase
Bernhard Brinkmann
({255})
Hans-Günter Bruckmann
Edelgard Bulmahn
Marco Bülow
Ulla Burchardt
Dr. Michael Bürsch
Hans Martin Bury
Marion Caspers-Merk
Dr. Peter Danckert
Dr. Herta Däubler-Gmelin
Karl Diller
Peter Dreßen
Elvira Drobinski-Weiß
Sebastian Edathy
Siegmund Ehrmann
Martina Eickhoff
Marga Elser
Gernot Erler
Petra Ernstberger
Karin Evers-Meyer
Annette Faße
Elke Ferner
Gabriele Fograscher
Rainer Fornahl
Gabriele Frechen
Dagmar Freitag
Lilo Friedrich ({256})
Iris Gleicke
Günter Gloser
Uwe Göllner
Renate Gradistanac
Angelika Graf ({257})
Dieter Grasedieck
Monika Griefahn
Kerstin Griese
Gabriele Groneberg
Achim Großmann
Wolfgang Grotthaus
Karl Hermann Haack
({258})
Hans-Joachim Hacker
Bettina Hagedorn
Klaus Hagemann
Alfred Hartenbach
Michael Hartmann
({259})
Nina Hauer
Hubertus Heil
Reinhold Hemker
Rolf Hempelmann
Dr. Barbara Hendricks
Gustav Herzog
Petra Heß
Monika Heubaum
Gisela Hilbrecht
Stephan Hilsberg
Gerd Höfer
Jelena Hoffmann ({260})
Walter Hoffmann
({261})
Iris Hoffmann ({262})
Frank Hofmann ({263})
Eike Hovermann
Klaas Hübner
Christel Humme
Lothar Ibrügger
Renate Jäger
Jann-Peter Janssen
Klaus Werner Jonas
Johannes Kahrs
Ulrich Kasparick
Dr. h.c. Susanne Kastner
Ulrich Kelber
Hans-Peter Kemper
Klaus Kirschner
Hans-Ulrich Klose
Astrid Klug
Dr. Bärbel Kofler
Dr. Heinz Köhler
Walter Kolbow
Fritz Rudolf Körper
Karin Kortmann
Rolf Kramer
Anette Kramme
Ernst Kranz
Nicolette Kressl
Volker Kröning
Dr. Hans-Ulrich Krüger
Angelika Krüger-Leißner
Horst Kubatschka
Helga Kühn-Mengel
Ute Kumpf
Dr. Uwe Küster
Christine Lambrecht
Christian Lange ({264})
Christine Lehder
Waltraud Lehn
Dr. Elke Leonhard
Eckhart Lewering
Götz-Peter Lohmann
Gabriele Lösekrug-Möller
Erika Lotz
Dr. Christine Lucyga
Dirk Manzewski
Tobias Marhold
Lothar Mark
Caren Marks
Hilde Mattheis
Markus Meckel
Ulrike Mehl
Petra-Evelyne Merkel
Ulrike Merten
Angelika Mertens
Ursula Mogg
Michael Müller ({265})
Christian Müller ({266})
Gesine Multhaupt
Franz Müntefering
Dr. Rolf Mützenich
Volker Neumann ({267})
Dietmar Nietan
Dr. Erika Ober
Holger Ortel
Heinz Paula
Johannes Pflug
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Karin Rehbock-Zureich
Gerold Reichenbach
Dr. Carola Reimann
Christel RiemannHanewinckel
Walter Riester
Reinhold Robbe
René Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Karin Roth ({268})
Michael Roth ({269})
Gerhard Rübenkönig
Ortwin Runde
Marlene Rupprecht
({270})
Thomas Sauer
Anton Schaaf
Axel Schäfer ({271})
Gudrun Schaich-Walch
Rudolf Scharping
Bernd Scheelen
Dr. Hermann Scheer
Siegfried Scheffler
Horst Schild
Otto Schily
Horst Schmidbauer
({272})
Ulla Schmidt ({273})
Silvia Schmidt ({274})
Dagmar Schmidt ({275})
Wilhelm Schmidt ({276})
Heinz Schmitt ({277})
Carsten Schneider
Olaf Scholz
Karsten Schönfeld
Fritz Schösser
Wilfried Schreck
Ottmar Schreiner
Gerhard Schröder
Brigitte Schulte ({278})
Reinhard Schultz
({279})
Swen Schulz ({280})
Dr. Angelica Schwall-Düren
Dr. Martin Schwanholz
Rolf Schwanitz
Erika Simm
Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
Dr. Cornelie SonntagWolgast
Wolfgang Spanier
Dr. Margrit Spielmann
Jörg-Otto Spiller
Dr. Ditmar Staffelt
Ludwig Stiegler
Rolf Stöckel
Christoph Strässer
Rita Streb-Hesse
Joachim Stünker
Jörg Tauss
Jella Teuchner
Dr. Gerald Thalheim
Franz Thönnes
Hans-Jürgen Uhl
Rüdiger Veit
Simone Violka
Jörg Vogelsänger
Ute Vogt ({281})
Dr. Eva Marlies Volkmer
Hans Georg Wagner
Hedi Wegener
Andreas Weigel
Petra Weis
Reinhard Weis ({282})
Gunter Weißgerber
Gert Weisskirchen
({283})
Dr. Ernst Ulrich von
Weizsäcker
Dr. Rainer Wend
Hildegard Wester
Lydia Westrich
Inge Wettig-Danielmeier
Dr. Margrit Wetzel
Andrea Wicklein
Jürgen Wieczorek ({284})
Heidemarie Wieczorek-Zeul
Dr. Dieter Wiefelspütz
Brigitte Wimmer ({285})
Engelbert Wistuba
Barbara Wittig
Dr. Wolfgang Wodarg
Verena Wohlleben
Waltraud Wolff
({286})
Heidi Wright
Uta Zapf
Manfred Helmut Zöllmer
Dr. Christoph Zöpel
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN
Kerstin Andreae
Marieluise Beck ({287})
Volker Beck ({288})
Cornelia Behm
Birgitt Bender
Matthias Berninger
Grietje Bettin
Ekin Deligöz
Dr. Thea Dückert
Jutta Dümpe-Krüger
Franziska Eichstädt-Bohlig
Dr. Uschi Eid
Hans-Josef Fell
Joseph Fischer ({289})
Katrin Göring-Eckardt
Winfried Hermann
Antje Hermenau
Peter Hettlich
Thilo Hoppe
Michaele Hustedt
Jutta Krüger-Jacob
Fritz Kuhn
Renate Künast
Markus Kurth
Undine Kurth ({290})
Dr. Reinhard Loske
Anna Lührmann
Jerzy Montag
Kerstin Müller ({291})
Winfried Nachtwei
Christa Nickels
Friedrich Ostendorff
Simone Probst
Claudia Roth ({292})
Krista Sager
Christine Scheel
Irmingard Schewe-Gerigk
Rezzo Schlauch
Albert Schmidt ({293})
Werner Schulz ({294})
Petra Selg
Ursula Sowa
Rainder Steenblock
Silke Stokar von Neuforn
Hans-Christian Ströbele
Jürgen Trittin
Dr. Antje Vogel-Sperl
Dr. Ludger Volmer
Josef Philip Winkler
Margareta Wolf ({295})
Nein
CDU/CSU
Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Altmaier
Artur Auernhammer
Dietrich Austermann
Norbert Barthle
Dr. Wolf Bauer
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck
({296})
Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Dr. Rolf Bietmann
Clemens Binninger
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Jochen Borchert
Wolfgang Börnsen
({297})
Wolfgang Bosbach
Dr. Wolfgang Bötsch
Klaus Brähmig
Dr. Ralf Brauksiepe
Helge Braun
Monika Brüning
Georg Brunnhuber
Verena Butalikakis
Hartmut Büttner
({298})
Cajus Julius Caesar
Manfred Carstens ({299})
Peter H. Carstensen
({300})
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Hubert Deittert
Alexander Dobrindt
Vera Dominke
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Maria Eichhorn
Rainer Eppelmann
Anke Eymer ({301})
Georg Fahrenschon
Ilse Falk
Dr. Hans Georg Faust
Albrecht Feibel
Enak Ferlemann
Hartwig Fischer ({302})
Dirk Fischer ({303})
Axel E. Fischer ({304})
Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich
({305})
Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Peter Gauweiler
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Roland Gewalt
Eberhard Gienger
Georg Girisch
Michael Glos
Ralf Göbel
Dr. Reinhard Göhner
Josef Göppel
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Kurt-Dieter Grill
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Karl-Theodor Freiherr von
und zu Guttenberg
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Klaus-Jürgen Hedrich
Helmut Heiderich
Siegfried Helias
Uda Carmen Freia Heller
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Bernd Heynemann
Ernst Hinsken
Peter Hintze
Robert Hochbaum
Klaus Hofbauer
Joachim Hörster
Hubert Hüppe
Susanne Jaffke
Dr. Peter Jahr
Dr. Egon Jüttner
Bartholomäus Kalb
Irmgard Karwatzki
Bernhard Kaster
Siegfried Kauder ({306})
Volker Kauder
Gerlinde Kaupa
Eckart von Klaeden
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Kristina Köhler ({307})
Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Rudolf Kraus
Günther Krichbaum
Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Dr. Hermann Kues
Werner Kuhn ({308})
({309})
Dr. Norbert Lammert
Helmut Lamp
Barbara Lanzinger
Karl-Josef Laumann
Vera Lengsfeld
Werner Lensing
Peter Letzgus
Ursula Lietz
Walter Link ({310})
Eduard Lintner
Dr. Klaus W. Lippold
({311})
Patricia Lips
Dr. Michael Luther
Dorothee Mantel
Erwin Marschewski
({312})
Stephan Mayer ({313})
Dr. Conny Mayer ({314})
Dr. Martin Mayer
({315})
Wolfgang Meckelburg
Dr. Angela Merkel
Friedrich Merz
Laurenz Meyer ({316})
Doris Meyer ({317})
Maria Michalk
Klaus Minkel
Dr. Gerd Müller
Stefan Müller ({318})
Bernward Müller ({319})
Hildegard Müller
Bernd Neumann ({320})
Henry Nitzsche
Michaela Noll
Günter Nooke
Dr. Georg Nüßlein
Franz Obermeier
Melanie Oßwald
Eduard Oswald
Rita Pawelski
Dr. Peter Paziorek
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Sibylle Pfeiffer
Dr. Friedbert Pflüger
Beatrix Philipp
Ruprecht Polenz
Thomas Rachel
Hans Raidel
Dr. Peter Ramsauer
Helmut Rauber
Peter Rauen
Christa Reichard ({321})
Katherina Reiche
Hans-Peter Repnik
Klaus Riegert
Dr. Heinz Riesenhuber
Hannelore Roedel
Franz Romer
Dr. Klaus Rose
Kurt J. Rossmanith
Dr. Norbert Röttgen
Dr. Christian Ruck
Volker Rühe
Albert Rupprecht ({322})
Peter Rzepka
Anita Schäfer ({323})
Dr. Wolfgang Schäuble
Andreas Scheuer
Norbert Schindler
Georg Schirmbeck
Angela Schmid
Bernd Schmidbauer
Christian Schmidt ({324})
Andreas Schmidt ({325})
Dr. Andreas Schockenhoff
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Dr. Ole Schröder
Bernhard Schulte-Drüggelte
Uwe Schummer
Wilhelm Josef Sebastian
Horst Seehofer
Kurt Segner
Matthias Sehling
Marion Seib
Heinz Seiffert
Bernd Siebert
Thomas Silberhorn
Johannes Singhammer
Jens Spahn
Erika Steinbach
Christian von Stetten
Gero Storjohann
Andreas Storm
Max Straubinger
Matthäus Strebl
Thomas Strobl ({326})
Lena Strothmann
Michael Stübgen
Antje Tillmann
Edeltraut Töpfer
Dr. Hans-Peter Uhl
Arnold Vaatz
Volkmar Uwe Vogel
Andrea Astrid Voßhoff
Gerhard Wächter
Marko Wanderwitz
Peter Weiß ({327})
Gerald Weiß ({328})
Ingo Wellenreuther
Annette Widmann-Mauz
Klaus-Peter Willsch
Willy Wimmer ({329})
Matthias Wissmann
Werner Wittlich
Dagmar Wöhrl
Elke Wülfing
Wolfgang Zeitlmann
Wolfgang Zöller
Willi Zylajew
FDP
Dr. Karl Addicks
Daniel Bahr ({330})
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Helga Daub
Ulrike Flach
Rainer Funke
Dr. Wolfgang Gerhardt
Joachim Günther ({331})
Dr. Karlheinz Guttmacher
Dr. Christel Happach-Kasan
Ulrich Heinrich
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Michael Kauch
Dr. Heinrich L. Kolb
Hellmut Königshaus
Gudrun Kopp
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Sabine LeutheusserSchnarrenberger
Markus Löning
Dirk Niebel
Günther Friedrich Nolting
Hans-Joachim Otto
({332})
Eberhard Otto ({333})
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Dr. Max Stadler
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Dieter Thomae
Jürgen Türk
Dr. Guido Westerwelle
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Fraktionslose Abgeordnete
Dr. Gesine Lötzsch
Bis zum Vorliegen der Ergebnisse der letzten beiden namentlichen Abstimmungen unterbreche ich die Sitzung.
({334})
Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.
Ich gebe Ihnen die von den Schriftführerinnen und
Schriftführern ermittelten Ergebnisse der beiden letzten namentlichen Abstimmungen bekannt.
Zunächst zur Zurückweisung des Einspruchs des
Bundesrates gegen das Gesetz zur Anpassung der Finanzierung von Zahnersatz. Abgegebene Stimmen 589. Mit
Ja haben gestimmt 303, mit Nein haben gestimmt 286,
es gab keine Enthaltungen. Der Antrag ist damit mit der
erforderlichen Mehrheit angenommen.
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 589;
davon
ja: 303
nein: 286
Ja
SPD
Dr. Lale Akgün
Gerd Andres
Ingrid Arndt-Brauer
Rainer Arnold
Hermann Bachmaier
Ernst Bahr ({0})
Doris Barnett
Dr. Hans-Peter Bartels
Eckhardt Barthel ({1})
Klaus Barthel ({2})
Sören Bartol
Sabine Bätzing
Uwe Beckmeyer
Klaus Uwe Benneter
Dr. Axel Berg
Ute Berg
Hans-Werner Bertl
Petra Bierwirth
Rudolf Bindig
Lothar Binding ({3})
Kurt Bodewig
Gerd Friedrich Bollmann
Klaus Brandner
Willi Brase
Bernhard Brinkmann
({4})
Hans-Günter Bruckmann
Edelgard Bulmahn
Marco Bülow
Ulla Burchardt
Dr. Michael Bürsch
Hans Martin Bury
Marion Caspers-Merk
Dr. Peter Danckert
Dr. Herta Däubler-Gmelin
Karl Diller
Peter Dreßen
Elvira Drobinski-Weiß
Sebastian Edathy
Siegmund Ehrmann
Martina Eickhoff
Marga Elser
Gernot Erler
Petra Ernstberger
Karin Evers-Meyer
Annette Faße
Elke Ferner
Gabriele Fograscher
Rainer Fornahl
Gabriele Frechen
Dagmar Freitag
Lilo Friedrich ({5})
Iris Gleicke
Günter Gloser
Uwe Göllner
Renate Gradistanac
Angelika Graf ({6})
Dieter Grasedieck
Monika Griefahn
Kerstin Griese
Gabriele Groneberg
Achim Großmann
Wolfgang Grotthaus
Karl Hermann Haack
({7})
Hans-Joachim Hacker
Bettina Hagedorn
Klaus Hagemann
Alfred Hartenbach
Michael Hartmann
({8})
Nina Hauer
Hubertus Heil
Reinhold Hemker
Rolf Hempelmann
Dr. Barbara Hendricks
Gustav Herzog
Petra Heß
Monika Heubaum
Gisela Hilbrecht
Stephan Hilsberg
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Gerd Höfer
Jelena Hoffmann ({9})
Walter Hoffmann
({10})
Iris Hoffmann ({11})
Frank Hofmann ({12})
Eike Hovermann
Klaas Hübner
Christel Humme
Lothar Ibrügger
Renate Jäger
Jann-Peter Janssen
Klaus Werner Jonas
Johannes Kahrs
Ulrich Kasparick
Dr. h.c. Susanne Kastner
Ulrich Kelber
Hans-Peter Kemper
Klaus Kirschner
Hans-Ulrich Klose
Astrid Klug
Dr. Bärbel Kofler
Dr. Heinz Köhler
Walter Kolbow
Fritz Rudolf Körper
Karin Kortmann
Rolf Kramer
Anette Kramme
Ernst Kranz
Nicolette Kressl
Volker Kröning
Dr. Hans-Ulrich Krüger
Angelika Krüger-Leißner
Horst Kubatschka
Helga Kühn-Mengel
Ute Kumpf
Dr. Uwe Küster
Christine Lambrecht
Christian Lange ({13})
Christine Lehder
Waltraud Lehn
Dr. Elke Leonhard
Eckhart Lewering
Götz-Peter Lohmann
Gabriele Lösekrug-Möller
Erika Lotz
Dr. Christine Lucyga
Dirk Manzewski
Tobias Marhold
Lothar Mark
Caren Marks
Hilde Mattheis
Markus Meckel
Ulrike Mehl
Petra-Evelyne Merkel
Ulrike Merten
Angelika Mertens
Ursula Mogg
Michael Müller ({14})
Christian Müller ({15})
Gesine Multhaupt
Franz Müntefering
Dr. Rolf Mützenich
Volker Neumann ({16})
Dietmar Nietan
Dr. Erika Ober
Holger Ortel
Heinz Paula
Johannes Pflug
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Karin Rehbock-Zureich
Gerold Reichenbach
Dr. Carola Reimann
Christel RiemannHanewinckel
Walter Riester
Reinhold Robbe
René Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Karin Roth ({17})
Michael Roth ({18})
Gerhard Rübenkönig
Ortwin Runde
Marlene Rupprecht
({19})
Thomas Sauer
Anton Schaaf
Axel Schäfer ({20})
Gudrun Schaich-Walch
Rudolf Scharping
Bernd Scheelen
Dr. Hermann Scheer
Siegfried Scheffler
Horst Schild
Otto Schily
Horst Schmidbauer
({21})
Ulla Schmidt ({22})
Silvia Schmidt ({23})
Dagmar Schmidt ({24})
Wilhelm Schmidt ({25})
Heinz Schmitt ({26})
Carsten Schneider
Olaf Scholz
Karsten Schönfeld
Fritz Schösser
Wilfried Schreck
Ottmar Schreiner
Gerhard Schröder
Brigitte Schulte ({27})
Reinhard Schultz
({28})
Swen Schulz ({29})
Dr. Angelica Schwall-Düren
Dr. Martin Schwanholz
Rolf Schwanitz
Erika Simm
Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
Dr. Cornelie SonntagWolgast
Wolfgang Spanier
Dr. Margrit Spielmann
Jörg-Otto Spiller
Dr. Ditmar Staffelt
Ludwig Stiegler
Rolf Stöckel
Christoph Strässer
Rita Streb-Hesse
Joachim Stünker
Jörg Tauss
Jella Teuchner
Dr. Gerald Thalheim
Franz Thönnes
Hans-Jürgen Uhl
Rüdiger Veit
Simone Violka
Jörg Vogelsänger
Ute Vogt ({30})
Dr. Marlies Volkmer
Hans Georg Wagner
Hedi Wegener
Andreas Weigel
Petra Weis
Reinhard Weis ({31})
Gunter Weißgerber
Gert Weisskirchen
({32})
Dr. Ernst Ulrich von
Weizsäcker
Dr. Rainer Wend
Hildegard Wester
Lydia Westrich
Inge Wettig-Danielmeier
Dr. Margrit Wetzel
Andrea Wicklein
Jürgen Wieczorek ({33})
Heidemarie Wieczorek-Zeul
Dr. Dieter Wiefelspütz
Brigitte Wimmer ({34})
Engelbert Wistuba
Barbara Wittig
Dr. Wolfgang Wodarg
Verena Wohlleben
Waltraud Wolff
({35})
Heidi Wright
Uta Zapf
Manfred Helmut Zöllmer
Dr. Christoph Zöpel
BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN
Kerstin Andreae
Marieluise Beck ({36})
Volker Beck ({37})
Cornelia Behm
Birgitt Bender
Matthias Berninger
Grietje Bettin
Ekin Deligöz
Dr. Thea Dückert
Jutta Dümpe-Krüger
Franziska Eichstädt-Bohlig
Dr. Uschi Eid
Hans-Josef Fell
Joseph Fischer ({38})
Katrin Göring-Eckardt
Winfried Hermann
Antje Hermenau
Peter Hettlich
Thilo Hoppe
Michaele Hustedt
Jutta Krüger-Jacob
Fritz Kuhn
Renate Künast
Markus Kurth
Undine Kurth ({39})
Dr. Reinhard Loske
Anna Lührmann
Jerzy Montag
Kerstin Müller ({40})
Winfried Nachtwei
Christa Nickels
Friedrich Ostendorff
Simone Probst
Claudia Roth ({41})
Krista Sager
Christine Scheel
Irmingard Schewe-Gerigk
Rezzo Schlauch
Albert Schmidt ({42})
Werner Schulz ({43})
Petra Selg
Ursula Sowa
Rainder Steenblock
Silke Stokar von Neuforn
Hans-Christian Ströbele
Jürgen Trittin
Dr. Antje Vogel-Sperl
Dr. Ludger Volmer
Josef Philip Winkler
Margareta Wolf ({44})
Nein
CDU/CSU
Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Altmaier
Artur Auernhammer
Dietrich Austermann
Norbert Barthle
Dr. Wolf Bauer
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck
({45})
Veronika Maria Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Dr. Rolf Bietmann
Clemens Binninger
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Jochen Borchert
Wolfgang Börnsen
({46})
Wolfgang Bosbach
Dr. Wolfgang Bötsch
Klaus Brähmig
Dr. Ralf Brauksiepe
Helge Braun
Monika Brüning
Georg Brunnhuber
Verena Butalikakis
Hartmut Büttner
({47})
Cajus Julius Caesar
Manfred Carstens ({48})
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Peter H. Carstensen
({49})
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Hubert Deittert
Alexander Dobrindt
Vera Dominke
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Maria Eichhorn
Rainer Eppelmann
Anke Eymer ({50})
Georg Fahrenschon
Ilse Falk
Dr. Hans Georg Faust
Albrecht Feibel
Enak Ferlemann
Hartwig Fischer ({51})
Dirk Fischer ({52})
Axel E. Fischer ({53})
Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich
({54})
Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Peter Gauweiler
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Roland Gewalt
Eberhard Gienger
Georg Girisch
Michael Glos
Ralf Göbel
Dr. Reinhard Göhner
Josef Göppel
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Kurt-Dieter Grill
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Karl-Theodor Freiherr von
und zu Guttenberg
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Klaus-Jürgen Hedrich
Helmut Heiderich
Siegfried Helias
Uda Carmen Freia Heller
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Bernd Heynemann
Ernst Hinsken
Peter Hintze
Robert Hochbaum
Klaus Hofbauer
Joachim Hörster
Hubert Hüppe
Susanne Jaffke
Dr. Peter Jahr
Dr. Egon Jüttner
Bartholomäus Kalb
Irmgard Karwatzki
Bernhard Nikolaus Kaster
Siegfried Kauder ({55})
Volker Kauder
Gerlinde Kaupa
Eckart von Klaeden
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Kristina Köhler ({56})
Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Rudolf Kraus
Günther Krichbaum
Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Dr. Hermann Kues
Werner Kuhn ({57})
({58})
Dr. Norbert Lammert
Helmut Lamp
Barbara Lanzinger
Karl-Josef Laumann
Vera Lengsfeld
Werner Lensing
Peter Letzgus
Ursula Lietz
Walter Link ({59})
Eduard Lintner
Dr. Klaus W. Lippold
({60})
Patricia Lips
Dr. Michael Luther
Dorothee Mantel
Erwin Marschewski
({61})
Stephan Mayer ({62})
Dr. Conny Mayer ({63})
Dr. Martin Mayer
({64})
Wolfgang Meckelburg
Dr. Angela Merkel
Friedrich Merz
Laurenz Meyer ({65})
Doris Meyer ({66})
Maria Michalk
Klaus Minkel
Dr. Gerd Müller
Stefan Müller ({67})
Bernward Müller ({68})
Hildegard Müller
Bernd Neumann ({69})
Henry Nitzsche
Michaela Noll
Günter Nooke
Dr. Georg Nüßlein
Franz Obermeier
Melanie Oßwald
Eduard Oswald
Rita Pawelski
Dr. Peter Paziorek
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Sibylle Pfeiffer
Dr. Friedbert Pflüger
Beatrix Philipp
Ruprecht Polenz
Thomas Rachel
Hans Raidel
Dr. Peter Ramsauer
Helmut Rauber
Peter Rauen
Christa Reichard ({70})
Katherina Reiche
Hans-Peter Repnik
Klaus Riegert
Dr. Heinz Riesenhuber
Hannelore Roedel
Franz Romer
Dr. Klaus Rose
Kurt J. Rossmanith
Dr. Norbert Röttgen
Dr. Christian Ruck
Volker Rühe
Albert Rupprecht ({71})
Peter Rzepka
Anita Schäfer ({72})
Dr. Wolfgang Schäuble
Andreas Scheuer
Norbert Schindler
Georg Schirmbeck
Angela Schmid
Bernd Schmidbauer
Christian Schmidt ({73})
Andreas Schmidt ({74})
Dr. Andreas Schockenhoff
Dr. Ole Schröder
Bernhard Schulte-Drüggelte
Uwe Schummer
Wilhelm Josef Sebastian
Horst Seehofer
Kurt Segner
Matthias Sehling
Marion Seib
Heinz Seiffert
Bernd Siebert
Thomas Silberhorn
Johannes Singhammer
Jens Spahn
Erika Steinbach
Christian von Stetten
Gero Storjohann
Andreas Storm
Max Straubinger
Matthäus Strebl
Thomas Strobl ({75})
Lena Strothmann
Michael Stübgen
Antje Tillmann
Edeltraut Töpfer
Dr. Hans-Peter Uhl
Arnold Vaatz
Volkmar Uwe Vogel
Andrea Astrid Voßhoff
Gerhard Wächter
Marko Wanderwitz
Peter Weiß ({76})
Gerald Weiß ({77})
Ingo Wellenreuther
Annette Widmann-Mauz
Klaus-Peter Willsch
Willy Wimmer ({78})
Matthias Wissmann
Werner Wittlich
Dagmar Wöhrl
Elke Wülfing
Wolfgang Zeitlmann
Wolfgang Zöller
Willi Zylajew
FDP
Dr. Karl Addicks
Daniel Bahr ({79})
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Helga Daub
Ulrike Flach
Rainer Funke
Dr. Wolfgang Gerhardt
Joachim Günther ({80})
Dr. Karlheinz Guttmacher
Dr. Christel Happach-Kasan
Ulrich Heinrich
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Michael Kauch
Dr. Heinrich L. Kolb
Hellmut Königshaus
Gudrun Kopp
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Sabine LeutheusserSchnarrenberger
Markus Löning
Dirk Niebel
Günther Friedrich Nolting
Hans-Joachim Otto
({81})
Eberhard Otto ({82})
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Dr. Max Stadler
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Dieter Thomae
Jürgen Türk
Dr. Guido Westerwelle
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Fraktionslose Abgeordnete
Dr. Gesine Lötzsch
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Als Letztes zur Zurückweisung des Einspruchs des
Bundesrates gegen das Gesetz zur Berücksichtigung der
Kindererziehung im Beitragsrecht der sozialen Pflegeversicherung, Kinder-Berücksichtigungsgesetz. Abgegebene Stimmen 589. Mit Ja haben gestimmt 303, mit Nein
haben gestimmt 285, es gab keine Enthaltungen. Der
Antrag ist damit mit der erforderlichen Mehrheit angenommen.
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 589;
davon
ja: 303
nein: 286
Ja
SPD
Dr. Lale Akgün
Gerd Andres
Ingrid Arndt-Brauer
Rainer Arnold
Hermann Bachmaier
Ernst Bahr ({83})
Doris Barnett
Dr. Hans-Peter Bartels
Eckhardt Barthel ({84})
Klaus Barthel ({85})
Sören Bartol
Sabine Bätzing
Uwe Beckmeyer
Klaus Uwe Benneter
Dr. Axel Berg
Ute Berg
Hans-Werner Bertl
Petra Bierwirth
Rudolf Bindig
Lothar Binding ({86})
Kurt Bodewig
Gerd Friedrich Bollmann
Klaus Brandner
Willi Brase
Bernhard Brinkmann
({87})
Hans-Günter Bruckmann
Edelgard Bulmahn
Marco Bülow
Ulla Burchardt
Dr. Michael Bürsch
Hans Martin Bury
Marion Caspers-Merk
Dr. Peter Danckert
Dr. Herta Däubler-Gmelin
Karl Diller
Peter Dreßen
Elvira Drobinski-Weiß
Sebastian Edathy
Siegmund Ehrmann
Martina Eickhoff
Marga Elser
Gernot Erler
Petra Ernstberger
Karin Evers-Meyer
Annette Faße
Elke Ferner
Gabriele Fograscher
Rainer Fornahl
Gabriele Frechen
Dagmar Freitag
Lilo Friedrich ({88})
Iris Gleicke
Günter Gloser
Uwe Göllner
Renate Gradistanac
Angelika Graf ({89})
Dieter Grasedieck
Monika Griefahn
Kerstin Griese
Gabriele Groneberg
Achim Großmann
Wolfgang Grotthaus
Karl Hermann Haack
({90})
Hans-Joachim Hacker
Bettina Hagedorn
Klaus Hagemann
Alfred Hartenbach
Michael Hartmann
({91})
Nina Hauer
Hubertus Heil
Reinhold Hemker
Rolf Hempelmann
Dr. Barbara Hendricks
Gustav Herzog
Petra Heß
Monika Heubaum
Gisela Hilbrecht
Stephan Hilsberg
Gerd Höfer
Jelena Hoffmann ({92})
Walter Hoffmann
({93})
Iris Hoffmann ({94})
Frank Hofmann ({95})
Eike Hovermann
Klaas Hübner
Christel Humme
Lothar Ibrügger
Renate Jäger
Jann-Peter Janssen
Klaus Werner Jonas
Johannes Kahrs
Ulrich Kasparick
Dr. h.c. Susanne Kastner
Ulrich Kelber
Hans-Peter Kemper
Klaus Kirschner
Hans-Ulrich Klose
Astrid Klug
Dr. Bärbel Kofler
Dr. Heinz Köhler
Walter Kolbow
Fritz Rudolf Körper
Karin Kortmann
Rolf Kramer
Anette Kramme
Ernst Kranz
Nicolette Kressl
Volker Kröning
Dr. Hans-Ulrich Krüger
Angelika Krüger-Leißner
Horst Kubatschka
Helga Kühn-Mengel
Ute Kumpf
Dr. Uwe Küster
Christine Lambrecht
Christian Lange ({96})
Christine Lehder
Waltraud Lehn
Dr. Elke Leonhard
Eckhart Lewering
Götz-Peter Lohmann
Gabriele Lösekrug-Möller
Erika Lotz
Dr. Christine Lucyga
Dirk Manzewski
Tobias Marhold
Lothar Mark
Caren Marks
Hilde Mattheis
Markus Meckel
Ulrike Mehl
Petra-Evelyne Merkel
Ulrike Merten
Angelika Mertens
Ursula Mogg
Michael Müller ({97})
Christian Müller ({98})
Gesine Multhaupt
Franz Müntefering
Dr. Rolf Mützenich
Volker Neumann ({99})
Dietmar Nietan
Dr. Erika Ober
Holger Ortel
Heinz Paula
Johannes Pflug
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Karin Rehbock-Zureich
Gerold Reichenbach
Dr. Carola Reimann
Christel RiemannHanewinckel
Walter Riester
Reinhold Robbe
René Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Karin Roth ({100})
Michael Roth ({101})
Gerhard Rübenkönig
Ortwin Runde
Marlene Rupprecht
({102})
Thomas Sauer
Anton Schaaf
Axel Schäfer ({103})
Gudrun Schaich-Walch
Rudolf Scharping
Bernd Scheelen
Dr. Hermann Scheer
Siegfried Scheffler
Horst Schild
Otto Schily
Horst Schmidbauer
({104})
Ulla Schmidt ({105})
Silvia Schmidt ({106})
Dagmar Schmidt ({107})
Wilhelm Schmidt ({108})
Heinz Schmitt ({109})
Carsten Schneider
Olaf Scholz
Karsten Schönfeld
Fritz Schösser
Wilfried Schreck
Ottmar Schreiner
Gerhard Schröder
Brigitte Schulte ({110})
Reinhard Schultz
({111})
Swen Schulz ({112})
Dr. Angelica Schwall-Düren
Dr. Martin Schwanholz
Rolf Schwanitz
Erika Simm
Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
Dr. Cornelie SonntagWolgast
Wolfgang Spanier
Dr. Margrit Spielmann
Jörg-Otto Spiller
Dr. Ditmar Staffelt
Ludwig Stiegler
Rolf Stöckel
Christoph Strässer
Rita Streb-Hesse
Joachim Stünker
Jörg Tauss
Jella Teuchner
Dr. Gerald Thalheim
Franz Thönnes
Hans-Jürgen Uhl
Rüdiger Veit
Simone Violka
Jörg Vogelsänger
Ute Vogt ({113})
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Dr. Eva Marlies Volkmer
Hans Georg Wagner
Hedi Wegener
Andreas Weigel
Petra Weis
Reinhard Weis ({114})
Gunter Weißgerber
Gert Weisskirchen
({115})
Dr. Ernst Ulrich von
Weizsäcker
Dr. Rainer Wend
Hildegard Wester
Lydia Westrich
Inge Wettig-Danielmeier
Dr. Margrit Wetzel
Andrea Wicklein
Jürgen Wieczorek ({116})
Heidemarie Wieczorek-Zeul
Dr. Dieter Wiefelspütz
Brigitte Wimmer ({117})
Engelbert Wistuba
Barbara Wittig
Dr. Wolfgang Wodarg
Verena Wohlleben
Waltraud Wolff
({118})
Heidi Wright
Uta Zapf
Manfred Helmut Zöllmer
Dr. Christoph Zöpel
BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN
Kerstin Andreae
Marieluise Beck ({119})
Volker Beck ({120})
Cornelia Behm
Birgitt Bender
Matthias Berninger
Grietje Bettin
Ekin Deligöz
Dr. Thea Dückert
Jutta Dümpe-Krüger
Franziska Eichstädt-Bohlig
Dr. Uschi Eid
Hans-Josef Fell
Joseph Fischer ({121})
Katrin Göring-Eckardt
Winfried Hermann
Antje Hermenau
Peter Hettlich
Thilo Hoppe
Michaele Hustedt
Jutta Krüger-Jacob
Fritz Kuhn
Renate Künast
Markus Kurth
Undine Kurth ({122})
Dr. Reinhard Loske
Anna Lührmann
Jerzy Montag
Kerstin Müller ({123})
Winfried Nachtwei
Christa Nickels
Friedrich Ostendorff
Simone Probst
Claudia Roth ({124})
Krista Sager
Christine Scheel
Irmingard Schewe-Gerigk
Rezzo Schlauch
Albert Schmidt ({125})
Werner Schulz ({126})
Petra Selg
Ursula Sowa
Rainder Steenblock
Silke Stokar von Neuforn
Hans-Christian Ströbele
Jürgen Trittin
Dr. Antje Vogel-Sperl
Dr. Ludger Volmer
Josef Philip Winkler
Margareta Wolf ({127})
Nein
CDU/CSU
Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Altmaier
Artur Auernhammer
Dietrich Austermann
Norbert Barthle
Dr. Wolf Bauer
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck
({128})
Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Dr. Rolf Bietmann
Clemens Binninger
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Jochen Borchert
Wolfgang Börnsen
({129})
Wolfgang Bosbach
Dr. Wolfgang Bötsch
Klaus Brähmig
Dr. Ralf Brauksiepe
Helge Braun
Monika Brüning
Georg Brunnhuber
Verena Butalikakis
Hartmut Büttner
({130})
Cajus Julius Caesar
Manfred Carstens ({131})
Peter H. Carstensen
({132})
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Hubert Deittert
Alexander Dobrindt
Vera Dominke
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Maria Eichhorn
Rainer Eppelmann
Anke Eymer ({133})
Georg Fahrenschon
Ilse Falk
Dr. Hans Georg Faust
Albrecht Feibel
Enak Ferlemann
Hartwig Fischer ({134})
Dirk Fischer ({135})
Axel E. Fischer ({136})
Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich
({137})
Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Peter Gauweiler
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Roland Gewalt
Eberhard Gienger
Georg Girisch
Michael Glos
Ralf Göbel
Dr. Reinhard Göhner
Josef Göppel
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Kurt-Dieter Grill
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Karl-Theodor Freiherr von
und zu Guttenberg
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Klaus-Jürgen Hedrich
Helmut Heiderich
Siegfried Helias
Uda Carmen Freia Heller
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Bernd Heynemann
Ernst Hinsken
Peter Hintze
Robert Hochbaum
Klaus Hofbauer
Joachim Hörster
Hubert Hüppe
Susanne Jaffke
Dr. Peter Jahr
Dr. Egon Jüttner
Bartholomäus Kalb
Irmgard Karwatzki
Bernhard Kaster
Siegfried Kauder ({138})
Volker Kauder
Gerlinde Kaupa
Eckart von Klaeden
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Kristina Köhler ({139})
Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Rudolf Kraus
Günther Krichbaum
Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Dr. Hermann Kues
Werner Kuhn ({140})
({141})
Dr. Norbert Lammert
Helmut Lamp
Barbara Lanzinger
Karl-Josef Laumann
Vera Lengsfeld
Werner Lensing
Peter Letzgus
Ursula Lietz
Walter Link ({142})
Eduard Lintner
Dr. Klaus W. Lippold
({143})
Patricia Lips
Dr. Michael Luther
Dorothee Mantel
Erwin Marschewski
({144})
Stephan Mayer ({145})
Dr. Conny Mayer ({146})
Dr. Martin Mayer
({147})
Wolfgang Meckelburg
Dr. Angela Merkel
Friedrich Merz
Laurenz Meyer ({148})
Doris Meyer ({149})
Maria Michalk
Klaus Minkel
Dr. Gerd Müller
Stefan Müller ({150})
Bernward Müller ({151})
Hildegard Müller
Bernd Neumann ({152})
Henry Nitzsche
Michaela Noll
Günter Nooke
Dr. Georg Nüßlein
Franz Obermeier
Melanie Oßwald
Eduard Oswald
Rita Pawelski
Dr. Peter Paziorek
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Sibylle Pfeiffer
Dr. Friedbert Pflüger
Beatrix Philipp
Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
Ruprecht Polenz
Thomas Rachel
Hans Raidel
Dr. Peter Ramsauer
Helmut Rauber
Peter Rauen
Christa Reichard ({153})
Katherina Reiche
Hans-Peter Repnik
Klaus Riegert
Dr. Heinz Riesenhuber
Hannelore Roedel
Franz Romer
Dr. Klaus Rose
Kurt J. Rossmanith
Dr. Norbert Röttgen
Dr. Christian Ruck
Volker Rühe
Albert Rupprecht ({154})
Peter Rzepka
Anita Schäfer ({155})
Dr. Wolfgang Schäuble
Andreas Scheuer
Norbert Schindler
Georg Schirmbeck
Angela Schmid
Bernd Schmidbauer
Christian Schmidt ({156})
Andreas Schmidt ({157})
Dr. Andreas Schockenhoff
Dr. Ole Schröder
Bernhard Schulte-Drüggelte
Uwe Schummer
Wilhelm Josef Sebastian
Horst Seehofer
Kurt Segner
Matthias Sehling
Marion Seib
Heinz Seiffert
Bernd Siebert
Thomas Silberhorn
Johannes Singhammer
Jens Spahn
Erika Steinbach
Christian von Stetten
Gero Storjohann
Andreas Storm
Max Straubinger
Matthäus Strebl
Thomas Strobl ({158})
Lena Strothmann
Michael Stübgen
Antje Tillmann
Edeltraut Töpfer
Dr. Hans-Peter Uhl
Arnold Vaatz
Volkmar Uwe Vogel
Andrea Astrid Voßhoff
Gerhard Wächter
Marko Wanderwitz
Peter Weiß ({159})
Gerald Weiß ({160})
Ingo Wellenreuther
Annette Widmann-Mauz
Klaus-Peter Willsch
Willy Wimmer ({161})
Matthias Wissmann
Werner Wittlich
Dagmar Wöhrl
Elke Wülfing
Wolfgang Zeitlmann
Wolfgang Zöller
Willi Zylajew
FDP
Dr. Karl Addicks
Daniel Bahr ({162})
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Helga Daub
Ulrike Flach
Rainer Funke
Dr. Wolfgang Gerhardt
Joachim Günther ({163})
Dr. Karlheinz Guttmacher
Dr. Christel Happach-Kasan
Ulrich Heinrich
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Michael Kauch
Dr. Heinrich L. Kolb
Hellmut Königshaus
Gudrun Kopp
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Ina Lenke
Sabine LeutheusserSchnarrenberger
Markus Löning
Dirk Niebel
Günther Friedrich Nolting
Hans-Joachim Otto
({164})
Eberhard Otto ({165})
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Dr. Max Stadler
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Dieter Thomae
Jürgen Türk
Dr. Guido Westerwelle
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Fraktionslose Abgeordnete
Dr. Gesine Lötzsch
Alle Einsprüche des Bundesrates sind somit zurückgewiesen.
({166})
Ich glaube, angesichts des schwierigen Abstimmungsvorgangs ist es sicherlich auch in Ihrem Sinne,
wenn wir allen Helfern danken.
({167})
Dazu zählen natürlich die Helfer aus der Verwaltung,
aber auch die Schriftführerinnen und Schriftführer.
Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tagesordnung.
Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bundestages auf Mittwoch, den 1. Dezember 2004, 13 Uhr,
ein.
Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen ein
schönes Wochenende bzw. ein schönes arbeitsreiches
Wochenende und den Besucherinnen und Besuchern auf
der Tribüne noch ein paar schöne Tage in Berlin.
Die Sitzung ist geschlossen.