Hinweis: Der Redeinhalt enthält nur die tatsächlich gesprochenen Worte des jeweiligen Politikers. Jede Art von Zwischenruf oder Reaktion aus dem Plenum wird aus dem Redeinhalt gelöscht und durch eine Positions-ID im Format ({ID}) ersetzt.
Guten Morgen, meine Damen und Herren! Die Sitzung ist eröffnet.
Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:
Wahl des Bundeskanzlers
Der Herr Bundespräsident hat mir hierzu mitgeteilt:
Gemäß Artikel 63 Absatz 1 des Grundgesetzes für
die Bundesrepublik Deutschland schlage ich dem
Deutschen Bundestag vor, Herrn Gerhard Schröder
zum Bundeskanzler zu wählen.
({0})
Ich gebe einige Hinweise zum Wahlverfahren. Zur
Wahl sind die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des
Bundestages, das heißt mindestens 335 Stimmen, erforderlich. Nach unserer Geschäftsordnung wird der Bundeskanzler mit verdeckten Stimmkarten, also geheim,
gewählt. Sie benötigen eine Stimmkarte mit Wahlumschlag sowie Ihren Wahlausweis. Die Stimmkarte mit
Umschlag erhalten Sie hier oben links und rechts neben
den Wahlkabinen. Den Wahlausweis entnehmen Sie
bitte, soweit das nicht schon geschehen ist, Ihrem
Stimmkartenfach.
Da die Wahl geheim ist, dürfen Sie die Stimmkarte
nur in einer der Wahlkabinen ankreuzen und in den
Wahlumschlag legen. Die Schriftführer sind verpflichtet,
jeden zurückzuweisen, der seine Stimmkarte außerhalb
der Wahlkabine angekreuzt oder in den Umschlag gelegt
hat. Die Wahl kann in diesem Fall jedoch vorschriftsmäßig wiederholt werden.
Gültig sind nur Stimmkarten mit einem Kreuz bei
„ja“, „nein“ oder „enthalte mich“. Ungültig sind Stimmen auf nichtamtlichen Stimmkarten sowie Stimmkarten, die mehr als ein Kreuz, andere Namen oder Zusätze
enthalten.
Bevor Sie die Stimmkarte in eine der vor dem Stenographentisch aufgestellten Wahlurnen werfen, übergeben Sie bitte Ihren Wahlausweis einem der Schriftführer
an der Wahlurne. Der Nachweis der Teilnahme an der
Wahl kann nur durch die Abgabe des Wahlausweises
erbracht werden.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewähren, bitte
ich Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, sich von Ihren
Plätzen aus nach hinten über die seitlichen Zugänge zu
den hier oben rechts und links von mir aufgestellten
Ausgabetischen zu begeben.
({1})
- Das gehört dazu. - Dann können Sie Ihre Wahl ordnungsgemäß vollziehen und gehen zu den Wahlurnen
vor dem Stenographentisch.
Ich bitte jetzt die Schriftführerinnen und Schriftführer, die vorgesehenen Plätze einzunehmen. Die beiden
Schriftführer neben mir werden nun Ihre Namen in alphabetischer Reihenfolge aufrufen. Ich bitte Sie, den
Namensaufruf zu verfolgen und sich rechtzeitig zur Entgegennahme der Stimmkarte zu den Ausgabetischen zu
begeben. - Ich sehe, die Schriftführerinnen und Schriftführer haben ihre Plätze eingenommen.
Ich eröffne die Wahl und bitte, mit dem Aufruf der
Namen zu beginnen.
({2})
Meine Damen und Herren, der Namensaufruf ist beendet. Haben alle Mitglieder des Hauses - auch die
Schriftführer - ihre Stimmkarte abgegeben? - Das ist offensichtlich der Fall.
Ich schließe die Wahl und bitte die Schriftführerinnen
und Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen.
Zur Auszählung unterbreche ich die Sitzung für etwa
15 bis 20 Minuten.
({3})
Meine sehr verehrten
Damen und Herren, die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.
Ich gebe das Ergebnis der Wahl bekannt. Abgegebene
Stimmen 666. Gültige Stimmen 665, also eine ungültige
Stimme. Mit Ja haben gestimmt 351.
({0})
- Liebe Kolleginnen und Kollegen, darf ich mit der
Verlesung des Ergebnisses fortfahren? - Mit Nein haben
gestimmt 287, Enthaltungen 27.
Damit hat der Abgeordnete Gerhard Schröder die erforderliche Mehrheit erhalten und ist zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt.
({1})
Meine Damen und Herren, gemäß Art. 63 Abs. 2 des
Grundgesetzes ist zum Bundeskanzler gewählt, wer die
Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages
auf sich vereinigt.
Ich stelle fest, daß der Abgeordnete Gerhard Schröder
mit der erforderlichen Mehrheit der Stimmen der Mitglieder des Deutschen Bundestages zum Bundeskanzler
der Bundesrepublik Deutschland gewählt worden ist.
Ich frage Sie, Herr Abgeordneter Schröder: Nehmen
Sie die Wahl an?
Herr Präsident, ich nehme die Wahl an.
({0})
Herr Bundeskanzler,
ich gratuliere Ihnen im Namen des ganzen Hauses und
auch persönlich zu Ihrer Wahl und wünsche Ihnen Kraft
und viel Erfolg für unser Land.
({0})
Das Ergebnis der Wahl werde ich unverzüglich dem
Herrn Bundespräsidenten mitteilen.
Um 16 Uhr findet die Eidesleistung des Bundeskanzlers statt.
Ich unterbreche die Sitzung.
({1})
Meine Damen und
Herren, die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.
Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf:
Eidesleistung des Bundeskanzlers
Der Herr Bundespräsident hat mir mit Schreiben vom
heutigen Tag mitgeteilt:
Gemäß Artikel 63 Absatz 2 des Grundgesetzes für
die Bundesrepublik Deutschland habe ich heute
Herrn Gerhard Schröder zum Bundeskanzler ernannt.
Nach Art. 64 Abs. 2 des Grundgesetzes leistet der
Bundeskanzler bei der Amtsübernahme vor dem Bundestag den in Art. 56 des Grundgesetzes vorgesehenen
Eid.
Herr Bundeskanzler, ich bitte Sie, zur Eidesleistung
zu mir zu kommen.
({0})
Herr Bundeskanzler, ich reiche Ihnen das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und bitte Sie,
den Eid zu leisten.
Ich schwöre,
daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes
widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.
Alles Gute!
({0})
Meine Damen und Herren, ich stelle fest, daß der
Herr Bundeskanzler den vorgeschriebenen Eid vor dem
Deutschen Bundestag geleistet hat.
Herr Bundeskanzler, ich darf Ihnen noch einmal persönlich und im Namen des Deutschen Bundestages die
besten Wünsche aussprechen.
Die Sitzung wird um 18 Uhr mit der Bekanntgabe der
Bundesregierung und der Eidesleistung der Bundesminister fortgesetzt.
Ich unterbreche die Sitzung.
({1})
Meine Damen und
Herren, die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.
Ich rufe den Tagesordnungspunkt 3 auf:
Bekanntgabe der Bildung der Bundesregierung
Präsident Wolfgang Thierse
Der Herr Bundespräsident hat mir hierzu mit Schreiben vom heutigen Tage mitgeteilt:
Gemäß Artikel 64 Absatz 1 des Grundgesetzes für
die Bundesrepublik Deutschland habe ich heute auf
Vorschlag des Herrn Bundeskanzlers ernannt:
Herrn Joseph Fischer
zum Bundesminister des Auswärtigen,
({0})
Herrn Otto Schily
zum Bundesminister des Innern,
({1})
Frau Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin
zur Bundesministerin der Justiz,
({2})
Herrn Oskar Lafontaine
zum Bundesminister der Finanzen,
({3})
Herrn Dr. Werner Müller
zum Bundesminister für Wirtschaft und Technologie,
({4})
Herrn Karl-Heinz Funke
zum Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten,
({5})
Herrn Walter Riester
zum Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung,
({6})
Herrn Rudolf Scharping
zum Bundesminister der Verteidigung,
({7})
Frau Dr. Christine Bergmann
zur Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend,
({8})
Frau Andrea Fischer
zur Bundesministerin für Gesundheit,
({9})
Herrn Franz Müntefering
zum Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen,
({10})
Herrn Jürgen Trittin
zum Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit,
({11})
Frau Edelgard Bulmahn
zur Bundesministerin für Bildung und Forschung,
({12})
Frau Heidemarie Wieczorek-Zeul
zur Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
({13})
und
Herrn Bodo Hombach
zum Bundesminister für besondere Aufgaben.
({14})
Ich rufe jetzt den Tagesordnungspunkt 4 auf:
Eidesleistung der Bundesminister
Meine Damen und Herren, nach Art. 64 Abs. 2 des
Grundgesetzes leisten die Bundesminister bei der
Amtsübernahme vor dem Deutschen Bundestag den in
Art. 56 des Grundgesetzes vorgesehenen Eid.
Ich werde den Eid vorsprechen und bitte dann die
Mitglieder der Bundesregierung, den Eid mit den Worten „Ich schwöre es, so wahr mit Gott helfe“ oder „Ich
schwöre es“ zu bekräftigen.
Der Eid lautet:
Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des
deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren,
Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die
Präsident Wolfgang Thierse
Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine
Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit
gegen jedermann üben werde.
Ich darf jetzt die Bundesminister zur Eidesleistung bitten
und sie fragen, ob sie bereit sind, den Eid zu leisten.
({15})
Herr Bundesminister Joseph Fischer, sind Sie bereit,
den Eid zu leisten?
Ja. - Ich schwöre es.
({0})
Herr Bundesminister
Otto Schily?
Ich schwöre
es.
({0})
Frau Bundesministerin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin?
Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe.
({0})
Herr Bundesminister
Oskar Lafontaine?
Ich schwöre es.
({0})
Herr Bundesminister
Dr. Werner Müller?
Ich schwöre es, so wahr mir Gott
helfe.
({0})
Herr Bundesminister
Karl-Heinz Funke?
Ich schwöre es, so wahr mir
Gott helfe.
({0})
Herr Bundesminister
Walter Riester?
Ich schwöre es.
({0})
Herr Bundesminister
Rudolf Scharping?
Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe.
({0})
Frau Bundesministerin Dr. Christine Bergmann?
Ich schwöre es, so
wahr mir Gott helfe.
({0})
Frau Bundesministerin Andrea Fischer?
Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe.
({0})
Herr Bundesminister
Franz Müntefering?
Ich schwöre es, so wahr mir
Gott helfe.
({0})
Präsident Wolfgang Thierse
Herr Bundesminister
Jürgen Trittin?
Ich schwöre es.
({0})
Frau Bundesministerin Edelgard Bulmahn?
Ich schwöre es.
({0})
Frau Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul?
Ich
schwöre es, so wahr mir Gott helfe.
({0})
Herr Bundesminister
Bodo Hombach?
Ich schwöre es.
({0})
Meine Damen und
Herren, die Mitglieder der Bundesregierung haben den
nach Art. 64 Abs. 2 des Grundgesetzes vorgeschriebenen Eid vor dem Deutschen Bundestag geleistet. Ich
spreche den Mitgliedern der Bundesregierung persönlich
und im Namen des Hauses die besten Wünsche für ihre
außerordentlich verantwortungsvolle Arbeit aus.
({0})
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind damit am
Schluß unserer Tagesordnung.
Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bundestages auf Dienstag, den 10. November 1998, 10 Uhr
ein.
Die Sitzung ist geschlossen. Ich wünsche einen guten
Nachhauseweg.